Schon seit Jahren wird von vielen angehenden Lehrerinnen und Lehrern beklagt, dass ihre Ausbildung an den Universitäten viel zu praxisfern orientiert ist. Statt auf den Umgang mit schwierigen Schülern bzw. kritischen Situationen vorzubereiten, steht der wissenschaftliche Aspekt der Unterrichtsfächer im Vordergrund. Die recht kurzen Schulpraktika können nur einen kleinen Einblick in Alltagssituationen eines Lehrers bieten, so dass sie in der Referendariatszeit oft auf eine harte Probe gestellt werden.
An einigen Universitäten wird nunmehr versucht, die Studierenden die Studierenden praxisnah gerade für diese Aufgaben vorzubereiten. In diesen „Lehrertrainings“ wer-den durch Rollenspiele verschiedene Unterrichtssituationen dargestellt, es wird für den Ernstfall geprobt, um in der Realität besser zurechtzukommen.
Das wohl zurzeit bekannteste Trainingsmodell für Lehrer ist das „Konstanzer Trai-ningsmodell (KTM) von Hinsch und Ueberschär. Es wurde zum Thema „Gewalt in der Schule“ konzipiert und dient als Selbsthilfeprogramm. In seinen Grundzügen basiert es auf den Aussagen der kognitiven Verhaltensmodifikation, insbesondere der Handlungs- und Selbstregulation: Voraussetzung hierbei ist die Interaktion mit der Umwelt des Individuums durch seine Kognitionen (Ziele, Wahrnehmungen, Bewertungen, Erwartungen), so dass es sich so von dieser relativ unabhängig machen kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Lehrertraining – was ist das eigentlich?
2. Die Bedeutung von Lehrertraining
3. Was und wie können Lehrer durch Lehrertraining lernen?
4. Das Konstanzer Trainingsmodell (KTM)
4.1 Prozessmodell sozialen Verhaltens
4.2 Ziele des Trainingsprogramms
4.3 Aufbau des Trainingsprogramms
5. Reflexion: Die eigene Umsetzung des KTM im Seminar
1. Lehrertraining – was ist das eigentlich?
Schon seit Jahren wird von vielen angehenden Lehrerinnen und Lehrern beklagt, dass ihre Ausbildung an den Universitäten viel zu praxisfern orientiert ist. Statt auf den Umgang mit schwierigen Schülern bzw. kritischen Situationen vorzubereiten, steht der wissenschaftliche Aspekt der Unterrichtsfächer im Vordergrund. Die recht kurzen Schulpraktika können nur einen kleinen Einblick in Alltagssituationen eines Lehrers bieten, so dass sie in der Referendariatszeit oft auf eine harte Probe gestellt werden.
An einigen Universitäten wird nunmehr versucht, die Studierenden die Studierenden praxisnah gerade für diese Aufgaben vorzubereiten. In diesen „Lehrertrainings“ werden durch Rollenspiele verschiedene Unterrichtssituationen dargestellt, es wird für den Ernstfall geprobt, um in der Realität besser zurechtzukommen.
2. Die Bedeutung von Lehrertraining
Die zentrale berufliche Tätigkeit eines Lehrers liegt im Unterrichten und Erziehen. Diese scheinbare Selbstverständlichkeit kann sich als unüberwindbares Hindernis erweisen. Denn jede Interaktion mit den Schülern, ob sie nun verbal oder nonverbal abläuft, erfolgt entweder mit dem Schwerpunkt Erziehung oder dem Schwerpunkt Unterricht. Durch diese Interaktion wird auch das jeweilige Klassenklima beherrscht (z. B. Leistungsdruck, Prüfungsangst, Erfolgszuversicht bei negativem Klima). Wenn die Leistung jedoch am individuellen Fortschritt gemessen wird, so sind die Schüler weniger ängstlich und erfolgsorientierter, da sie eine erhöhte Motivation besitzen, schwierige Situationen in der Schule zu meistern.[1]
Doch auch auf Seite des Lehrers ist der Alltag mit den Schülerinnen und Schülern kritisch zu betrachten. Gerade die Interaktion mit Schülern wird von Lehrern häufig als schwere berufliche Belastung angesehen. Demnach machen einen erfolgreichen und damit auch zufriedenen Lehrer folgende Eigenschaften aus: Wertschätzung, Einfühlungsvermögen, Aufstellen von klaren Verhaltensregeln ohne Strafen sowie die Fähigkeit, den Unterricht logisch aufzubauen. Die Schüler solcher Lehrer stören wenig, arbeiten gut mit und zeichnen sich durch gute Leistungen aus. Doch Hilfen, um diese Eigenschaften zu erlangen, gibt es während der Lehrerausbildung bislang kaum.[2]
Aufgrund der Entwicklung vieler Trainingsansätze erschien es, als ob bis Mitte der 80er Jahre spezielle Trainingsmaßnahmen für Lehrer die Regel werden sollten. Doch diese wurden nicht in die Realität umgesetzt. Denn der Lehrerberuf sollte von nun an verstärkt professionalisiert werden, indem der wissenschaftliche Aspekt in den Vordergrund gerückt wurde. Die Wissenschaft, wie das Wissen an die Schüller vermittelt werden sollte, wurde dagegen vollkommen vernachlässigt.
3. Was und wie können Lehrer durch Lehrertrainings lernen?
Erst seit den 70er Jahren werden in Deutschland überhaupt verschiedene Formen von Lehrertrainings angeboten, die zur Verbesserung sozialkommunikativer Fähigkeiten und Verhaltensweisen beitragen sollen. Dabei unterscheidet sich ein Lehrertraining grundlegend von den Schulpraktika oder Unterrichtsbesuchen: mit speziellen Methoden sollen bestimmte Merkmale bzw. Eigenschaften eines guten Lehrers bewusst praktisch durchgeführt werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei nicht nur auf dem Einüben von Verhalten, sondern auch auf inneren psychischen Prozessen. Die wenigsten Lehrertrainings sind jedoch speziell für die Ausbildung von Lehrern geschaffen worden, sondern es wurden Verfahren zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit entwickelt bzw. bereits bestehende Therapien auf den Beruf des Lehrers umgewandelt.[3]
Bei der Konzeption von Lehrertrainings sind, ähnlich wie in der Psychotherapie, zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu finden. Zum einen gibt es den behavioristischen Ansatz, der nach Skinner davon ausgeht, dass Verhalten erlernt wird. Ein nicht angemessenes Verhalten wird daher als Folge eines Lerndefizits gedeutet. Mit einer Therapie bzw. einem Training soll nun das erlernt werden, was vorher versäumt wurde.[4] Zum anderen gibt es den Personenzentrierten Ansatz, der in der Psychotherapie auf die humanistischen Therapien wie Gesprächstherapie oder Gestalttherapie zurückgeht. Hier geht es im Gegensatz zum Behaviorismus nicht um die Bewältigung einer bestimmten Technik, sondern um die Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Hier hat das Training bzw. die Therapie die Aufgabe, dass das Individuum bestehende Einschränkungen ablegt. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre haben sich die engen Grenzen dieser beiden Ansätze jedoch immer mehr vermischt.[5]
Leider entwickeln sich die Konzepte des Lehrertrainings nicht an den Anforderungen der Lehrerausbildung und der Praxis in der Schule, so dass mittlerweile eine Vielzahl therapeutischer Methoden für Lehrer vorhanden ist.
Generell kann gesagt werden, dass „Lehrer über ein besonderes Maß an alltäglichen sozialen Fähigkeiten verfügen müssen“. Demnach liegt die Hauptaufgabe eines Lehrers in der Anregung von Lernprozessen, nicht bei der Bewältigung psychischer Probleme. Vielmehr muss ein Lehrer sowohl auf der der sozialen als auch auf der kognitiven Ebene gleichzeitig mit mehreren Personen handeln, so dass es häufig zu Konflikten kommt. Deshalb müssen Lehrer ihren Umgang mit Schülerinnen und Schülern so gestalten können, dass sie kognitive Prozesse erleichtern, schwierige Situationen bewältigen, Konflikte erst gar nicht entstehen lassen bzw. verringern oder eine adäquate Lösung entstehen lassen. Ein guter Lehrer sollte also in der Lage sein, sozialen Umgang und Konfliktlösestrategien zu beherrschen und in den Alltag mit einfließen zu lassen.
4. Das Konstanzer Trainingsmodell
Das wohl zurzeit bekannteste Trainingsmodell für Lehrer ist das „Konstanzer Trainingsmodell (KTM) von Hinsch und Ueberschär. Es wurde zum Thema „Gewalt in der Schule“ konzipiert und dient als Selbsthilfeprogramm. In seinen Grundzügen basiert es auf den Aussagen der kognitiven Verhaltensmodifikation, insbesondere der Handlungs- und Selbstregulation: Voraussetzung hierbei ist die Interaktion mit der Umwelt des Individuums durch seine Kognitionen (Ziele, Wahrnehmungen, Bewertungen, Erwartungen), so dass es sich so von dieser relativ unabhängig machen kann.
[...]
[1] Jürgens, Barbara: Pressespiegel für das NLP. http://www.nlp.de/presse7deutschland/ps-0498.htm
[2] Jürgens, Barbara: Pressespiegel für das NLP. http://www.nlp.de/presse7deutschland/ps-0498.htm
[3] Jürgens, Barbara: Pressespiegel für das NLP. http://www.nlp.de/presse7deutschland/ps-0498.htm
[4] Hinsch, Rüdiger/Ueberschär, Beate: Gewalt in der Schule. S. 5
[5] Hinsch, Rüdiger/Ueberschär, Beate: Gewalt in der Schule. S. 5
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.