Hier liegt eine ausführliche Unterrichtsvorbereitung zum Unterrichtsbesuch im Fach Sport, Klasse 4, mit dem Thema "Partnerkämpfe mit Körperkontakt" vor.
1. Situationsanalyse 4
1.1 Allgemeine Angaben zur Lerngruppe 4
1.2 Spezielle Angaben zum Sportunterricht 4
1.3 Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Stundenthema 4
2. Die Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit 5
3. Sachanalyse 5
4. Didaktisch-methodische Überlegungen 6
6. Lernziele der Unterrichtsstunde 10
7. Literatur 10
8. Anhang 11
9. Unterrichtsverlaufsplanung 12
INHALTSVERZEICHNIS
1. Situationsanalyse
1.1 Allgemeine Angaben zur Lerngruppe
1.2 Spezielle Angaben zum Sportunterricht
1.3 Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Stundenthema
2. Die Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit
3. Sachanalyse
4. Didaktisch-methodische Überlegungen
6. Lernziele der Unterrichtsstunde
7. Literatur
8. Anhang
9. Unterrichtsverlaufsplanung
1. Situationsanalyse
1.1 Allgemeine Angaben zur Lerngruppe
Im Rahmen des eigenverantwortlichen Unterrichts erteile ich der Klasse 4 der X-schule in X das Fach Sport. Die Klasse besuchen siebzehn Kinder, acht Mädchen und neun Jungen. Ein Kind, a, ist ausländischer Herkunft (Türkin). Sie spricht und versteht die deutsche Sprache.
Die beiden Kinder b und b haben leichtes Asthma. Nach Angaben der Eltern können sie jedoch uneingeschränkt am Sportunterricht teilnehmen. Bei beiden kam es noch nie zu Zwischenfällen.
Angesichts der Tatsache, dass es sich hier um eine 4. Klasse handelt, kennen sich die Schüler schon recht lange. In der Klasse besteht ein großer Zusammenhalt und ein angenehmes Vertrauensverhältnis sowohl unter den Schülern als auch zu mir.
1.2 Spezielle Angaben zum Sportunterricht
Der Sportunterricht umfasst 3 Wochenstunden: Mittwochs eine Doppel- und freitags eine Einzelstunde. Die Sporthalle liegt etwa 5 Gehminuten (mit Kindern) entfernt. Somit muss das Hin- und Zurücklaufen stets in die Unterrichtsstunden mit eingeplant werden.
Die Klasse 4 betreibt außergewöhnlich gerne Sport. Sie freuen sich sehr auf den Sportunterricht und sind neuen Themen gegenüber immer aufgeschlossen.
1.3 Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Stundenthema
Im 2. Schuljahr sind die Schüler dem Themenbereich Kämpfen bereits einmal begegnet. Damals wurden auch die grundlegenden Verhaltensregeln beim Kämpfen thematisiert.
Bezüglich der motorischen Voraussetzungen Kraft, Gleichgewichtsfähigkeit und Körperspannung (welche zugleich weiter geschult werden sollen) wurde den Schülern im Dezember eine Einheit zum Thema Balancieren erteilt. Außerdem haben sie mehrmals einen Fitnesszirkel („Im Fitnessstudio“) absolviert und somit ihre Kraft und Ausdauer trainiert. Des Weiteren benötigen die Schüler ein gutes Reaktionsvermögen, Gewandtheit und Ausdauer. Diese Lernvoraussetzungen erfüllen die Schüler in unterschiedlicher Ausprägung.
2. Die Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit
Die Unterrichtseinheit Kämpfen steht in einem fächerübergreifenden Rahmen. Die Schüler haben bereits im März an einem Kreativwettbewerb zum Thema „Fair Play“ teilgenommen und im Rahmen dessen selbst faire Spiele entworfen und erprobt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Sachanalyse
Der weite Bereich des Kampfsports wird in den Kampfsport (als sportlichen Wettkampf) und die Kampfkunst (als ernsthaftem Wettkampf, der auf die körperlich-geistige Charakterbildung abzielt) unterteilt (vgl. Wikipedia). In der Grundschule sprechen wir von Kampfspielen, welche der ersten Gruppierung zuzuordnen sind.
Zu unterscheiden sind Gruppenwettkämpfe und der Zweikampfsport. Im Bereich des Zweikampfsports, welcher in der vorliegenden Stunde relevant ist, sind für den Grundschulsport die Kampfspiele ohne direkten Körperkontakt (z.B. Tauziehen) und mit Körperkontakt am Boden und im Stand (z.B. Hahnenkampf, Zieh- und Schiebekämpfe) sowie einige normierte Formen des Zweikampfsports (z.B. Judo) angemessen (vgl. Uni Bielefeld).
Kampfspiele gehören dem Bereich der Kraft- und Gewandtheitsspielen an. “Bei diesen Kräftevergleichen wird der Einsatz des ganzen Körpers verlangt. Ziehen, Schieben und Drängen wechseln oft miteinander ab und verlangen eine große Wendigkeit sowie die Fähigkeit sich schnell von den kräftigen Angriffsbewegungen auf Ausweich- und Bremsbewegungen umzustellen. (Döbler, S.323)“
4. Didaktisch-methodische Überlegungen
Kämpfen ist ein Thema, welches im Sportunterricht der Grundschule oft zu wenig Berücksichtigung findet. Dabei hat es einen sehr hohen sportlichen Motivationsfaktor als auch ein großes erzieherisches Potential zu bieten. Das Thema Kämpfen ist für viele Schüler allgegenwärtig. Auf sicherlich jedem Schulhof gibt es Streitigkeiten die nicht selten in kleineren handgreiflichen Auseinandersetzungen enden. Dass Kämpfe auch in Form von Waffengewalt ausgetragen werden, kennen die Schüler aus den Nachrichten. Im Sportunterricht sollen sie lernen, dass man auch im Guten miteinander kämpfen kann, um seine Kräfte zu messen und dabei Spaß zu haben. Kämpfen muss nicht immer automatisch ein Gegeneinander beinhalten. Im Gegenteil soll die Behandlung dieser Thematik zu einem friedvollen und verantwortungsbewussten Miteinander erziehen. Das Thema Kämpfen in einer vierten Jahrgangsstufe begründet sich auch durch die Tatsache, dass die Schüler nach den Sommerferien aus ihrer festen Gemeinschaft herausgelöst werden, und in der neuen Schule selbstbewusst auftreten sollen.
Die Schüler sollen lernen, die Nähe zu anderen Menschen als nicht befremdlich zu empfinden. Des Weiteren soll in dieser Unterrichtseinheit der soziale Zusammenhalt der Kinder gestärkt werden.
Der Themenkomplex Kämpfen enthält eine sportliche und eine erzieherische Perspektive. Dementsprechend sollen hier beide Aspekte berücksichtigt werden.
Der hessische Rahmenplan für die Grundschule sieht für den Sportunterricht sechs Handlungsbereiche vor, von welchen keiner explizit das Kämpfen beinhaltet. Zu finden ist das Kämpfen in einer Auflistung von Dimensionen, die über die grundlegenden sportmotorischen Handlungskompetenzen hinausgehen. Der Themenbereich Balancieren sieht im Rahmen der Gleichgewichtsübungen Zieh- und Schiebewettkämpfe vor. Aus motorischer Sicht wird beim Kämpfen zum einen die Gleichgewichtsfähigkeit (koordinative Fähigkeit) und zum anderen die Kraft (konditionelle Fähigkeit) geschult.
Bezüglich des erzieherischen Potentials ist die Entwicklung eines positiven Selbstbildes zu nennen. Die Schüler sollen lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen. Dazu gehört es auch, neben dem eigenen Können auch die Grenzen des selbigen zu erproben und zu lernen, mit Misserfolgen umzugehen. Um den Schülern den Spaß nicht zu nehmen, sollen sie auch Erfolgserlebnisse haben. Es stellt eine Herausforderung für die Lehrkraft dar, Situationen zu schaffen, die es allen Schülern ermöglichen, einmal erfolgreich zu sein.
Die Schüler sollen im Rahmen des Sportunterrichts zudem rücksichtsvolles Verhalten gegenüber der Natur und ihrer Umwelt entwickeln. Als Umwelt sind in diesem Fall die Mitschüler zu sehen. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt des Rahmenplanes ist das Verabreden und Einhalten von Regeln sowie das selbstständige Bewältigen von Konflikten.
Das Themenfeld des Kämpfens soll in dieser Stunde auf das Kämpfen zu zweit mit Körperkontakt reduziert werden. Dazu wurden einfache Kampfformen gewählt, welche unterschiedlich viel oder auch wenig Körperkontakt fordern und zudem einfach zu erschließen sind. Die Anzahl von drei Stationen[1] bietet den Schülern eine angemessene Auswahl an Stationen und zugleich die Möglichkeit alle auszuprobieren. Dabei sollen die Schüler zum Erproben aller Stationen angehalten, aber nicht gezwungen werden. Wie auch bei anderen Unterrichtsinhalten ist auch hier das Prinzip der Freiwilligkeit sehr wichtig, da manche Schüler möglicherweise erst eine Hemmschwelle überwinden müssen. Unter Zwang kann keine entspannte und vertraute Lernatmosphäre entstehen. Eine Alternative wäre es, anstatt der Stationsarbeit weniger Übungen anzubieten und diese jeweils zusammen durchzuführen und zu besprechen. Ich habe mich jedoch dagegen entschieden, da die Schüler bei einer größeren Anzahl an Stationen eine größere Auswahlmöglichkeit haben und so gehemmte Kinder nicht gezwungen sind eine bestimmte Übungen zu einem vorgegebenen Zeitpunkt durchführen zu müssen.
Zu Beginn der Stunde sollen die Schüler ihren Körper während eines Spieles erwärmen. Dieses enthält zum einen läuferische Elemente zur Erwärmung des Körpers und der Fußgelenke. Die Fußgelenke zu erwärmen ist wichtig, da die Schüler, wenn sie das Gleichgewicht verlieren, sich mit den Füßen abfangen müssen. Die Aufwärmphase dient zudem der mentalen Einstellung auf das anstehende Sporttreiben. Neben dem läuferischen hat diese Phase zugleich einen kämpferischen Aspekt (siehe Spielbeschreibung im Anhang). Diese kleinen Kampfeinheiten dienen als Impuls für die sich anschließende Hinführung. Alternativ wäre es denkbar ein Vertrauensspiel einzusetzen, um die Schüler auf die Arbeit miteinander einzustimmen. Ich habe mich jedoch gegen diese Alternative entschieden, da in der Klasse ein sehr positives Vertrauensverhältnis herrscht und ich davon ausgehe, dass eine spezifische Einstimmung an dieser Stelle nicht notwendig ist.
Während der Hinführung sollen die Schüler Regeln sammeln, welche beim Kämpfen eingehalten werden müssen. Dazu können möglicherweise Probleme (z.B. grobes Schupsen) aus dem Eingangsspiel thematisiert werden. Für die kämpferischen Elemente des Eröffnungsspiels habe ich bewusst ein Spiel gewählt, dass nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Körperkontakt enthält, so dass sich kein Spieler vor seinem Gegner fürchten oder Berührungsängste haben muss. Gleichzeitig habe ich jedoch darauf Wert gelegt, dass bei den kurzen Kämpfen durchaus Konfliktsituationen entstehen können, so dass die Schüler die Notwendigkeit von Regeln erkennen. Diese sollen nun von den Schülern selbst gesammelt werden, damit sie sich mit ihnen identifizieren können und sie als die ihrigen akzeptieren und schließlich auch anwenden. Die Regeln werden durch mich ergänzt, falls die Schüler Regeln, welche ich persönlich auf Grund des Sicherheitsaspektes als besonders wichtig und unentbehrlich ansehe, vergessen. Hierzu zählt unter anderem die Regel eines Anfangs- und Abschlussrituals. Dies zeigt den Respekt vor dem Gegner und stellt zudem sicher, dass beide Akteure kampfbereit sind, beziehungsweise den Kampf abgeschlossen haben. Eine ebenfalls unverzichtbare Regel stellt das Festlegen eines gemeinsamen Stoppsignals dar. Jeder Schüler muss zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit haben, den Kampf abzubrechen, wenn er dies möchte. Allerdings sollte auf die Verwendung des Stoppsignals vorher eingegangen werden, um Missbrauch vorzubeugen. Die Regeln werden zur Visualisierung und Erinnerung während der Kämpfe in Stichworten auf einem Plakat festgehalten.[2]
[...]
[1] Die Stationskarten, welche eine Beschreibung der Stationen enthält, sind im Anhang angefügt. Separate motorische Lern-
ziele für jede Station sind nicht zu nennen, da die motorische Tätigkeit nicht alleine im Mittelpunkt dieser Stunde steht.
[2] Eine mögliche Regelauflistung befindet sich im Anhang.
- Citation du texte
- Myriam Dörr (Auteur), 2006, Kämpfen im Sportunterricht der Grundschule - Partnerkämpfe mit Körperkontakt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74133
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