Die Frage nach dem Werden eines Menschen treibt Pädagog*innen und Soziolog*innen seit Jahrhundert um und es entstanden immer wieder Theorien, welche große Auswirkungen auf das pädagogische Handeln der jeweiligen Epoche hatten. Auch das Seminar, in welchem Zusammenhang diese Hausarbeit entstand, widmete sich mit dem Thema ‚Theorien der Sozialisation‘.
Sozialisation wird verstanden als „Persönlichkeitsentwicklung im sozialen und kulturellen Kontext und eine Form der stets spannungsreichen Konstruktion der Biografie und der Behauptung der Identität in der Umwelt im teilweisen Widerspruch zur »ärgerlichen Tatsache der Gesellschaft« (Dahrendorf)“ (Hurrelmann & Bauer 2015, 18).
Um der Verschiedenheit dieser Theorien zur Persönlichkeitsentwicklung produktiv zu begegnen und pädagogische Konsequenzen abzuleiten, fokussiert diese Hausarbeit die beiden bedeutenden Sozialisationstheorien nach Mead und Bourdieu. Dafür werden die beiden Theorien im Folgenden zunächst detailliert dargestellt und erläutert. Darauf aufbauend erfolgt der Vergleich der Theorien im Hinblick auf die Bereiche Individualität, Identität und Perspektivübernahme. Diese Schwerpunktsetzung wurde gewählt, da diese drei Bausteine elementar für die Sozialisationsmodelle erscheinen und da sich wesentliche Unterschiede der Theorien entlang dieser drei Elemente herausarbeiten lassen.
Die Erkenntnisse werden anschließend in pädagogische Handlungslinien überführt, um die verschiedenen Konsequenzen für die schulpraktische Arbeit sichtbar zu machen. Abschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der symbolische Interaktionismus – die Sozialtheorie von George Herbert Mead
- Zeichen, Gesten und Symbole
- Das Selbst und seine strukturellen Bestandteile – I, Self und Me
- Die Rollenübernahme nach Mead: „Taking the role of the other“
- Das Play & das Game
- Die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu
- Das Kapital
- Der soziale Raum
- Der Habitus
- Die sozialen Klassen
- Vergleich
- Bedeutung für die schulische Praxis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie Sozialisation nach den Theorien von George Herbert Mead und Pierre Bourdieu verläuft und welche Konsequenzen sich daraus für das pädagogische Handeln im schulischen Kontext ergeben. Die Arbeit analysiert die beiden prominenten Sozialisationstheorien im Detail und vergleicht sie anhand der zentralen Elemente Individualität, Identität und Perspektivübernahme. Die Erkenntnisse werden anschließend in pädagogische Handlungslinien überführt, um die verschiedenen Konsequenzen für die schulpraktische Arbeit sichtbar zu machen.
- Symbolischer Interaktionismus nach Mead
- Habitustheorie nach Bourdieu
- Vergleich der beiden Theorien im Hinblick auf Individualität, Identität und Perspektivübernahme
- Pädagogische Handlungslinien im schulischen Kontext
- Zusammenfassende Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Sozialisationstheorien ein und stellt die beiden zentralen Figuren George Herbert Mead und Pierre Bourdieu vor. Sie beleuchtet die Relevanz der Theorien für das pädagogische Handeln und die Motivation für die detaillierte Analyse der beiden Ansätze.
2. Der symbolische Interaktionismus – die Sozialtheorie von George Herbert Mead
Dieses Kapitel widmet sich der Sozialtheorie von George Herbert Mead. Es erläutert seine zentrale These, dass Kommunikation durch Zeichen, Gesten und Symbole erfolgt und diese Interaktion den Prozess der Sozialisation prägt. Der Abschnitt beleuchtet die Rolle des Self und dessen strukturelle Bestandteile, das impulsive Ich (I) und das reflektierte Ich (Me). Des Weiteren erklärt der Abschnitt den Prozess der Rollenübernahme (Taking the role of the other) und wie dieser zur Entwicklung der eigenen Identität führt.
3. Die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu
Dieser Teil konzentriert sich auf die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu. Es werden wichtige Konzepte wie Kapital, sozialer Raum und Habitus vorgestellt und erklärt, wie diese die Sozialisation beeinflussen. Der Abschnitt geht auch auf die Rolle sozialer Klassen in der Bourdieuschen Theorie ein.
4. Vergleich
Das vierte Kapitel analysiert die beiden Sozialisationstheorien von Mead und Bourdieu im Hinblick auf die Bereiche Individualität, Identität und Perspektivübernahme. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Theorien hervorgehoben und deren Auswirkungen auf das pädagogische Handeln diskutiert.
5. Bedeutung für die schulische Praxis
Dieser Abschnitt beleuchtet die praktischen Implikationen der beiden Theorien für die schulische Praxis. Er zeigt auf, wie die Erkenntnisse aus den Theorien von Mead und Bourdieu in die pädagogische Arbeit integriert werden können, um die individuellen Bedürfnisse der Schüler zu berücksichtigen und effektive Lernprozesse zu fördern.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Sozialisation, symbolischer Interaktionismus, Habitustheorie, Individualität, Identität, Perspektivübernahme, pädagogisches Handeln und schulischer Kontext. Sie repräsentieren die wichtigsten Themen und Konzepte, die in der Analyse der beiden Sozialisationstheorien von Mead und Bourdieu behandelt werden.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Der symbolische Interaktionismus nach Mead und die Habitustheorie nach Bourdieu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/704363