Die Taufe gründet in einem Aufnahmeritus in die Gemeinde Christi, sowohl in weltlicher als auch in geistiger Hinsicht. - Heute werden Taufen vielfach im möglichst kleinen Kreis unter Ausschluss der Gemeinde gefeiert. Häufig ist die Familie des Täuflings selbst nicht mehr genügend mit dem Glauben vertraut, so dass eine Erziehung in christlichem Glauben von familiärer Seite kaum mehr möglich ist. Eine Folge dieses mangelnden Vertrautseins ist bereits in der Tauffeier selbst erkennbar, wenn selbst die Gemeindetexte häufig vom Priester allein gesprochen werden.
Diese These hat mich zu verschiedenen Fragen geführt:
Ob und inwieweit gelten heute dieselben Taufvoraussetzungen wie im ersten christlichen Jahrhundert?
Hat sich die praktische Feiergestalt der Taufe geändert?
Welche Voraussetzungen müssen jeweils erfüllt sein, um getauft werden zu können?
Wird die Taufe heute noch in derselben Intention wie vor 2000 Jahren gefeiert?
Um diesen Fragen nachzugehen, habe ich mich entschlossen, eine frühe Quelle, in der die Taufe erwähnt wird, mit heute aktuellen Aussagen zu vergleichen.
Dazu habe ich in erster Linie die Didache ausgewählt, da sie den präzisiertesten Bericht über den Vollzug der Taufe im ersten christlichen Jahrhundert liefert. Im weiteren werde ich Darstellungen des Neuen Testamentes einbeziehen, da dessen Inhalt den Christen damals wie heute präsent ist.
Um die heutige Taufpraxis darzustellen, werde ich die Aussagen über die Taufe zwei aktuellen Katechismen entnehmen, sowie einige Bücher mit praktischen Anleitungen zur Tauffeier zu Rate ziehen.
Auf der Grundlage dieser Aussagen werde ich im folgenden beide Taufformen vergleichen, um im Schlussteil auf die hier aufgeworfenen Fragen näher einzugehen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Ursprünge der christlichen Taufe
- Die Taufe in der Zeit des Urchristentums
- Die Beschreibung der Taufe im Neuen Testament
- Die Beschreibung der Taufe in der Didache
- Aktuelle Aussagen der Katholischen Kirche über die Taufe
- Taufe damals und heute - Ein Vergleich
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der christlichen Taufe von ihren Ursprüngen bis zur heutigen Zeit. Der Fokus liegt auf der Untersuchung, inwieweit sich die Voraussetzungen, die Feiergestalt und die Intention der Taufe im Laufe der Geschichte verändert haben.
- Die Ursprünge der christlichen Taufe im palästinensischen Judentum
- Die Beschreibung der Taufe im Neuen Testament und in der Didache
- Die aktuellen Aussagen der Katholischen Kirche über die Taufe
- Ein Vergleich der Taufe im ersten Jahrhundert und in der heutigen Zeit
- Die Bedeutung der Taufe als Aufnahmeritus in die christliche Gemeinde
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den Ursprüngen der christlichen Taufe im palästinensischen Judentum, insbesondere der Taufbewegung, die den Ritus als Zeichen der Buße und der inneren Reinigung ansah. Johannes der Täufer wird als Vertreter dieser Taufform vorgestellt. Die Urgemeinde übernahm das Zeichen der Taufe zur Weihe und zur Aufnahme von Neubekehrten. Die Taufe auf den Namen Jesu galt jedoch in der Urgemeinde nicht von Anfang an als notwendiges Zeichen zur Aufnahme in die Gemeinde. Ebenso war beispielsweise auch die Johannestaufe als Aufnahmeritus anerkannt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Beschreibung der Taufe im Neuen Testament. Der Evangelist Markus beschreibt die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer. Der Bericht verbindet die für die Taufe konstitutiven Elemente von Wasser und Geist. Ein direkter Taufbefehl Jesu ist am Ende des Matthäusevangeliums aufgefuhrt. Der Evangelist Lukas beschreibt die Taufe in Verbindung mit der Herabkunft des Heiligen Geistes. Auch der Evangelist Johannes betont die Notwendigkeit der Taufe. In der Apostelgeschichte fordert Petrus die Menge zur Taufe auf. Paulus assoziiert das Christsein mit dem Getauftsein und stellt die Taufe in den Mittelpunkt seiner Reflexion über das christliche Leben. Die Taufe gilt für Paulus als Wiedergeburt, Reinigung der Herzen und Verpflichtung zu einem guten Gewissen Gott gegenüber.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Beschreibung der Taufe in der Didache, dem präzisesten Bericht über die Taufpraxis der ersten 150 Jahre der frühen Kirche. Die Didache gibt einen Einblick in Verfassung und Struktur eines christlichen Gemeindeverbandes am Anfang des 2. Jahrhunderts. Der Didachist beschreibt die triadische Taufformel "auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". Die Taufe soll nach Möglichkeit in fließendem, lebendigem, frischem Wasser gespendet werden. Die Didache ist die älteste Quelle zur Aspersionstaufe. Der Taufakt fand im ersten Jahrhundert in aller Regel noch im Freien statt. Neben den Bestimmungen zum Umgang mit dem Taufwasser umfasst die Didache ebenfalls die ersten Aussagen zum Tauffasten. Die Didache kann ebenfalls keine Auskunft über die Person des Taufspenders geben.
Das vierte Kapitel präsentiert die aktuellen Aussagen der Katholischen Kirche über die Taufe. Die heilige Taufe gilt als Grundlage des ganzen christlichen Lebens. Durch die Taufe werden wir von den Sünden befreit und als Söhne Gottes wiedergeboren. Die Taufe ist nicht wiederholbar. Eine Tauffeier beginnt mit dem Kreuzzeichen zur Erinnerung an die Erlösungsgnade Christi. Der Täufling widersagt dem Bösen. Die eigentliche Taufe folgt mit dem bereits in der Osternacht geweihten Wasser. Kleinkindern wird zur Taufe häufig ein weißes Gewand angelegt. Die Tauffeier bildet die Erleuchtung des Neugeborenen durch Christus ab. Die Taufe ist heilsnotwendig für diejenigen, die die Möglichkeit zur Taufe haben. Die ganze Gemeinde ist verpflichtet, den Glauben des Neugetauften zu stärken. Der Pate gilt als Mittler zur Gemeinde.
Das fünfte Kapitel vergleicht die Taufe damals und heute. Die Taufe gilt damals wie heute als Aufnahmeritus in die christliche Gemeinde. Bereits im 1. Jh. geht der Taufe eine Belehrung voraus. Die Dreiteilung der Initiation betont den jeweils eigenständigen Wert der Aufnahme als Kind Gottes in die Gemeinde. Damals wie heute ist die Bereitschaft zum Jesusglauben, bzw. bei Kindertaufe zur christlichen Erziehung, Voraussetzung für den Täufling, um zur Taufe zugelassen zu werden. Über 2000 Jahre erhalten blieb ebenfalls der Anspruch, mit einem bestimmten Wasser zu taufen. Der Charakter der Sündenvergebung durch die Taufe hat ebenfalls bis heute Bestand. Das Tauffasten, welches bei den ersten Christen die Taufrorbereitung begleitete, verlor immer mehr an Bedeutung. Die heute häufig gestellte Ämterfrage spielte im ersten Jahrhundert noch keine Rolle. Die Taufe gilt von ihren Ursprüngen an als einmaliger Akt. Die Heilsnotwendigkeit der Taufe erkannte bereits der Evangelist Johannes. Das Patenamt, auf das in unseren Tagen sehr viel Wert gelegt wird, lässt sich in den Aussagen der Didache nur erahnen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die christliche Taufe, ihre Ursprünge im Judentum, die Beschreibung der Taufe im Neuen Testament und in der Didache, die aktuellen Aussagen der Katholischen Kirche über die Taufe, sowie ein Vergleich der Taufe damals und heute. Weitere wichtige Themen sind die Voraussetzungen für die Taufe, die Feiergestalt der Taufe, die Intention der Taufe, die Bedeutung der Taufe als Aufnahmeritus in die christliche Gemeinde, die Rolle des Wassers und des Heiligen Geistes, sowie die Bedeutung des Patenamtes.
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2002, Die Taufe in urchristlicher Zeit und Heute - Welche Parallelen gibt es in Bezug auf die Bedeutung der Taufe und ihrer praktischen Umsetzung?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6970
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