Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Sozialen Arbeit im Tätigkeitsbereich der Psychiatrie. Dabei geht sie der Frage nach, welche spezifischen Anforderungen die Soziale Arbeit zu erfüllen hat, um die Menschenwürde der Psychiatrie-Betroffenen in Deutschland zu gewährleisten. Anfangs erfolgt dafür ein historischer Rückblick, der sich mit den Entwicklungen der Psychiatrie seit 1945 in Deutschland befasst. In diesem Kontext wird die deutsche Teilung einbezogen und die zwei Staaten werden miteinander verglichen. Mit dem Bezug auf den Einigungsprozess wird der Übergang zur heutigen Zeit geschaffen. Als nächstes wird das Augenmerk auf bestehende Probleme und Mängel in der Psychiatrie gelenkt und somit aufgezeigt, welche Sachverhalte die Menschenwürde gefährden. Daraus werden Schlussfolgerungen getroffen, deren Umsetzung sich als notwendig herausstellt, um die Würde der Psychiatrie-Betroffenen zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wird der gemeindenahe sozialpsychiatrische Ansatz dargestellt. Es wird aufgezeigt, dass dieser durch seinen Rückbezug auf das soziale Umfeld der Psychiatrie-Betroffenen die gesellschaftliche Teilhabe und die Wahrung ihrer Würde als sein oberstes Ziel ansieht. Der letzte Teil der Arbeit bezieht sich auf die grundlegenden Aufgaben und Methoden der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie, durch die sie sich in einem multiprofessionellen Team auszeichnet. Mit Hilfe konkret aufgezeigter Leitsätze der Sozialen Arbeit soll ihr Beitrag zur Wahrung der Menschenwürde in der Psychiatrie festgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Entwicklung der Psychiatrie in Deutschland seit 1945
- 2.1 Vor der Spaltung
- 2.2 DDR
- 2.2.1 Versorgung - einheitlich und staatlich organisiert
- 2.2.2 Leitbild - Pawlow vs. Jones durch Rodewischer und Brandenburger Thesen
- 2.2.3 Behandlung – geprägt durch Arbeitstherapie
- 2.3 BRD
- 2.3.1 Versorgung - dezentral durch Ausbau ambulanter psychiatrischer Einrichtungen
- 2.3.2 Leitbild - Von stationärer zu gemeindenaher Versorgung durch die Psychiatrieenquete
- 2.3.3 Behandlung – von Bewahrung zur therapeutischen Qualifizierung
- 2.4 Nach der Wiedervereinigung
- 2.4.1 Versorgung
- 2.4.2 Leitbild
- 2.4.3 Behandlung
- 2.5 Zusammenfassung
- 3 Anforderungen an eine menschenwürdige Psychiatrie
- 3.1 Probleme und Mängel in der Psychiatrie
- 3.1.1 Versorgung
- 3.1.2 Leitbild
- 3.1.3 Behandlung
- 3.2 Schlussfolgerungen
- 3.3 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Sozialen Arbeit im Tätigkeitsbereich der Psychiatrie und untersucht, welche spezifischen Anforderungen die Soziale Arbeit erfüllen muss, um die Menschenwürde der Psychiatrie-Betroffenen in Deutschland zu gewährleisten.
- Historische Entwicklung der Psychiatrie in Deutschland seit 1945, mit Fokus auf die Teilung und den Einigungsprozess
- Analyse der Probleme und Mängel in der Psychiatrie, die die Menschenwürde gefährden
- Einführung des gemeindenahen sozialpsychiatrischen Ansatzes und seine Bedeutung für die gesellschaftliche Teilhabe und die Wahrung der Würde der Psychiatrie-Betroffenen
- Grundlegende Aufgaben und Methoden der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie im Kontext eines multiprofessionellen Teams
- Leitsätze der Sozialen Arbeit und deren Beitrag zur Wahrung der Menschenwürde in der Psychiatrie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse der Entwicklung der Psychiatrie in Deutschland seit 1945. Dabei werden die Unterschiede in der Entwicklung der psychiatrischen Versorgung, der Leitbilder und der Behandlungsformen in der DDR und der BRD beleuchtet. Anschließend werden die Herausforderungen und Mängel der psychiatrischen Versorgung in Deutschland aufgezeigt. Der Fokus liegt dabei auf den Aspekten, die die Menschenwürde der Psychiatrie-Betroffenen beeinträchtigen. Die Arbeit stellt dann den gemeindenahen sozialpsychiatrischen Ansatz als ein Konzept vor, das die gesellschaftliche Teilhabe und die Wahrung der Würde der Psychiatrie-Betroffenen in den Vordergrund stellt. Im letzten Teil der Arbeit werden die Aufgaben und Methoden der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie erläutert und anhand konkreter Leitsätze deren Beitrag zur Wahrung der Menschenwürde in der Psychiatrie aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Menschenwürde, Psychiatrie, Soziale Arbeit, Deutschland, Teilung, Wiedervereinigung, Versorgung, Leitbild, Behandlung, gemeindenahe sozialpsychiatrische Versorgung, Aufgaben, Methoden, Leitsätze, Zwangsmaßnahmen, gesellschaftliche Teilhabe
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- Nicole Landgraf (Author), 2006, Sein ist gesehen werden. Anforderungen an die Soziale Arbeit für eine menschenwürdige Psychiatrie in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70362