Obwohl Kolumbien eines der sprachlich am besten erforschten Länder Lateinamerikas ist, stellt es im Rahmen unseres Seminarprojektes einen Sonderfall dar, denn „At the phonetic level varieties of Colombian Spanish ranges from, conservative highland dialects which are textbook-perfect in terms of pronunciation, to the drastic consonantal reductions of the coastal lowlands“. Dies ist eine Besonderheit, die, durch die ab 1962 in den Schulen des Landes eingeführte Bemühung um eine phonetische Annäherung an des Kastilische, sicher noch verstärkt wurde. Das könnte als Erklärung dafür dienen, wieso es sehr schwierig ist, das Kolumbienspanisch anhand von sprachlichen Merkmalen klar gegenüber dem Rest der Hispania abzugrenzen. Die Mehrzahl der hervorgebrachten Merkmale sind zumeist nicht typisch kolumbianisch und treten andererseits auch nicht durchgängig über das gesamte Staatsgebiet auf. Selbst der sonst in Lateinamerika auftretende Yeísmo widersteht einer direkten Zuordnung zum „Kolumbianischen“, da er nicht durchgängig gefunden werden kann. Er tritt im Rest des Landes durchaus auf, fehlt aber in der Hauptstadt Bogotá, was auf ihre Lage im Hochland zurückgeführt werden kann. Dies ist wichtig, da Bogotá eine immense Vorbildfunktion in Bezug auf die Aussprache des Landes hat.
Dies alles legt den Schluss nahe, dass man keine wirklich absolut eigene Varietät für Kolumbien aufzeigen kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Die sprachliche Situation Kolumbiens 3
1.1. Klassifizierungsprobleme 3
1.2. Allgemeine sprachlich-dialektale Unterteilung 3
1.3. Phonetisch-phonologische Merkmales des Küstenspanisch 4
1.4.Phonetische Einflüsse anderer Sprachen 4
2. Phonetisch-phonologische Besonderheiten der Hauptstadt 5
2.1. /s/ 5
2.2 /x/ 5
2.3. /n/ 5
2.4. /rr/ , /r/ und /tr/ 5
2.5. Obstruenten 5
2.6. /ʎ/ 7
2.7. Vokalismus7
3. Literatur
Inhaltsverzeichnis
1. Die sprachliche Situation Kolumbiens
1.1. Klassifizierungsprobleme
1.2. Allgemeine sprachlich-dialektale Unterteilung
1.3. Phonetisch-phonologische Merkmales des Küstenspanisch
1.4.Phonetische Einflüsse anderer Sprachen
2. Phonetisch-phonologische Besonderheiten der Hauptstadt
2.1. /s/
2.2 /x/
2.3. /n/
2.4. /rr/ , /r/ und /tr/
2.5. Obstruenten
2.6. / ʎ /
2.7. Vokalismus
3. Literatur
1. Die sprachliche Situation Kolumbiens
1.1. Klassifizierungsprobleme
Obwohl Kolumbien eines der sprachlich am besten erforschten Länder Lateinamerikas ist,[1] stellt es im Rahmen unseres Seminarprojektes einen Sonderfall dar, denn „At the phonetic level varieties of Colombian Spanish ranges from, conservative highland dialects which are textbook-perfect in terms of pronunciation, to the drastic consonantal reductions of the coastal lowlands“.[2] Dies ist eine Besonderheit, die, durch die ab 1962 in den Schulen des Landes eingeführte Bemühung um eine phonetische Annäherung an des Kastilische, sicher noch verstärkt wurde. Das könnte als Erklärung dafür dienen, wieso es sehr schwierig ist, das Kolumbienspanisch anhand von sprachlichen Merkmalen klar gegenüber dem Rest der Hispania abzugrenzen. Die Mehrzahl der hervorgebrachten Merkmale sind zumeist nicht typisch kolumbianisch und treten andererseits auch nicht durchgängig über das gesamte Staatsgebiet auf. Selbst der sonst in Lateinamerika auftretende Yeísmo widersteht einer direkten Zuordnung zum „Kolumbianischen“, da er nicht durchgängig gefunden werden kann. Er tritt im Rest des Landes durchaus auf, fehlt aber in der Hauptstadt Bogotá, was auf ihre Lage im Hochland zurückgeführt werden kann. Dies ist wichtig, da Bogotá eine immense Vorbildfunktion in Bezug auf die Aussprache des Landes hat.
Dies alles legt den Schluss nahe, dass man keine wirklich absolut eigene Varietät[3] für Kolumbien aufzeigen kann.
1.2. Allgemeine sprachlich-dialektale Unterteilung
Generell kann man jedoch in Kolumbien, wie auch im Rest Südamerikas, Unterschiede zwischen den Küstenregionen (tierras bajas) und den Hochlandgebieten (tierras altas) feststellen[4]. Diese beiden Gruppen unterteilen sich erneut in ein pazifisches und ein atlantisches Küstenspanisch und im Hochland findet man ein östliches und westliches andinisches Spanisch. Daneben findet man zum Beispiel bei Lipski auch einen Verweis auf die Amazonasgebiete, welche jedoch noch nicht hinlänglich erforscht sind. Das Problem bei dieser Einteilung ist, dass sie zum Teil auf den „Atlas Lingüístico-Etnográfico de Colomiba (ALEC)“ vom „Instituto Caro y Cuervo“ rekurriert, der sich vor allem auf lexikalische Charakteristika konzentriert.[5]
1.3. Phonetisch-phonologische Merkmales des Küstenspanisch
Gemeinsame Besonderheiten der Küstengebiete sind die Schwächung der Konsonanten, besonders die Aspiration von /-s/ als implosiver silbenauslautender Laut, was bis zum völligen Wegfall führt. Ebenfalls kann es zur Neutralisierung der Unterscheidung von /-r/,/-l/ nach einem Vokal kommen oder gegebenenfalls auch zum völligen Wegfall. Des Weiteren kann das finale –n in velarisierter Form als [η] vorkommen. In Bezug auf -ch- [ts] stellt man eine Abschwächung des frikativen Elements fest. Nicht überall in den Küstenregionen kommt es zur Konservierung der Aussprache des h ( jormiga), einem Merkmal, das auch teilweise im andinen Spanisch zu finden ist.
Bei den Diphthongen kommt es zu einer getrennten Aussprache wie zum Beispiel in cri-ollo oder ca-ucho. Daneben trifft man noch auf häufige Nasalisierung sowie die Existenz des „Ceceo“.
Prosodische Eigenarten sind die Akzentverschiebung auf die drittletzte Silbe und ein erhöhtes Sprechtempo, welche als tonillo costeño bezeichnet werden können.
Ein spezielles Merkmal der Pazifikküste ist die Längung der betonten Vokale sowie, neben der Verwechslung von /r/ mit /l/, noch einen Wandel von /-n/ hin zu [m].[6]
1.4.Phonetische Einflüsse anderer Sprachen
Obwohl es in Kolumbien eine relativ hohe Zahl an Indianersprachen gibt und sogar zwei Kreolsprachen vorhanden sind, beschränkt sich deren sprachlicher Einfluss klar auf die lexikalische Ebene.[7] Im Gegensatz zu anderen Ländern findet man keine Einflüsse der andinen Hochkulturen wie der Incas, da deren kurze Verweildauer keine tiefere Durchdringung ermöglichte. Somit gibt es in Kolumbien zwar durchaus Formen der Diglossie innerhalb der Bevölkerung, jedoch geht man bei 98% der Bevölkerung davon aus, dass sie Spanisch als Vermakulär[8] - und Verkehrssprache nutzen.
Eine wirkliche Einflussnahme wäre durch die ins Land geholten afrikanischen Muttersprachler möglich gewesen, da sie zeitweilig in Cartagena, dem wichtigsten Hafen des südlichen Kolonialgebietes, 75% der Bevölkerung stellten.[9] Jedoch äußerte sich ihre Präsenz vielmehr in der Kreolsprache „Palenque“ und den lexikalischen Übernahmen im Kolumbianische, wobei „more subtle aspects of pronunciation and syntax may have been influenced by the African presence.“[10]
[...]
[1] Vgl. Kubarth, S.119.
[2] Siehe Lipski, S. 205.
[3] Siehe Zimmermann, S. 395.
[4] Vgl. Noll, S.23 ff.
[5] Siehe Kubarth, S. 120.
[6] Siehe Zimmermann, S. 398 ff. und Kubarth, S. 120ff.
[7] Vgl. Zimmermann, S. 393.
[8] Vernakularsprache lateinisch vernaculus >einheimisch<; >selbst erfunden<], Sprachwissenschaft: 1)indigene Sprache; Sprache von Ureinwohnern; 2)Jargon.
[9] Siehe Lipski, S. 208.
[10] ebd.
- Citation du texte
- Lars Degen (Auteur), 2004, Spanisch in Kolumbien - Das Beispiel Bogotá -, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/73031
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