In den Vereinigten Staaten von Amerika leben heute rund 296 Millionen Menschen. Dazu kommen weitere 32 Millionen Kanadier, die die gesamte Bevölkerung Nord Amerikas ausmachen. Gemäß der Volkszählung aus dem Jahre 2000, sind aber lediglich 1% der 328 Millionen Einwohner Nord Amerikas direkte Nachfahren der Ureinwohners dieses Kontinents. Somit ist auf den ersten Blick klar, welche Bedeutung die Einwanderung für Nordamerika hat. 99% der Einwohner dieses Kontinents sind entweder Nachfahren früherer Einwanderer oder sind im Laufe ihres Lebens selbst nach Nordamerika eingewandert.
Die Ströme der Einwanderung nach Entdeckung der Neuen Welt lassen sich grob in fünf Phasen unterteilen. Zuerst wurde der Kontinent von den Ureinwohnern Amerikas besiedelt. Darauf folgte die Einwanderung während der Kolonialzeit, gefolgt von der so genannten alten (1820-1880) und neuen Einwanderung (1880-1920). Die letzte Phase dieser Einwanderungsgeschichte dauert bis heute an.
Unter diesen Phasen gibt es große Unterschiede sowohl in der Herkunft der Einwanderer nach Nord Amerika, in den Zielen der Wanderung innerhalb Nord Amerikas als auch in den Beweggründen, die die Migration ausgelöst haben.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Die Besiedlung des Kontinents durch die Ureinwohner Amerikas
3. Die Einwanderung während der Kolonialzeit
4. Die Einwanderung von 1776 – 1820
5. Die alte Einwanderung 1820-1880
6. Die neue Einwanderung 1881 -1921
7. Von 1921 bis heute
8. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis:
1. Einleitung
In den Vereinigten Staaten von Amerika leben heute rund 296 Millionen Menschen. Dazu kommen weitere 32 Millionen Kanadier, die die gesamte Bevölkerung Nord Amerikas ausmachen. Gemäß der Volkszählung aus dem Jahre 2000, sind aber lediglich 1% der 328 Millionen Einwohner Nord Amerikas direkte Nachfahren der Ureinwohners dieses Kontinents. Somit ist auf den ersten Blick klar, welche Bedeutung die Einwanderung für Nordamerika hat. 99% der Einwohner dieses Kontinents sind entweder Nachfahren früherer Einwanderer oder sind im Laufe ihres Lebens selbst nach Nordamerika eingewandert.
Die Ströme der Einwanderung nach Entdeckung der Neuen Welt lassen sich grob in fünf Phasen unterteilen. Zuerst wurde der Kontinent von den Ureinwohnern Amerikas besiedelt. Darauf folgte die Einwanderung während der Kolonialzeit, gefolgt von der so genannten alten (1820-1880) und neuen Einwanderung (1880-1920). Die letzte Phase dieser Einwanderungsgeschichte dauert bis heute an.
Unter diesen Phasen gibt es große Unterschiede sowohl in der Herkunft der Einwanderer nach Nord Amerika, in den Zielen der Wanderung innerhalb Nord Amerikas als auch in den Beweggründen, die die Migration ausgelöst haben.
2. Die Besiedlung des Kontinents durch die Ureinwohner Amerikas
Wann genau Nordamerika zuerst besiedelt wurde ist bis heute unklar und kann nur noch geschätzt werden. Dennoch existieren mehrere schlüssige Theorien darüber wie die Besiedlung des Kontinents von statten ging.
Viele der Indianer glauben noch heute, dass ihre Vorfahren schon immer von diesem Kontinent stammten und somit niemals eingewandert seien. Die meisten wissenschaftlichen Theorien aber legen der Besiedlung Amerikas die Einwanderung von Stämmen aus Nord-Ost Asien während der letzten Eiszeit (ca. 33000 – 10500 v. Chr.) zu Grunde. Zwei Theorien, die beide von der Besiedlung während der letzten Eiszeit ausgehen, sind heute vorherrschend.
Laut der ersten Theorie überquerten sibirische Jäger um 10500 v.Chr. die vom Eis gebildete Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika. Von dort aus verbreiteten sie sich über weite Teile Nordamerikas, wo sie eine üppige Landschaft mit nahezu paradiesischen Zuständen vorfanden.
Die zweite Theorie, die durch neuere Entdeckungen zusätzlich untermauert wird, besagt, dass die Menschen wesentlich eher nach Amerika kamen. Laut dieser Theorie folgten die ersten Siedler der damals durchgängigen Küstelinie und arbeiteten sich so langsam nach Süden vor. An vielen Orten entlang dieser Route errichteten sie Siedlungen oder wanderten ostwärts, um sich im Landesinneren niederzulassen. Viele Wissenschaftler denken auch, dass die Besiedlung Amerikas in mehreren Wellen entlang beider Routen stattfand. Um etwa 3000 v.Chr. siedelten dann auch die Inuits und Aleuten über indem sie die Bering See überquerten und ließen sich im Gebiet des heutigen Alaskas nieder.[1]
3. Die Einwanderung während der Kolonialzeit
Die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents durch Europäer nach 1492 erfolgte aus drei Hauptrichtungen:
Die Spanier siedelten zunächst überwiegend in Zentralamerika, bevor sie um etwa 1528 aus Süden kommend den Rio Grande überquerten und im Gebiet des heutigen Kaliforniens siedelten. Noch heute sind die Spuren der spanischen Siedler in vielen Ortsnamen zu finden. San Francisco, Los Angeles oder Santa Fé, nur um einige Beispiele zu nennen, sind unverkennbar spanischen Ursprungs. Die Spanier waren es auch, die die erste dauerhafte Siedlung auf dem Nordamerikanischen Kontinent errichteten. Im Jahre 1565 gründeten sie St. Augustine an der Atlantikküste Floridas, das zweieinhalb Jahrhunderte lang ein wichtiges Grenzbollwerk der Spanier gegen die Angloamerikaner im Norden bleiben sollte.
Die Franzosen besiedelten Nordamerika ab 1605 vom äußersten Nordosten her und breiteten sich in den Mittleren Westen aus.
Von dort zogen sie den Mississippi hinab. Auch die Franzosen prägten die Namensgebung vieler Orte und Regionen, z.B. Quebec und Detroit, aber auch Louisiana oder New Orleans.
Englische Siedler begannen 1607 die Erschließung Nordamerikas vom heutigen Jamestown, Virginia, und ab 1620 nach Landung der Mayflower vom heutigen Massachusetts aus. Die „Colonial Period“ beginnt offiziell mit der Gründung von Jamestown und endet mit den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1775.[2] Zu dieser Zeit versuchten die jeweiligen Mutterländer, Arbeitskräfte für die neue Welt zu werben. Bis etwa 1700 hatte beinahe jede Kolonie irgendeine Form von Werbung, seien es Flugblätter oder Pamphlete, oder sie sicherten den Einwanderern gewisse Recht oder Privilegien zu, um für ihre Kolonie zu werben. Dies, und die zu der Zeit schwache Wirtschaft in Europa, führten zu einer großen Wanderungsbewegung von Bauern, Arbeitern, Handwerkern und auch Händlern. Im 17. Jahrhundert brachte allein die Virginia Company rund 1500 weiße Arbeiter jedes Jahr in die Neue Welt.[3]
So kamen zwischen 1629 und 1640 etwa 20.000 Puritaner nach Nordamerika, die sich überwiegend im Gebiet von New England niederließen. Diese Puritaner wurden später zu den Yankees, die sich später bis nach New York und den Mittleren Westen ausbreiteten. Von 1609 bis 1664 siedelten sich rund 8.000 Niederländer im damaligen Neu Amsterdam an, das später zu New York und New Jersey wurde.[4] Um 1638 siedelten sich auch einige Schweden im Gebiet des heutigen Delaware an, deren Kolonien aber schon 1655 in denen der Neu Niederlanden aufgingen.[5] Von 1645 bis 1670 verließen 45.000 Königstreue England zusammen mit ihren Dienern, um in den mittleren Kolonien und in Virginia zu arbeiten. Zwischen 1675 und 1715 entwickelten sich die Quäker zu einer der größten religiösen Gemeinschaften im kolonialen Amerika, nachdem diese aus den Midlands und Nordengland kommend in Pennsylvania, Delaware und New Jersey niedergelassen hatten. Deutsche, die zum Zeitpunkt der Revolution 1775 etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, wanderten in verschiedene Kolonien ab, jedoch hauptsächlich nach Pennsylvania. Zwischen 1710 und 1775 schließlich machten sich etwa 175.000 Iren auf den Weg in die Neue Welt. Sie verließen ihren Heimat in Ulster, der nördlichsten Provinz in Irland und siedelten sich in Pennsylvania, den westlichen Appalachen und entlang der westlichen Grenze, dem Gebiet des heutigen Kentucky beziehungsweise Tennessee, an. Als zusätzliche Arbeitskräfte wurden zudem zahlreiche Schwarze aus Afrika als Sklaven nach Nordamerika gebracht.[6]
Auf folgender Karte sind noch einmal die wichtigsten Siedlungen und Besitzansprüche der einzelnen Kolonialmächte zwischen 1565 und 1625 aufgezeigt. Dabei ist aber noch zu bemerken, dass mit Ausnahme von St. Augustine alle Siedlungen, die vor 1607 gegründet wurden bis spätestens 1625 wieder aufgegeben wurden. Die zweite Karte zeigt die genauere Lage der einzelnen Kolonien des Mittel- und Nordatlantiks um 1650. Die spanischen Gebiete, die entlang der Küste Floridas lagen, sind auf dieser Karte nicht zu sehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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[1] Vgl. Boyer (2004): S.2 f.
[2] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Einwanderung_in_die_USA
[3] Vgl. Bernard (1998): S.48 ff.
[4] Vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Immigration_to_the_United_States_of_America
[5] Vgl. Schmieder (1963): S.42
[6] Vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Immigration_to_the_United_States_of_America
- Citation du texte
- Michael Köppl (Auteur), 2005, Markante Phasen der Bevölkerungseinwanderung in die USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73919
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