Die Ökologie der Erde ist auf das Vielfältigste Miteinander verflochten. Millionen von Arten leben in Koexistenz und gegenseitiger Abhängigkeit und bilden somit ein funktionsfähiges Ganzes. In den letzten Jahrzehnten ist jedoch ein Prozeß in Gang gekommen, der diese Funktionsfähigkeit ernsthaft gefährdet: eine rapide Dezimierung der biologischen Vielfalt mit Auswirkungen auf alle Ökosysteme und Spezies, einschließlich der des Menschen. Ein Problem, daß aufgrund gegenseitiger Verflechtungen nicht mehr nur national bzw. sektoral gesehen we-den kann, wie es noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts Usus war, sondern globale Aufmerksamkeit verlangt.
Nun ist in den letzten Jahren eine zunehmende Hinwendung zu diesem Thema zu beobachten. Zwar gab es schon zu Beginn dieses Jahrhunderts erste internationale Verhandlungen, doch setzte wohl vor allem das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt ein entscheidendes Zeichen.
Der vorliegende Aufsatz befaßt sich mit diesen internationalen Verhandlungen. Dabei wird er einen chronologischen Überblick geben. Im Vordergrund steht dabei die bereits erwähnte Biodiversitätskonvention, da ihr die größte Bedeutung zukommt.
Gegliedert ist die Arbeit in fünf Kapitel. Nach einer Einleitung und einem Definitionsteil werden die ökonomischen Aspekte der biologischen Vielfalt untersucht. Dabei steht insbesondere die Frage nach der Bewertung der Biodiversität im Vordergrund sowie deren Nutzen, in Vergleich gesetzt zum Aufwand, der zu ihrem Erhalt notwendig ist.
Das vierte Kapitel gibt einen Überblick über bisher getroffene Maßnahmen früherer internationaler Verträge. Dies ist für das Verständnis der Entwicklungen, die zur Biodiversitätskonvention führten, notwendig. Anhand des Nord/Süd-Konflikts werden anschließend die unterschiedlichen Interessenlagen betrachtet. Schließlich werden die Ergebnisse der Verhandlungen zusammengetragen. Die Arbeit endet mit einer Schlußfolgerung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biologische Vielfalt
- Artenvielfalt
- Genetische Vielfalt
- Vielfalt der Ökosysteme
- Das Artensterben
- Der ökonomische Nutzen der biologischen Vielfalt
- Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt
- Artenschutzabkommen — Ein historischer Überblick
- Entstehung der Biodiversitätskonvention
- Biodiversitätskonvention — Die eigentliche Verhandlung sowie der Nord/Süd-Konflikt
- Genetische Ressourcen
- Technologietransfer / -zugang
- Finanzierung
- Ergebnisse
- Schlußfolgerungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den internationalen Verhandlungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Im Fokus steht die Biodiversitätskonvention, die als ein entscheidendes Zeichen für die globale Aufmerksamkeit dieses Themas gilt. Die Arbeit untersucht die historischen Entwicklungen, die zu dieser Konvention führten, analysiert die unterschiedlichen Interessenlagen der beteiligten Akteure, insbesondere im Nord/Süd-Konflikt, und beleuchtet die Ergebnisse der Verhandlungen.
- Der Verlust der biologischen Vielfalt als globales Problem
- Die ökonomischen Aspekte der Biodiversität
- Der Nord/Süd-Konflikt in den Verhandlungen zur Biodiversitätskonvention
- Die Ziele und Inhalte der Biodiversitätskonvention
- Die Rolle von NGOs im Kontext der Biodiversitätskonvention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem des Artensterbens und die Notwendigkeit globaler Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt dar. Anschließend werden die verschiedenen Aspekte der biologischen Vielfalt – Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Vielfalt der Ökosysteme – definiert und die Ursachen des Artensterbens beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert den ökonomischen Nutzen der biologischen Vielfalt. Es werden verschiedene Ansätze zur Bewertung der Biodiversität vorgestellt und die spezifischen Eigenschaften der Biodiversität als Gut diskutiert. Dabei werden die Irreversibilität der Zerstörung, die geringe Substituierbarkeit, die Ungewissheit über den zukünftigen Nutzen und der hohe Grad der Öffentlichkeit der Biodiversität behandelt.
Kapitel 4 gibt einen Überblick über die historische Entwicklung internationaler Artenschutzabkommen. Es wird die Entstehung der Biodiversitätskonvention unter der Schirmherrschaft der UNEP und des IUCN beleuchtet. Die Verhandlungen zur Biodiversitätskonvention werden detailliert dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem Nord/Süd-Konflikt liegt. Dabei werden die unterschiedlichen Interessenlagen der Industriestaaten und der Entwicklungsländer hinsichtlich des Zugangs zu genetischen Ressourcen, des Technologietransfers und der Finanzierung des Artenschutzes beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die biologische Vielfalt, das Artensterben, die Biodiversitätskonvention, den Nord/Süd-Konflikt, die genetischen Ressourcen, den Technologietransfer, die Finanzierung des Artenschutzes, die nachhaltige Nutzung der Ressourcen und die Rolle von NGOs.
- Citation du texte
- Andreas Häntsch (Auteur), 1999, Internationale Verhandlungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7105
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