Der Beginn des französischen Einflusses lässt sich genau auf das 1534 datieren. In diesem Jahr landete Jaques Cartier an der Küste Kanadas und errichtete in der Bucht von Gaspé ein Steinkreuz zu Ehren des französischen Königs François I, in dessen Auftrag der französische Seefahrer handelte. In den Jahren 1535 bis 1542 setzte Cartier seine Erkundungstouren fort und erforschte das neue Land außerhalb Europas. Im Jahre 1542 startete die französische Krone den ersten Siedlungsversuch, der jedoch auf Grund der strengen Klimaverhältnisse und der Disziplinlosigkeit der ersten kanadischen Franzosen scheiterte. Der französische Entdecker Samuel de Champlain hatte mehr Erfolg. Er gründete am 03. Juli1608 die französische Siedlung Québec und legte damit den Grundstein für die französische Zivilisation in Kanada. Die Siedlung Québec war der Ausgangspunkt für zahlreiche Expeditionen ins Landesinnere. So wurde 1641 die Siedlung Ville-Marie, der Ursprung der Stadt Montreal, gegründet. Mit der Zeit dehnten die Franzosen ihr Siedlungsgebiet aus (Hoerkens 1997, 5 und Wolf 1985, 1-2).
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In Kanada werden zur Zeit etwa 200 Sprachen aktiv gesprochen. Den größten Anteil macht dabei das Englische aus. An zweiter Stelle kommt das Französische, das seine Hochzeit im europäischen Absolutismus und zu Zeiten der Kolonialisierung im 17. und 18. Jahrhundert hatte. Die anderen Sprachen, die in Kanada gesprochen werden, machen insgesamt nur einen kleinen Anteil aus.
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Die Unterschiede zwischen dem Québecois und dem Standardfranzösisch Frankreichs sind im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die Sprachstufe der Siedler, die im 17. und 18. Jahrhundert in der neuen Welt sesshaft wurden, weitestgehend beibehalten wurde bzw. sich unter anderen Einflüssen anders entwickelt hat als das Französische in Europa. Durch den für die Franzosen verheerenden Ausgang des siebenjährigen Krieges 1763 gelangten die französischen Siedlungen in Kanada unter britischen Besitz. Dadurch wurde der sprachliche Kontakt zu Frankreich so sehr eingeschränkt, dass Neuerungen von dort Kanada kaum mehr erreichen konnten. Die französische Sprache in Kanada entwickelt sich somit anders als in Europa. Ein weiterer Grund für die Veränderung der Sprache ist auch, dass in der Region Québec Dialekte aus verschiedenen Regionen Frankreichs aufeinander trafen, sich vermischten und damit ein verändertes Sprachbild ergaben.
Inhalt
1. Ursprung der französischen Sprache in Kanada
2. Die aktuelle Sprachsituation in Kanada
2.1. Englisch
2.2. Französisch
2.3. Indianersprachen
2.4. andere Sprachen
3. Die aktuelle Sprachsituation in Québec
3.1. Französisch
3.2. Englisch
3.3. Indianersprachen
3.4. andere Sprachen
4. Unterschiede zwischen dem Québecois und dem Standardfranzösisch
4.1. Phonologische Unterschiede
4.1.1. Vokale und Halbvokale
4.1.2. Konsonanten
4.2. Lexikologische Unterschiede
4.2.1. Archaismen
4.2.2. Dialektismen
4.2.3. Anglizismen
4.2.4. Übernahmen aus den Indianersprachen
5. Ausblick
1. Ursprung der französischen Sprache in Kanada
Der Beginn des französischen Einflusses lässt sich genau auf das 1534 datieren. In diesem Jahr landete Jaques Cartier an der Küste Kanadas und errichtete in der Bucht von Gaspé ein Steinkreuz zu Ehren des französischen Königs François I, in dessen Auftrag der französische Seefahrer handelte. In den Jahren 1535 bis 1542 setzte Cartier seine Erkundungstouren fort und erforschte das neue Land außerhalb Europas. Im Jahre 1542 startete die französische Krone den ersten Siedlungsversuch, der jedoch auf Grund der strengen Klimaverhältnisse und der Disziplinlosigkeit der ersten kanadischen Franzosen scheiterte. Der französische Entdecker Samuel de Champlain hatte mehr Erfolg. Er gründete am 03. Juli1608 die französische Siedlung Québec und legte damit den Grundstein für die französische Zivilisation in Kanada. Die Siedlung Québec war der Ausgangspunkt für zahlreiche Expeditionen ins Landesinnere. So wurde 1641 die Siedlung Ville-Marie, der Ursprung der Stadt Montreal, gegründet. Mit der Zeit dehnten die Franzosen ihr Siedlungsgebiet aus (Hoerkens 1997, 5 und Wolf 1985, 1-2).
Nach etwa 150 Jahren französischer Besiedlung wendet sich das Blatt. Nach anhaltenden gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den englischen Kolonien an der Ostküste des Kontinents bricht 1756 der sieben Jahre andauernde englisch-französisch Krieg aus. Für die Franzosen endet er in einem Desaster. 1763 wird im Vertrag von Paris festgelegt, dass Frankreich seine Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent an die englische Krone abtreten muss. Dennoch änderten sich die vorherrschenden Strukturen in Administration und Gesellschaft in den ehemaligen französischen Kolonien nicht. Die englische Regierung erlaubt es den französischen Siedlern ihre Religion, Sprache und Kultur beizubehalten. 1791 erhält das frankophone Kanada sogar seinen eigenen Gouverneur und sein eigenes Parlament (Hoerkens 1997, 6 –7 und Wolf 1985, 4-6).
Mit der 1840 verabschiedeten Verfassung erhalten die Provinzen Ontario, Québec, Neuschottland und Neubraunschweig das Recht der parlamentarischen Selbstverwaltung. Dies führt die Kanadier 1867 zum „Dominion of Canada“, dem sich bis ins 20. Jahrhundert weitere Provinzen anschließen (Hoerkens 1997, 7)
2. Die aktuelle Sprachsituation in Kanada
In Kanada werden zur Zeit etwa 200 Sprachen aktiv gesprochen. Den größten Anteil macht dabei das Englische aus. An zweiter Stelle kommt das Französische, das seine Hochzeit im europäischen Absolutismus und zu Zeiten der Kolonialisierung im 17. und 18. Jahrhundert hatte. Die anderen Sprachen, die in Kanada gesprochen werden, machen insgesamt nur einen kleinen Anteil aus.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistics Canada / Statistique Canada : Census / Recensement 2001
2.1. Englisch
Etwa 59,1 % (Statistics Canada / Statistique Canada, 2001, 1971 waren es etwa 44,6 %) der Gesamtbevölkerung Kanadas sprechen Englisch und formen damit die größte Sprechergemeinschaft. Grund dafür sind die intensive Besiedlung des amerikanischen Kontinents durch Engländer und Iren und deren langjährige Vorherrschaft im Bereich des heutigen Kanadas und der heutigen USA.
2.2. Französisch
Etwa 22,9 % (Statistics Canada / Statistique Canada, 2001, 1971 waren es etwa 28,7 %) der Gesamtbevölkerung Kanadas gehören zu den Frankophonen. Von ihnen leben etwa 77 % in der Region Québec, 11,9 % in Ontario und 3,8 % in Nouveau-Brunswick. Die verbleibenden 7,3 % sind auf die restlichen Provinzen Kanadas verteilt, wobei 5,4 % der Frankophonen in den westlichen Regionen Manitoba, Alberta, Saskatchewan und Britisch-Kolumbia lebt und lediglich 1,7 % in den östlichen Meerregionen Neu-Schottland, Terra Nova und der Prinz-Edward-Insel (Angaben von 1971, vgl. Gagné in Valdman 1979, 34)
2.3. Indianersprachen
In Kanada werden zur Zeit noch etwa 50 Indianersprachen gesprochen. Diese gehören insgesamt elf verschiedenen Sprachfamilien an. Die größten dieser Sprachfamilien sind die algokinen Sprachen, die athapaskanen Sprachen und die Sprache der Inuit. Diese drei Sprachfamilien machen insgesamt 93% der Indianersprachen in Kanada aus. Auf die restlichen acht Sprachfamilien entfallen demnach lediglich 7% (Norris 1998, 1)
2.4. andere Sprachen
Zusätzlich zu den „einheimischen“ Sprachen werden in Kanada auch viele „eingeführte“ Sprachen gesprochen. Immigranten aus der ganzen Welt bringen ihre Muttersprache mit. Diese Sprachen machen insgesamt 26,7 % aus. (Angaben von 1971, vgl. Gagné in Valdman 1979, 33)
Es ist jedoch festzustellen, dass diese Sprachen selten mehrere Generationen als primäre Sprache überleben. Der Einfluss und die Notwendigkeit von Englisch und Französisch sind zu groß, als dass sich diese Minderheitensprachen als einzig gesprochene Sprache in einem Sprecherkreis erhalten könnten. In den meisten fällen kommt es zu einer Diglossiesituation, d.h. die Sprecher erhalten ihre Sprache oder Teile ihrer Sprache neben dem Englischen bzw. Französischen.
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