Diese Arbeit behandelt den Zusammenhang zwischen der Metaethik Humes und seiner politischen Philosophie. Die Metaethik Humes stellt die Voraussetzung für seine politische Philosophie dar, insofern diese bestimmte Lösungen für Probleme der politischen Philosophie nahelegt.
Der Mensch ist nach Hume in moralischer Hinsicht ein nicht zuletzt von Affekten sowie Gefühlen bestimmtes Wesen. Seine natürliche Moralität führt ihn dazu, Freunde vor Fremden zu bevorzugen und insgesamt in seinem Handeln parteiisch, also ungerecht zu verfahren. Diese natürliche Moralität steht in einem Spannungsverhältnis zu jener Moralität, die für die Wertschätzung und Ausübung der künstlichen Tugenden wie der des Rechtssinns und der Untertanen- und Vertragstreue unabdingbar ist, welche das Herzstück der politischen Philosophie Humes darstellen. Aber trotz des Spannungsverhältnisses der künstlichen Tugenden zur natürlichen Moralität der Menschen sind sie doch auf diese angewiesen. Die künstlichen Tugenden haben ihr Fundament im natürlichen Vermögen der Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die metaethischen Thesen Humes
- Moralische Unterscheidungen entstammen nicht der Vernunft
- Moralische Unterscheidungen entspringen einem moralischen Sinn
- Der Zusammenhang zwischen der Humeschen Metaethik und der politischen Philosophie Humes
- Humes Metaethik als Voraussetzung für die künstliche Tugend des Rechtssinns
- Der Standpunkt des unbeteiligten Betrachters als Voraussetzung für die Entstehung und Existenz der künstlichen Tugend des Rechtssinns
- Der moralische Sinn als Fundament der künstlichen Tugend des Rechtssinns
- Die künstlichen Tugenden und die Verbindung zur Humeschen Metaethik
- Der Rechtssinn
- Der Rechtssinn und das Trittbrettfahrerproblem („free‐rider‐problem“)
- Der Rechtssinn und dessen Verbindung zum moralischen Sinn
- Die Regeln der Rechtsordnung und der moralische Sinn
- Die Tugend der Vertragstreue („fidelity“)
- Die Untertanentreue („allegiance“)
- Der Zusammenhang zwischen der Humeschen Metaethik und der Ablehnung der Vertragstheorie durch Hume
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Metaethik David Humes und seiner politischen Philosophie. Sie zeigt auf, wie Humes metaethische Thesen die Grundlage für seine Konzeption der künstlichen Tugenden bilden, welche das Herzstück seiner politischen Philosophie darstellen.
- Die metaethische These, dass moralische Unterscheidungen nicht der Vernunft, sondern dem moralischen Sinn entspringen.
- Die Bedeutung des Standpunkts des unbeteiligten Betrachters für die moralische Beurteilung von Handlungen und Charakteren.
- Die Rolle der künstlichen Tugenden, wie Rechtssinn, Untertanentreue und Vertragstreue, in Humes politischer Philosophie.
- Die Ablehnung der Vertragstheorie durch Hume und die Begründung dieser Ablehnung durch seine Metaethik.
- Der Einfluss der Humeschen Metaethik auf die Konzeption der öffentlichen Moral und die Begründung der moralischen Motivation zu ethischem Handeln.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert Humes Argumentation gegen die These, dass moralische Unterscheidungen der Vernunft entstammen. Es werden die Humeschen Argumente für die These, dass das Wesen der Moralität im moralischen Sinn liegt, dargestellt und diskutiert.
Das zweite Kapitel behandelt den Zusammenhang zwischen Humes Metaethik und seiner politischen Philosophie. Es wird die Bedeutung des Standpunkts des unbeteiligten Betrachters für die Entstehung und Existenz der künstlichen Tugend des Rechtssinns und die Rolle des moralischen Sinns als Fundament für die Ausübung dieser Tugend erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert Humes Auseinandersetzung mit den künstlichen Tugenden des Rechtssinns, der Untertanentreue und der Vertragstreue. Es wird gezeigt, wie diese Tugenden auf den Prinzipien der Metaethik Humes beruhen und wie sie in seiner politischen Philosophie eine besondere Bedeutung zukommt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der Metaethik, der politischen Philosophie und der Moraltheorie David Humes. Im Fokus stehen die zentralen metaethischen Thesen Humes, die Konzeption der künstlichen Tugenden und deren Bezug zur Humeschen Metaethik sowie die Kritik Humes an der Vertragstheorie.
- Arbeit zitieren
- Caroline Boller (Autor:in), 2010, Zusammenhang zwischen der Metaethik David Humes und seiner politischen Philosophie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/703331