Die vorliegende Ausarbeitung meines Vortrages zum Thema „Sozialwissenschaftlicher Unterricht“, aus dem Seminar Einführung in den Sachunterricht, befasst sich in erster Linie mit Eva Gläsers Studie „Arbeitslosigkeit aus der Perspektive von Kindern“. Obwohl Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen Alltagstheorien von Kindern wichtig für Lehr- und Lernforschung sind, ist dies eine der wenigen Studien, die untersucht was Grundschulkinder mit dem Begriff Arbeitslosigkeit verknüpfen.
Gläsers empirische Studie zeigt unter anderem auf, dass die rekonstruierten Alltagstheorien der Kinder sehr eng mit deren eigener Lebensrealität verbunden sind.
Zu Beginn meiner Ausarbeitung möchte ich zunächst jedoch auf die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt eingehen. Wie hat sich die Arbeitswelt im Laufe der Zeit verändert? Wie beeinflusst dies nicht nur die Erwachsenen sondern auch die Kinder?
Einige Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf Eltern und deren Kinder, die Eberhardt Knost ausführlich untersucht hat, werde ich dazu kurz vorstellen.
Anschließend folgt ein Blick auf den aktuellen Kinderarmutsbericht der UNICEF, der verdeutlicht, dass nicht nur „Dritte Welt Länder“ von Kinderarmut betroffen sind.
Bevor ich zum wichtigsten Teil dieser Ausarbeitung, das Zusammenfassen der Ergebnisse und zur Kritik komme, darf schließlich nicht der empirische Teil der Arbeit fehlen. In diesem Teil werde ich mich auf Eva Gläsers Untersuchung beziehen.
Inhalt
1.Einleitung
2. Die Arbeitswelt im Umbruch
2.1 Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf Familien
2.2 Kinderarmut
3. Empirischer Teil
3.1 Leitfragen zu Kategorie 4:
3.2 Beispiele von interviewten Kindern
3.2.1 Symbolerläuterung:
3.2.2 Paola
3.2.3 Paul
3.2.4 Nathalie
3.2.4 Bastian
4. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
5. Literatur
1. Einleitung
Die vorliegende Ausarbeitung meines Vortrages zum Thema „Sozialwissenschaftlicher Unterricht“, aus dem Seminar Einführung in den Sachunterricht, befasst sich in erster Linie mit Eva Gläsers Studie „Arbeitslosigkeit aus der Perspektive von Kindern“. Obwohl Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen Alltagstheorien von Kindern wichtig für Lehr- und Lernforschung sind, ist dies eine der wenigen Studien, die untersucht was Grundschulkinder mit dem Begriff Arbeitslosigkeit verknüpfen.
Gläsers empirische Studie zeigt unter anderem auf, dass die rekonstruierten Alltagstheorien der Kinder sehr eng mit deren eigener Lebensrealität verbunden sind.
Zu Beginn meiner Ausarbeitung möchte ich zunächst jedoch auf die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt eingehen. Wie hat sich die Arbeitswelt im Laufe der Zeit verändert? Wie beeinflusst dies nicht nur die Erwachsenen sondern auch die Kinder?
Einige Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf Eltern und deren Kinder, die Eberhardt Knost ausführlich untersucht hat, werde ich dazu kurz vorstellen.
Anschließend folgt ein Blick auf den aktuellen Kinderarmutsbericht der UNICEF, der verdeutlicht, dass nicht nur „Dritte Welt Länder“ von Kinderarmut betroffen sind.
Bevor ich zum wichtigsten Teil dieser Ausarbeitung, das Zusammenfassen der Ergebnisse und zur Kritik komme, darf schließlich nicht der empirische Teil der Arbeit fehlen. In diesem Teil werde ich mich auf Eva Gläsers Untersuchung beziehen.
2. Die Arbeitswelt im Umbruch
Die Zahl der Arbeitslosen ist seit 1991 bis 2005 von 2,63 Millionen auf 5,04 Millionen gestiegen (Quelle: Agentur für Arbeit). 1968 betrug die Arbeitslosenzahl Bundesweit gerade ca. 600.000. Dies ist unter anderem auf die zunehmende Globalisierung und den verstärktem Einsatz von moderner Technik, die die Arbeitskraft Mensch überflüssig macht, zurückzuführen.
Das soziale Klima wird gerade für Familien durch die berühmten Schlagworte Hartz IV und ALGII immer rauer. Der Lebenslauf für Kinder arbeitsloser Eltern ist oftmals vorgezeichnet, denn, wie viele Studien belegen, geht die Schere zwischen Arm und Reich in keinem Industrieland weiter auseinander als in Deutschland. Die Einführung von immer höheren Studiengebühren wird dazu in Zukunft wohl auch ihren Teil beitragen.
Das Beispiel Daimler Chrysler zeigt, dass Menschen in Zukunft viel flexibler in Bezug auf ihre Tätigkeit und ihres Wohnortes sein müssen. Von den 15.000 (im Jahr 2005) im Bremer Mercedes-Werk Beschäftigten sollen 3.000 Stellen abgebaut werden, ohne dass Mitarbeiter entlassen werden. Einige sollen bei Airbus eingegliedert werden oder werden auf andere Werke in Deutschland verteilt.
Diese Flexibilität müssen in einem gewissen Grad auch die Kinder teilen. Für sie bedeutet es oftmals die Schule zu wechseln oder den Vater bzw. die Mutter nur einmal im Monat zu sehen. Dass so etwas nicht immer ohne negative Folgen für die Kinder bleibt, muss nicht näher erklärt werden.
Auch die Rolle der Mutter hat sich stark verändert. Konnte sie sich damals mehr oder weniger um die Erziehung der Kinder kümmern, so wird sie heute zum Teil durch die wirtschaftlichen Verhältnisse als auch durch die Gesellschaft dazu aufgefordert sobald wie möglich wieder zu arbeiten.
Die Frage die es zu beantworten gilt, lautet also ob der zunehmende soziale Abbau und die damit eintretende „Amerikanisierung“ unseres Arbeitsmarktes der richtige Weg sind.
Hoffnungen ruhen noch auf der Dienstleistungsgesellschaft, bei der wir einigen Nationen dieser Welt weit hinterher sind. In Deutschland bedeutet Dienstleistung eigentlich mehr Konsumenten das Geld aus der Tasche zuziehen, zum Beispiel mit unzähligen Call-centern und Handy-Klingeltönen, als Service für den Kunden.
2.1 Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf Familien
Im Jahr 2000 wurden in Bochum 700 Fragebögen an Kinder im Alter zwischen 12 und 16 Jahren zum Thema Arbeitslosigkeit und ihre psycho-sozialen Folgen ausgeteilt. Die Untersuchung brachte unter anderem folgende Ergebnisse hervor.
Auf die Fragestellung „Was hat sich zwischen Dir und Deinen Eltern geändert, seit Du über ihre Arbeitslosigkeit informiert bist?“, gaben 67,7% an, dass sich seit der Arbeitslosigkeit der Elternteile Veränderungen in den familiären Beziehungen ergeben haben.
Die in der Literatur häufig angeführte Streitbereitschaft der Eltern nach Eintritt der Arbeitslosigkeit konnte in der Untersuchung mit 55% (streiten sich häufiger) bestätigt werden.
42,5% der befragten Kinder gaben an, dass sie von ihren Eltern seit deren Arbeitslosigkeit häufiger beschimpft und bestraft werden.
Im Zusammenhang mit der erhöhten Streitbereitschaft der Eltern untereinander und der angespannten häuslichen Atmosphäre lässt sich auf ein raues familiäres Klima zurückschießen.
Im Einzelnen wurden folgende Bestrafungsformen angeführt:
Mit 51,1% steht die „Taschengeldkürzung“ bei den Bestrafungsformen an der Spitze. Dieser hohe Prozentsatz lässt auf einen bewussten Rückfluss zum Haushaltsgeld schließen.
50,4% nannten das auch bei nicht arbeitslosen Eltern weit verbreitetes „Fernsehverbot“ als Strafe. Noch vor dem Hausarrest (40,9%) wurde die „Prügelstrafe“ (42,3) als Form der Bestrafung genannt, eine äußerst erschreckende Auslebung der latenten Aggressivität arbeitsloser Eltern gegenüber ihren Kindern.
9,5% nannten „Computerverbot“ und schließlich 3,6% „andere Bestrafungsformen“.
(vgl. Knost, 2000)
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- Arbeit zitieren
- Maik Kolze (Autor:in), 2006, Sozialwissenschaftlicher Sachunterricht - Arbeitslosigkeit aus der Perspektive von Kindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72033
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