In diesem Buch soll erörtert werden, warum die Außenangreifer heutzutage gegen antizipativ agierende Außenverteidiger geschult werden müssen. Dazu wird erst ein kurzer geschichtlicher Abriss (vgl. Späte & Wilke, 1989, S.9) erfolgen und danach schließt sich eine Erläuterung zum heutigen Stand an. In den Jahren vor 1978 mussten die Außenangreifer sich nicht auf antizipativ agierende Außenverteidiger einstellen, da diese Spielweise zu der Zeit noch nicht existierte bzw. vorkam. Als in den 1970er Jahren die so genannten „Neuen Regeln“ vom IHF eingeführt wurden veränderte sich das Angriffspiel. Es wurde variabler und das Spiel ohne Ball wurde häufiger eingesetzt. Wie so häufig im Handball überlegten sich diverse Trainer Gegenmaßnahmen zu diesem erfolgreicheren Angriffsspiel. Zwischen 1978 und 1982 wurde so das antizipativ-offensive Abwehrverhalten „geboren“. Dieses wurde zuerst nur in hochklassigen Mannschaften angewandt, erhielt jedoch mit der Zeit auch Einzug in den Jugend- und Mittelklasse Handball. Heutzutage kann man schon fast davon sprechen, dass das reaktiv-defensive Abwehrverhalten dem sich immer weiter entwickelnden Angriffsverhalten kaum noch etwas entgegen setzen kann. Das damals übliche "Hacken am Kreis" Prinzip wird heute hauptsächlich von erfolglosen Unterklassemannschaften gespielt, die von Trainern "der alten Schule" geführt werden. Im Hoch- und Mittelklasse Handball, sowie in der Rahmentrainingskonzeption des DHB taucht es nicht mehr auf. Aufgrund dieser Entwicklung im Abwehrverhalten mussten sich die Trainer Gedanken machen, um in ihrem Angriffsspiel wieder einen Schritt voraus zu sein. Eine ganze Weile lang (teilweise auch heute noch in niederklassigen Mannschaften) wurden die Außenangreifer von ihren antizipativ spielenden Gegenspielern einfach aus dem Spiel genommen. Inzwischen gibt es wirkungsvolle Gegenmaßnahmen für die Außenangreifer, die sowohl im individualtaktischen, als auch im gruppen- und mannschaftstaktischen Kontext eingebunden sind.
Inhaltsverzeichnis
1 Thema der Stunde
1.1 Adressatengruppe
1.2 Themenbegründung
1.3 Gegenstandsanalyse
1.4 Gesamtzusammenhang
2 Ziele der Stunde
2.1 Hauptlernziel
2.2 Teillernziele
3 Stundenverlauf
3.1 Begründung der Stundeninhalte für die Adressatengruppe
3.2 Tabellarischer Stundenverlauf
3.3 Anlagen
4 Verwendete Literatur
1 Thema der Stunde
Das Thema der Spezialfachlehrprobe ist die „spezielle Schulung der LA bzw. RA gegen die antizipative Spielweise der AL bzw. AR“. Bei diesem Thema handelt es sich um die erste von 26 Spezialfachlehrproben des Handball-Spezialfaches im Wintersemester 2006/07.
1.1 Adressatengruppe
Die Durchführung der Lehrprobe erfolgt mit einem Teil der Teilnehmer des Handball-Spezialfaches aus dem Wintersemester 2006/07. Diese Gruppe besteht aus drei weiblichen Teilnehmerinnen und zehn männlichen Teilnehmern. Die verfügbaren Gruppenmitglieder sind alle Sportstudierende der Ruhr-Universität Bochum und man kann daher annehmen, dass sie über eine hohe motorische Begabung (konditioneller und koordinativer Art) verfügen. Alle haben schon den Handball Grundkurs und zwei Semester Spezialfach absolviert, daher kann man ebenfalls voraussetzen, dass das antizipative Abwehrspiel und die in der Lehrprobe verwendete 3-2-1 Deckung allen hinlänglich bekannt ist. Ungefähr die Hälfte der Gruppe spielt wettkampfmäßig Handball im Verein, zum Teil sehr hochklassig, und verfügt über studiumsübergreifende Vorkenntnisse in dieser Sportart. Ein Großteil der Teilnehmer hat das Grundstudium bereits abgeschlossen, allerdings sind auch ein paar Bachelor-Studierende in der Gruppe, die den Kurs hauptsächlich aus Interesse belegen. Im Rahmen dieser Lehrprobe wird ein höheres handballspezifisches Niveau angenommen als teilweise wirklich vorhanden ist. Es wird angenommen, dass sich die Teilnehmer alle im oberen Leistungsbereich ansiedeln lassen und dementsprechend wird innerhalb der Lehrprobe auch gehandelt, d.h. dass die Aufgaben für dieses angenommene Niveau gestellt und gewisse Vorkenntnisse vorausgesetzt werden.
Zu den institutionellen Bedingungen ist zu erwähnen, dass die Lehrprobe am Donnerstag, dem 08.02.07 um 9 Uhr morgens (Dauer: 15 min. Aufwärmen/Einstimmung in das Thema; 45 min. Lehrprobe) in der Halle Markstr. stattfindet. Hier stehen eine ausreichende Anzahl an Handbällen, ein Handballspielfeld mit zwei Toren, ein Raum zur Erstversorgung bei Verletzungen, Leibchen in verschiedenen Farben, usw. zur Verfügung. Abgesehen davon ist auch keine Störung oder Unterbrechung durch andere Gruppen anzunehmen, da sich zu dieser Zeit, laut Plan, niemand in der Halle befinden dürfte. Einem reibungslosen Ablauf der Lehrprobe steht also nichts im Wege.
1.2 Themenbegründung
Im Folgenden soll nun erörtert werden, warum die Außenangreifer heutzutage gegen antizipativ agierende Außenverteidiger geschult werden müssen. Dazu wird erst ein kurzer geschichtlicher Abriss (vgl. Späte & Wilke, 1989, S.9) erfolgen und danach schließt sich eine Erläuterung zum heutigen Stand an. In den Jahren vor 1978 mussten die Außenangreifer sich nicht auf antizipativ agierende Außenverteidiger einstellen, da diese Spielweise zu der Zeit noch nicht existierte bzw. vorkam. Als in den 1970er Jahren die so genannten „Neuen Regeln“ vom IHF eingeführt wurden veränderte sich das Angriffspiel. Es wurde variabler und das Spiel ohne Ball wurde häufiger eingesetzt. Wie so häufig im Handball überlegten sich diverse Trainer Gegenmaßnahmen zu diesem erfolgreicheren Angriffsspiel. Zwischen 1978 und 1982 wurde so das antizipativ-offensive Abwehrverhalten „geboren“. Dieses wurde zuerst nur in hochklassigen Mannschaften angewandt, erhielt jedoch mit der Zeit auch Einzug in den Jugend- und Mittelklasse Handball. Heutzutage kann man schon fast davon sprechen, dass das reaktiv-defensive Abwehrverhalten dem sich immer weiter entwickelnden Angriffsverhalten kaum noch etwas entgegen setzen kann. Das damals übliche „Hacken am Kreis“ Prinzip wird heute hauptsächlich von erfolglosen Unterklassemannschaften gespielt, die von Trainern „der alten Schule“ geführt werden. Im Hoch- und Mittelklasse Handball, sowie in der Rahmentrainingskonzeption des DHB taucht es nicht mehr auf. Aufgrund dieser Entwicklung im Abwehrverhalten mussten sich die Trainer Gedanken machen, um in ihrem Angriffsspiel wieder einen Schritt voraus zu sein. Eine ganze Weile lang (teilweise auch heute noch in niederklassigen Mannschaften) wurden die Außenangreifer von ihren antizipativ spielenden Gegenspielern einfach aus dem Spiel genommen. Inzwischen gibt es wirkungsvolle Gegenmaßnahmen für die Außenangreifer, die sowohl im individualtaktischen, als auch im gruppen- und mannschaftstaktischen Kontext eingebunden sind. Einige dieser Möglichkeiten sollen im Zuge dieser Lehrprobe exemplarisch geschult werden. Dies ist erforderlich, um die Lerngruppe auf die abschließende Prüfung vorzubereiten, sowie um dem angenommenen Niveau Rechnung zu tragen.
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- Arbeit zitieren
- Andreas Heller (Autor:in), 2007, Spezielle Schulung der LA bzw. RA gegen die antizipative Spielweise der AL bzw. AR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74019
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