Immer wieder brandet in Experten- und Medienkreisen die Diskussion um den richtigen Umgang der Kinder mit Medien auf. Besonders nach den Amokläufen in Amerika oder dem des Robert Steinhäuser am 26.April 2002 am Gutenberg Gymnasium in Erfurt.
Sollten Kinder überhaupt fernsehen? Wenn ja, was und wie lange? Eltern sorgen sich, ihre Kinder könnten durch zu häufigen Fernseh- und Computerkonsum verdummen und zunehmend aggressiver werden. Andere Eltern dagegen nutzen den Computer und Fernseher oft als “Babysitter” für die Kleinen und denken, sie tun ihnen damit einen Gefalllen.
In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit den Problemen und Chancen von Mediennutzung für Kinder beschäftigen. Aus welchen Gründen konsumieren Kinder die Medien Fernsehen und Computer und schaffen es Medien beim Lernen zu helfen?
Aufzeigen möchte ich auch, dass es Fernsehkonzepte gibt, die pädagogisch wertvoll und für Kinder empfehlenswert sind.
Inhaltverzeichnis
1 Einleitung
2 Kinder und Fernsehen
2.1. Macht das Fernsehen Kinder wirklich dumm und agressiv?
2.2. Gibt es “gutes” und “schlechtes” Fernsehen für Kinder?
2.3. Prinzipien der Fernsehnutzung von Kindern nach Jan-Uwe Rogge
3. Faszination Computer
4. Medienbenutzung bereits im Kindergarten?
5. Schlußbemerkung
Literaturverzeichnis:
1 Einleitung
Immer wieder brandet in Experten- und Medienkreisen die Diskussion um den richtigen Umgang der Kinder mit Medien auf. Besonders nach den Amokläufen in Amerika oder dem des Robert Steinhäuser am 26.April 2002 am Gutenberg Gymnasium in Erfurt.
Sollten Kinder überhaupt fernsehen? Wenn ja, was und wie lange? Eltern sorgen sich, ihre Kinder könnten durch zu häufigen Fernseh- und Computerkonsum verdummen und zunehmend aggressiver werden. Andere Eltern dagegen nutzen den Computer und Fernseher oft als “Babysitter” für die Kleinen und denken, sie tun ihnen damit einen Gefalllen.
In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit den Problemen und Chancen von Mediennutzung für Kinder beschäftigen. Aus welchen Gründen konsumieren Kinder die Medien Fernsehen und Computer und schaffen es Medien beim Lernen zu helfen?
Aufzeigen möchte ich auch, dass es Fernsehkonzepte gibt, die pädagogisch wertvoll und für Kinder empfehlenswert sind.
2 Kinder und Fernsehen
Nachdem ein Kind in den Schulalltag eingetreten ist, bleibt nicht mehr die gesamte Zeit zum Spielen. Mit dem Medienkonsum von Kindergarten- und Vorschulkindern beschäftige ich mich später. Anders als zu früheren Zeiten, selbst zu Zeiten unserer Eltern, verbringen heutige Kinder fast ihre gesamte Freizeit in der Wohnung. Laut dem Buch “Coole Profis. Die Medienrealität der Kids”[1] bestreiten dabei Jungen und die älteren Jugendlichen die meiste Zeit ihrer Freizeit im Haus. Entgegen der allgemeinen Meinung, Kinder und Jugendliche würden nur noch Fernsehen, steht auf Platz eins der beliebtesten Aktivitäten nach der Schule das Spielen. Erst danach folgen Musik hören, lesen und Fernsehen.[2] Im Gegensatz dazu steht an erster Stelle bei den am häufigsten ausgeübten Beschäftigungen dann doch das Fernsehen.[3] Folgt man Gabriele Fischer[4] liegt der Unterschied zwischen beliebtester und am häufigsten durchgeführter Freizeitbeschäftigung darin begründet, dass Medien immer und überall verfügbar sind, während Freunde zum Spielen nicht immer Zeit haben.
Deutsche Familien mit Kindern haben so Fischer eine regelrechte Medienhochburg zu Hause errichtet. Die Ausstattung reicht von Computer und TV über DVD-Player und Musikanlage. Meiner Ansicht nach erschreckende 11 % der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren haben einen eigenen Computer und 16 % einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer.[5] Die Häufigkeit der Mediennutzung hängt Gabriele Fischer zufolge Bildungsniveau und Alter ab, ältere Kinder schauen z.B. häufiger fern als jüngere. An einem normalen Tag in der Woche vertreiben sich etwas 60% der Kinder die Zeit mit fernsehen.[6] Wie lange dabei “in die Röhre geguckt” wird, hängt vom Alter ab.
Die 11-jährigen schauen im Schnitt 109 Minuten fern, während die 8-jährigen “nur” 93 Minuten vor dem Fernseher sitzen.[7]
In der Studie von Klingler und Groebel[8] werden als Gründe für das Fernsehen außerdem genannt: “um mitreden zu können”, “um mit der Familie zusammen zu sein”, “aus Langeweile”. Die Hauptmotivation für Kinder fern zusehen ist die Unterhaltung, erst danach folgt “zusammen sein mit der Familie”[9]. Eltern sollten ihre Kinder dazu erziehen, sich auch anders beschäftigen zu können als mit dem Fernsehen. Ich finde es enorm wichtig, das ein Kind auch zeitweise allein lesen und spielen kann.
Wofür Kinder das Fernsehen “benutzen” hängt vom Geschlecht des Kindes ab. Für Jungen ist es wichtig, dem Alltag zu entfliehen, sich in Phantasiewelten mit schnellen Autos und starken Helden hinein zu versetzen. Mädchen dagegen wollen aus dem Fernsehen das “richtige” Verhalten in der Liebe, im Umgang mit Freunden lernen. Gefährlich hierbei ist, dass Kinder noch nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können. Im echten Leben ist ein Mensch tot, wenn er einen Stein auf den Kopf bekommt, in Comics stehen die Figuren danach fröhlich lächelnd wieder auf.
2.1. Macht das Fernsehen Kinder wirklich dumm und agressiv?
In den Medien werden immer wieder besorgte Berichte veröffentlicht über den schlechten Einfluss des Fernsehens auf die Jüngsten. Die Kinder seien phantasielos, nervös, gedanklich unterentwickelt.
Eine interessante These stellt Jürgen Barthelmes in seinem Werk “Fernsehen und Computer in der Familie”[10] auf. Er schreibt, dass die Agressivität der Kinder sehr oft vorschnell nur auf die Medien geschoben werde und sich Eltern und Pädagogen nicht mehr fragen, ob sie auch ihren Teil dazu beitragen. Wie soll ein Kind entspannt und glücklich bleiben, wenn es dauerhaft durch Arbeit und Alltag getresste Eltern vor sich hat, so Barthelmes.
[...]
[1] Coole Profis. Die Medienrealität der Kids. Stuttgart: Egmont Ehapa Verlag 1997
[2] Walter Kingler/ Thomas Windgasse: Was Kinder sehen. Eine Analyse der Fernsehnutzung von 6- bis 13jährigen.In: Media Perspektiven 1/1994.
[3] ebenda.
[4] Fischer, Gabriele: Fernsehmotive und Fernsehkonsum von Kindern. München: Verlag Reinhard Fischer 2000
[5] Weiler, Stefan: Computernutzung und Fernsehkonsum von Kindern. Ergebnisse qualitativ- empirischer Studien 1993 und 1995. In: Media Perspektiven 1/1997.
[6] Fischer, Gabriele: Fernsehmotive und Fernsehkonsum von Kindern. München: Verlag Reinhard Fischer 2000
[7] ebenda.
[8] Walter Kingler/ Thomas Windgasse: Was Kinder sehen. Eine Analyse der Fernsehnutzung von 6- bis 13jährigen. In: Media Perspektiven 1/1994.
[9] ebenda.
[10] Barthelmes, Jürgen: Fernsehen und Computer in der Familie. Krugzell: Kösel 2002
- Citar trabajo
- Julia Grubitzsch (Autor), 2007, Macht die Nutzung von Fernseher und Computer Kinder dumm und aggressiv?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/72021
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