Ich gehe in dieser Arbeit auf das Leben von Männern und Frauen im Islam ein. Ich beleuchte die Unterschiede genauso, wie die Gemeinsamkeiten. Außerdem habe ich mir noch das Umfeld und die Lebensumstände angesehen. Ich denke, dass man so ganz gut einen Einblick in das Leben von Moslems und Musliminnen bekommt. Am Anfang habe ich zum Einstieg beschrieben, was der Islam eigentlich ist, wer ein Moslem ist und was es mit dem Koran auf sich hat.
Auf das Thema der Arbeit bin ich gekommen, weil ich mich für den Islam interessiere. Ich habe mehrere Moslems in meinem engeren Bekanntenkreis und ich denke, es ist nicht schlecht, gerade für mich als Theologie-Studentin, über diese Religion Bescheid zu wissen. Es war auch sehr interessant die ganzen Dinge zu erfahren und je mehr ich gelesen habe um so mehr hat mich das Thema gefesselt.
Meine Informationen habe ich hauptsächlich aus Büchern entnommen, ganz wenig aus dem Internet. Außerdem hatte ich noch tatkräftige Unterstützung von einer befreundeten Türkin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, von ihrem 16. bis 20. Lebensjahr allerdings in der Türkei gelebt und auch gearbeitet hat und von einem Bekannten, der mit 10 Jahren aus Ägypten zu seiner Tante nach Deutschland gekommen und hier groß geworden ist. Beide konnte ich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und mit Fragen löchern. Ich habe mit ihnen ausführliche Gespräche geführt und manchmal auch endlos diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Was ist Islam
Wer ist Muslim
Was ist der Koran
Die religiösen Pflichten
Das Gebet
Das Gesetz
Aufgaben (Rechte/ Pflichten) der Geschlechter
Ungleichbehandlung von Mann und Frau
Kopftuch/ Kleiderordnung
Hochzeit/Ehe
Polygamie
Genussehe
Sexualität
Kinder
Beschneidung
Scheidung
Arbeiten und Studieren im Islam für Frauen
Wahlrecht
Sterben
Literaturverzeichnis
Sonstige Quellen:
Vorwort
Heute leben in Deutschland 3 Millionen Muslime. Von diesen sind die Mehrheit Türken. Das heißt, der Islam ist nach Protestanten und Katholiken die drittgrößte Religion in Deutschland.[1]
Was bedeutet es für Muslime hier in Deutschland in einer fremden Kultur zu leben, in einem fremden Land und eine fremde Sprache zu sprechen?
Nicht selten kommt es vor, dass man hier in Deutschland junge muslimische Frauen sieht, die von Kopf bis Fuß verhüllt sind, oder man hört aus Erzählungen oder aus den Medien von Mädchen, die zu einer Heirat gezwungen wurden. So etwas ist für unsere Kultur unvorstellbar und auch nicht nachvollziehbar. Meist werden diese Frauen dann mitleidig oder verächtlich angesehen. Weitere Punkte bei denen sich der christliche Glaube vom Islam unterscheidet sind beispielsweise die geschlechtliche Ungleichbehandlung, oder die Polygamie. Um sich allerdings ein Urteil darüber bilden und eventuell verstehen zu können, warum Muslime so leben, muss man einen Blick hinter die Religion und die Kultur dieser Menschen werfen.
Ich gehe in dieser Arbeit auf das Leben von Männern und Frauen im Islam ein. Ich beleuchte die Unterschiede genauso, wie die Gemeinsamkeiten. Außerdem habe ich mir noch das Umfeld und die Lebensumstände angesehen. Ich denke, dass man so ganz gut einen Einblick in das Leben von Moslems und Musliminnen bekommt. Am Anfang habe ich zum Einstieg beschrieben, was der Islam eigentlich ist, wer ein Moslem ist und was es mit dem Koran auf sich hat.
Auf das Thema der Arbeit bin ich gekommen, weil ich mich für den Islam interessiere. Ich habe mehrere Moslems in meinem engeren Bekanntenkreis und ich denke, es ist nicht schlecht, gerade für mich als Theologie-Studentin, über diese Religion Bescheid zu wissen. Es war auch sehr interessant die ganzen Dinge zu erfahren und je mehr ich gelesen habe um so mehr hat mich das Thema gefesselt.
Meine Informationen habe ich hauptsächlich aus Büchern entnommen, ganz wenig aus dem Internet. Außerdem hatte ich noch tatkräftige Unterstützung von einer befreundeten Türkin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, von ihrem 16. bis 20. Lebensjahr allerdings in der Türkei gelebt und auch gearbeitet hat und von einem Bekannten, der mit 10 Jahren aus Ägypten zu seiner Tante nach Deutschland gekommen und hier groß geworden ist. Beide konnte ich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und mit Fragen löchern. Ich habe mit ihnen ausführliche Gespräche geführt und manchmal auch endlos diskutiert.
Was ist Islam
Der Islam ist eine monotheistische Religion, die vom Koran verkündet wird und durch den Propheten Muhammad etwa 600 Jahre nach Christi Geburt verbreitet wurde.[2]
Islamische Länder sind Länder, in denen der Bevölkerungsanteil der Muslime deutlich über 50% der Gesamtbevölkerung liegt. Ein solches Kriterium ist natürlich problematisch, denn es ist nicht mit Gewissheit festzumachen, welche Länder nun den Anteil an muslimischen Bürgern erfüllen um als islamisches Land zu gelten, denn, wie man sich sicher denken kann, sind gerade in Ländern der dritten Welt große Teile der Bevölkerung überhaupt nicht gemeldet, oder es ist nicht zu klären, wie die einzelnen Glaubensrichtungen in den Ländern zahlenmäßig verteilt sind.
Als typisch islamische Länder wären beispielsweise Algerien, Mauretanien, Somalia, Afghanistan, Irak, Iran, Jemen, und die Türkei zu nennen.[3]
Mit ihren 1,09 Milliarden Anhängern zählt der Islam zu den Weltreligionen und ist derzeit die zweitgrößte Religionsgemeinschaft.
Wer ist Muslim
Ein Muslim ist jemand, der sich zum Islam bekennt. Oder, wie es muslimische Theologen treffend formuliert haben: Muslim ist, wer sich zu dem einen Gott bekennt und Muhammad als den Gesandten Gottes anerkennt, oder noch allgemeiner: Muslim ist, wer sich selbst für einen solchen hält.[4]
Muslim wird man, indem man das Glaubensbekenntnis „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Gott gibt und dass Muhammad der Gesandte Gottes ist“ vor Zeugen ausspricht.[5]
Was ist der Koran
Der Koran, die heilige Schrift des Islams ist für den Muslim das Wort Gottes, welches dem Propheten Muhammad durch den Erzengel Gabriel offenbart wurde.[6] Er ist der Wille Gottes in schriftlicher Form und die erste Quelle des islamischen Gesetzes.[7]
Insgesamt gesehen wendet sich die heilige Schrift des Islams wesentlich häufiger an die männlichen Gläubigen als an die weiblichen.[8] Für uns westlich geprägte Menschen ist es kaum vorstellbar, welche Rolle der Koran für den gläubigen Moslem spielt. Er ist für ihn bei Weitem wichtiger als für den Christen die Bibel. Der Unterschied zur Bibel ist, dass der Koran als Bindeglied zwischen Allah (Gott) und den Menschen gesehen wird. Im Christentum wird Jesus als Bindeglied gesehen.
Für den Muslim ist Gott ständig gegenwärtig. Seine ganzen Gedanken und Taten beziehen sich unmittelbar auf Gott. Aus diesem Grund ist jeder kleinste Moment im Leben eines Moslems im Koran berücksichtigt. Er regelt bis ins Detail das Leben der islamischen Gesellschaft. Für jeden Akt, egal ob am Tag oder in der Nacht, wird beschrieben, wie man sich „gottgefällig“ zu verhalten hat.[9] Laut dem Koran ist die islamische Gesellschaft in Gottes Augen die Beste. Die Mitglieder dieser Gesellschaft sind verpflichtet, nach dem Willen Gottes zu leben und seine Gebote zu achten, um so die Möglichkeit zu haben, Gott nahe zu sein.[10]
Da der Koran in arabischer Schrift geschrieben ist, ist es für Leute, die kein Arabisch können schwer, die Botschaft, die der Koran vermittelt zu erkennen, denn im Arabischen hat ein Wort sehr viele verschiedene Bedeutungen, so dass es kompliziert wird, den Koran zu übersetzen und dabei den genauen Sinn beizubehalten. Oft gibt es auch Streit darüber, was der Koran wie gemeint hat, weil jeder das Geschriebene verschieden auslegt und es oft auch missverstanden oder falsch interpretiert wird. Für die Moslems ist daher jede Übersetzung des Korans eine Verfälschung. Aus diesem Grund werden auch alle Gebete, die auf dem Islam beruhen, auf arabisch gebetet.[11]
Die religiösen Pflichten
Jeder Muslim (egal ob männlich oder weiblich) muss die fünf Grundpflichten, die so genannten „5 Säulen des Islams“, einhalten und nach ihnen Leben. Die erste Säule ist das oben erwähnte Glaubensbekenntnis, die vier weiteren Säulen sind das Gebet, welches fünfmal täglich verrichtet wird, das Fasten im Ramadan, die Zahlung der Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder Moslem einmal im Leben gemacht haben sollte. Diese fünf Grundpflichten sind persönliche und gesellschaftliche Handlungen und ihre Bedeutung liegt darin, dass sie von den Moslems gemeinsam und öffentlich verrichtet werden.[12]
Bei dem Pflichtgebet, welches jeder gläubige Moslem fünfmal täglich verrichten soll, muss er immer die Gebetsrichtung nach Mekka einhalten. Vor Gebetsbeginn muss er sich rituellen Waschungen unterziehen, um für das Gebet rein zu sein. Das eigentliche Gebet wird salat genannt und es besteht aus Koransuren und Reden an Gott, die der Moslem spricht und sich gleichzeitig vor Gott auf den Boden wirft.[13]
Der neunte Monat des islamischen Mondkalenders ist der Fasten monat ramadan. Von Beginn bis Ende dieses Monats dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen, noch trinken, noch rauchen und auch keinen sexuellen Kontakt pflegen.[14] Außerdem sollen Moslems kein Schweinefleisch essen und keinen Alkohol trinken. Sie leben also in vollständiger Askese, sehr enthaltsam.
Kranke und Schwangere erhalten Erleichterungen oder werden von der Fastenpflicht befreit.[15]
Bei der Armensteuer handelt es sich um eine jährlich zu entrichtende Zahlung, welche aufgewandt wird, um Bedürftige zu unterstützen, Ungläubige umzustimmen oder um Sklaven freizukaufen.[16] Früher war die Armensteuer, die zakat, für jeden verpflichtend, der zu viel besaß, also einen Überschuss hatte. Heute hat sich daraus ein Mindestsatz von 2 1/2% der jährlichen Nettoeinnahmen entwickelt.[17] Neben dieser Pflichtabgabe gibt es noch eine freiwillige Abgabe an Arme und Bedürftige, welche von dem Koran sehr gelobt wird und mittels welcher einem die Sünden vergeben werden.
Im 12. Monat des Mondjahres findet jährlich eine Pilgerfahrt nach Mekka, der Geburtsstadt Mohammeds, statt. Diese Pilgerfahrt dauert insgesamt 10 Tage und jeder Pilger und jede Pilgerin muss sich zu allererst in den Zustand der Weihe begeben. Man muss hierfür ein Pilgergewand tragen, und sowohl Körperpflege als auch Sexualverkehr werden eingestellt. Der Moslem versetzt sich also in einen „Zustand der Natur“.[18]
Frauen haben teilweise eine „Sonderrolle“ bei der Ausübung der „5 Säulen“ und zwar dann, wenn sie ihre Tage haben, denn dann sind sie „unrein“ und dürfen während dieser Zeit den Koran nicht anrühren und sie dürfen nicht fasten, müssen dies aber nachholen. Vom Gebet in der Moschee und vom Tawaf, der Umrundung der Kaba, während der Pilgerfahrt sind sie dann ebenfalls ausgeschlossen. Die Pilgerfahrt darf eine muslimische Frau sowieso nur in Begleitung eines männlichen Verwandten unternehmen.[19]
Das Gebet
Wenn der Gebetsruf erklingt, dann bereitet sich der Moslem zum Gebet, das heißt, er vollzieht die rituelle Waschung. Die Grundbedingungen hierfür sind, sich das Gesicht zu waschen, dann die Hände und Unterarme und dann die Füße. Außerdem muss auch noch die Kleidung stimmen. Männer sollen zumindest den Körperteil zwischen Knien und Bauchnabel bedecken, Frauen dagegen müssen ein Gewand tragen, welches nur Gesicht und Hände freilässt. Wichtig beim Gebet ist es, sich niederzuwerfen und dass man eine Gebetsmatte benutzt, um die Reinheit des Ortes zu bewahren.
Reinhardt Leuze schreibt, das Gebet sei eine „religiöse Handlung, in welcher der Mensch seich selbst gegenüber Gott zur Sprache bringt.“[20]
Frauen dürfen zum beten auch in die Moschee, allerdings nur in für sie vorgesehene Seitenräume, denn sie sollen nicht gemeinsam mit den Männern beten. Frauen dürfen das Gebet nur dann als Vorbeter/in leiten, wenn es sich um eine Versammlung handelt, an der ausschließlich Frauen anwesend sind.[21]
Das Gesetz
Die Muslime leben nach dem islamischen Gesetz, der sharia, welche das Zusammenleben der Menschen untereinander regelt und vorschreibt. In der sharia sind „vom Gebet bis zum Steuerrecht, vom Kaufvertrag bis zum Strafrecht, von der Eheschließung bis zum Kriegsrecht alle privaten, gesellschaftlichen und politischen Beziehungen der Muslime erfasst“.[22]
Die sharia verbietet zwar Diskriminierung, gibt das Recht auf Eigentum, auf Ausbildung und auf Unverletzlichkeit des Lebens, aber es schränkt auf der anderen Seite sehr stark die Religionsfreiheit ein. Eine Entscheidung für den Anschluss an den Islam ist bei Todesstrafe nicht rückgängig zu machen. Außerdem ist eine starke Ungleichstellung der Geschlechter in der sharia und im Koran zu erkennen, worunter vor allem Frauen zu leiden haben. Gegen die Menschenrechte verstößt zusätzlich noch ein Gesetz welches billigt, dass „Einwirkungen auf den Körper von Verurteilten“ als Strafe zulässt sind.[23] Beispielhaft hierfür wären Delikte wie der unerlaubte Geschlechtsverkehr, Diebstahl, Straßenraub und das Weintrinken, welche mit Todesstrafe durch Steinigung oder das Schwert, mit Auspeitschen oder mit der Amputation von Hand oder Fuß bestraft werden.[24]
Aufgaben (Rechte/ Pflichten) der Geschlechter
Im Islam gibt es keinen Wertunterschied zwischen Mann und Frau, sie sind an sich gleichwertig. Denn sie wurden Beide aus einem Wesen erschaffen. In der Schöpfungsgeschichte des Korans hat auch Eva nicht Adam verführt, sondern sie wurden beide vom Satan verführt.[25]
Der Mann wurde im Koran und in der sharia allerdings mit mehr Verantwortung, Rechten und Pflichten bedacht. Er hat sich um die Frau zu kümmern und sich um sie zu sorgen. Deshalb steht der Mann über der Frau. Der Koran schreibt hierzu: „Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie (von Natur vor diesen) ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, die sie von ihrem Vermögen (als Morgengabe für die Frauen?) gemacht haben.“[26]
[...]
[1] Tworuschka, Grundwissen Islam, 165.
[2] Schimmel, im Namen Allahs, 8.
[3] Ende/ Steinbach, Islam, 135-145
[4] Ende/ Steinbach, Islam, 129f.
[5] Schimmel, im Namen Allahs, 9.
[6] Sammelband, Islam, 41.
[7] Kellerhals, der Islam, 209.
[8] Sammelband, Islam, 42.
[9] Schimmel, Im Namen Allahs, 29.
[10] Tworuschka, Grundwissen Islam, 99.
[11] Schimmel, Im Namen Allahs, 33.
[12] Tworuschka, Grundwissen Islam, 102.
[13] Diözese Rottenburg-Stuttgart, Orientierungen, 18.
[14] ebd, 20.
[15] Tworuschka, Grundwissen Islam, 107.
[16] Ende/ Steinbach, Islam, 158-159.
[17] Tworuschka, Grundwissen Islam, 105.
[18] Diözese Rottenburg-Stuttgart, Orientierungen, 22-23.
[19] Sammelband, Islam, 43.
[20] Leuze, Christentum & Islam, 332.
[21] Schimmel, Im Namen Allahs, 74ff.
[22] Diözese Rottenburg-Stuttgart, Orientierungen, 25.
[23] Sammelband, Islam, 74.
[24] ebd, 78.
[25] Koran, Sure 7,19 In: Tworuschka, Grundwissen Islam, 120.
[26] Koran, Sure 4,34, In: Sammelband, Islam, 46.
- Citar trabajo
- Sara Peter (Autor), 2006, Die Rolle des Mannes und der Frau im Islam, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73119
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