Nicht nur in Anbetracht der gegenwärtigen Wirtschaftslage und der starken Wettbewerbssituation, sondern insbesondere aufgrund der in den letzten Jahren angestiegenen Insolvenzen im gewerblichen und privaten Bereich ist es enorm wichtig, ein konsequentes und durchdachtes Forderungsmanagement zu betreiben.
Die allgemein angespannte Liquiditätssituation lässt den Lieferantenkredit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Um einen höheren Absatz zu erreichen, werden immer öfter die Zahlungsziele ausgeweitet und verspätete Zahlungen nicht energisch genug bekämpft. Der Lieferant wird dadurch automatisch zum Kreditgeber, was ihn oft vor große und häufig unterschätzte Risiken stellt.
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unterschätzen die Möglichkeiten zur Einflussnahme auf Höhe, Struktur und vor allem Risiko der Bilanzposition Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Hierauf kann durch verschiedene Analyse- und Steuerungsinstrumente allerdings erheblicher Einfluss genommen werden.
Zunächst soll in dieser Arbeit allgemein auf das Thema Forderungen eingegangen werden. Im weiteren Verlauf sollen mögliche Analyse- und Steuerungsinstrumente und andere Bestandteile eines ganzheitlichen Forderungsmanagements aufgeführt und erläutert werden. Insbesondere soll auf Wege zur Minimierung von verspäteten Schuldnerzahlungen und kompletten Forderungsausfällen eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Forderungsbestand
2.1 Entstehung von Forderungen
2.2 Zahlungsverhalten
2.3 Forderungsverluste
2.4 Eigenkapitalausstattung
2.5 Insolvenzrisiko
3. Auftragsannahme, Vertragsgestaltung und Rechnungstellung
3.1 Maßnahmen vor Vertragsabschluss
3.1 Maßnahmen bei Vertragsabschluss
3.2 Maßnahmen nach Leistungserbringung
4. Maßnahmen beim Ausbleiben von Zahlungen
4.1 Das kaufmännische Mahnverfahren
4.2 Das gerichtliche Mahnverfahren
4.3 Externe Lösungen zur Forderungseintreibung
4.3.1 Inkasso
4.3.2 Factoring
5. Schlussbetrachtung
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Zahlungsverhalten
Abbildung 2: Forderungsverluste
Abbildung 3: Eigenkapitalausstattung
Abbildung 4: Insolvenzen in Deutschland
Abbildung 5: Anzahl der Gläubiger mit Verhandlungen über Sicherheiten
Abbildung 6: Das gerichtliche Mahnverfahren
Abbildung 7: Factoring
1. Einleitung
Nicht nur in Anbetracht der gegenwärtigen Wirtschaftslage und der starken Wettbewerbssituation, sondern insbesondere aufgrund der in den letzten Jahren angestiegenen Insolvenzen im gewerblichen und privaten Bereich[1] ist es enorm wichtig, ein konsequentes und durchdachtes Forderungsmanagement zu betreiben.
Die allgemein angespannte Liquiditätssituation lässt den Lieferantenkredit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Um einen höheren Absatz zu erreichen, werden immer öfter die Zahlungsziele ausgeweitet und verspätete Zahlungen nicht energisch genug bekämpft. Der Lieferant wird dadurch automatisch zum Kreditgeber, was ihn oft vor große und häufig unterschätzte Risiken stellt.[2]
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unterschätzen die Möglichkeiten zur Einflussnahme auf Höhe, Struktur und vor allem Risiko der Bilanzposition Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Hierauf kann durch verschiedene Analyse- und Steuerungsinstrumente allerdings erheblicher Einfluss genommen werden.[3]
Zunächst soll in dieser Arbeit allgemein auf das Thema Forderungen eingegangen werden. Im weiteren Verlauf sollen mögliche Analyse- und Steuerungsinstrumente und andere Bestandteile eines ganzheitlichen Forderungsmanagements aufgeführt und erläutert werden. Insbesondere soll auf Wege zur Minimierung von verspäteten Schuldnerzahlungen und kompletten Forderungsausfällen eingegangen werden.
2. Der Forderungsbestand
2.1 Entstehung von Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in ihrer heutigen Form sind ein Resultat der modernen Marktwirtschaft. Galt früher beinahe überall noch der Grundsatz Ware gegen Bargeld, so ist diese Zahlungsweise heutzutage nur noch im Einzelhandel und bei einigen Dienstleistungen üblich. Unternehmen bezahlen ihre Leistungen untereinander in der Regel, wenn sie eine Rechnung bekommen haben. Und auch Verbraucher zahlen immer öfter über Lastschriftverfahren, EC- oder Kreditkarten. In dem Moment, wo eine Zahlung nicht direkt erfolgt, entsteht der Lieferantenkredit und für den Lieferanten eine Forderungsposition. Für die Zeit zwischen Warenlieferung oder Annahme und der endgültigen Zahlung des Schuldners ist der Lieferant Kreditgeber für seinen Abnehmer. Die Wichtigkeit des Lieferantenkredits wird unter anderem dadurch deutlich, dass in Deutschland sein Gesamtverhältnis zu mittelfristigen Bankkrediten etwa drei zu eins beträgt. Die Summe aller Lieferantenkredite in Deutschland liegt im Billionen-Euro-Bereich.[4]
2.2 Zahlungsverhalten
Die Bilanzposition der „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ gewinnt für Unternehmen in Deutschland auch deshalb immer mehr an Bedeutung, da sich die Banken vermehrt aus der der Mittelstandsfinanzierung zurückziehen. Viele unsichere Unternehmen, die eine Kreditwürdigkeitsprüfung der Bank nicht bestehen würden, finanzieren sich über Lieferantenkredite.[5] Nicht zuletzt, weil viele Unternehmen in Deutschland sich nur wenig oder gar nicht mit der Absicherung der von ihnen gewährten Lieferantenkredite befassen,[6] kommt es immer wieder zu stark verspäteten Zahlungen und häufig auch kompletten Forderungsausfällen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Zahlungsverhalten
Quelle: o.V., Inkasso, o.J., Seite 15
In Abbildung 1 ist zu erkennen, dass über 20% der Kunden des Mittelstandes die Zahlung der Rechnungen über die häufig üblichen 30 Tage bis zu weiteren 30 Tagen aufschieben. Immerhin 3,1% der Kunden zahlen ihre Rechnung erst nach mehr als 3 Monaten. Der größte Teil der Kunden zahlt die Rechnung nach 20-30 Tagen und verzichtet damit in der Regel auf die Gewährung von Skonto-Abzügen (Siehe 3.1). Das Zahlungsverhalten deutscher Schuldner kann also insgesamt als schlecht beurteilt werden.
2.3 Forderungsverluste
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Forderungsverluste
Quelle: o.V., Forderungsmanagement, 2006, Seite 2
Abbildung 2 zeigt die durchschnittlichen Forderungsausfälle mittelständischer Unternehmen. Nur knapp 15% der Unternehmen geben an, keine Forderungsverluste hinnehmen zu müssen. Knapp ein Drittel der Unternehmen hat Forderungsausfälle bis zu 0,1% des Umsatzes zu verarbeiten. Allerdings müssen ebenfalls etwa ein Drittel der Unternehmen Umsatzverluste im Bereich von 1% des Umsatzes hinnehmen. Was im ersten Moment nicht sonderlich viel klingen mag, lässt sich durch ein Zahlenbeispiel relativ gut verdeutlichen.
[...]
[1] Vgl. o.V., Wirtschaftsauskunft, o.J., S. 14
[2] Vgl. Zellner, J., Lieferantenkreditrisiko, 2002, S. 4-5
[3] Vgl. Kokalj, L., Zahlungsverzug, 2000, S. 2
[4] Vgl. o.V., Wirtschaftsauskunft, o.J., S. 5
[5] Vgl. Bolik, J., Erfolgsfaktoren Forderungsrealisation, 2006, S. 1
[6] Vgl. Bolik, J., Erfolgsfaktoren Forderungsrealisation, 2006, S. 2
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