Das Leben jedes einzelnen Individuums läuft in verschiedenen Phasen ab. Die längste Phase ist die der Bildung. Man lernt sein ganzes Leben lang. Lernen ist ein unvermeidbarer, lebenslanger Prozess. Als kleines Kind lernt man z.B. die Sprache, die Dinge, die Welt als Grundlage für seine weitere Entwicklung, für sein „Menschwerden“. Erst das Phänomen Sprache macht der Mensch zum Menschen. Sie ist die Voraussetzung für seine Existenz. In dem Moment als man die Sprache kennengelernt hat, geht er immer weiter und er kann ohne Hindernisse eine symbolische Welt aus Bedeutungen schaffen, die er mit anderen Menschen teilt. Weiterhin lernt man die Sprache durch die Dinge, die man sinnlich wahrnimmt. Dem Kind werden Bilder gezeigt und mithilfe der Erwachsenen und der Sprache erklärt. Erst dann kann das Kind ein Bild verstehen und durch seine Sinne wahrnehmen. Diese zwei Phänomene, nämlich Sprache und Dinge, bilden und erklären die Welt. Ein Teil dieser Phase der Bildung, die von großer Bedeutung ist, ist der Schulbesuch. Wer von uns hat in dieser „großen“ Institution keine Zeit verbracht? Sie hat die Funktion Wissen zu vermitteln und zu erziehen. In der Schule wird gelehrt und gelernt. Diese Prozesse finden meistens in Form vom Unterricht statt, wobei sehr wichtig ist wie dieses organisiert und strukturiert wird. Die Frage, welcher Lehrstoff vermittelt werden soll, damit die Schüler motiviert und gebildet werden können, beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten. Mit dieser Frage hat sich auch einer den größten und bedeutsamsten Philosophen, Theologe und Pädagoge Johann Amos Comenius (1592-1670) beschäftigt. Diese, so wichtige für die Pädagogik, Person ist aber viel weiter gegangen, indem sie sich auch Gedanken darüber gemacht hat, wie alle Bildung für alle Menschen gewährleistet werden kann oder über die Notwendigkeit einer Erziehung aller Menschen. Seine Philosophie, die auf die Besserung der Angelegenheiten der Menschen hinzielt, nannte Comenius Pansophie 1 : eine Allweisheitslehre, in der die wesentlichen Erkenntnisse aller Wissenschaften aufgezeigt werden. Aber ist es wirklich möglich alle Menschen alles zu lehren? Wenn ja, wodurch kann dieses erreicht werden? [...]
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Der „Orbis sensualium pictus“ und der Anschauungsbegriff bei Comenius
III. Die „Große Didaktik“ oder die „ Große Unterrichtslehre“
IV. Zusammenfassung
V. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Das Leben jedes einzelnen Individuums läuft in verschiedenen Phasen ab. Die längste Phase ist die der Bildung. Man lernt sein ganzes Leben lang. Lernen ist ein unvermeidbarer, lebenslanger Prozess. Als kleines Kind lernt man z.B. die Sprache, die Dinge, die Welt als Grundlage für seine weitere Entwicklung, für sein „Menschwerden“. Erst das Phänomen Sprache macht der Mensch zum Menschen. Sie ist die Voraussetzung für seine Existenz. In dem Moment als man die Sprache kennengelernt hat, geht er immer weiter und er kann ohne Hindernisse eine symbolische Welt aus Bedeutungen schaffen, die er mit anderen Menschen teilt. Weiterhin lernt man die Sprache durch die Dinge, die man sinnlich wahrnimmt. Dem Kind werden Bilder gezeigt und mithilfe der Erwachsenen und der Sprache erklärt. Erst dann kann das Kind ein Bild verstehen und durch seine Sinne wahrnehmen. Diese zwei Phänomene, nämlich Sprache und Dinge, bilden und erklären die Welt.
Ein Teil dieser Phase der Bildung, die von großer Bedeutung ist, ist der Schulbesuch. Wer von uns hat in dieser „großen“ Institution keine Zeit verbracht? Sie hat die Funktion Wissen zu vermitteln und zu erziehen. In der Schule wird gelehrt und gelernt. Diese Prozesse finden meistens in Form vom Unterricht statt, wobei sehr wichtig ist wie dieses organisiert und strukturiert wird. Die Frage, welcher Lehrstoff vermittelt werden soll, damit die Schüler motiviert und gebildet werden können, beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten. Mit dieser Frage hat sich auch einer den größten und bedeutsamsten Philosophen, Theologe und Pädagoge Johann Amos Comenius (1592-1670) beschäftigt. Diese, so wichtige für die Pädagogik, Person ist aber viel weiter gegangen, indem sie sich auch Gedanken darüber gemacht hat, wie alle Bildung für alle Menschen gewährleistet werden kann oder über die Notwendigkeit einer Erziehung aller Menschen. Seine Philosophie, die auf die Besserung der Angelegenheiten der Menschen hinzielt, nannte Comenius Pansophie[1]: eine Allweisheitslehre, in der die wesentlichen Erkenntnisse aller Wissenschaften aufgezeigt werden.
Aber ist es wirklich möglich alle Menschen alles zu lehren? Wenn ja, wodurch kann dieses erreicht werden?
Die Aufgabe dieser Hausarbeit wird es sein, sich kritisch mit den Aufsätzen von J.A. Comenius „Große Didaktik“ und „Die Welt in Bildern“ auseinanderzusetzen, die einzelnen dort ausgeführten Themenbereiche in Ansätzen zu kommentieren mit dem Ziel, die wichtigste für J.A. Comenius Lehr- und Lernmethoden darzustellen.
Das Werk „Didactica magna“ oder die „Große Didaktik“ gehört neben dem „Orbis sensualium pictus“ oder „ Die Welt des Sichtbaren in Bildern“ von J.A. Comenius zu den klassischen Schriften der pädagogischen Literatur.
Die Rolle der sinnlichen Wahrnehmung und die Bedeutung des Naturgegebenen gelten als Grundlage der Comenius-Universalmethode.
II. Der „Orbis sensualium pictus“ und der Anschauungsbegriff bei Comenius
Der „Orbis sensualium Pictus“ des Comenius ist ein Buch des Ganzen (liber universalis).
Es ist das Werk des J.A. Comenius, an dem sich sein Anschauungsbegriff erklären lässt. Es entstand 1650 als Comenius die Aufgabe von Sigismund Rakoczi bekommen hat, siebenbürgischen Schulen zu reformieren. In Sarospatak richtete er eine dreiklassige Lateinschule ein, wo er mit dem Lernerfolg nicht zufrieden war.[2]
Der „Orbis sensualium pictus“ ist als Bilderbuch dazu gedacht, das Erlernen des Lateinischen zu erleichtern. Er ist in strenger Ordnung aufgebaut. Sein Prinzip ist klar und einfach: Sehen und Benennen. Der Hauptteil wird damit eingeleitet, dass der Lehrer den Schüler auffordert: „Komm her Knab! Lerne Weißheit“ und als der Schüler den Lehrer fragt, was Weißheit sei, antwortet er: „Alles, was notwendig ist, recht verstehen, recht thun, recht ausreden.“ Im Weiteren waren sie einig dass, unter Führung des Lehrers „in die Welt“ zu wandern und „alle Dinge“ zu „beschauen“.[3]
In „Orbis pictus“ sind alle Lernabschnitte gleich aufgebaut. Über jedem Bild seht ein Text des jeweiligen Lernabschnitts in Latein und Deutsch. Wie oben erwähnt, ist der „Orbis pictus“ für Lateinschüler gedacht. Doch Comenius bezieht auch jüngere Kinder in seinem Gebrauch mit ein. Natürlich kann das kleine Kind die Ordnung der Welt nicht erkennen, aber es kann sich bei dem Anschauen der Bilder freuen, und die Vielfalt der abgebildeten Dinge kann sein Interesse wecken.
Charakteristisch für alle Bilder des „Orbis pictus“ ist ihre große Einfachheit in der Auffassung auch wenn sie häufig komplex gestaltete Zusammenhänge wiedergeben.
[...]
[1] Vgl. dazu: Schaller, K., Comenius 1992. Gesamte Beiträge zum Jubiläumsjahr, Sankt Augustin 1992
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Amos_Comenius
[3] Vgl. dazu: Comenius, Orbis, 1658, Faksimiledruck von 1964, Nachwort von Hellmut Rosenfeld
- Citation du texte
- Liliya Stoyanova (Auteur), 2007, Die Universalmethode des J.A. Comenius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70746
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