„Mein Gott, das sieht ja aus wie ein richtiges Buch“, so reagierte ein renommierter Verleger auf die Präsentation der digitalen Buch-Fertigungsstraße von IBM auf der Buchmesse 1998.1 Das Digitale Zeitalter hat auch in den Buchdruck Einzug gehalten. Book on Demand oder Print on Demand sind die neuen Techniken, denen das Potenzial einer zweiten Gutenbergschen Revolution zugesprochen wird.
Im Folgenden möchte ich mich mit der noch relativen jungen Technik Book on Demand beschäftigen. Es ist mein Ziel darzulegen wie ein Buch on Demand produziert wird und auf Vor- und Nachteile hinzuweisen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Was ist Book on Demand?
3 Vorgehensweise
4 Meilensteine von Book on Demand
5 Wer produziert on Demand?
6 6. „ Bücher zweiter Ordnung “
7 Möglichkeiten / Formate
7.1 Formate
7.2 Das Papier
7.3 Der Einband
7.4 Das Schriftbild
8 Kosten
9 Vorteile und Nachteile im Überblick
9.1 Vorteile
9.2 Nachteile
10 Fazit - Zukunftsversionen ´
11 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Mein Gott, das sieht ja aus wie ein richtiges Buch“, so reagierte ein renommierter Verleger auf die Präsentation der digitalen Buch-Fertigungsstraße von IBM auf der Buchmesse 1998.[1] Das Digitale Zeitalter hat auch in den Buchdruck Einzug gehalten. Book on Demand oder Print on Demand sind die neuen Techniken, denen das Potenzial einer zweiten Gutenbergschen Revolution zugesprochen wird.
Im Folgenden möchte ich mich mit der noch relativen jungen Technik Book on Demand beschäftigen. Es ist mein Ziel darzulegen wie ein Buch on Demand produziert wird und auf Vor- und Nachteile hinzuweisen.
2 Was ist Book on Demand?
Der Begriff Book on Demand – auch Print on Demand oder Publishing on Demand -genannt bezeichnet die bedarfsgerechte digitale Herstellung von Büchern auf Abruf in kürzester Zeit. Bestellung und Produktion erfolgen meist online und in einem Arbeitsschritt.
3 Vorgehensweise
Die Grundlage der Entwicklung von Book on Demand stellt die neue Technik des Digitaldrucks dar, denn diese ermöglicht es Einzelexemplare zu akzeptablen Preisen zu drucken (der herkömmliche Buchdruck ist erst ab etwa tausend Exemplaren rentabel).
Die Digitale Drucktechnik ist eine Weiterentwicklung der Kopiertechnik, demzufolge stellen häufig Kopierfirmen digitale Druckmaschinen her. Bisher sind die sogenannten Druckstraßen, wie sie zum Beispiel von Xerox produziert werden, Großanlagen die für Zentrale Standorte angelegt sind.
Eine Vorreiterrolle bezüglich der Etablierung, kleiner in Buchläden aufstellbarer Druckmaschinen nimmt der amerikanische Entwickler Victor Celorio aus Gainesville, Florida, mit seinem Projekt ‘Instabook’ ein. Seine gerade einmal ein Quadratmeter großen Druckmaschinen machen das variable Drucken on Demand in jeder Buchhandlung möglich. „Wie ein Zigarettenautomat, nur dass bei Knopfdruck Bücher rauskommen.“[2]
Am Anfang der Produktion eines Buches steht das Mastering, die Erstellung der digitalen Vorlage des Buchs. Diese Vorlage ist die Grundlage für die Weiterverarbeitung in der Druckerei, für die Veröffentlichung im Internet oder zur Erstellung von eBooks.
Nicht digitale Vorlagen, wie zum Beispiel alte vergriffene Bücher, werden eingeskannt und liegen somit ebenfalls digital vor. Üblicherweise erfolgt die Abgabe der digitalen Vorlage in Postscript, .doc, .txt oder PDF-Format. Technisch betrachtet stellt Einheitlichkeit der Formate einen großen Fortschritt dar, denn mit nur einer Vorlage können die unterschiedlichsten Publikationsformen erzeugt werden.
Die Gestaltung des Manuskripts und Covers obliegt in den meisten Fällen dem Autor. Jedoch kann nach Wunsch (Zusatzkosten) das Manuskript von Fachleuten vor dem Drucken redigiert werden. "Lektorat, Layout, Umschlaggestaltung, Vertrieb, all das übernimmt nach Wunsch der Verlag - nur Schreiben muss man noch selbst (…).“[3] Je nach Servicepaket des entsprechenden Verlags wird das Werk dann hinsichtlich ausgewählter Kriterien (z.B. Typografie, Orthografie, inhaltliche Richtigkeit) überprüft.
Von dem so erstellten Master werden zunächst zwei Referenzexemplar als Probedruck (in 3 bis 5 Wochen) hergestellt. Nach Freigabe des Buches erhält das Buch eine ISBN-Nummer, wird in das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) aufgenommen und kann dann nach 2 Wochen über den Buchhandel und im Internet weltweit bezogen werden. Zusätzlich werden 2 Belegexemplare zur vorgeschriebenen Meldung an die bibliografische Information der Deutschen Bibliothek (Eintrag der Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek) geliefert und ein Belegexemplar an die Landes- und Zentralbibliothek in der Berliner Stadtbibliothek versandt.
4 Meilensteine von Book on Demand
Entwickelt wurde Book on Demand 1997 von den drei schwedischen Autoren Lars Forsell, Jan Myrdal und Peter Curman, die ihre Bücher aus Protest gegen das mangelnde Engagement ihrer Verleger mit Unterstützung der Reprofirma Arkitektkopia auf umgerüsteten Xerox Geräten selbst herauszubringen begannen. Ursache der Proteste war unter anderem die Tatsache, dass aufgrund der Aufhebung der Buchpreisbindung Buchläden aus den schwedischen Städten verschwanden, weil das Kaufhaus mit seinen wenigen Bestellern billiger war.
Kurz nach der Verkündung des Vorhabens der drei Schweden folgte die Gründung von PODium. "PODium ist ein kulturpolitisches Projekt, das untersucht, wie Print-on-Demand genutzt werden kann, um die Versorgung mit (...) guter Literatur der Gegenwart zu ermöglichen [...]. PODium publiziert verschiedenste Titel in unterschiedlichen Nischen und liefert ein Modell dafür, welche Literatur sich für die digitale Produktion besonders eignet.“[4]
1998 wurde dann der erste BoD-Titel in Deutschland „Die Verfassung der freien und Hansestadt Hamburg -eine kommentierte Fassung“ als Paperback veröffentlicht.
Dank des positiven Medienechos und dem seit 1999 betriebenen Vertrieb im Internet, stieg die Anzahl der Kunden besonders im Bereich der privaten Veröffentlichungen sprunghaft an.
Im Zuge dieser Entwicklung und dem Potenzial, das darin vermutet wurde, wurde im Frühjahr 1999 von der Europäischen Kommission ein Netzwerk für die BOD-Avantgarde in Paris gegründet.[5]. Ebenfalls 1999 erhielt der Hamburger Buchriese Libri für das Konzept BoDTM den Smithsonia Award für innovative Technologien, im selben Jahr (Dezember 1999) wurde der 1000ste BoD-Titel veröffentlicht.
Seit 2000 ist die Hardcover Produktion -ein Meilenstein in der digitalen Produktionsweise-durchführbar. Auf der Buchmesse in Frankfurt 2001 erhielt Victor Celorio für seine digitale Druckmaschine „InstaBook Maker“ den Preis für E-Literatur. Mit dem Druck eines einzigen farbigen Buches auf Bestellung – das Digital-Farbbuch on Demand- setzt BoD 2002 einen erneuten Meilenstein im Bereich der „Just-in Time“- Buchproduktion.[6]
[...]
[1] Andreas Weber: Gutenberg digital. Book-on-demand-Konzeptionen brauchen neue Ideen und neue Geschäftsmodelle, http://digitaldruck-forum.org/content/know-how-box-02.html.
[2] Uwe Friesel: Bitte ein PoD - aber ein Gutes! http://www.heise.de/ct/99/23/226/default.shtml
[3] BookonDemand: http://www.bod.de/verlage/literareon/partnerverlage_literareon.html
[4] Uwe Friesel: Buchmarkt vor neuer technischer Revolution. Digitale Medien ermuntern Autoren zur Selbsthilfe - Können Books on Demand und e-Books sinnloses Bedrucken von unschuldigem Papier vermeiden helfen? -Serie Teil 1, http://www.igmedien.de/publikationen/druck+papier/2001/03/01a.html
[5] Uwe Friesel: Auf Knopfdruck ein BOD, http://www.das-syndikat.com/friesel.htm
[6] BookonDemand: http://www.bod.de/bod/bod_meilensteine.html
- Quote paper
- Juliane Krueger (Author), 2003, Neue Wege der Produktion und Distribution: Book on Demand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72417
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