Das Seminar Das Road Movie: Genre, Gender und gesellschaftlicher Wandel, das ich besucht habe, bildet das Fundament für die vorliegende Arbeit. Die Schwerpunkte dieses Kurses lagen auf verschiedenen Bereichen zum Genre Road Movie. So konzentrierte sich das Seminar nach einer Einführung in die Thematik der Reise oder der Frontiers, des Erzählens, sowie den Motiven des Genres selbst u.a. auf den nationalen Mythos, den Aspekt Genre und Gender, die Figurenkonstellationen sowie die feministische Debatte. Schon im Vorfeld des Seminars interessierte mich das Motiv der Reise im erwähnten Genre, das im amerikanischen Film sowie der Literatur ein zentrales Moment bildet. Die Bewegung und die Mobilität haben sich im Kontext der Ökologie oder des Individualverkehrs zu einem aktuellen Thema entwickelt. Drive-ins, Autokinos, Trucker, schwere Motorräder und mobile Wohnwagen sind Bestandteil der amerikanischen Kultur. Die individuelle Mobilität und der grenzerweiternde Gedanke der Frontiers lassen die pointierte Aussage zu, dass die Amerikaner die Bewegung um ihrer selbst willen lieben (Mühlen 1977: 44).
Ich habe mich für einen Vergleich der beiden Road Movies El viaje von F. Solanas (Argentinien) und The Straight Story von D. Lynch (USA) entschieden, weil ich mit diesen Filmen das Genre Road Movie vertieft angehen konnte. Zudem bieten diese beiden Kunstwerke die Möglichkeit, auch untypische Elemente und Randerscheinungen des Genres zu zeigen, einzugrenzen und somit das Genre genauer auszuloten. „Reisen, Autos und das Medium Film haben jeweils einen besonderen Bezug zur amerikanischen Kultur. Allen dreien huldigt das amerikanische Genre-Kino im Road Movie.“ (Bertelsen 1991: 6).
Die nun vorliegende Seminararbeit besteht aus verschiedenen Teilen, die ich hier kurz vorstellen möchte. Im theoretischen Teil versuche ich das Genre als solches sowie das Genre Road Movie zu definieren. Im analytischen Teil stelle ich beide Filme vor und setze sie in einen grösseren Bezug. Der interpretative Teil (3.3) umfasst einen Vergleich von verschiedenen Merkmalen beider Filme, der auf die Elemente des Genres Road Movie fokussiert ist. So werden die Hauptfigur selbst sowie diese in ihrem sozialen Kontext, das Motiv der Reise, der Aspekt der Männlichkeit in der Krise und weitere Merkmale untersucht.
Inhalt
1. Vorwort
2. Theorieteil
2.1 Einleitung
2.2 Klärung des Begriffs Genre
2.3 Definition des Genres Road Movie
3. Analyseteil
3.1 Einleitung
3.2 Vorstellung der Filme El viaje und The Straight Story
3.2.1 Angaben zum Film El viaje
3.2.2 Inhalt
3.2.3 Kontext des Films
3.2.4 Reaktionen der Filmkritik
3.2.5 Angaben zum Film The Straight Story
3.2.6 Inhalt
3.2.7 Kontext des Films
3.2.8 Reaktionen der Filmkritik
3.3 Direkter Vergleich der beiden Filme anhand von Merkmalen
3.3.1 Die Darstellung der Hauptfigur
3.3.2 Die Hauptfigur in Verbindung mit dem sozialen Umfeld
3.3.3 Das Motiv der Reise
3.3.4 Die Männlichkeit in der Krise
3.3.4.1 Martin Nunca in El viaje
3.3.4.2 Alvin in The Straight Story
4. Konklusion
5. Bibliografie
6. Filmografie
1. Vorwort
Das Seminar Das Road Movie: Genre, Gender und gesellschaftlicher Wandel, das ich im Wintersemester 2002 / 03 besucht habe, bildet das Fundament für die vorliegende Arbeit. Die Schwerpunkte dieses Kurses lagen auf verschiedenen Bereichen zum Genre Road Movie. So konzentrierte sich das Seminar nach einer Einführung in die Thematik der Reise oder der Frontiers, des Erzählens, sowie den Motiven des Genres selbst u.a. auf den nationalen Mythos, den Aspekt Genre und Gender, die Figurenkonstellationen sowie die feministische Debatte. Schon im Vorfeld des Seminars interessierte mich das Motiv der Reise im erwähnten Genre, das im amerikanischen Film sowie der Literatur ein zentrales Moment bildet. Die Bewegung und die Mobilität haben sich im Kontext der Ökologie oder des Individualverkehrs zu einem aktuellen Thema entwickelt. Drive-ins, Autokinos, Trucker, schwere Motorräder und mobile Wohnwagen sind Bestandteil der amerikanischen Kultur. Die individuelle Mobilität und der grenz-erweiternde Gedanke der Frontiers lassen die pointierte Aussage zu, dass die Amerikaner die Bewegung um ihrer selbst willen lieben (Mühlen 1977: 44).
Ich habe mich für einen Vergleich der beiden Road Movie s El viaje von F. Solanas (Argentinien) und The Straight Story von D. Lynch (USA) entschieden, weil ich mit diesen Filmen das Genre Road Movie vertieft angehen konnte. Zudem bieten diese beiden Kunstwerke die Möglichkeit, auch untypische Elemente und Randerscheinungen des Genres zu zeigen, einzugrenzen und somit das Genre genauer auszuloten. „Reisen, Autos und das Medium Film haben jeweils einen besonderen Bezug zur amerikanischen Kultur. Allen dreien huldigt das amerikanische Genre-Kino im Road Movie.“ (Bertelsen 1991: 6).
Die nun vorliegende Seminararbeit besteht aus verschiedenen Teilen, die ich hier kurz vorstellen möchte. Im theoretischen Teil versuche ich das Genre als solches sowie das Genre Road Movie zu definieren. Im analytischen Teil stelle ich beide Filme vor und setze sie in einen grösseren Bezug. Der interpretative Teil (3.3) umfasst einen Vergleich von verschiedenen Merkmalen beider Filme, der auf die Elemente des Genres Road Movie fokussiert ist. So werden die Hauptfigur selbst sowie diese in ihrem sozialen Kontext, das Motiv der Reise, der Aspekt der Männlichkeit in der Krise und weitere Merkmale untersucht.
2. Theorieteil
2.1 Einleitung
Wer in die Ferien verreist, sucht nicht nur Ruhe und Erholung, sondern auch Erlebnisse, setzt sich in Bewegung — äusserlich und innerlich. Es kommt nicht von ungefähr, dass Road Movies (Strassenfilme) neben dem Western das wohl 'filmischste' Kinogenre bilden. Reisen ist Bewegung, Film ist Bewegung – zusammen sind sie das ideale Medium, um den Menschen in äusserer und innerer Bewegung darzustellen, sei es auf der Flucht vor Problemen oder sich selbst oder auf der Suche nach Abenteuern und der eigenen Identität. (Ganz-Blättler 1991: 20)
Die Reise als solche und das Kennenlernen fremder Welten fasziniert den Menschen seit Langem. Daher ist auch die Strasse ein Sinnbild für Grenzüberschreitung und Erschliessen neuer Welten. Eine sehr aktuelle Parallele zur klassischen Strasse ist das Internet, der information highway wie ihn Bill Clinton genannt hatte. In den Jahren des Booms wurden bewusst die Codes und Symbole der Strasse für den Cyberspace aufgenommen. Schon die Namen der in den Neunzigerjahren gebräuchlichsten Browser, dem Explorer sowie Netscape beinhalten die Reise sowie das Ergründen unbekannter Gefilde. Das Motiv der Strasse ist also sehr aktuell; aber dies sei nur am Rande erwähnt.
In diesem ersten Teil der Arbeit möchte ich theoretische Aspekte rund um den Begriff Genre sowie das Road Movie als Genre liefern. Ursula Ganz-Blättler spricht beim Road Movie als dem wohl filmischsten Genre neben dem Western. In der Literatur werden unterschiedliche Positionen dargelegt. Vorerst möchte ich kurz auf die Genretheorie eingehen, die diesen Begriff eingrenzt.
2.2 Klärung des Begriffs Genre
Because filmmakers frequently play with conventions and iconography, genres seldom remain unchanged for very long. The broader, blanket genres like thrillers, romances, comedies, and the like may stay popular for decades, but an exemplary comedy from the 1920s will be very different from one in the 1960s. Genres change over history. Their conventions change, and by mixing conventions from different genres, filmmakers create new possibilities every now and then. (Bordwell 2001: 97)
Die Entwicklung eines Genres erinnert mich ein wenig an die Diskussion, was ein Kultfilm ist und was nicht. Wenn The Fifth Element (Luc Besson, 1997) schon beim Release als Kultfilm angepriesen wird, dann werden filmwissenschaftliche und gesellschaftliche Prozesse ignoriert. Das Etikett Kultfilm ist ein durch die Rezeption des Films entstandenes Merkmal; braucht also Zeit bis zur Entstehung.
Bei der Bildung eines Genres ist der Prozess ähnlich. „Zwar gibt es innerhalb der Genres Regeln, die Einfluss auf das Werk der Filmschaffenden haben, aber ein Genre wird nicht in den Studios konstruiert“ (Bertelsen 1991: 13). Martin Bertelsen bemerkt weiter, dass sich ein Genre nur dadurch konstituiert, indem der Zuschauer einen Film im Zusammenhang der Bewertung mit anderen Werken betrachtet (Bertelsen 1991: 13). Dementsprechend hat nicht ein Film, beispielsweise Easy Rider (Dennis Hopper, 1969), das neue Genre Road Movie ins Leben gerufen, sondern durch die Kombination und Entwicklung verschiedener Elemente entwickelte sich ein neues Genre. „Most cinema genres and subgenres become established when one film becomes successful and is widely imitated“ (Bordwell 2001: 97). Gemäss dem eingangs angefügten Zitat gibt es betreffend Zeitkomponente eine Makro- und eine Mikroebene. Ein Genre ist in einem engeren Zeithorizont und in der Verbindung von einigen Referenzfilmen relativ statisch und wenig Änderungen unterworfen. Betrachten wir jedoch die Entwicklung auf der Makroebene und somit in einem weiteren zeitlichen Horizont ist ein Genre permanent kleinen Ergänzungen und neuen Kombinationen der Genreelemente ausgesetzt. Im Programmheft des Filmpodiums Zürich brachte Margrit Tröhler die Aspekte auf den Punkt:
Genres enthalten gleichzeitig ahistorische und historische Momente und sind als wandelbare kulturelle Kategorien zu verstehen. Sie treten mit der Gesellschaft, die sie hervorbringt und in der sie rezipiert, das heisst als solche erkannt werden, in ein wechselseitiges Verhältnis. (Tröhler 2002: 14)
2.3 Definition des Genres Road Movie
Zwei junge Leute, rebellisch und ungebunden, machen sich auf den Weg in Richtung Irgendwo. Das Ziel ist nicht so wichtig, und gesprochen wird wenig. Räder rollen über Asphalt, über Nebenstrassen und Pisten, und in den tiefen Bass des Motors stimmt laute Musik ein, während die Kamera mitzieht — uns förmlich mitreisst auf den 'Trip'.
(Ganz-Blättler 1991: 20)
In der wissenschaftlichen Literatur wird das Genre Road Movie nicht einheitlich definiert und als Initialzündung werden unterschiedliche Zeiten, respektive Filme festgehalten. So bemerkt Michael Strübel, dass Road Movie s als Filmgenre relativ jung sind, wenn man den Western oder den Thriller zum Vergleich heranzieht (Strübel 1996: 36): „Aber es ist doch unübersehbar, dass sich ab den späten sechziger Jahren aus den USA kommend Road Movie s auch als deutlich definierbares Genre herausgebildet haben“ (Strübel 1996: 36). Strübel sieht daher die Kriterien, um das Genre Road Movie eingrenzen zu können, weniger in einer Definition, als in einem Feld von Punkten. Als relevant und als „dramaturgische Gemeinsamkeiten“ (Strübel 1996: 36) erachtet er das Folgende:
Die Unbestimmtheit des endgültigen Reiseziels, die Durchbrechung einer chronologischen Erzählweise, der Hang zur Mythenbildung im Erleben einer grenzenlos erscheinenden Freiheit und schliesslich das ernüchternde, häufig brutale oder niederschmetternde Ende, das nie ein 'Happy end', bestenfalls in europäischen Filmen noch ein 'Open end' ist. (Strübel 1996: 36)
Je nach Gewichtung der Themen, Konstellation der Figuren sowie Ablauf der Geschichte können verschiedene Zeitpunkte das Aufkommen des Genres datieren. So meint beispielsweise Ganz-Blättler, dass es mit Easy Rider (Dennis Hopper, 1969) eben nicht angefangen habe, sondern dass es das klassische Handlungsmuster, das ich eingangs zitiert habe, schon vorher gegeben habe. Das Handlungsmuster oder gewisse Elemente des Genres seien in Variationen schon bei Bonnie and Clyde (Artur Penn, 1967) oder auch bei The Wild One (László Benedek, 1954), mit M. Brando in der Hauptrolle, entstanden (Ganz-Blättler 1991: 20). Ganz-Blättler lässt sich in ihrem Aufsatz zur folgenden pointierten Aussage verleiten: „Road Movies gibt es, seit es Strassen gibt, und das gilt für die USA als angestammte Heimat der 'klassischen' Automobil- und Motorrad-Movies genauso wie für Europa mit seiner ganz anderen Tradition von 'Fahrenden'“ (Ganz-Blättler 1991: 20). Margrit Tröhler bemerkt dazu, dass die Filmkritik erst „mit Easy Rider von Denis Hopper“ (Tröhler 2002: 14) den Genrebegriff des Road Movie s etabliert habe. Strübel hebt in diesem Kontext hervor, dass die Vereinigten Staaten ein Autoland sind und dass, wer „in den USA kein Auto hat, nicht fahren kann oder auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr vertraut“ (Strübel 1996: 28), allgemein bedauert und für verrückt gehalten wird. An folgender Stelle argumentiert auch Timothy Corrigan unter ähnlichen Vorzeichen wie Strübel:
Road Movies are (...) movies about cars, trucks, motorcycles, or some other motoring soul-descendant of the nineteenth-century train. They are peopled with male buddies, usually a pair whose questing will only be distracted or (...) complemented by the women who intrude from time to time. (Corrigan 1991: 144)
Bertelsen bietet einen umfassenden geschichtlichen Exkurs über die Anfänge des Genres Road Movie und zeigt Parallelen zum Western auf. Für meine Fragestellung relevant ist, dass verschiedene Elemente, die im Road Movie kombiniert zum Vorschein kommen, in der amerikanischen Kultur tief verwurzelt sind. Seit dem zweiten Weltkrieg entstanden Fast-Food, Drive-In, Autokino, Motorradgangs, die ganze Bewegung der Hot-Rods[1] und Muscle-Cars, die im Road Movie u.a. auftreten (Bertelsen 1991: 23).
Gemäss Bertelsen ist Easy Rider (Dennis Hopper, 1969) „in den Augen der Kinogänger der Road Movie par excellence“ (Bertelsen 1991: 19). Dabei stellt sich jedoch das Problem des Massstabes, welcher Film als Referenzpunkt genommen werden kann. Es wäre falsch, wenn Easy Rider als Bezugspunkt genommen würde, um dann das Genre nach diesem Streifen zu definieren. Auch bieten die unzähligen Filme mit ähnlichen Konstellationen und weiteren Variationen zusätzliche Aspekte, die den Genrebegriff erweitern. Daher macht nach Bertelsen eine Einteilung nach Fahrzeug oder Konstellation der Protagonisten wenig Sinn, da diese Lösung sehr statisch ist und somit wenig Trennschärfe zulässt (Bertelsen 1991: 50). Bertelsen fügt als Kriterium die Reise sowie die damit verbundenen Motive an. Er unterscheidet im Road Movie folgende Kategorien:
1. Reisen als Selbstzweck
1.1 Reise als unbefristete Suche
1.2 Reise als befristetes Rennen
2. Reisen aus beruflichen Gründen
3. Reisen als Flucht-Road-Movie (Bertelsen 1991: 154).
Bertelsen definiert die sechziger Jahre (Bertelsen 1991: 23) als Entstehungszeit des Genres, bietet jedoch keine „genaue Datierung der Entstehung des Road Movie-Genres“ (Bertelsen 1991: 24) an. Weil dieser Begriff im „common-consensus-Verständnis“ (Bertelsen 1991: 19f.) des Publikums weniger klar ausgeprägt ist als beispielsweise beim Genre des Western, können nur wenige Merkmale in den kleinsten gemeinsamen Nenner aufgenommen werden. „Im Road Movie (...), der Fahrzeuge und Reisen in den Mittelpunkt der Handlung stellt, wird in erster Linie die Freiheit des einzelnen behandelt“ (Bertelsen 1991: 154).
Wenn ich nun die Gemeinsamkeiten der Definitionen des Genres Road Movie eingrenzen möchte und dabei die typischen Situationen und Merkmale, die bei den erwähnten Quellen angefügt worden sind, betrachte, gleichzeitig aber die Spezialitäten und besonderen Konstellationen ausser acht lasse, dann können die Merkmale Reise und Fahrzeug in der Verbindung mit Freiheit als zentral angesehen werden.
3. Analyseteil
3.1 Einleitung
In diesem Teil analysiere ich zwei Road Movie s, mit denen mich eine eigene Geschichte verbindet. Ich habe diese Filme im Erscheinungsjahr in der Originalfassung im Kino gesehen und bis heute mehrmals visioniert. Das Motiv der Reise fasziniert mich schon lange und birgt für mich, auch als Studenten der Philosophie, verschiedene Geheimnisse, die ich im Rahmen dieser Arbeit angehen möchte. In einem Interview hatte Fernando E. Solanas das Spannungsfeld, das sich mit dieser philosophischen Gratwanderung bildet, prägnant auf den Punkt gebracht.
Der Film El viaje „ist ein Kontrapunkt zwischen einer inneren Reise und den unendlichen Weiten der amerikanischen Landschaft, zwischen der Epik von Reisen im Altertum und der heutigen Geschichte, zwischen den dramatischen Hindernissen des Lebens und der Kritik, die uns die Hoffnung zurückgeben kann. (...) Ich wollte Lateinamerika mit den Augen eines Jugendlichen, jenen des Helden Martin (Walter Quiroz), sehen, der aufbricht, um seinen Vater zu suchen, in Wirklichkeit aber sich selbst sucht. Wie in meinen früheren Filmen handelt auch ‚die Reise‘ wiederum von der Identität. Es ist die Geschichte von jemandem, der sich sucht, der sich erschafft.“
(Solanas 1992: 3)
Ich entschied mich für diese Filme auch darum, weil sie mir nach der Lektüre von der filmwissenschaftlichen Literatur zum Thema Road Movie als Art Aussenseiter erscheinen, die die Grenzen des Genres auf eine interessante Weise ausloten. Gerade diejenigen Elemente, die sich bildlich gesprochen am Rand eines Fachgebietes oder eines Genres befinden, bieten für mich ein interessantes Potenzial. Dabei möchte ich die Filme El viaje von F. Solanas und The Straight Story von D. Lynch einem Vergleich unterziehen und mich dabei auf markante Merkmale und symbolhafte Sequenzen konzentrieren. In diesem Kapitel werden die Rahmenbedingungen der Filme sowie eine Zusammenfassung der beiden Handlungen geboten. Danach konzentriere ich mich auf den Kontext rund um den entstandenen Film und liefere einen Abriss über die Reaktionen der Filmkritik. Ich werde diese beiden Filme im Kapitel Vergleich der beiden Filme anhand von Merkmalen einer direkten Gegenüberstellung unterziehen.
3.2 Vorstellung der beiden Filme El viaje und The Straight Story
3.2.1 Angaben zum Film El viaje
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3][2]
Filmtitel: El viaje
Uraufführung: 1992
Formales: Spanische Originalfassung mit deutscher Synchroni-
sation aus der Videothek des Seminars für Filmwissenschaft der Universität Zürich, Farbe
Herkunft: Argentinien
Dauer: 140 Minuten
Regie: Fernando E. Solanas[4]
3.2.2 Inhalt:
Die Hauptperson ist der 17-jährige Martin Nunca[5], der mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in der südamerikanischen Stadt Ushuaia lebt, die als südlichste der ganzen Welt angepriesen wird. Martin kommt mit seiner Umwelt nicht zurecht, im Zentrum stehen dabei das Elternhaus, die Freundin sowie die Schule und beklagt zudem das Fehlen einer eigenen Lebensperspektive. So macht er sich mit seinem Fahrrad auf eine Reise, um unter anderem seinen leiblichen Vater zu suchen.
[...]
[1] Von der Bauweise her geschossähnliche Boliden, die über eine überdimensionierte
Anzahl Pferdestärken verfügen und eine enorme Geschwindigkeit erreichen.
[2] Angabe aus www.imdb.com und IMDB sowie verglichen mit Dokumentation
Trigon-Film Nr. 17.
[3] Fernando E. Solanas und Martin Nunca alias Walter Quiroz bei den Dreharbeiten.
Das Bild wurde der Dokumentation Trigon-Film Nr. 17 entnommen.
[4] Ausführliche Filmografie im Anhang.
[5] Nunca heisst im Spanischen Nichts.
- Citation du texte
- Ralf Thür (Auteur), 2003, Road Movie oder Anti Road Movie, eine Gegenüberstellung der Road Movies "El viaje" und "The Straight Story", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73308
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