Theorieunterricht im Leistungskurs Sport auf der Folie der verbindlichen Vorgaben und Ansprüche des Curriculums durchzuführen, sollte für einen professionellen Pädagogen kein allzu schweres Unterfangen darstellen - so wird es zum Beispiel in den Richtlinien für den Schulsport suggeriert. Des Weiteren müsste ein Lehrer doch in den zahlreichen Schulbüchern geeignete Hilfsmittel in Form von hinreichenden Sachinformationen und didaktisch überzeugenden Methoden erhalten. Es zeigt sich jedoch, dass die Richtlinien und auch die Schulsportliteratur eben keine verlässlichen Ratgeber für die Gestaltung des Theorieunterrichts im Leistungskurs Sport darstellen. Konkrete Inhaltsaspekte oder Praxisbezüge für einen sinnvoll gestalteten Theorieunterricht werden nicht hinreichend fokussiert. Die Themenbereiche, die im Theorieunterricht behandelt werden sollen, werden nicht klar abgegrenzt, sie fundieren als bloße „Etiketten“ (Ziegler 1979). Gerade auch durch das neue Zentralabitur im Jahre 2007 entsteht damit eine dringende Notwendigkeit in der Bestimmung von präzisen Lernzielen für den Leistungskurs Sport mit Blick auf die geforderte Abiturfähigkeit. Die Lernziele, die in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen, beziehen sich auf die funktionelle Anatomielehre. So soll im Laufe dieser Arbeit versucht werden, den beschriebenen Missstand in der Lernzielproblematik und in der didaktisch-methodischen Vorgehensweise auszugleichen. Es soll modellhaft versucht werden, Lernziele und Lerninhalte im Leistungskurs Sport in einem sinnvollen Theorie- Praxisbezug darzustellen. Im Vordergrund steht dabei das Schwerpunkthema der funktionellen Anatomie und insbesondere hierbei das Teilthema Muskulatur. Die komplexe Anatomielehre soll schülergerecht aufgearbeitet und mithilfe von zahlreichen Illustrationen verständlich und zugänglich gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit
2. Der Lehrplan Sport
2.1 Begriffsbestimmung, Aufgaben und Ziele
2.2 Wissenschaftspropädeutik
3. Literatur im Leistungskurs Sport
3.1 Leistungskurs Sport Band I
3.2 Schulbuch Sport
3.4 Abiturtraining Sport
3.5 Das Internet als Informationsquelle
3.6 Schlussfolgerung
4. Konturen für eine Didaktik im LK Sport
4.1 Ausgangsfragestellung
4.2 Hintergrund: Lernziele in der Fachdidaktik
4.3 Lernziele und Lerninhalte
4.4 Übersicht : Lernziele
5. Neue methodische Ansätze im Lk Sport
5.1 Vermittlungsproblematik
5.2 Powerpoint Präsentation
6. Präsentation: Die Muskulatur des Menschen
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Lernziel 1- Lerninhalte & Unterrichtsbeispiele
Tabelle 2: Lernziel 2- Lerninhalte & Unterrichtsbeispiele
Tabelle 3: Lernziel 3- Lerninhalte und Unterrichtsbeispiele
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Teildisziplinen im Abitur
Abbildung 2: Druckverteilung in der Bandscheibe
Abbildung 3: Herzmuskel, Infarkt
Abbildung 4: Lernziele
1. Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
Theorieunterricht im Leistungskurs Sport auf der Folie der verbindlichen Vorgaben und Ansprüche des Curriculums durchzuführen, sollte für einen professionellen Pädagogen kein allzu schweres Unterfangen darstellen - so wird es zum Beispiel in den Richtlinien für den Schulsport suggeriert. Des Weiteren müsste ein Lehrer doch in den zahlreichen Schulbüchern geeignete Hilfsmittel in Form von hinreichenden Sachinformationen und didaktisch überzeugenden Methoden erhalten. Es zeigt sich jedoch, dass die Richtlinien und auch die Schulsportliteratur eben keine verlässlichen Ratgeber für die Gestaltung des Theorieunterrichts im Leistungskurs Sport darstellen. Konkrete Inhaltsaspekte oder Praxisbezüge für einen sinnvoll gestalteten Theorieunterricht werden nicht hinreichend fokussiert. Die Themenbereiche, die im Theorieunterricht behandelt werden sollen, werden nicht klar abgegrenzt, sie fundieren als bloße „Etiketten“ (Ziegler 1979). Gerade auch durch das neue Zentralabitur im Jahre 2007 entsteht damit eine dringende Notwendigkeit in der Bestimmung von präzisen Lernzielen für den Leistungskurs Sport mit Blick auf die geforderte Abiturfähigkeit. Die Lernziele, die in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen, beziehen sich auf die funktionelle Anatomielehre. So soll im Laufe dieser Arbeit versucht werden, den beschriebenen Missstand in der Lernzielproblematik und in der didaktisch-methodischen Vorgehensweise auszugleichen. Es soll modellhaft versucht werden, Lernziele und Lerninhalte im Leistungskurs Sport in einem sinnvollen Theorie- Praxisbezug darzustellen. Im Vordergrund steht dabei das Schwerpunkthema der funktionellen Anatomie und insbesondere hierbei das Teilthema Muskulatur. Die komplexe Anatomielehre soll schülergerecht aufgearbeitet und mithilfe von zahlreichen Illustrationen verständlich und zugänglich gemacht werden.
Ziel ist es hierzu einen curricular fundierten, vollständigen Lernzielkatalog und ein vollständiges Lehr- bzw. Lernprogramm zum Thema der Muskulatur des Menschen vorzulegen.
1.2 Aufbau der Arbeit
In der Absicht, die formellen curricularen Vorgaben mit dem konkreten Unterrichtsgeschehen zu verbinden gilt es, die Kriterien der Richtlinien und Lehrpläne für den Leistungskurs Sport, sowie die Abituranforderungen zu operationalisieren. Als theoretischer Hintergrund werden dazu in einem ersten Schritt Aufgaben und Ziele des Curriculums allgemein, sowie die für den Leistungskurs Sport im Besonderen, vorgestellt und kritisch diskutiert.
Das im folgenden Jahr verbindliche Zentralabitur im Land Nordrhein-Westfalen wird, anknüpfend an das Curriculum, auf die geforderten Lehrinhalte für den Themenkomplex „funktionelle Anatomie“ hin überprüft.
Um sich dem gegenwärtigen und realen Schulalltag zu nähern, werden exemplarisch drei Schulbücher, welche für den Leistungskurs Sport konzipiert worden sind, vorgestellt und hinsichtlich der Auswahl und Fülle der anatomischen Inhalte beurteilt. Hierbei wird auf die Verständlichkeit, den Theorie-Praxis Bezug, sowie auf die Erfüllung der curricularen Vorgaben besonderes Augenmerk gelegt. Anschließend werde ich das Internet als potenzielle Informationsquelle für den Theorieunterricht des Leistungskurses einschätzen. In einer Schlussfolgerung werden die Erkenntnisse noch einmal kurz zusammengefasst, um Konsequenzen für die Formulierung der Lernziele zu ziehen.
Im nachfolgenden Abschnitt sollen dann mögliche Konturen einer Didaktik im Leistungskurs Sport diskutiert werden, wobei vor allem die implizierte Lernzielproblematik aufgezeigt werden soll. Anknüpfend daran werde ich im Hinblick auf das Curriculum konkrete Lernziele formulieren und sie in einem zweiten Schritt auf den Unterricht gerichtet präzisieren und transkribieren. Exemplarisch habe ich das vom Lehrplan im Besonderen fokussierte Thema der Muskulatur als Lehr- respektive Lernreihe ausgearbeitet. Als didaktische Grundlage wird hierzu zunächst die Vermittlungsproblematik im Sporttheorieunterricht aufgegriffen und die von mir gewählte Vermittlungsform der Powerpoint Präsentation pädagogisch legitimiert. Die Präsentation ist dieser Arbeit beigelegt, wobei die einzelnen Folien ergänzend in die Arbeit mit aufgenommen wurden, um zusätzliche und obligate Kommentare, Erklärungen, sowie mögliche Theorie-Praxis Bezüge hinzufügen zu können.
In einem abschließenden Fazit sollen die wichtigsten Erkenntnisse
noch einmal kurz zusammengefasst werden.
2. Der Lehrplan Sport
2.1 Begriffsbestimmung, Aufgaben und Ziele
Die Richtlinien und Lehrpläne (Mswwf Nrw 1999) des Fachs Sport sind in die drei Bereiche „Richtlinien“, „Rahmenvorgaben für den Schulsport“, sowie den „Lehrplan Sport“ unterteilt.
Die „Richtlinien“ stellen in identischer Formulierung die allgemeinen pädagogischen Grundlagen aller Fächer dar. In ihnen werden die Aufgaben und Ziele, die Rahmenbedingungen, die Prinzipien des Lehrens und Lernens, sowie der Aufbau und die Gliederung der Schulform illustriert.
Der zweite Teil – „Rahmenvorgaben für den Schulsport“ – formuliert das pädagogisch-didaktische Gesamtkonzept von Sportunterricht und Schulsport, zeigt Grundentscheidungen für die schulformspezifischen Umsetzungen auf und bildet somit auch die Grundlage für das Verständnis und die Auslegung der stufenspezifischen Inhalte.
Der dritte Teil, der „Lehrplan Sport“, setzt die Rahmenvorgaben für den Schulsport stufenspezifisch um und weist damit eine Konkretisierung der Lern- und Unterrichtsinhalte auf. In meiner Beschreibung der geforderten Inhalte werde ich mich auf die Vorgaben beschränken, die für den Leistungskurs von Bedeutung sind.
2.2 Wissenschaftspropädeutik
Becker (1983) ist der Meinung, dass die Forderung nach wissenschaftspropädeutischem Unterricht für das Leistungsfach Sport dieselbe Gültigkeit wie für alle anderen Leistungsfächer besitzt. Wissenschaftspropädeutik ist ein weiter Terminus, der auf unterschiedliche Art und Weise ausgelegt wird. Wenn im Verlauf dieser Arbeit von Wissenschaftspropädeutik gesprochen wird, liegt folgende Definition zu Grunde: Die wissenschaftspropädeutische Kompetenz, die ein jeder Schüler erlangen soll, vereint die Einführung in wissenschaftliches Arbeiten und wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung, Einsichten in wissenschaftliche Methoden, sowie das Aufzeigen von Widersprüchlichkeiten sportwissenschaftlicher Theorien (Grössing 1981).
Propädeutisch muss das Lehren insofern sein, als das die Initiationen in die Wissenschaften von ihrer Reflexion und Kritik begleitet werden müssen.
Nicht allein Wissensvermittlung im Sinne eines wissenschaftsorientierten Lehrplanes, sondern zugleich kritische und reflexive Auseinandersetzung mit Denk- und Arbeitsweisen der Wissenschaft wird als Ziel formuliert. In der Gestaltung der Lehrinhalte muss die Wissenschaftspropädeutik ihre Realisierung finden. Der Aspekt der Praxis-Theorie-Verknüpfung gewinnt als Voraussetzung für eine schülerorientierte, reflexive Auseinandersetzung mit der sportmotorischen Praxis an Bedeutung.
In diesem Zusammenhang soll das Fach Sport hinsichtlich Erklärungs- und Verstehenshilfen einerseits auf Methoden und Erkenntnisse der (Sport-) Wissenschaften zurückgreifen, andererseits dem Schüler Möglichkeiten aufzeigen, aus der eigenen sportmotorischen Praxis eigene Erkenntnisse zu gewinnen.
Diese Verknüpfung der sportmotorischen Praxis mit der Reflexion im Theorieunterricht soll dann die verlangten wissenschaftspropädeutischen Möglichkeiten aufweisen, da die Schüler im Sport einen engen und wechselseitigen Bezug zwischen sportmotorischen Praxis und deren theoretischen Analyse herstellen können (Stiller 2005).
2.3 Leistungskurs Sport
Das Lernniveau im Leistungskurs Sport wird unter dem Aspekt einer exemplarisch vertieften wissenschaftspropädeutischen Ausbildung repräsentiert. Er ist ausgerichtet auf eine
- „systematische Beschäftigung mit wesentlichen, die Komplexität und den Aspektenreichtum des Faches verdeutlichenden Inhalten, Theorien und Modellen.“
- „vertiefte Beherrschung der fachlichen Arbeitsmittel und
Methoden, sowie ihre selbständige Anwendung und Reflexion“
- „reflektierte Standortbestimmung des Faches im Rahmen einer breit angelegten Allgemeinbildung und im fachübergreifenden Zusammenhang.“ (Mswwf Nrw 1999)
Betont wird ferner, dass die Schüler durch eine selbstständige Reflexion sportlichen Handelns zu einer naturwissenschaftlich orientierten Betrachtungsweise und Erkenntnisgewinnung angeleitet werden sollen.
Im Gegensatz zum Grundkurs sind die Arbeitsbedingungen im Leistungskurs erweitert, sodass ein verbindlicher Theorieunterricht im Klassenraum im Umfang von etwa zwei Wochenstunden gefordert wird. Dadurch erfolgt eine vertiefte Thematisierung sportbezogener Fragestellungen, die nicht zwangsläufig in unmittelbarer Beziehung mit dem aktiven Bewegungsverhalten der Schüler stehen müssen. Laut Lehrplan sollen weiterführende Inhalte und Verfahren der Erkenntnisgewinnung aus verschiedenen sportwissenschaftlichen Disziplinen didaktisch sinnvoll einbezogen werden. Welche Inhalte spezifisch in den Fokus des Theorieunterrichts gestellt werden sollen, wird allerdings nicht dargelegt. An dieser Stelle verzichten die Autoren der Richtlinien auf eine Konkretisierung, die Fragen zum tatsächlichen Unterrichtsgeschehen bleiben offen.
Betrachtet man beispielsweise die Entwicklungen, Forderungen und Empfehlungen zur Umsetzung abiturrelevanten Sportunterrichts, verdichtet sich der Verdacht, tatsächlich allein Lösungen bzw. Umsetzungshilfen auf einer theoretischen Ebene beschrieben zu haben (Stiller 2005). Eine Anbindung an eine detaillierte Problemsituation aus dem Unterricht, auf welche die empfohlenen Absichten eine konkrete Qualitätsentwicklung darstellten, bleibt verborgen (Stiller 2005). Dieses Problem einer fehlenden Konkretisierung in der Sporttheorie lässt sich in allen Bundesländern konstatieren. So stellt Ziegler (1979) fest, dass zwar alle Bundesländer einen gemeinsamen Konsens bezüglich der Themenbereiche im LK Sport aufweisen, die Sachbereiche jedoch nur als „Etikett fungieren“. Hinter den Begriffen wie Sportbiologie, Trainingslehre und Sportsoziologie bestehen keine genauen Vorstellungen bzw. klare Abgrenzungen. Einzig in Bayern, Hessen und NRW gibt es Ansätze zu einer Konkretisierung der Inhalte, die sich vor allem durch die Abiturvorgaben ergibt (siehe folgendes Kapitel). Die Grundsätze zur „Gestaltung der Lernprozesse“ (Mswwf Nrw 1999), aus denen die formulierten Ziele der Unterrichtssequenzen erwachsen sollen, bleiben allerdings in ihrer Anbindung an eine konkrete sportmotorische Praxis, in ihrer Umsetzbarkeit und somit letztlich auch in ihrer Überprüfbarkeit innerhalb einer spezifischen Unterrichtssituation, auf einer sehr allgemeinen Ebene.
Inhaltlich expliziter bzw. auf spezifische Unterrichtsvorhaben Bezug nehmend, weist der Lehrplan unter dem Punkt „fachübergreifende, fächerverbindende und projektorientierte Lern- und Arbeitsorganisation“ (Mswwf Nrw 1999) auf die qualitative Bedeutung und die Einzigartigkeit des Sportunterrichts im Vergleich zu anderen Fächern hin. Diese Bedeutung wird dem Sportunterricht wiederum dann attestiert, wenn eine problemorientierte Praxis-Theorie-Verknüpfung als Ausgangspunkt reflexionsgeleiteter Lernprozesse ihre Berücksichtigung findet und diese zusätzlich einen mehrperspektivischen Zugang ermöglicht. So heißt es: „Das Erlebnis physischer Erschöpfung nach einer anstrengenden Ausdauerleistung bedeutet einen gänzlich anderen Zugang zum Phänomen Ausdauer als z.B. biologische Erklärungen oder trainingstheoretische Überlegungen“ (Mswwf Nrw 1999). Eben solche Erkenntnisse müssen demzufolge in der Gestaltung eines Curriculums bzw. in der Auswahl der Inhalte beachtet werden.
Laut einer Empfehlung der Internetseite Leistungskurs Sport ( http://www.leistungskurs-sport.de) sollen im Theorieunterricht im Themenfeld Anatomie unter anderem folgende Aspekte behandelt werden:
- Muskulatur : (- Bewegungsapparat-Übersicht)
- Aufbau des Muskels
- So arbeitet die Muskulatur
- Zusammenwirken von Muskeln
- Intermuskuläre und intramuskuläre Koordination
- Muskelfasertypen
- Muskelverletzungen
- Muskelkater
Bezeichnend ist, dass diese konkreten Sachinhalte auf einer Internetseite nachzulesen sind, nicht jedoch explizit in den Richtlinien.
2.4 Sportabitur
In allen folgenden Überlegungen zur Integration anatomischer Inhalte muss berücksichtigt werden, dass die Schüler zum Abschluss der Schullaufbahn ab dem Jahre 2007 eine zentral gestellte Abiturprüfung bestehen müssen. Die ausgewählten Themen müssen mit den verbindlich geforderten Unterrichtsinhalten korrelieren, um den Schülern die notwendigen inhaltlichen Voraussetzungen für eine angemessene Bearbeitung der gestellten Aufgaben mitzugeben. Auf der Grundlage der Obligatorik des Lehrplans Sport gelten gemäß den verbindlichen Vorgaben unter anderem folgende Schwerpunktsetzungen für die schriftliche Abiturprüfung:
è Prinzipien des Trainings und seine Wirkungen
- Anatomische Grundlagen menschlicher Bewegung
- Funktionen und Inhalte des Auf- und Abwärmens
- Sport und Gesundheit
-funktionelle Bewegung in Sport- und Alltagsmotorik
- Fehlbelastungen, muskuläre Dysbalancen und Folgeschäden (Mswwf Nrw 1999).
Demzufolge wird deutlich, dass die Anatomie einen wesentlichen Bestandteil der curricularen Vorgaben ausmacht. Es ist jedoch zu betonen, dass sie keineswegs einen losgelösten, autonomen Inhaltsbereich darstellt, sondern im Zusammenhang mit anderen Lernzielen steht. Hierzu zählen vor allem Kenntnisse in Fachgebieten wie der Biomechanik, der Trainingslehre, der Physiologie, aber auch soziologische und psychologische Faktoren im Sport (Mswwf Nrw 1999).
In der nachstehenden Abbildung habe ich den Anteil der Teildisziplin „Anatomie“ im Zusammenhang mit den übrigen sportwissenschaftlichen Lehrinhalten in der Abiturprüfung illustriert:
Abbildung 1: Teildisziplinen im Abitur
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Folgenden sollen Lehrmaterialien des Leistungskurses Sport hinsichtlich der Auswahl anatomischer Inhalte und der Art ihrer Vermittlung untersucht werden.
3. Literatur im Leistungskurs Sport
Für die Literatur im Leistungskurs Sport wird vom Land NRW keine Empfehlung ausgesprochen. Es bleibt dem jeweiligem Lehrer überlassen, die richtige Auswahl an Materialien zu treffen. Die Bedeutung von Unterrichtsmaterialien ist nach Ziegler (1979) nicht zu unterschätzen. Sie werden häufig als „heimlicher Lehrplan“ tituliert, da sie in der Lage sind bestehende Richtlinien oder Lehrpläne zu verdrängen (Ziegler 1979). Sprich, die Inhalte, die hier ausgewählt wurden, werden auch vermittelt, unabhängig vom Lehrplan. Problematisch wird dieser Zustand durch das neue Zentralabitur, wonach der Lehrer gezwungen wird, die Schüler auf dieses angemessen vorzubereiten. Die Unterrichtsinhalte dürfen nicht abhängig sein von der Willkür oder dem Geschmack eines Autors respektive eines Lehrers zu Ungunsten der angehenden Abiturienten.
Auf der Internetseite Leistungskurs Sport ( www.sportunterricht.de/lksport) sind Literaturempfehlungen aufgeführt, von denen ich nun einige exemplarisch vorstellen werde. Anschließend werde ich die Schulbücher anhand folgender Kriterien beurteilen:
- Auswahl der anatomischen Inhalte
- Erfüllung der curricularen Vorgaben
- Vermittlungskonzept
- Verständnis
- Theorie-Praxis Bezug
[...]
- Citar trabajo
- Stefanie Terhörst (Autor), 2006, Die Integration funktionell-anatomischer Inhalte in das Curriculum des Leistungskurs Sport, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72032
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