In der Vergangenheit und selbst heute hat sich der Wettbewerbsfaktor Zeit noch nicht richtig durchgesetzt, viele Firmen geben diesem Thema keine hohe Priorität. In vielen aktuellen Beispielen wird jedoch festgestellt, das gerade dieser Faktor von bedeutsamer Wichtigkeit sein sollte. So auch die Firma Unilever, die einen großen Stellenwert neben Nestlé hat. Unilever übernahm im Jahr 2000 die Marke Slim-Fast für 2,3 Milliarden Dollar, welche bekannt ist für kalorienbewusste Ernährung. 2003 setzte sich eine neue Diätwelle durch, somit durfte das Essen ruhig fett und proteinreich sein, solange das Produkt keine Kohlehydrate enthält. Es dauerte sechs Monate, bis die Unternehmensleitung beschloss, kohlehydratreduzierte Produkte zu entwickeln. Folge: In der zweiten Jahrehälfte 2004 kamen diese auf den US-Supermarkt, viel zu spät um noch vom neuen Trend profitieren zu können! Dadurch musste Unilever mit 650 Millionen Euro für Sonderabschreibungen büßen. 1 Geschwindigkeit ist Voraussetzung für gelungene Neuentwicklungen. Soll das Unternehmen wettbewerbsfähig werden oder bleiben, muss schneller und flexibler entwickelt und auf Kundenwünsche eingegangen werden! Was passiert also, wenn man Zeit als eher nebensächlich erachtet? Geht man nun mehr davon aus, das die Konkurrenz nicht schläft und entwickelt ein gleichwertiges Produkt mit vielleicht mehr Variationen, das andere Unternehmen aber mit Zeitverzug gegenüber dem Ersten in den spezifischen Markt eintritt, so ist ein großer Teil der Nachfrage schon gesättigt, außerdem besteht die Möglichkeit, das schon feste Verträge für die Produkte des Erstanbieters bestehen. Somit hat der Pionier (First-to-Market) eine Marktposition aufgebaut die für Nachzügler uneinholbar ist. Die größte Sorge für Nachzügler besteht dann, wenn ein Produkt auf den Markt gebracht wird obwohl die Nachfragekurve einen Rücklauf aufzeigt (vgl. Abb. 1).Durch hohe Stückkosten und eventuellem gleichzeitigen Preisverfall die der Pionier durch die Erfahrungswerte, die er sammeln konnte, durchsetzt, besteht das Risiko, das Umsätze die Kosten nicht mehr decken. Abgesehen vom Marktaspekt, hat derjenige mit den kürzeren Entwicklungszeiten den Vorteil, das er den Markt besser beobachten und sich auf zukünftige Entwicklungen einstellen kann. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Druck von außen
3. Einfluss des Zeitverzuges auf den Ertrag
4. Drei intern häufig vorkommende Kriterien die zu Zeitüberschreitungen führen
5. Strategien zur Zeitverkürzung
5.1 Zeitverkürzung durch Vermeidung von Zeitpuffern und schnelleres Arbeiten
5.2 Intensive Nutzung der Zeit
6. Sonstige Prinzipien zur Beschleunigung von Innovationsprozessen oder zur Vorbeugung von Zeiteinbußen
6.1 Verbot von Änderungen
6.2 Portionierung
6.3 Das Prinzip des Vorspringens
6.4 Prinzipien bei Ausfällen
6.5 Parallelisierung
6.6 Simultanbearbeitung
7. Aussichten auf Kosten und Leistungen
8. Bilanzielle Wirkung
9. Schlusswort
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der Vergangenheit und selbst heute hat sich der Wettbewerbsfaktor Zeit noch nicht richtig durchgesetzt, viele Firmen geben diesem Thema keine hohe Priorität. In vielen aktuellen Beispielen wird jedoch festgestellt, das gerade dieser Faktor von bedeutsamer Wichtigkeit sein sollte. So auch die Firma Unilever, die einen großen Stellenwert neben Nestlé hat. Unilever übernahm im Jahr 2000 die Marke Slim-Fast für 2,3 Milliarden Dollar, welche bekannt ist für kalorienbewusste Ernährung. 2003 setzte sich eine neue Diätwelle durch, somit durfte das Essen ruhig fett und proteinreich sein, solange das Produkt keine Kohlehydrate enthält. Es dauerte sechs Monate, bis die Unternehmensleitung beschloss, kohlehydratreduzierte Produkte zu entwickeln. Folge: In der zweiten Jahrehälfte 2004 kamen diese auf den US-Supermarkt, viel zu spät um noch vom neuen Trend profitieren zu können! Dadurch musste Unilever mit 650 Millionen Euro für Sonderabschreibungen büßen.[1] Geschwindigkeit ist Voraussetzung für gelungene Neuentwicklungen. Soll das Unternehmen wettbewerbsfähig werden oder bleiben, muss schneller und flexibler entwickelt und auf Kundenwünsche eingegangen werden!
Was passiert also, wenn man Zeit als eher nebensächlich erachtet?
Geht man nun mehr davon aus, das die Konkurrenz nicht schläft und entwickelt ein gleichwertiges Produkt mit vielleicht mehr Variationen, das andere Unternehmen aber mit Zeitverzug gegenüber dem Ersten in den spezifischen Markt eintritt, so ist ein großer Teil der Nachfrage schon gesättigt, außerdem besteht die Möglichkeit, das schon feste Verträge für die Produkte des Erstanbieters bestehen. Somit hat der Pionier (First-to-Market) eine Marktposition aufgebaut die für Nachzügler uneinholbar ist. Die größte Sorge für Nachzügler besteht dann, wenn ein Produkt auf den Markt gebracht wird obwohl die Nachfragekurve einen Rücklauf aufzeigt (vgl. Abb. 1).Durch hohe Stückkosten und eventuellem gleichzeitigen Preisverfall die der Pionier durch die Erfahrungswerte, die er sammeln konnte, durchsetzt, besteht das Risiko, das Umsätze die Kosten nicht mehr decken. Abgesehen vom Marktaspekt, hat derjenige mit den kürzeren Entwicklungszeiten den Vorteil, das er den Markt besser beobachten und sich auf zukünftige Entwicklungen einstellen kann.[2]
Abbildung 1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Geschka, Wettbewerbsfaktor Zeit, Beschleunigung von Innovationsprozessen, Seite 15
2. Der Druck von außen
Die Zeitspanne die von der Planung bis zur Markteinführung des Produktes verstreicht, nennt man Innovationszeit. Über Jahre hinweg verkürzte sich mehr und mehr der Produktlebenszyklus, vor allem durch zeittreibende externe Entwicklungen sind die Firmen geradezu gezwungen die Innovationsprozesse zu beschleunigen. Der internationale Vergleich setzt die Unternehmen unter Druck, denn Ziel einer jeden Unternehmung ist wettbewerbsfähig zu sein. Ein anderes Kriterium ist die Vielfalt von Technologien, die verbesserte oder gar neue Produkte bzw. Varianten ermöglichen.
Das zweite und somit größere Problem was eigentlich besteht, ist die Amortisationszeit. Anlagen und Maschinen werden immer teurer, Gelder für die Produktentwicklung steigen unaufhaltsam in die Höhe, somit muss ein Unternehmen viel Zeit einplanen bis diese Geldmittel zurückfließen und wieder zur Verfügung stehen (Pay-off-Periode). Ein Resultat wäre, das größere Summen als Kredit aufgenommen werden um weitere Projekte zu planen und zu realisieren!
Das Zeitfenster , in dem Gewinn erzielt werden kann, wird immer kleiner durch das gleichzeitige Entgegenwirken von der Verkürzung des Lebenszyklus eines Produktes und der Verlängerung der Amortisationszeit (vgl. Abb. 2).[3]
Abbildung 2
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Geschka, Wettbewerbsfaktor Zeit, Beschleunigung von Innovationsprozessen, Seite 18
3. Einfluss des Zeitverzuges auf den Ertrag
Anhand eines weiteren der Siemens AG für Projekte im Elektronikbereich wird deutlich, welche Priorität dem Faktor Zeit entgegengebracht werden sollte!
„Bei einem Lebenszyklus von unter fünf Jahren und einem verspäteten Markteintritt von sechs Monaten führt das zu einem Ertragsverlust von fünfundzwanzig bis dreißig Prozent, während die Überschreitung der Produktionskosten um zehn Prozent und pünktlichen Markteintritts eine Verminderung des Ergebnisses um fünfzehn bis zwanzig Prozent mit sich bringt. Erhöhen sich im Gegensatz dazu die Entwicklungskosten um fünfzig Prozent, so vermindert sich der Verlust auf bis zu fünf Prozent“[4] (vgl. Abb. 3)!
Abbildung 3
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Horsch, Innovations- und Projektmanagement, Seite 25
Allerdings muss dazu gesagt werden, das hier keine Gesetzmäßigkeit entstehen darf, da dieses Praxisbeispiel nicht in allen Branchen zutrifft. Unter Umständen kann die Überschreitung von Entwicklungskosten dazu führen, das in Branchen aus einem langsam wachsenden Markt mit langen Produktlebenszyklen und geringen Gewinnpotenzial zu Ergebnisrückgängen tendieren, die sogar mit dem Ergebnis bei Abweichen der Entwicklungszeit zu vergleichen wären.
[...]
[1] Vgl. Manager-Magazin – Wirtschaft aus erster Hand, Ausgabe 03/05, Seite 67, 68
[2] Vgl. Pleschak/Sabisch, Innovationsmanagement, Seite 89; Geschka, Wettbewerbsfaktor Zeit, Seite 15
[3] Vgl. Horsch, Innovations- und Projektmanagement, Seite 24
[4] Vgl. Schmelzer, Durchlaufzeiten in der Entwicklung, Seite 30; Geschka, Wettbewerbsfaktor Zeit, Seite 34
- Citar trabajo
- Sandro Schollbach (Autor), 2005, Zeit als Wettbewerbsfaktor, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70057
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