Die Überprüfung von Unternehmen ist nicht nur bei einem Transaktionsprozess, sondern auch bei der Bewertung von Unternehmen im Rahmen von Börsengängen von enormer Wichtigkeit. Sowohl das Eingehen von Geschäftsbeziehungen als auch der Abschluss von Verträgen sind allerdings durch Informationsasymmetrien gekennzeichnet. Diese resultieren aus einer asymmetrischen Informationsverteilung zwischen den Vertragsparteien, sowie der Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung.
Die Due Diligence stellt ein bedeutendes Element zur Minimierung der Informationsasymmetrien bei einer Bewertung und einer Risikoprüfung von Unternehmen dar und entstammt dem US-amerikanischen Wirtschaftsraum. Nach dem dort geltenden Grundsatz obliegen dem Käufer das Mängelrisiko und die Pflicht vor dem Kauf die Kaufsache zu untersuchen, zu beurteilen und zu prüfen.
Ein weiterer Faktor, der die Durchführung einer Due Diligence oft unentbehrlich macht, ist die zunehmend globale Natur von Transaktionen und Investitionen. M&A Aktivitäten im asiatischen und osteuropäischen Raum sowie in Russland sind zurzeit hoch aktuell und stellen die Investoren vor gewisse Probleme, was die Beschaffung von adäquaten Informationen betrifft. Eine umfassende Due Diligence kann somit nicht nur mögliche Risiken minimieren, sondern dient auch dazu den Verhandlungspartner besser kennen zu lernen und infolgedessen die Geschäftsbeziehung positiv zu beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Methodik und Aufbau der Arbeit
1.3 Zielsetzung
2 Grundlagen der Due Diligence
2.1 Begriffsbestimmungen
2.2 Anwendungsgebiete
2.3 Phasen, Durchführung und Dauer einer Due Diligence
2.4 Rechtsfolgen von Erkenntnissen aus der Due Diligence
2.5 Ziele
3 Arten von Due Diligence-Reviews
3.1 Financial
3.2 Legal
3.3 Commercial / Market
4 Ablauf einer Due Diligence bei M&A Transaktionen aus Sicht des Käufers
4.1 Phase 1: Screening, erster Kontakt zum potentiellen Investor
4.2 Phase 2: Verhandlung, Beseitigung von Informationsdefiziten
4.3 Phase 3: Kaufvertragsverhandlung
4.4 Phase 4: Integration
5 Schlussbemerkung
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Due Diligence im IPO-Prozess
Abbildung 2: Due Diligence-Review im Akquisitionsablauf
Abbildung 3: Einordnung der Due Diligence in den Transaktionsprozess
Abbildung 4: Verbreitungsgrade der Teilreviews
Abbildung 5: Wettbewerbskräfte nach Porter
Abbildung 6: Stärken-Schwächen-Profil
Abbildung 7: Anteile der beteiligten Gruppen an einer DD
Abbildung 8: Häufigkeit genutzter Informationsquellen bei einer Due Diligence
Abbildung 9: Die Beziehung zwischen Due Diligence und Kaufpreis
Abbildung 10: Offenlegungsgrade der Unterlagen bei einer Due Diligence
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Die Überprüfung von Unternehmen ist nicht nur bei einem Transaktionsprozess, sondern auch bei der Bewertung von Unternehmen im Rahmen von Börsengängen von enormer Wichtigkeit. Sowohl das Eingehen von Geschäftsbeziehungen als auch der Abschluss von Verträgen sind allerdings durch Informationsasymmetrien gekennzeichnet. Diese resultieren aus einer asymmetrischen Informationsverteilung zwischen den Vertragsparteien, sowie der Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung.1Die Due Diligence stellt ein bedeutendes Element zur Minimierung der Informationsasymmetrien bei einer Bewertung und einer Risikoprüfung von Unternehmen dar und entstammt dem US-amerikanischen Wirtschaftsraum. Nach dem dort geltenden Grundsatz obliegen dem Käufer das Mängelrisiko und die Pflicht vor dem Kauf die Kaufsache zu untersuchen, zu beurteilen und zu prüfen.2
Ein weiterer Faktor, der die Durchführung einer Due Diligence oft unentbehrlich macht, ist die zunehmend globale Natur von Transaktionen und Investitionen. M&A Aktivitäten im asiatischen und osteuropäischen Raum sowie in Russland sind zurzeit hoch aktuell und stellen die Investoren vor gewisse Probleme, was die Beschaffung von adäquaten Informationen betrifft. Eine umfassende Due Diligence kann somit nicht nur mögliche Risiken minimieren, sondern dient auch dazu den Verhandlungspartner besser kennen zu lernen und infolgedessen die Geschäftsbeziehung positiv zu beeinflussen.3
1.2 Methodik und Aufbau der Arbeit
In Kapitel 2 werden zunächst die notwendigen Begriffe im Rahmen einer Due Diligence erklärt. Darauf folgt eine Übersicht über die verschiedenen funktionalen Formen einer DD mit einer entsprechenden Erläuterung. Im letzten Teil wird als praktisches Element der Due Diligence Prozess im Rahmen einer M&A Transaktion beschrieben.
1.3 Zielsetzung
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die in der Theorie bestehenden Voraussetzungen und Maßnahmen für die erfolgreiche Umsetzung einer Due Diligence zu analysieren, darzustellen und die Notwendigkeit dieser herauszuarbeiten.
2 Grundlagen der Due Diligence
2.1 Begriffsbestimmungen
Mit dem BegriffDue Diligencewird eine detaillierte und umfassende Analyse eines Unternehmens im Vorfeld einer Unternehmenstransaktion, Börseneinführung, Kreditvergabe oder Abfindungszahlung verstanden, die das Ziel verfolgt, etwaige Chancen und Risiken des Zielunternehmens frühzeitig aufzudecken. Der aus dem Englischen stammende Begriff Due Diligence kann mit "sorgfältige Prüfung" übersetzt werden.4
EineBuyer Due Diligenceerfolgt auf Initiative des Käufers und ist die am häufigsten angewandte Form der Due Diligence.5
DieVendor Due Diligencefindet auf Initiative des Verkäufers statt und wird vor allem im Rahmen von Auktionsprozessen angewendet. Der Vorteil dieser DD-Form ist die Steigerung der Effizienz des Veräußerungsprozesses, da die Informationen schneller zusammengetragen und weitergegeben werden können. Außerdem kann die Belastung der Mitarbeiter der Ziel-Gesellschaft aufgrund der internen Durchführung minimiert werden. Die Unabhängigkeit der/des beauftragten Berater(s) vom Auftraggeber (Verkäufer) stellt einen weiteren Vorteil dar und bildet die Grundlage dafür, dass die durchgeführte DD vom potentiellen Investor akzeptiert wird.6
DerLetter of Intent (LoI)stellt eine unverbindliche Absichtserklärung dar, die vom Käufer unterschrieben wird und das Interesse an Verhandlungen und am Abschluss des Kaufvertrages aufzeigen soll.7
DasVerkaufsmemorandum (Information memorandum)enthält eine ausführliche Darstellung des Zielunternehmens, welche von der vom Verkäufer gewollten Informationsstrategie abhängig ist und daher von Umfang und Detaillierungsgrad divergiert. Es dient dazu, einer ausgesuchten Anzahl potentieller Käufer eine ausreichende Datenbasis bzw. Informationsgrundlage für die Abgabe einesNichtbindenden Angebotes(non-binding offer) bereitzustellen und enthält daher Informationen, die Außenstehenden nicht zugänglich sind.8
Die Vertraulichkeitserklärung (Geheimhaltungsvereinbarung, Letter of Confidentiality)bewahrt den Verkäufer davor, dass der potentielle Käufer bei einer nicht zustande gekommenen Transaktion das ihm offenbarte Wissen ausnutzt.
MitIndikativem Angebotwird ein unverbindliches erstes Angebot bezeichnet.
2.2 Anwendungsgebiete
Allgemein wird die Due Diligence immer dort angewendet, wo mindestens zwei Parteien eine vertragliche Bindung eingehen. Hierzu zählen zum Beispiel die Beteiligung an Unternehmen durch Zeichnung von Aktien, die Kreditvergabe von Banken oder die Akquisition eines Unternehmens. Dabei hat die DD die Funktion Informationszustände zu verbessern und dadurch das Risiko in Bezug auf Gegebenheiten und zukünftige Umweltzustände zu minimieren.9
Die Due Diligence entstammt dem „ […] US-amerikanischen Kapitalmarkt- und Anlegerschutzrecht (securities laws) in Verbindung mit der in diesen Gesetzen kodifizierten Haftung von Wirtschaftsprüfern, Investmentbanken und anderen bei der Begebung von und dem Handel mit Wertpapieren.“10Die Einordnung der DD in den IPO-Prozess kann folgender Grafik entnommen werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Die Due Diligence im IPO-Prozess
Neben der originären Anwendung der DD im Rahmen eines IPO, kommt die DD überall dort zum Einsatz, wo für eine Unternehmensbewertung entsprechende Daten zur Verfügung zu stellen sind.11Bei Unternehmensakquisitionen bzw. generell im Bereich M&A besteht im allgemeinen der größte Bedarf für die Durchführung einer DD, da Chancen und Risiken des Zielunternehmens aufgedeckt werden müssen, um den Transaktionsprozess entsprechend zu strukturieren und vor allem, um Enttäuschungen nach dem Eigentümerübergang zu vermeiden.12 Vergleichbare Informationsanforderungen ergeben sich für Wirtschaftsprüfer und Banken im Rahmen der Prüfung von Prospekten über Angebote von Kapitalgesellschaften, der Publizität von Informationen in Prospekten bei öffentlichen Übernahmeangeboten, der Vergabe von Kapital für innovative Unternehmen bei Venture-Capital- Finanzierungen13sowie der Bonitätsprüfung vor einer Kreditgewährung14.
2.3 Phasen, Durchführung und Dauer einer Due Diligence
Binder/Lanz unterteilen den Due Diligence-Prozess in fünf Phasen, die sich im Detaillierungsgrad der Informationsbeschaffung und in der Möglichkeit des Zugangs zu internen Informationen unterscheiden. Abbildung 2 gibt einen Überblick über den Akquisitionsprozess und die Phasen einer DD.15
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Due Diligence-Review im Akquisitionsablauf
In der Praxis wird jedoch nicht jede der o.g. Phasen durchgeführt, sondern es liegt stattdessen der Fokus auf der pre acquisition due diligence I / II - je nach
Vertragsgestaltung kann zusätzlich die Durchführung einer post completion due diligence oder einer post acquisition due diligence erfolgen.16 Üblicherweise findet die Due Diligence zwischen der Unterzeichnung eines Letter of Intent, jedoch vor der definitiven Kaufentscheidung statt, da generell das rechtliche Leitprinzip gilt, dass ein einmal geschlossener Vertrag eingehalten und erfüllt werden muss (pacta sunt servanda), mit Ausnahme von im Einzelfall ausgehandelten closing-Bedingungen.17
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Einordnung der Due Diligence in den Transaktionsprozess
Eine DD, die erst nach Vertragsabschluss erfolgt, hat daher nur einen eingeschränkten Nutzen - es sei denn diese wird zusätzlich durchgeführt. In diesem Fall dient die DD zur unverzüglichen Aufdeckung von Umständen, die zu Ansprüchen gegen den Verkäufer führen können oder zur Sicherung von Beweisen, dass der negative Umstand bereits bei Vertragsabschluss bzw. -vollzug vorlag.18 Die Dauer der Due Diligence variiert zwischen 2 Tagen, mehreren Wochen, bis hin zu drei Monaten und ist auf die Vielschichtigkeit von Unternehmenstransaktionen zurückzuführen. Prinzipiell sollte die […] sein.“19
[...]
1Vgl. Picot (2000) S. 89-220.
2Vgl. Einem, Preisenberger (2004) S. 52.
3 Vgl. Wonderly (2004) S. 58.
4Vgl. Jungblut (2003) S. 20.
5 Vgl. Spill (1999) S. 1791.
6Vgl. Berens, Brauner (2002) S. 511-512.
7Vgl. Lange (2001) S. 17.
8Vgl. Lange (2001) S. 24.
9 Vgl. Berens, Brauner (2002) S. 14.
10Lawrence (1995) S. 2-29.
11Vgl. Helbling (1989) S. 177.
12Vgl. Crilly (1993) S. 1-02 und 2-03.
13Vgl. Dixon (1991) S. 333-344.
14 Vgl. Kolb, Görtz (1997) S. 311-316.
15 Vgl. Berens, Brauner (2002) S. 95.
16Vgl. Binder, Lanz (1993) S. 20.
17Vgl. Bähr (1995) S. 19.
18Vgl. Holzapfel, Pöllath (2000) S. 33.
19Berens, Brauner (2002) S. 98.
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