Der Malteser Hilfsdienst (MHD) ist eine von vier großen Hilfsorganisationen in Deutschland. Wie sie sind die Malteser mit vielen verschiedenen fürsorglichen Aufgaben betraut; dies sind beispielsweise Alten- und Krankenpflege, Menü-Service, ambulante Pflege, Hausnotruf und der Rettungsdienst. Auf den Rettungsdienst des MHD am Standort Magdeburg soll im Folgenden näher eingegangen werden.
Marketing stellt nach Wöhe die optimale Gestaltung des Absatzbereichs dar. Demnach ist Marketing, als Absatzmarketing, zur Sicherung des Marktes und von Wettbewerbsvorteilen zu sehen. Aus diesem Grund ist die Betrachtung des Rettungsdienstes aus Marketingsicht eher kritisch zu betrachten. Der deutsche Rettungsdienst ist in den vergangenen Jahren zwar durch Ausschreibungsverfahren offener für private Dienstanbieter geworden, jedoch ist er immer noch im „non-profit“-Bereich angesiedelt. Das heißt, nur mit der Durchführung des Rettungsdienstes kann ein Unternehmen keine Gewinne erwirtschaften. Dennoch lassen sich hier einige Marketingstrategien nachweisen.
Im Rettungsdienst ist die „gewünschte Zielgruppe“ nach dem Rettungsdienstgesetz Sachsen-Anhalt recht einfach zu definieren: „Notfallpatienten sind Personen, die sich infolge einer Verletzung, Erkrankung oder aus sonstigen Gründen in Lebensgefahr befinden oder bei denen schwere gesundheitliche Schäden zu befürchten sind, wenn sie nicht unverzüglich medizinische Hilfe erhalten.“ (§2 Abs. 2 RettDG LSA, 2017). In Magdeburg ist der Rettungsdienst an ein Ausschreibungsverfahren gekoppelt, was ihn als Dienstleistung dem lokalen Gesundheitsmarkt als Bedürfniskomplex zuweist. Da die (Notfall-)Patienten nicht die Möglichkeit der Wahl des Leistungserbringers haben, können sie als Leistungsabnehmer bezeichnet werden. Daneben sind die gesetzlichen und privaten Krankenkassen als Kostenträger zu nennen. Der Rettungsdienst bewegt sich hier analog eines Oligopols, da die Menge der Marktteilnehmer überschaubar ist. In Magdeburg wird der Rettungsdienst seit vielen Jahren neben dem MHD von der Johanniter Unfallhilfe (JUH), dem Arbeiter Samariter Bund (ASB) und der Berufsfeuerwehr Magdeburg (BF MD) erbracht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Leitbild
3 Corporate Identity
3.1 Corporate Design
3.2 Corporate Communication
3.3 Corporate Behavior
4 Leistungsspektrum
5 Kommunikationsstrategien
5.1 Flyer
5.2 Infokarte
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Der Malteser Hilfsdienst (MHD) ist eine von vier großen Hilfsorganisationen in Deutschland. Wie sie sind die Malteser mit vielen verschiedenen fürsorglichen Aufgaben betraut; dies sind beispielsweise Alten- und Krankenpflege, Menü-Service, Ambulante Pflege, Hausnotruf und der Rettungsdienst.
Auf den Rettungsdienst des MHD am Standort Magdeburg soll im Folgenden näher eingegangen werden.
Marketing stellt nach Wöhe die optimale Gestaltung des Absatzbereichs dar. (Wöhe, 2010, S. 384) Demnach ist Marketing, als Absatzmarketing, zur Sicherung des Marktes und von Wettbewerbsvorteilen zu sehen. Aus Diesem Grund ist die Betrachtung des Rettungsdienstes aus Marketingsicht eher kritisch zu betrachten. Der deutsche Rettungsdienst ist in den vergangenen Jahren zwar durch Ausschreibungsverfahren offener für private Dienstanbieter geworden, jedoch ist er immer noch im „non-profit“-Bereich angesiedelt. Das heißt, nur mit der Durchführung des Rettungsdienstes kann ein Unternehmen keine Gewinne erwirtschaften. Dennoch lassen sich hier einige Marketingstrategien nachweisen.
Im Rettungsdienst ist die „gewünschte Zielgruppe“ nach dem Rettungsdienstgesetz Sachsen-Anhalt recht einfach zu definieren: „Notfallpatienten sind Personen, die sich infolge einer Verletzung, Erkrankung oder aus sonstigen Gründen in Lebensgefahr befinden oder bei denen schwere gesundheitliche Schäden zu befürchten sind, wenn sie nicht unverzüglich medizinische Hilfe erhalten.“ (§2 Abs. 2 RettDG LSA, 2017). In Magdeburg ist der Rettungsdienst an ein Ausschreibungsverfahren gekoppelt, was ihn als Dienstleistung dem lokalen Gesundheitsmarkt als Bedürfniskomplex zuweist. Da die (Notfall-)Patienten nicht die Möglichkeit der Wahl des Leistungserbringers haben, können sie als Leistungsabnehmerbezeichnet werden. Daneben sind die gesetzlichen und privaten Krankenkassen als Kostenträger zu nennen.
Der Rettungsdienst bewegt sich hier analog eines Oligopols, da die Menge der Marktteilnehmer überschaubar ist. In Magdeburg wird der Rettungsdienst seit vielen Jahren neben dem MHD von der Johanniter Unfallhilfe (JUH), dem Arbeiter Samariter Bund (ASB) und der Berufsfeuerwehr Magdeburg (BF MD) erbracht.
2 Leitbild
Kühlmann versteht „die Unternehmensphilosophie […], die Unternehmenskultur ebenso wie die Unternehmensziele“ als oberstes Leitbild eines Unternehmens. (Kühlmann, 2000, S. 212) Dementsprechend ist das Leitbild an diesen drei Hauptfaktoren auszurichten und zu beschreiben.
Angelehnt an die Wertschöpfungskette nach Porter kann das Leitbild definieren, „wer, was, wo, wie und warum für wen“ tut. (vgl. Porter, 1986, S. 67 ff) Der Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes in Magdeburg ist angelehnt an das christliche Werteverständnis; also Barmherzigkeit, Glaube, Hoffnung und Gerechtigkeit. Diese Werte sollen den Dienst zwar nicht bestimmen, aber in ihn miteinfließen und Teil der Unternehmenskultur sein. Somit ist das Ziel des Rettungsdienstes klar definiert; jedem Menschen, welcher schnelle medizinische Hilfe benötigt, diese zukommen zu lassen. Damit sind die Notfallpatienten als eine Interessengruppe genannt. Eine weitere stellen die Träger des Rettungsdienstes dar; in Magdeburg ist dies die Landeshauptstadt selbst, welche i.d.R. durch die Berufsfeuerwehr vertreten wird. Sie hat den Anspruch den Rettungsdienst qualitativ hochwertig durchzuführen. Als dritte Interessengruppe sind die Krankenkassen als Kapitalgeber des Rettungsdienstes zu nennen. Ihr Anspruch besteht darin, möglichst hohe Qualität mit möglichst geringen finanziellen Mitteln zu erreichen (Wirtschaftlichkeit nach dem Minimalprinzip).
Diese Interessengruppen werden in der Literatur auch als Stakeholders bezeichnet.
3 Corporate Identity
Nach Rogge ist Corporate Identity (CI) als die Verbindung aus PR und Werbung eines Unternehmens, sowie dessen eigenen Verständnisses zu verstehen. (Rogge, 1993, S. 16 & 17) Dabei wird das gesamte Unternehmen in die gewünschte Kommunikationsstrategie einbezogen. Ziel der Corporate Identity ist es ein einheitliches Erscheinungsbild für das Unternehmen zu schaffen, nach innen wie auch nach außen um einen Wiedererkennungseffekt, sowie eine Identifikation mit dem Unternehmen zu erreichen.
Corporate Identity gliedert sich in drei Unterbereiche:
- Corporate Design
- Corporate Communication
- Corporate Behavior
Diese werden nachfolgend anhand des Malteser Hilfsdienstes näher betrachtet.
3.1 Corporate Design
Gründer und Köhler bezeichnen mit Corporate Design (CD) „alle visuellen Botschaften, die ein Unternehmen aussendet“. Dies führt zu einem einheitlichen Erscheinungsbild. Ziel ist es „die Unternehmenswerte auf Zeichen, Farben und Schriftzüge zu übertragen“. (Gründer & Köhler, 2016, S. 20)
Im Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes wird das Corporate Design beispielsweise an der einheitlichen Beklebung der Rettungsfahrzeuge deutlich.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 & 2: V-RTW (links) & Johannes 62/83-01 (rechts) (eigene Bilder, 2017)
Vorangehend ist zum Vergleich die Beklebung der Verlegungsrettungswagen (V-RTW) des Universitätsklinikums Magdeburg und der Rettungswagen Johannes 62/83-01 (rechts) dargestellt. Obwohl beide Fahrzeuge verschiedene Ausbaumodelle der Firma Ambulanzmobile Schönebeck aufweisen sind sie aufgrund ihrer einheitlichen Beklebung eindeutig dem Malteser Hilfsdienst zuzuordnen.
Das Corporate Design lässt sich aber auch an der Gestaltung des Logos festmachen. Hierfür gibt es seitens der Bundesebene der Malteser mittels des CD-Manuals eine eindeutige Vorgabe, wie die Gestaltung zu erfolgen hat.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Malteser Logo mit Claim und Vermaßung (Malteser, 2007, S.10)
In Abbildung 3 ist zu sehen, dass anhand des „M“ des Wortes Malteser genau definiert ist, welche Abstände im Logo selbst zu beachten sind. Im Jahr 2016 ist das Logo, sowie das gesamte Corporate Design des Malteser Hilfsdienstes überarbeitet wurden. Eine Aktualisierung des CD-Manuals steht jedoch noch aus und wurde daher hier nicht berücksichtigt.
3.2 Corporate Communication
Corporate Communication (CC) bezeichnet alle kommunikativen Prozesse, die genutzt werden um das Leitbild auszudrücken. (Gründer & Köhler, 2016, S. 22) Hierbei wird besonders die Unternehmenssprache, die Corporate Language, als ein Hauptfaktor genannt. Durch sie kann sich das Unternehmen von andern unterscheiden und abheben.
Beim Malteser Hilfsdienst wird das vorangegangen erwähnte christliche Werteverständnis nicht nur den Patienten (Kunden) entgegengebracht, sondern soll auch im Unternehmen selbst gelebt werden. Bei der inneren Kommunikation wird hier auf eine vierteljährlich erscheinende Zeitung zurückgegriffen, mit welcher die Mitarbeiter über Geschehnisse im Bezirk Magdeburg, aber auch im gesamten Bundesverband informiert werden. Weiterhin haben die die einzelnen Mitarbeiter Zugang zum sogenannten SharePoint, einer Onlineportal, in welchem sämtliche Formulare und auch der Dienstplan zu finden sind.
Nach außen ist tritt der Malteser Hilfsdienst und im Besonderen der Rettungsdienst als kirchlich geprägte Hilfsorganisation auf. Dies wird durch den Slogan „Malteser – weil Nähe zählt“ nochmal hervorgehoben.
3.3 Corporate Behavior
Als Corporate Behavior (CB) wird das Verhalten nach innen und außen bezeichnet. Es wird hierbei das Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Marktpartnern, Kapitalgebern und der Öffentlichkeit unterschieden. (Gründer & Köhler, 2016, S. 21)
Beim Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes zeigt sich ein eher patriarchischer Führungsstil, bei dem der einzelne Mitarbeiter zwar seine Aufgaben zu erledigen hat, die Führungskraft sich dennoch um das Wohl und die Entwicklung des Einzelnen im Unternehmen kümmert. Die Mitarbeiter werden hier beispielsweise durch die jährlich stattfindende gemeinsame Weihnachtsfeier motiviert und durch Förderung der Personalentwicklung des einzelnen Mitarbeiters im Unternehmen.
Als Marktpartner sind im Rettungsdienst die Notfallpatienten zu sehen. Das Verhalten gegenüber ihnen sollte generell professionell sein. Das heißt, zum einen barmherzig, zum anderen aber auch fachlich kompetent.
Die Kapitalgeber des Rettungsdienstes sind die gesetzlichen Krankenkassen. Ihnen gegenüber ist ein professionelles Verhandlungsverhalten anzutragen. Die Verhandlungen, über die finanziellen Mittel welche für den Rettungsdienst bereitgestellt werden, werden auf Geschäftsführungsebene betrieben und sind primär für den einzelnen Mitarbeiter unerheblich.
Als letztes wird das Verhalten gegenüber der Öffentlichkeit genannt. Auch hier tritt der Malteser Hilfsdienst, wie auch im Besonderen der Rettungsdienst, als kirchliche Hilfsorganisation auf, welche einen karikativen Charakter aufweist und somit für Jedermann zu erreichen ist.
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- Johannes Hort (Author), 2017, Marketing im Unfallwesen. Der Rettungsdienst der Malteser in Magdeburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704388
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