Der Wandel der globalen Wirtschaftsstrukturen hat als Konsequenz, dass das wirtschaftliche Wachstum einer Region direkt von seiner Innovationsfähigkeit abhängt. Aufgrund dieser Entwicklung verfolgt die Politik eine verschärfte technologieorientierte Strategie zur Stärkung der regionalen Innovationsfähigkeit. Ein entscheidendes Instrument zur Verfolgung dieses Ziels ist die Errichtung von Technologieparks. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich speziell mit dem Technologiepark Universität Bremen und ist in drei Abschnitte gegliedert.
Zunächst soll eine Definition des Technologieparkbegriffs vorgestellt werden um dann auf die potentiellen regionalökonomischen Effekte eines solchen Projekts einzugehen. Im folgenden Abschnitt wird der Technologiepark in seinen einzelnen Bestandteilen und den jeweiligen Entwicklungen seit seiner Gründung im Jahr 1988 untersucht, bevor explizit die Bedeutung des Technologieparks für das regionale Innovationspotential Bremens geklärt werden soll. Der letzte Abschnitt bilanziert das Projekt Technologiepark Universität Bremen. Hier wird geklärt ob die potentiellen Effekte von Technologieparks in Bremen eingetreten sind und ob der Technologiepark Universität Bremen, gemäß dem Titel der Arbeit, als Erfolgsgeschichte bewertet werden kann oder nicht. Abschließend soll der Ausbau zu einem Technologieparkstadtteil als Perspektive in Aussicht gestellt werden.
Gliederung
1. Einleitung
2. Definition von Technologieparks
3. Technologieparks als Instrument einer innovationsorientierten Regionalpolitik
4. Die Gründung des Technologieparks Universität Bremen
5. Die Elemente des Technologieparks Universität Bremen
5.1 Universität Bremen
5.2 Forschungseinrichtungen
5.3 Gründerzentrum (BITZ)
5.4 Technologieorientierte Unternehmen
6. Die Bedeutung des Technologieparks für das regionale Innovationspotenzial
7. Schlussbetrachtung und Ausblick
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Wandel der globalen Wirtschaftsstrukturen hat als Konsequenz, dass das wirtschaftliche Wachstum einer Region direkt von seiner Innovationsfähigkeit abhängt. Aufgrund dieser Entwicklung verfolgt die Politik eine verschärfte technologieorientierte Strategie zur Stärkung der regionalen Innovationsfähigkeit. Ein entscheidendes Instrument zur Verfolgung dieses Ziels ist die Errichtung von Technologieparks. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich speziell mit dem Technologiepark Universität Bremen und ist in drei Abschnitte gegliedert.
Zunächst soll eine Definition des Technologieparkbegriffs vorgestellt werden um dann auf die potentiellen regionalökonomischen Effekte eines solchen Projekts einzugehen. Im folgenden Abschnitt wird der Technologiepark in seinen einzelnen Bestandteilen und den jeweiligen Entwicklungen seit seiner Gründung im Jahr 1988 untersucht, bevor explizit die Bedeutung des Technologieparks für das regionale Innovationspotential Bremens geklärt werden soll. Der letzte Abschnitt bilanziert das Projekt Technologiepark Universität Bremen. Hier wird geklärt ob die potentiellen Effekte von Technologieparks in Bremen eingetreten sind und ob der Technologiepark Universität Bremen, gemäß dem Titel der Arbeit, als Erfolgsgeschichte bewertet werden kann oder nicht. Abschließend soll der Ausbau zu einem Technologieparkstadtteil als Perspektive in Aussicht gestellt werden.
2. Definition von Technologieparks
Ein Technologiepark weist, nach der „Association France Technopôle“ folgende bezeichnende Merkmale:
- Existenz einer Organisation, welche die Effizienzsteigerung der Verbindungen zwischen den lokalen Forschungsmilieus, der höheren und technischen Ausbildung, den innovativen Unternehmen und privaten und öffentlichen Finanziers zum Ziel hat;
- Durchführung von Aktionen zur Animation, zur Promotion, zum Technologietransfer und zur Unterstützung von Unternehmensgründern;
- Realisierung von Einrichtungen und Strukturen, die zu diesem Ziel beitragen.
(France Technopôle, S.61, 1994, In: FELDMANN, S.63, 1999)
Charakteristisch für einen Technologiepark ist dementsprechend ein angelegtes Gebiet in direkter Nähe zu Forschungs- und Hochschuleinrichtungen auf dem sich zusätzlich innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ansiedeln. Aus diesem Agglomerationsraum soll, verstärkt durch die direkte Kooperation der innovativ ausgerichteten Unternehmen und den angrenzenden Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, eine erhöhte Anzahl von Innovationen hervorgehen.
Im Gegensatz zu reinen Forschungsparks kann die Produktion und die Vermarktung einzelner Unternehmen lokal integriert sein.
Technologieparks werden häufig fälschlicherweise mit Technologie- und Gründerzentren (TGZ) verwechselt bzw. gleichgestellt. Es ist jedoch die Tendenz auszumachen, dass in unterschiedlichen Regionen in Deutschland das TGZ in das Konzept eines Technologieparks sowohl organisatorisch als auch räumlich integriert wird (Bsp.: BITZ im Technologiepark Universität Bremen). Somit kann auch die räumliche Nähe eines TGZ zumindest ansatzweise zu den Charakteristika eines Technologieparks zählen (vgl. SANDMANN, S.6, 1999).
3. Technologieparks als Instrument einer innovationsorientierten Regionalpolitik
Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und der Verschiebung der ehemaligen Wirtschaftsstrukturen gewinnt der Faktor Innovation immer mehr die Bedeutung einer Schlüsselfunktion. Folglich können das Innovationsverhalten und der technologische Fortschritt von Unternehmen das wirtschaftliche Wachstum einer Region steigern (vgl. STAROSKE, S. 1, 2000).
Technologieparks stehen im Mittelpunkt der politischen Diskussion, da die geschaffenen Strukturen in einem solchen Park die Entfaltung innovativer Impulse fördern, können diese als belebendes Instrument eine regionale Wirtschaftsentwicklung ankurbeln.
Das Technologieparkkonzept erfreut sich einer starken Zunahme der Realisierungen in Europa seit Anfang der 70er Jahre. In Deutschland geriet das Konzept zu Beginn der 80er Jahre in den Fokus der Aufmerksamkeit. Man sah darin einen Lösungsansatz der aufkommenden Probleme der Wirtschaftskrise, vor allem in altindustriellen und peripheren Räumen. Technologieparks sollten somit im Sinne eines „innovativen Milieus“ technologieorientierten (Jung-)Unternehmen als Basis dienen, um mit Hilfe von Innovationen den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten (SANDMANN, S.1, 1999). Die konzeptionellen regionalwirtschaftlichen Effekte dieser wirtschaftspolitischen Maßnahme sollen im Folgenden betrachtet werden.
Potentielle Regionalwirtschaftliche Effekte von Technologieparks
Das entscheidende Ziel der innovationsbasierten Politik der Technologieparks ist die positive Entwicklung der regionalen Wirtschaftsstrukturen. Die Agglomeration von innovativen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bewirkt eine Erhöhung der Synergieeffekte, die in der umliegenden Region „Modernisierungs- bzw. Umstrukturierungsprozesse der regionalen Wirtschaft initiieren bzw. beschleunigen.“ (Baranowski, zitiert in: SANDMANN, S.25, 1999).
Im Sinne der Instrumentalisierung des Technologieparkkonzeptes in Bezug auf die Regionalpolitik unterscheidet FELDMANN einerseits mobilitätsorientierte und andererseits innovationsorientierte, endogene Elemente (vgl. S.64, 1999).
Hinsichtlich der mobilitätsorientierten Regionalpolitik steht eine Anziehung regionsexterner TOU im Vordergrund. Eine mögliche Ansiedlung im Technologiepark wäre die logische Konsequenz. Die innovationsorientierte endogene Regionalpolitik hingegen versucht den in der Region vorhandenen TOU einen effizienten Entwicklungsrahmen zu geben, damit diese ihr eigentliches Potential voll ausschöpfen können (vgl. FELDMANN, S.64, 1999). Aus der regionalen Bindung und der Integration der TOU „erhofft man sich „spillovers“ von im Technologiepark angesiedelten Institutionen für die Region.“ (FELDMANN, S.64, 1999).
Zwar stehen laut FELDMANN regionalwirtschaftliche Ziele, wie die Erhöhung der regionalen Beschäftigungszahlen oder des Pro-Kopf-Einkommens erst an zweiter Stelle nach der allgemeinen Förderung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen (vgl S.65f., 1999), jedoch können auch potentielle Effekte, vor allem aus dem Zusammenspiel von Technologieparks und Technologie- und Gründerzentren, aufgezeigt werden.
Wenn man von einer wirkungsvollen Förderung technologieorientierter Unternehmen in den aufgezeigten Konzepten ausgeht, bestehen folgende potentielle regionalökonomische Effekte:
1. Durch die Erhöhung der Anzahl von regionalen TOU resultiert eine Modernisierung und Diversifizierung der regionalen Branchenstruktur. 2. Die Arbeitsmarktlage entspannt sich und speziell die Qualität der Beschäftigtenstruktur erfährt eine Reform. 3. Im Zuge des erhöhten Technologietransfers innerhalb eines Technologieparks steigen die regionalen Innovationsleistungen an. 4. Steigerung der regionalen Einkommensverhältnisse. (vgl. SEEGER, S.44, 1997)
4. Die Gründung des Technologieparks Universität Bremen
Der stetige Abbau und Verlust der ehemals historisch gewachsenen ökonomischen Struktur steuerte die Hansestadt Bremen zu Beginn der 80er Jahre in eine gesamtwirtschaftliche Depression. Das Resultat des „Untergangs“ des Schiffbaus, der Schifffahrt und der Stahlerzeugung in Bremen bedeuteten eine erhebliche Reduzierung der realen Wirtschaftsleistung, eine Separierung des Wachstumstrends zum restlichen (West-) Deutschland und eine gravierend negative Arbeitsplatzdynamik (vgl. SANDMANN, S.31, 1999).
Diesen Entwicklungen steuerte der Bremer Senat mit dem Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramm (WAP `95) entgegen, dass von 1988 bis 1995 unter anderem die Förderung zukunftsträchtiger Technologien und die Steigerung des Wissenstransfers in die regionale Wirtschaft als primäre Ziele erklärte. Der infrastrukturelle Fortschritt im FuE-Sektor und das Zusammenwirken von Wissenschaft und Wirtschaft sollte mit Hilfe eines Technologieparks gefördert werden (vgl. BAW, S.8, 1/89).
Daraufhin beschloss der Senat am 14. Juni 1988, dass der nötige Strukturwandel des Wirtschaftsraumes Bremen mit der Konzeption eines Technologieparks unterstützt werden sollte. Das Konzept sah eine räumliche Verbindung von Wissenschaft, Forschungseinrichtungen, Gründerzentren und technologieorientierten Unternehmen vor.
„Der Technologiepark muß vor allem ausreichende räumliche Möglichkeiten bieten, damit einerseits das in Bremen schon vorhandene wissenschaftliche Potential weiter ausgebaut werden kann und andererseits ausreichende Flächen für die Ansiedlung von Hochtechnologieunternehmen bereitgestellt werden können. Insgesamt muß eine „kritische Masse“ überschritten werden, damit die im Technologiepark Universität Bremen angestrebte Kooperation und Kommunikation der FuE-Einheiten und Wirtschaftsunternehmen spürbare Impulse auf die regionale Wirtschaftsentwicklung auslösen können.“
(Vorlage für die Sitzung des Senats am 14. Juni 1988: Technologiepark Universität Bremen, In: WILLMS, S.9, 1996)
Der Technologiepark Universität Bremen sollte somit zu einem „technologierorientierten Verdichtungsraum“ werden. Die maßgeblichen Intentionen des Projekts waren:
- eine Initiierung und Verstärkung von FuE-Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft,
- die verbesserte Nutzung des in bremischen Unternehmen vorhandene Innovationspotenzials,
- sowie der Abbau von Transferdefiziten.
(WILLMS, S.3, 2000)
Insbesondere um die Ansiedlung technologieorientierter Unternehmen zu gewähren wurden gewisse Mindestanforderungen für diese erstellt. Nur bei einem ausreichenden technologischen Niveau, einem der Universität Bremen nahen Technologiezweiges, sowie dem Willen eines endogenen Innovations- und Kooperationstriebs war es einem Unternehmen möglich seinen Sitz in den Technologiepark zu verlegen.
Einen hervorzuhebenden Stellenwert besitzt das Bremer Innovations- und Technologiezentrum (BITZ). Der als Technologie- und Gründerzentrum zu kategorisierende Komplex auf dem Gelände des Technologieparks gilt als „unternehmerische Startrampe für technologieorientierte Existenzgründer“ (SANDMANN, S.34, 1999) und somit als Instrument des Modernisierungsprozesses.
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- Arbeit zitieren
- Martin Töttger (Autor:in), 2006, Technologiepark Universität Bremen - eine deutsche Erfolgsgeschichte?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71228
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