Wie verhalten sich die Figurenkonzeptionen von Koeppen und Böll zueinander und in welchem Verhältnis stehen die Figuren und die Handlung der Werke zueinander? Welche unterschiedlichen Strategien haben die beiden Autoren bei der Entwicklung ihres Personaltableaus verfolgt und zu welchem Ergebnis hat dies geführt? Die Handlung der Romane soll lediglich knapp zusammengefasst werden, denn der Fokus dieser Arbeit liegt auf den Romanfiguren. Es gilt zuerst herauszuarbeiten welche Methode zur Analyse der Figuren ein geeignetes Mittel für die Erschließung des jeweiligen Textes darstellt. Im nächsten Schritt soll die für geeignet befundene Methode angewandt und deren Ergebnisse dargestellt werden. Abschließend steht der Vergleich dieser Ergebnisse für beide Texte.
Der Vergleich ist insofern spannend, als beide Werke eher schwach rezipiert wurden und sich beide kritisch mit ereignisreichen Phasen der Bundesrepublik auseinandersetzen. Koeppen beschreibt die Zeit des Wiederaufbaus, der Neugründung, Böll hingegen kämpft mit den Folgen dieser auf den Nazi-Ruinen und mit Nazi-Personal wieder errichteten Republik.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Das Treibhaus, Wolfgang Koeppen
- Rezeptionsgeschichte und Inhalt
- Angewandte Methoden zur Analyse
- Die Figurenkonstellation
- III Zwischenfazit
- IV Frauen vor Flusslandschaft, Heinrich Böll
- Rezeptionsgeschichte und Inhalt
- Strukturierung der Figuren bei Böll
- Die Figurenkonstellation
- V Zwischenfazit
- VI Schluss
- VII Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Vergleich der beiden Romane zielt auf eine tiefgehende Analyse ihrer Figurenkonstellationen ab. Beide Werke spielen in Bonn und setzen sich mit dem politischen Geschehen ihrer Entstehungszeit auseinander. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Strategien, die Koeppen und Böll bei der Entwicklung ihrer Figuren angewendet haben und welche Auswirkungen dies auf die Romanhandlung hat.
- Figurenkonstellationen in beiden Romanen
- Verhältnis zwischen Figuren und Handlung
- Unterschiedliche Strategien der Figurenentwicklung
- Einfluss der literarischen Form auf die Figuren
- Politische und soziale Konflikte im Kontext der Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
I Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Vergleichs der beiden Romane „Das Treibhaus“ von Wolfgang Koeppen und „Frauen vor Flusslandschaft“ von Heinrich Böll ein. Dabei wird der Fokus auf die Analyse der Figurenkonstellationen gelegt. Es wird auf die politische Relevanz und die unterschiedlichen literarischen Formen der Werke eingegangen. Die Einleitung stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor, die sich auf das Verhältnis der Figurenkonstellationen und die Strategien der Figurenentwicklung der beiden Autoren konzentrieren.
II Das Treibhaus, Wolfgang Koeppen
Rezeptionsgeschichte und Inhalt
Dieser Abschnitt beleuchtet die Rezeptionsgeschichte des Romans und stellt den Inhalt kurz dar. Es wird erwähnt, dass „Das Treibhaus“ zunächst eine eher ablehnende Kritik erfuhr, jedoch später an Bedeutung gewann. Der Roman thematisiert den Fall eines Bundestagsabgeordneten, der sich gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik stellt und letztlich durch Selbstmord sein Scheitern an der Politik verkörpert. Koeppen zeichnet ein düsteres Bild der Nachkriegsgesellschaft, in der Konsum und Machtinteressen dominieren.
Angewandte Methoden zur Analyse
In diesem Abschnitt werden die angewandten Methoden zur Analyse der Figurenkonstellation in „Das Treibhaus“ erläutert. Aufgrund der komplexen Struktur und der Vielzahl von Figuren wird deutlich, dass die Methoden von Manfred Pfister nur teilweise anwendbar sind. Der Abschnitt beleuchtet die Schwierigkeit, in Koeppens Werk klare Figurenstrukturen zu erkennen und die Grenzen zwischen Erzähler und Figuren zu definieren. Es wird erläutert, wie die Quantifizierung von Figuren-Auftritten zur Unterscheidung zwischen wichtigen und weniger wichtigen Figuren dienen kann. Die Anwendung der Methode wird an einem Beispiel aus dem Text illustriert.
Die Figurenkonstellation
Dieser Abschnitt befasst sich mit der spezifischen Figurenkonstellation in „Das Treibhaus“. Die Komplexität des Romans erschwert die Erstellung einer klaren Figurenkonstellation. Es wird argumentiert, dass die Figurenstruktur eher durch Verknüpfungen und Beziehungen innerhalb der Handlung bestimmt wird.
IV Frauen vor Flusslandschaft, Heinrich Böll
Rezeptionsgeschichte und Inhalt
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Rezeptionsgeschichte von „Frauen vor Flusslandschaft“ und gibt einen kurzen Überblick über den Inhalt. Es wird betont, dass Bölls Roman in seinen Erzählformen eher konventionell ist, aber dennoch aufgrund der dominierenden Verwendung von Dialogen eine Besonderheit darstellt.
Strukturierung der Figuren bei Böll
Dieser Abschnitt analysiert die Art und Weise, wie Böll seine Figuren strukturiert. Es wird die besondere Rolle von Dialogen in Bölls Roman betont, welche die Figurenkonstellation prägen.
Die Figurenkonstellation
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Figurenkonstellation in „Frauen vor Flusslandschaft“. Es wird erläutert, wie die Figuren durch ihre Beziehungen und Interaktionen miteinander vernetzt sind.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Figurenkonstellationen in zwei Bonner Romanen: „Das Treibhaus“ von Wolfgang Koeppen und „Frauen vor Flusslandschaft“ von Heinrich Böll. Zentrale Themen sind die literarische Form, die Figurenkonstellation, das Verhältnis zwischen Figuren und Handlung sowie die unterschiedlichen Strategien der Figurenentwicklung. Besondere Aufmerksamkeit wird der politischen Dimension der Werke und den darin enthaltenen sozialen Konflikten gewidmet.
- Quote paper
- Jens-Florian Groß (Author), 2005, Wolfgang Koeppen 'Das Treibhaus' und Heinrich Böll 'Frauen vor Flusslandschaft' - ein Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71874