Die vorliegende Arbeit behandelt die Tagespresse in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Dabei wird die Frage aufgeworfen worin die Gründe für die in der ersten deutschen Republik tragische Abwanderung der Wählerschaft der demokratischen Parteien hin zu den Nationalsozialisten liegen. Wieso sind liberale Wählerschichten für Anreize der Nationalsozialisten zugänglich geworden?
Ein Ansatzpunkt zur Beantwortung dieser Frage soll die liberale und die konservative Presse in Berlin sein. Exemplarisch dafür sollen die „B.Z. am Mittag“ und der „Berliner Lokal-Anzeiger“ untersucht werden. Hierfür ist es zunächst nötig einige theoretische Vorarbeit zu leisten: Es gilt die Begriffe des „sozialen Milieus“ und der „Politischen Kultur“ zu klären. Im folgenden wird ein kurzer Überblick über die liberale und konservative Presse und deren Leserschaft gegeben.
Um der Inhaltsanalyse der Zeitungen eine Grundlage zu bieten wird in Abschnitt 8 die oben gestellte Frage zur Hypothese formuliert. Der Zeitraum der zu untersuchenden Zeitungen erstreckt sich von 1928 bis 1932, dem Jahr, in dem die Nationalsozialisten zum ersten mal die stärkste Fraktion im Reichstag bildeten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- SOZIALE MILIEUS
- POLITISCHE KULTUR
- GEMEINSCHAFT UND GESELLSCHAFT
- TENDENZPRESSE
- LIBERALE PRESSE
- KONSERVATIVE PRESSE
- EINORDNUNG DER ZU UNTERSUCHENDEN ZEITUNGEN
- BZ. AM MITTAG
- BERLINER LOKAL-ANZEIGER
- LESERSCHAFT
- BZ. AM MITTAG
- BERLINER LOKAL-ANZEIGER
- HYPOTHESE
- VORGEHENSWEISE
- ANALYSE DER ZEITUNGEN
- REICHSTAGSWAHLEN (20. MAI 1928)
- HUGENBERG WIRD DNVP VORSITZENDER (20. OKTOBER 1928)
- VORLEGUNG DES YOUNG-PLANS (7. JUNI 1929)
- TOD STRESEMANNS (3. OKTOBER 1929)
- ANNAHME DER YOUNG VERTRÄGE (12. MÄRZ 1930)
- REICHSTAGSWAHLEN (14. SEPTEMBER 1930)
- BANKENKRISE IN DEUTSCHLAND (13. JULI 1931)
- GENFER ABRÜSTUNGSKONFERENZ (2. FEBRUAR 1932)
- REICHSTAGSWAHLEN (31. AUGUST 1932)
- ERGEBNIS
- BIBLIOGRAPHIE
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Tagespresse in der Weimarer Republik, insbesondere die liberale und konservative Presse in Berlin, um die Gründe für den Wählerwechsel von demokratischen zu nationalsozialistischen Parteien zu erforschen. Die Arbeit analysiert die „B.Z. am Mittag" und den „Berliner Lokal-Anzeiger", um die politische Kultur und die Einstellung zur Demokratie in diesen Zeitungen zu untersuchen.
- Politische Kultur in der Weimarer Republik
- Wählerverhalten und das Verhältnis von Presse und Politik
- Die Rolle der liberalen und konservativen Presse im Aufstieg des Nationalsozialismus
- Die Bedeutung von „Gemeinschaft" und „Gesellschaft" in der politischen Kultur
- Die Vermittlung von Demokratie durch die Presse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage, die sich mit den Gründen für den Wählerwechsel von demokratischen zu nationalsozialistischen Parteien beschäftigt. Die Arbeit untersucht die liberale und konservative Presse in Berlin, exemplarisch die „B.Z. am Mittag" und den „Berliner Lokal-Anzeiger".
Das Kapitel „Soziale Milieus" beleuchtet den Begriff des Milieus in der Wahlforschung und die Bedeutung von „sozialmoralischen Milieus" für das Parteiensystem. Es werden die vier Milieus - katholisch, konservativ, liberal und sozialdemokratisch - vorgestellt und die Schwierigkeiten der Untersuchung der konservativen und liberalen Milieus aufgezeigt.
Das Kapitel „Politische Kultur" definiert den Begriff der „Politischen Kultur" und stellt verschiedene Ansätze zur Analyse dieser Kultur dar. Es wird argumentiert, dass Zeitungsartikel durch die Brille einer bestimmten politischen Kultur verfasst werden und ihre symbolischen Aussagen analysiert werden müssen, um Rückschlüsse auf das „politisch relevante Weltbild" der Autoren zu ziehen.
Das Kapitel „Gemeinschaft und Gesellschaft" untersucht die Bedeutung der beiden Vergesellschaftungsformen für das Verständnis der politischen Kultur der Weimarer Republik. Es wird gezeigt, wie die „Idee des neuen Mittelalters" die Gemeinschaft idealisiert und alte politische und soziale Widersprüche verdeckt.
Das Kapitel „Tendenzpresse" definiert den Begriff der Tendenzpresse und stellt die verschiedenen Formen der Tendenzpresse vor. Es werden die liberale und konservative Presse in Berlin genauer betrachtet und die Verlagshäuser Rudolph Mosse und Ullstein & Co. sowie der Hugenberg-Konzern vorgestellt.
Das Kapitel „Einordnung der zu untersuchenden Zeitungen" analysiert die „B.Z. am Mittag" und den „Berliner Lokal-Anzeiger" anhand eines Fragekatalogs, der ihre politische Ausrichtung untersucht. Es werden die Geschichte, der Stil und die Leserschaft der beiden Zeitungen beleuchtet.
Das Kapitel „Leserschaft" befasst sich mit der Frage, wer die Leser der „B.Z. am Mittag" und des „Berliner Lokal-Anzeigers" sind. Es werden verschiedene Ansätze zur Bestimmung der Leserschaft vorgestellt und anhand von Anzeigen und Leserbriefen Rückschlüsse auf die Leserschaft gezogen.
Die Hypothese der Arbeit lautet, dass die liberale Presse der Weimarer Republik eine falsche Demokratievermittlung betrieb, die letztendlich mitverantwortlich für einen Wählerwechsel von „liberal" nach „rechts" war. Die liberale Presse vermittelte zwar eine positive Einstellung zur Demokratie, aber ihre politische Kultur entsprach eher der der antidemokratischen Konservativen.
Das Kapitel „Vorgehensweise" beschreibt die Methode der Inhaltsanalyse, die zur Überprüfung der Hypothese verwendet wird. Es werden die zu untersuchenden Zeitungsartikel und die abhängigen und unabhängigen Variablen der Untersuchung vorgestellt.
Das Kapitel „Analyse der Zeitungen" untersucht die Berichterstattung der „B.Z. am Mittag" und des „Berliner Lokal-Anzeigers" zu wichtigen politischen und wirtschaftlichen Ereignissen der Weimarer Republik. Es werden die politische Kultur und die Einstellung zur Demokratie in den Zeitungsartikeln analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die politische Kultur in der Weimarer Republik, die liberale und konservative Presse, die „B.Z. am Mittag", den „Berliner Lokal-Anzeiger", „Gemeinschaft" und „Gesellschaft", den Aufstieg des Nationalsozialismus, den Wählerwechsel von demokratischen zu nationalsozialistischen Parteien, die Vermittlung von Demokratie durch die Presse, die Bedeutung von „sozialmoralischen Milieus" für das Parteiensystem und die Analyse von Zeitungsartikeln anhand der politischen Kultur.
- Arbeit zitieren
- Florian Werner (Autor:in), 2001, Politische Kultur in der 'B.Z. am Mittag' und im 'Berliner Lokal-Anzeiger', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7096
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