Egal welche Frage man zur deutschen Sprache hat, sei es Rechtschreibung, Abkürzungen, Synonyme, Fremdwörter etc., es gibt zu fast jedem Thema ein passendes Wörterbuch. Somit folgte solchen Fragen meist der Gang zum Bücherregal oder in die Bibliothek. Nun, im Zeitalter des Internets, der Informationsquelle überhaupt, nutzen immer mehr Menschen dieses Medium zur Suche ihrer Antworten. Im World Wide Web kann man so gut wie alle erdenklichen Informationen finden, auch eine Anzahl von Wörterbüchern. Wie qualitativ hochwertig diese sind, ist jedoch umstritten, da die Informationen im Netz nicht überwacht oder kontrolliert werden.
Kann man also den Angaben in Internet-Wörterbüchern ohne weitere Recherche vertrauen? Könnten sie sogar die Print-Wörterbücher ersetzen?
Um diese Fragen ansatzweise zu klären, werde ich ein Online-Wörterbuch betrachten und sowohl positive als auch negative Aspekte darstellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Wikipedia
2.1.Ihre Entstehung
2.2.Die Handhabung der Wikipedia
2.3. Positive Aspekte
2.4.Negative Aspekte
3. Wörterbuchtypologisierung
3.1.Einordnung der Wikipedia anhand der HSK-Typologie
3.2. Typologische Untersuchung in Anlehnung an Storrer und Freese
4. Zusammenfassende Betrachtung
5. Quellenverzeichnis
5.1. Internetquellen
5.2. Literatur
1. Einleitung
Egal welche Frage man zur deutschen Sprache hat, sei es Rechtschreibung, Abkürzungen, Synonyme, Fremdwörter etc., es gibt zu fast jedem Thema ein passendes Wörterbuch. Somit folgte solchen Fragen meist der Gang zum Bücherregal oder in die Bibliothek. Nun, im Zeitalter des Internets, der Informationsquelle überhaupt, nutzen immer mehr Menschen dieses Medium zur Suche ihrer Antworten. Im World Wide Web kann man so gut wie alle erdenklichen Informationen finden, auch eine Anzahl von Wörterbüchern. Wie qualitativ hochwertig diese sind, ist jedoch umstritten, da die Informationen im Netz nicht überwacht oder kontrolliert werden.
Kann man also den Angaben in Internet-Wörterbüchern ohne weitere Recherche vertrauen? Könnten sie sogar die Print-Wörterbücher ersetzen?
Um diese Fragen ansatzweise zu klären, werde ich ein Online-Wörterbuch betrachten und sowohl positive als auch negative Aspekte darstellen.
Man findet in bekannten Online-Wörterbuchverzeichnissen, wie z.B. die „Quellen zur deutschen Sprache“ des Instituts für deutsche Sprache[1], nur wenige deutsche Wörterbücher. Manche von ihnen dienen überwiegend als Werbeplattform für die zugehörigen gedruckten Versionen[2]. Somit habe ich mich zur exemplarischen Betrachtung eines Online-Wörterbuches für die deutsche Wikipedia entschieden[3]. Sie ist zwar eine Enzyklopädie, doch mit nahezu 500.000 Artikeln die umfangreichste im Netz, und wird ebenso als Wörterbuch genutzt, obwohl die Beschreibungen über die eines Wörterbuches hinausgehen (Vgl. Fiebig 2005: 40).
Einleitend werde ich kurz ihre Entstehung beschreiben, wobei ich mich auf die Angaben des Buches „Wikipedia“[4] beziehen werde. Danach gibt es einen Einblick in die Handhabung des Lexikons, damit auch Internet-Neulinge eine kurze Einführung in die Nutzung der Seite erhalten. Meine Ausführungen werden sich hier im Wesentlichen auf das Thema „Suche“ beschränken, da eine ausführliche Beschreibung der Materie „Artikel schreiben“ den Rahmen dieser Arbeit überschreiten würde. Anschließend werden die Vorteile der Enzyklopädie beschrieben, worauf die Darstellung einiger Kritiken anschließt.
Eine Typologisierung der Wikipedia anhand von F. J. Hausmanns Wörterbuchtypologie[5] bildet das nächste Kapitel. Hier werden lediglich die medienunabhängigen Merkmale geprüft, so dass eine medienspezifische Einordnung in Anlehnung an Angelika Storrer und Katrin Freese[6] den Abschnitt abschließt.
Aufgrund der Aktualität des Themas und dem daraus resultierenden Mangel an Sekundärliteratur in Buchform, werde ich mich im zweiten Kapitel maßgeblich auf Aufsätze aus dem Internet beziehen, da man einer zeitgemäßen Analyse nur auf diesem Weg gerecht werden kann.
Das Anliegen dieser Arbeit ist weder eine Befürwortung noch eine Kritisierung von Online-Wörterbüchern. Es sollen lediglich die Vor- und Nachteile dargelegt werden, anhand derer jeder für sich entscheiden kann, zu welchem Zweck er welche Wörterbuchform vorzieht.
2. Die Wikipedia
2.1. Ihre Entstehung
Der Vorgänger der Wikipedia war die von Jimbo Wales und Larry Sanger am 10. Januar 2000 gegründete Nupedia. Auch sie war eine öffentliche und freie Online-Enzyklopädie. Um zu verhindern, dass sich falsche Informationen in das Lexikon einschleichen, sollten die Autoren sich zunächst bei einem Komitee um die Autorenschaft bewerben. Einzelne Artikel wurden dann in einem siebenstufigen Prozess überarbeitet und schließlich zur Veröffentlichung freigegeben. Somit wurden zwar wenige, aber qualitativ sehr hochwertige Artikel erstellt. Das Problem dieses Prinzips war allerdings, dass in drei Jahren nur 30 Artikel dieses Verfahren überstanden und die Autoren durch andauernde Diskussionen frustriert waren. Das bedeutete das Aus für die Nupedia.
Die Wikipedia wurde ursprünglich als Sammlung für die Rohversionen der Nupedia genutzt, als aber Jimmy Wales von der Wiki-Software hörte, die es ermöglicht, dass eine Seitensammlung im Netz von allen Besuchern verändert werden kann, beschloss er, dass dies ein perfektes System für ein freies Lexikon sei. So entstand im Januar 2001 die englischsprachige Wikipedia (Vgl. Fiebig 2005: 23 ff.).
Die Enzyklopädie erfreute sich großer Beliebtheit und verzeichnete dadurch ein enormes Wachstum der Seitenzahlen. Jimmy Wales erhoffte sich in etwa acht Jahren einen Anstieg auf 100.000 Seiten, im September des gleichen Jahre überschritt die Anzahl bereits 700.000. So erschienen auch immer mehr verschiedene Sprachausgaben dieses Projektes. Die deutschsprachige Wikipedia entstand im Mai 2001. Zum heutigen Zeitpunkt (November 2006) zählt sie 496.176 Artikel[7].
Die erste Ausgabe auf CD-ROM erschien im Oktober 2004, worauf aufgrund der hohen Nachfrage im April 2005 eine weitere Ausgabe auf DVD-ROM folgte. Was macht die Wikipedia so beliebt? Dies soll im nächsten Kapitel geklärt werden.
2.2. Die Handhabung der Wikipedia
Die Wikipedia ist jedem, der einen Internetzugang besitzt, zugänglich. Sie ist frei und kostenlos. Betritt man das erste Mal die Hauptseite, ist man anfänglich etwas verwirrt und es bedarf einer kurzen Orientierung, um sich in dem großen Angebot von verschiedenen Menübereichen zurechtzufinden. Wenn man lediglich auf der Suche nach einem bestimmten Lemma ist, so kann man dieses einfach in das Fenster unter dem Wort „Suchen“ am rechten Bildschirmrand eingeben.
Es sollte beachtet werden, dass man kurze und gebräuchliche Wörter wie „der“, „ein“ etc. vermeidet. Die Groß- und Kleinschreibung der Eingabe wird ignoriert. Es ist sogar eine Boolsche Suche möglich, d.h. es können mit den Worten „AND“ oder „OR“ mehrteilige Suchanfragen gestellt werden. Auch könnte man z.B. Tisch NOT Decke eingeben und man erhielte alle Artikel, die das Wort Tisch, nicht aber das Wort Decke aufweisen (Vgl. Fiebig 2005: 190).
Nun kann man wählen zwischen den Buttons „Artikel“ oder „Suchen“. Wird das erstere genutzt, so entsteht eine direkte Weiterleitung zu einem entsprechenden Eintrag über das gewählte Lemma. Durch das Anklicken von „Suchen“ öffnet sich eine Seite mit einer Auflistung von Textüberschriften und Artikeln, die das gesuchte Wort enthalten. Sie sind nach ihrer Bedeutsamkeit geordnet und es wird sogar durch Angabe eines Prozentualen die Relevanz der Schriften demonstriert. Diese Titel sind wiederum intertextuelle Hyperlinks (Vgl. Storrer/ Freese 2005: Kap. 2)[8] zu den dazugehörigen Seiten, d.h. der Benutzer wird durch das Anklicken des Wortes automatisch zum passenden Eintrag innerhalb der Wikipedia weitergeleitet. Das Angebot an Information wird dadurch erheblich gesteigert.
Auch binnen eines Artikels werden Hyperlinks angeboten. Es sind verschiedene Worte, zu denen es ebenfalls Einträge in der Wikipedia gibt. Sie sind durch eine Blaufärbung deutlich gekennzeichnet. Zusätzlich findet man am Ende vieler Artikel weitere Weblinks. Dies sind extratextuelle Hyperlinks (Vgl. Storrer/Freese 2005 Kap.2), welche zu Seiten führen, die ebenso Informationen zum gesuchten Thema beinhalten, jedoch außerhalb der Wikipedia liegen.
Es gibt zusätzlich einen alphabetischen Index. Zu diesem gelangt man über den Button „Von A bis Z“ unter der Überschrift „Navigation“ am rechten oberen Bildschirmrand. Möchte man lediglich etwas stöbern und ist nicht auf der Suche nach einem bestimmten Begriff, so lassen sich hier viele interessante Informationen entdecken.
Jedes Lemma der Enzyklopädie ist in eine Kategorie eingeordnet. Sie eignen sich bestens für einen themenorientierten Überblick, und befinden sich entweder am Ende eines Artikels, oder direkt auf der Hauptseite unter dem Link „Artikel nach Kategorien“. Liest man nämlich den entsprechenden Hauptartikel, so wird man durch die beinhalteten Hyperlinks zu weiteren relevanten Seiten geleitet. Dies ist ein guter Einstieg für eine umfassende Recherche.
Eine weitere Möglichkeit zur speziellen Suche sind die verschiedenen Themenportale der Wikipedia. Auch diese befinden sich auf der Hauptseite. Es handelt sich hierbei um die Punkte Geographie, Geschichte, Gesellschaft, Kunst, Religion, Sport, Technik, Wissenschaft. Die Portale sind eine Art Speziallexika innerhalb der Enzyklopädie und haben jeweils eigene Hauptseiten, die ähnlich aufgebaut sind, wie die Startseite der Wikipedia.
Eine Auswahl von 28 verschiedenen Sprachen findet man am rechten Seitenrand. Wer also mehrerer Sprachen mächtig ist, kann auch hier nach entsprechenden zusätzlichen Einträgen suchen, was oft sehr hilfreich sein kann, da z.B. die englische Wikipedia mit 1.486.460 (November 2006) articles[9] eine deutlich höhere Artikelanzahl aufweist als die deutsche.
Dies sind die wesentlichsten Verfahrensweisen zur Artikelsuche und sollte als kleiner Einstieg genügen. Das umfangreiche Kapitel „Artikel verfassen“ lasse ich außen vor, da eine ausführliche Betrachtung der Regeln und Konventionen bezüglich der Autorenschaft für die weitere Analyse nicht notwendig ist. Bei speziellem Interesse sind sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Richtlinien nachzulesen.
[...]
[1] http://www.ids-mannheim.de/quellen/texte
[2] http://www.duden.de
[3] http://www.wikipedia.de
[4] Henriette Fiebig ( 2005): Wikipedia-Das Buch. Aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Berlin: Zenodot Verlagsgesellschaft mbH.
[5] Hausmann, Franz Josef u.a. (Hrsg.) (1989): Wörterbücher/Dictionaries/Dictionnaires. Ein internationales Handbuch zur Lexikographie. (HSK 5.1). Berlin, New York.
[6] Storrer, Angelika / Freese, Katrin (1996): Wörterbücher im Internet. In: L. M. Eichinger / R. Fiehler / G. Zifonun / M. Dalmas / U. Fix (Hrsg.): Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation. Berlin: Schmidt. S. 97-153.
[7] http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite
[8] Storrer, Angelika / Freese, Katrin: „Wörterbücher im Internet“. Kap. 2: Über das Internet. [online]. < http://ftp.ids-mannheim.de/grammis/orbis/wb/wbkap2.html > (eingesehen am 1.11.2006)
[9] http://en.wikipedia.org/wiki/Main_Page
- Arbeit zitieren
- Yvonne Rollesbroich (Autor:in), 2005, Wikipedia - Die Online-Enzyklopädie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70242
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