„Der Vorleser“ ist für Schüler wahrscheinlich ein eher unkonventionelles Buch; es ist aktueller als das, was ansonsten in der Schule behandelt wird. Sie sind es eher gewöhnt mit Klassikern „gequält“ zu werden. Daher empfiehlt es sich besonders mit diesem Buch einen Einstieg in die Projektarbeit zu finden. Es ist davon auszugehen, dass danach auch „schwerere“ Werke von den Schülern in einem Projekt angenommen werden. Da es sich also um eine andere Art von Unterricht handelt, möchte ich im zweiten Punkt kurz das Wesen von Projektarbeit erläutern. Als dritten Punkt bieten die sieben Phasen, wie sie Emer und Lenzen in ihrem Buch (Projektunterricht gestalten - Schule verändern: Projektunterricht als Beitrag zur Schulentwicklung) vorstellen, eine gute Orientierung für den Lehrer und auch für die Schüler. Das Buch ist generell eher theoretisch gehalten und bietet somit einen guten Einstieg für diejenigen, die sich mit dieser Unterrichtsform vertraut machen wollen. Ich hatte noch viele andere Bücher, die mir aber nicht weiter geholfen haben, weil sie schon sehr speziell auf ein Projekt gezielt haben und das meistens sogar an einer bestimmten Schule. Sie eigneten sich nicht für eine Umsetzung im Sprachunterricht. Ich konnte aber einige Aspekte zur Besonderheit des Lehrers in der Projektarbeit erfahren. Natürlich hat Projektarbeit nicht immer nur Vorteile, sondern es lassen sich auch Nachteile finden, darum möchte ich im vierten Punkt darauf eingehen. Genauso wichtig ist es die besondere Rolle des Lehrers bei der Projektarbeit zu erwähnen. Nicht nur für die Schüler ergibt sich ein neues Lernklima, sondern auch für den Lehrer. Nun kommt es darauf an wie „Der Vorleser“ in einem Projekt umgesetzt werden könnte. Hierbei geht es für den Schüler darum teamfähig zu lernen, um dann auch einzeln gewonnene Ergebnisse wieder zu einem Ganzen zusammensetzen zu können. Ansätze für die Idee habe ich aus dem Buch: Fachprojekte für die Sekundarstufe II von Sievers. Es ist sehr praktisch gehalten mit vielen Erklärungen zur späteren Durchführung. [...]
Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Das Wesen der Projektarbeit
3. Phasen der Projektarbeit
3.1. Initiierung
3.2. Einstieg
3.3. Durchführung
3.4. Präsentation
3.5. Auswertung
4. Vorteile und Nachteile der Projektarbeit
4.1. Vorteile
4.2. Nachteile
5. Die besondere Rolle des Lehrers bei der Projektarbeit
6. Bernhard Schlinks „Der Vorleser“: eine Möglichkeit der Umsetzung als Projekt
7. Zusammenfassung
8. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
„Der Vorleser“ ist für Schüler wahrscheinlich ein eher unkonventionelles Buch; es ist aktueller als das, was ansonsten in der Schule behandelt wird. Sie sind es eher gewöhnt mit Klassikern „gequält“ zu werden. Daher empfiehlt es sich besonders mit diesem Buch einen Einstieg in die Projektarbeit zu finden. Es ist davon auszugehen, dass danach auch „schwerere“ Werke von den Schülern in einem Projekt angenommen werden. Da es sich also um eine andere Art von Unterricht handelt, möchte ich im zweiten Punkt kurz das Wesen von Projektarbeit erläutern. Als dritten Punkt bieten die sieben Phasen, wie sie Emer und Lenzen in ihrem Buch (Projektunterricht gestalten – Schule verändern: Projektunterricht als Beitrag zur Schulentwicklung) vorstellen, eine gute Orientierung für den Lehrer und auch für die Schüler. Das Buch ist generell eher theoretisch gehalten und bietet somit einen guten Einstieg für diejenigen, die sich mit dieser Unterrichtsform vertraut machen wollen. Ich hatte noch viele andere Bücher, die mir aber nicht weiter geholfen haben, weil sie schon sehr speziell auf ein Projekt gezielt haben und das meistens sogar an einer bestimmten Schule. Sie eigneten sich nicht für eine Umsetzung im Sprachunterricht. Ich konnte aber einige Aspekte zur Besonderheit des Lehrers in der Projektarbeit erfahren. Natürlich hat Projektarbeit nicht immer nur Vorteile, sondern es lassen sich auch Nachteile finden, darum möchte ich im vierten Punkt darauf eingehen. Genauso wichtig ist es die besondere Rolle des Lehrers bei der Projektarbeit zu erwähnen. Nicht nur für die Schüler ergibt sich ein neues Lernklima, sondern auch für den Lehrer.
Nun kommt es darauf an wie „Der Vorleser“ in einem Projekt umgesetzt werden könnte. Hierbei geht es für den Schüler darum teamfähig zu lernen, um dann auch einzeln gewonnene Ergebnisse wieder zu einem Ganzen zusammensetzen zu können. Ansätze für die Idee habe ich aus dem Buch: Fachprojekte für die Sekundarstufe II von Sievers. Es ist sehr praktisch gehalten mit vielen Erklärungen zur späteren Durchführung.
2. Das Wesen der Projektarbeit
Projektarbeit wird oft als gegensätzliche Unterrichtsform zum Frontalunterricht eingeordnet. Somit wird sie auch als eine offene und themenzentrierte Unterrichtsform eingestuft. Sie ermöglicht den Lernenden ein hohes Maß an Selbstverantwortung und Mitbestimmung. Gemeinsam werden die angedachten Themen konkretisiert und die einzelnen Phasen (siehe 3.) geplant. Zur Orientierung sollte immer ein Projektplan erstellt werden. Hier findet sich ein gravierender Unterschied zum „normalen“ Unterricht. Nicht nur, dass die Lernenden an allen Entscheidungen mitbeteiligt sein sollen/müssen, sie wissen auch, was während des Projekts von ihnen erwartet wird. Im lehrerzentrierten Unterricht weiß zwar der Lehrende, was behandelt werden muss, aber die Lernenden bekommen dies nur „häppchenweise“ vermittelt. So haben sie bei der Projektarbeit ein Ziel vor Augen und können darauf hinarbeiten, was die Motivation ungemein fördert. Ein wichtiges Merkmal der Projektarbeit ist auch, dass sie den Lernenden nicht nur Wissen präsentiert, sondern dass sie sich dieses selbst forschend aneignen.
Um die Grenzen zwischen Schule und wirklichem Leben ein wenig zu verwischen, sollte in der Projektarbeit auf Themen, Gegenstände und Fragestellungen möglichst praktisch-handelnd zugegriffen werden. So können die Schüler auch einmal ihrem Bewegungsdrang nachkommen und den Lehrer und Klassenkameraden von einer anderen Seite kennen lernen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Projektarbeit ist die Möglichkeit fächerübergreifend zu arbeiten. Viele Themen bieten dafür genug Anreize, besonders bei „verwandten Fächern“ (zum Beispiel Deutsch und Englisch).
3. Phasen des Projektunterrichts
Zuerst gab es die vierphasige Herangehensweise für Projekte nach Kilpatrick. Diese bestand aus der Zielsetzung (purposing), der Planung (planning), der Ausführung (executing) und der Beurteilung (judging). Dies kann nun nach Emer erweitert werden in fünf Schritte, die insgesamt sieben Phasen beinhalten. Der erste Schritt ist die Initiierung, in der Projektideen gefunden und initiiert werden. Im zweiten Schritt, dem Einstieg, geht es darum den Projektunterricht einzuleiten und zu planen. Schon im dritten Schritt werden die Projekte durchgeführt und begleitet (die Durchführung). Dann folgt der vierte Schritt, die Präsentation und als fünftes die Auswertung, in der die Projekte sowohl ausgewertet als auch weitergeführt werden.
3.1. Initiierung (1. Phase)
In dieser Phase geht es darum die Entstehungsbedingungen eines Projekts herzustellen, indem Themen gefunden, Rollen reflektiert, Initiatoren gefunden und Initialimpulse überlegt werden. Dabei sollte das Thema möglichst aus der „gesellschaftlichen und lebensweltlichen Realität der Schüler und Lehrer seinen Ausgangspunkt finden und nicht etwa in einer Stoffsystematik“ (Emer 2002, 121). Die Rollenreflexion ist dazu gedacht, dass Projektunerfahrene Lernende schon einmal einen Einblick bekommen, was es heißt in eine fremde Rolle zu schlüpfen. Beim dritten Punkt, Initiatoren zu finden, ist es wohl am besten eine kleine Gruppe von Schülern zusammenzustellen (zwei bis fünf Lernende), denen ein oder mehrere Lehrende zugeordnet werden. In höheren Klassen, kann man auf den Lehrenden wahrscheinlich schon ganz verzichten. Im vierten Schritt geht es darum, sich die materiellen und kommunikativen Initialimpulse zu überlegen und diese dann auch vorzubereiten. Projekte müssen zum Beispiel immer machbar sein, denn die Lernenden verlieren ihre Motivation, wenn sie feststellen, dass sie an der Umsetzung des Projekts scheitern.
3.2. Einstieg (2. und 3. Phase)
Erst wenn die Teilnehmer feststehen, kann das Projekt beginnen. Dabei gilt es Einigkeit zwischen den Einzelnen, der Gruppe und dem Thema herzustellen. Daher ist es am Anfang wichtig die Teilnehmer kennen zu lernen, die Gruppe zusammenzustellen (dies geschieht durch die gegenseitige Wahrnehmung, die Interaktion, sowie durch die Auseinandersetzung mit dem Thema) und das Thema vorzustellen und somit allen bekannt zu machen. Die Lehrenden müssen in dieser Phase darauf achten, dass es zwar so aussieht als ob die Lernenden eine relativ freie Handhabe haben, sie aber trotzdem durch gewisse Richtlinien gelenkt werden, damit die offenen Planungsdetails für den Lehrenden im Rahmen bleiben. Daher gilt es die Themenstellung und ihre einzelnen Aspekte möglichst präzise darzustellen. Gleich am Anfang sollten das Produkt und seine Adressaten festgelegt werden, damit das Ziel für die Lernenden klar ersichtlich ist. Zu bestimmen sind auch die Arbeitsmethoden- und orte, sowie die Rollen der Einzelnen. Dadurch wird Kompetenz verteilt, was die Lernenden zu Experten werden lässt. Danach wird ein Zeit- und Materialplan erstellt, dem dann letztendlich der Projektplan folgt. Nach diesem wird dann im weiteren Verlauf gearbeitet, wobei er in Kleinigkeiten auch erweitert oder verändert werden kann. Wichtig ist dabei, dass der Projektplan übersichtlich erstellt wird, am besten in einer Art Zeitleiste. Um die Ernsthaftigkeit des Projekts zu unterstützen, kann auch ein „Projektvertrag“ entworfen werden, damit nicht einzelne Lernende, das Projekt vielleicht nicht ernst nehmen und damit den Lernbetrieb der Anderen aufhalten.
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- Citar trabajo
- Franziska Hill (Autor), 2005, Bernhard Schlinks "Der Vorleser" im Zentrum der Projektarbeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71034
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