Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, wie der Begriff der Nation zum zentralen Legitimierungsbegriff der Französischen Revolution werden konnte. Dazu soll untersucht werden, welche Bedeutung und Funktion „Nation“ in den verschiedenen Phasen der französischen Geschichte hat und welche gesellschaftlichen Prozesse und Diskurse zur zunehmenden Politisierung des Begriffs hauptsächlich im Laufe des 18.Jahrhunderts führen. Es wird der Prozess der Entstehung eines nationalen Bewusstseins bei immer weiteren Kreisen der französischen Bevölkerung beschrieben und gezeigt welche unterschiedlichen Klasseninteressen dadurch deutlich werden.
Als wichtigste Quellen dienen dabei verschiedene Beschwerdeschriften der parlements und der cour des aides, die als Gerichtshöfe ihr konservatives Bild von einer Ständenation gegenüber dem König darlegen sowie die zwei wohl wichtigsten französischen staatsrechtlichen Abhandlungen des 18. Jahrhunderts: Montesquieus „Vom Geist der Gesetze“ und Rousseaus „Der Gesellschaftsvertrag“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsgeschichte
- Der absolutistische Staat als Wegbereiter nationaler Identität der Eliten
- Der politische Diskurs um die Nation im 18. Jahrhundert
- E. J. Sieyès' „Was ist der dritte Stand?“ und die Konstituierung der Nationalversammlung
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Quellen
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie der Begriff der Nation zum zentralen Legitimierungsbegriff der Französischen Revolution werden konnte. Hierbei wird die Bedeutung und Funktion der „Nation“ in verschiedenen Phasen der französischen Geschichte analysiert und untersucht, welche gesellschaftlichen Prozesse und Diskurse zur zunehmenden Politisierung des Begriffs im 18. Jahrhundert führten.
- Die Entwicklung des Begriffs „Nation“ im 18. Jahrhundert
- Die Rolle des absolutistischen Staates bei der Formierung nationaler Identität
- Der politische Diskurs um die Nation im 18. Jahrhundert
- Sieyès' „Was ist der dritte Stand?“ und seine Bedeutung für die Konstituierung der Nationalversammlung
- Die Herausbildung eines nationalen Bewusstseins in Frankreich
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Forschungsgegenstand. Zudem wird ein Überblick über die verwendeten Quellen und die Methodologie gegeben.
- Begriffsgeschichte: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung des Begriffs „Nation“ und zeigt, wie sich dessen Bedeutung im Laufe der Zeit wandelte. Es wird erläutert, dass die Nation im Mittelalter primär als etwas Vorhistorisches betrachtet wurde, dessen Zusammenhalt auf gemeinsame Abstammung zurückgeführt wurde.
- Der absolutistische Staat als Wegbereiter nationaler Identität der Eliten: Dieses Kapitel analysiert die Rolle des absolutistischen Staates im Hinblick auf die Herausbildung nationaler Identität. Es wird dargestellt, wie der Staat durch verschiedene Maßnahmen und Institutionen dazu beitrug, ein nationales Bewusstsein zu fördern.
- Der politische Diskurs um die Nation im 18. Jahrhundert: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Strömungen des politischen Diskurses um die Nation im 18. Jahrhundert dargestellt. Es wird gezeigt, wie verschiedene Denker und Gruppen die Bedeutung der Nation für die politische Ordnung interpretierten.
- E. J. Sieyès' „Was ist der dritte Stand?“ und die Konstituierung der Nationalversammlung: Dieses Kapitel analysiert Sieyès' berühmtes Pamphlet und zeigt dessen Einfluss auf die Konstituierung der Nationalversammlung. Es wird dargelegt, wie Sieyès den Begriff der Nation als Instrument der Legitimation und des politischen Wandels nutzte.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Nation, nationaler Identität, französischer Geschichte, absolutismus, Französische Revolution, Sieyès, Montesquieu, Rousseau, politischer Diskurs, Ständegesellschaft, Staatsrecht.
- Quote paper
- Stefan Zeuge (Author), 2006, Das Konzept der Nation im Frankreich des 18. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73514