Das Fernsehen ist heutzutage zweifelsohne eines der wichtigsten Unterhaltungs- und Informationsmedien. Mit der Einführung des Dualen Rundfunksystems mitte der 1980-er Jahre veränderte sich das Fernsehverhalten dahingehend, daß sich der Zuschauer nun aus einer viel größeren Auswahl an Sendern und Sendungen verschiedener Genres sein persönliches Programm den individuellen Interessen entsprechend zusammenstellen kann. Das Fernsehen wandelte sich jedoch tendenziell vom Informations- zum Unterhaltungs- und Werbemedium. Durch den zunehmenden Wettbewerb und die Konkurrenz innerhalb der Fernsehlandschaft ist das Interesse der Sender, ihr Programm möglichst effektiv und gewinnmaximierend zu gestalten, natürlich heute aktueller denn je. Die Fernsehforschung dient nun dazu, die Vielfalt der Anbieter überschaubar und miteinander vergleichbar zu machen.
Die Ursprünge der Fernsehforschung liegen schon in den Anfängen des Fernsehens selbst. Bis 1974 war in Deutschland die gängige Erhebungsebene die sogenannte „Einschaltquote“. Dieser Begriff ist zwar auch heute noch geläufig, doch wird er den modernen, viel komplexeren Erhebungsformen nicht mehr gerecht. Die Einschaltquote erfasste nämlich nur die relative Gerätenutzung, d.h. den Prozentanteil der Haushalte mit eingeschaltetem Fernsehgerät.
Ab 1975 begann man mit der personenbezogenen Messung, dem „personal meter“ mittels teleskopie-System, welches im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender (ARD, ZDF) unter anderem vom Institut für Demoskopie in Allensbach entwickelt wurde. Durch dieses System konnte nun die Sehbeteiligung* im Zeitverlauf dargestellt werden, wodurch auch der Werbung neue Möglichkeiten der Effizienzsteigerung eröffnet wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- I. Warum kontinuierliche Fernsehzuschauerforschung?
- II. Durchführung der Erhebung
- 1. Die Beteiligten
- 2. Aufbau und Steuerung des Panels
- 3. Die Messung
- 4. Datenverarbeitung und Auswertung
- Abschlußbemerkung
- Begriffserläuterungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat befasst sich mit der kontinuierlichen Fernsehzuschauerforschung und der Erhebung von Einschaltquoten. Es beleuchtet die Methoden und Prozesse der Erhebung, die Rolle der beteiligten Akteure und die Bedeutung der gewonnenen Daten für die Programmplanung von Sendern und die Planung von Werbekampagnen.
- Die Entwicklung der Fernsehzuschauerforschung von der Einschaltquote zur personenbezogenen Messung
- Die Rolle der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) bei der Normung und Standardisierung der Erhebungsprozesse
- Die Funktionsweise der Panelstudie und die Auswahl der Panelhaushalte
- Die praktische Messung des Zuschauerverhaltens mittels des GfK-Meters
- Die Datenverarbeitung und Auswertung der erhobenen Daten, einschließlich der Interpretation von Reichweiten und Ratings
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die Entwicklung des Fernsehens und die Bedeutung der Fernsehzuschauerforschung für die Programmplanung und die Werbewirtschaft. Die Erhebung der Einschaltquoten hat sich von der reinen Gerätenutzung zur personenbezogenen Messung entwickelt, um ein tieferes Verständnis des Zuschauerverhaltens zu ermöglichen.
Kapitel I befasst sich mit der Bedeutung der kontinuierlichen Fernsehzuschauerforschung und den Anwendungsbereichen der gewonnenen Daten. Die Informationen erlauben es Sendern, ihre Programmplanung an die Nutzung ihrer Programme und die Interessen der Zielgruppen anzupassen. Werbeagenturen nutzen die Daten zur Identifizierung von Zielgruppen und zur Platzierung von Werbespots in den Programmen.
Kapitel II beschreibt die praktische Durchführung der Erhebung, beginnend mit den beteiligten Akteuren wie der AGF, den Lizenznehmern und der GfK Fernsehforschung. Die AGF legt die Normen und Konventionen für die Erhebung fest, während die GfK Fernsehforschung die praktische Durchführung übernimmt.
Der Aufbau und die Steuerung des Panels werden im zweiten Teil von Kapitel II erläutert. Die Auswahl der Panelhaushalte erfolgt mittels eines computergestützten Zufallsverfahrens, das die Repräsentativität der Stichprobe sicherstellt. Die Panelhaushalte werden über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet, um Veränderungen im Zuschauerverhalten zu erfassen.
Der dritte Teil von Kapitel II beschreibt die praktische Messung des Zuschauerverhaltens mittels des GfK-Meters. Das Gerät erfasst die Fernsehnutzung der Panelteilnehmer und ermöglicht die sekundengenaue Messung von Ein- und Umschaltungen sowie der persönlichen Nutzung von Fernsehprogrammen.
Der letzte Teil von Kapitel II befasst sich mit der Datenverarbeitung und Auswertung der erhobenen Daten. Die Daten werden in Bezug zu den Strukturdaten der Panelhaushalte gesetzt und mit Hilfe von Auswertungssoftware analysiert. Die Ergebnisse ermöglichen es, die Nutzungsstrukturen von Sendern und Programmen zu analysieren und Hitlisten zu erstellen, die als Orientierungshilfe für Sender und Werbetreibende dienen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Fernsehzuschauerforschung, Einschaltquoten, Reichweiten, Ratings, Panelstudie, GfK Fernsehforschung, Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), Programmplanung, Werbewirtschaft, Zielgruppen, Mediennutzung, Zuschauerverhalten und Datenanalyse.
- Quote paper
- Iris Baumgärtel (Author), 2000, Erhebung von Verlaufsspuren -- Kontinuierliche Fernsehzuschauerforschung und Einschaltquoten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7264
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