In nahezu allen Unternehmen gibt es mittlerweile ein effektives Forde-rungsmanagement. Trotzdem haben Unternehmen häufig hohe Forde-rungsausstände. Besonders bei Umsätzen über 100 Mio. EUR wächst der Forderungsbestand durchschnittlich in den zweistelligen Millionenbereich (IKB (2005), S.1). Diese gebundenen Finanzmittel können durch das Nut-zen der Asset Securitisation, auch Forderungsverbriefung genannt, refi-nanziert werden. Durch den Einfluss von Basel II auf das Kreditvergabe-verhalten der Banken, gewinnt die Asset Securitisation für Unternehmen an Bedeutung, da sie zur Senkung der Kapitalkosten genutzt werden kann, und damit die Bilanzrelationen verändert und Einfluss auf das Ra-ting des Unternehmens haben kann.
Die Frage nach der Definition und dem grundlegenden Aufbau einer Asset Backed Security wird in den Abschnitten zwei und drei erläutert.
Im folgenden Abschnitt wird auf die Anforderungen für eine ABS Transak-tion, die an ein Forderungsportfolio gestellt werden, eingegangen.
Im fünften Abschnitt dieser Arbeit werden die Gestaltungsmöglichkeiten in der Grundstruktur einer ABS Transaktion beschrieben.
Der sechste Abschnitt beschäftigt sich Anwendbarkeit von ABS für Unter-nehmen.
Abschließend wird im siebenten Abschnitt die derzeitige Situation des eu-ropäischen Markts für ABS dargestellt und ein Zukunftsausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition einer Asset-Backed-Security
3 Grundstruktur einer ABS Transaktion
4 Anforderungen an die Verbriefungsfähigkeit
5 Gestaltungsmöglichkeiten von ABS
5.1 Zahlungsstrommanagement
5.2 Anzahl der Originatoren
5.3 Häufigkeit des Ankaufs der Assets
5.4 Art der Assets
5.4.1 ABS
5.4.2 MBS
5.4.3 CDO
5.4.4 Synthetische ABS
6 ABS als Finanzierungsmöglichkeit von Unternehmen
6.1 Vorteile einer ABS Finanzierung
6.2 Nachteile einer ABS Finanzierung
7 ABS – Marktsituation und Zukunftsausblick
Quellenverzeichnis
1 Einleitung
In nahezu allen Unternehmen gibt es mittlerweile ein effektives Forderungsmanagement. Trotzdem haben Unternehmen häufig hohe Forderungsausstände. Besonders bei Umsätzen über 100 Mio. EUR wächst der Forderungsbestand durchschnittlich in den zweistelligen Millionenbereich (IKB (2005), S.1). Diese gebundenen Finanzmittel können durch das Nutzen der Asset Securitisation, auch Forderungsverbriefung genannt, refinanziert werden. Durch den Einfluss von Basel II auf das Kreditvergabeverhalten der Banken, gewinnt die Asset Securitisation für Unternehmen an Bedeutung, da sie zur Senkung der Kapitalkosten genutzt werden kann, und damit die Bilanzrelationen verändert und Einfluss auf das Rating des Unternehmens haben kann.
Die Frage nach der Definition und dem grundlegenden Aufbau einer Asset Backed Security wird in den Abschnitten zwei und drei erläutert.
Im folgenden Abschnitt wird auf die Anforderungen für eine ABS Transaktion, die an ein Forderungsportfolio gestellt werden, eingegangen.
Im fünften Abschnitt dieser Arbeit werden die Gestaltungsmöglichkeiten in der Grundstruktur einer ABS Transaktion beschrieben.
Der sechste Abschnitt beschäftigt sich Anwendbarkeit von ABS für Unternehmen.
Abschließend wird im siebenten Abschnitt die derzeitige Situation des europäischen Markts für ABS dargestellt und ein Zukunftsausblick gegeben.
2 Definition einer Asset-Backed-Security
Der Begriff Asset Backed Security bezeichnet Wertpapier („Securities“), die durch Vermögensgegenstände („Assets“) unterlegt („Backed“) sind. In der Grundform wird eine ABS dazu verwendet, Forderungen aus der Unternehmensbilanz auszugliedern und diese durch die Ausgabe von Wertpapieren (Verbriefung, bzw. „Asset Securitisation“) zu refinanzieren (Vgl. Helfrich (2005), S.1f).
3 Grundstruktur einer ABS Transaktion
Die Grundidee hinter der Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen und Leistung ist es, das in den Forderungen gebundene Kapital freizusetzen. Diese Vermögenswerte werden zu einem Pool zusammengefasst und an eine rechtlich eigenständige Unternehmenseinheit (Special Purpose Vehicle, SPV, oder Zweckgesellschaft), die nur zu diesem Zweck gegründet wurde, verkauft. Dadurch gewinnt das Unternehmen Liquidität. Das SPV finanziert den Kaufpreis durch die Emission von Wertpapieren (ABS). Die Wertpapierkäufer erhalten ihre Zins- und aus den Cashflows, die die Aktiva (Assets) des Pools generieren.
Die Verbriefung läuft im Detail wie folgt ab (siehe auch Abb. 1, S. 3):
Zunächst fasst ein Unternehmen (Originator) zunächst die Aktiva, die in Zukunft Zahlungen erbringen in einem möglichst diversifiziertem Pool zusammen. Dieses Portfolio wird einer Prüfung durch die arrangierende Bank (Arrangeur) und gegebenenfalls durch Ratingagenturen unterzogen, und nach Diversifikationsgrad und historischer Ausfallwahrscheinlichkeit der Forderungsbestände untersucht. Des Weitern wird auch das Forderungsmanagement des Unternehmens auf seine Effizienz geprüft, da es auch nach der Verbriefung die Aufgabe des Unternehmens bleibt.
Aufgrund der gewonnen Informationen der Analyse wird die Transaktionsstruktur festgelegt und darauf aufbauend der Kaufvertrag zwischen dem Unternehmen und dem dafür gegründetem SPV abgeschlossen. Insbesondere Rechtsanwälte, Ratingagenturen und Wirtschaftsprüfer sind an diesem Vorgang beteiligt. Das SPV muss völlig unabhängig vom Originator sein und auch im Falle der Insolvenz des Originators unangetastet bleiben. Zudem muss sich das SPV ausschließlich auf Tätigkeiten in Zusammenhang mit der ABS-Transaktion beschränken (Vgl. v. Hinten (2005), S. 7).
Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags werden die Forderungen vollständig und regresslos auf das SPV übertragen. Das Unternehmen erhält den vereinbarten Kaufpreis und zahlt während der Laufzeit die Finanzierungskosten der durch das SPV ausgegebenen Wertpapiere. Diese Finanzierungskosten erhält das Unternehmen aus den Zins- und Tilgungszahlungen seiner Debitoren.
Um den Kaufpreis für die Forderungen zu refinanzieren wird das SPV nun Wertpapiere (ABS) am Kapitalmarkt emittieren. Um ein entsprechend gutes Rating zu bekommen ist die Transaktionsstruktur meist so angelegt, dass Sicherheitsverstärkungen (Credit Enhancements) genutzt werden, beispielsweise ein Abschlag auf den Kaufpreis (Over-Collaterisation), oder eine Warenkreditversicherung (Vgl. IKB (2005), S. 2f).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 ABS Transaktion
4 Anforderungen an die Verbriefungsfähigkeit von Forderungsportfolien
Da durch die Prüfung des Unternehmens und die Strukturierung des Forderungsportfolios relativ hohe Kosten entstehen, werden ABS-Trans-aktionen erst ab einem Forderungsvolumen 15 Mio. EUR wirtschaftlich. Daher bieten ABSs in ihrer Grundform nur Unternehmen mit Umsätzen im dreistelligen Millionenbereich eine Alternative (Vgl. IKB (2005), S. 4).
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- Citar trabajo
- Christian Strassburger (Autor), 2005, ABS - Finanzierung, Grundstruktur und Gestaltungsmöglichkeiten , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70416
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