"Die Würde des Menschen ist unantastbar", so steht es im Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Jedes menschliche Individuum ist ein zu schützendes, man muss die Würde des Menschen und seine Rechte achten. Dazu gehört neben dem Recht auf Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit vor allem das Recht auf Leben. Die Frage die sich daran anschließt, ist die nach einer genauen Definition des Begriffes "Leben": Wann beginnt das Leben? Wann hört das Leben auf? Im Zeitalter neuer Technologien und einer sich stets weiterentwickelnden Wissenschaft ist auch der Begriff des künstlichen Lebens ein Novum, dessen Inhalte geklärt werden müssen. In der Philosophie wurde Leben als göttliches Prinzip oft mit Seele oder Geist identifiziert. Die Ethik erkennt dem Leben fast durchweg die Eigenschaft eines Wertes zu. Die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens erscheint, wie oben erwähnt, als Grundforderung des Naturrechts. Doch vor allem ethische Grundfragen treten verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, da durch die naturwissenschaftlich-medizinische Entwicklung der letzten Jahrzehnte neue Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, aber auch Probleme aufgetreten sind, die auf breiter Basis diskutiert werden. So schreibt Franz Böckle in einem Artikel: "Wenn die Wissenschaften uns die Methoden der Macht gelehrt haben, soll die Ethik uns zur Verantwortung der Macht bringen. Je mehr mögliche Zukünfte machbar werden, um so weniger scheinen Menschen sich auf eine gemeinsame, wünschbare Zukunft einigen zu können ". Die Gefahr ist groß, dass die Werte, nach denen wissenschaftliche Ergebnisse verwertet werden, in eine Art Beliebigkeit bereits vorhandener sozialer, ökonomischer und politischer Interessen geraten. Zudem werden die grundlegenden Investitionsentscheidungen in der Industrie getroffen, ohne dass die Politik hierauf einen großen und entscheidenden Einfluss nehmen könnte. Die Politik ist in wachsendem Maße darauf verwiesen, diese Entscheidungen nur noch als Geste nachzuvollziehen, ohne über eigene Gestaltungsräume und Inhalte zu verfügen. Sie unterliegt auf diese Weise der ständigen Anforderung, Ziele zu formulieren, ohne sie eigenständig begründen zu können.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Uberblick
- Der Schwangerschaftsabbruch in der friiheren Bundesrepublik bis 1976
- Der Schwangerschaftsabbruch in der ehemaligen DDR
- Die bundeseinheitliche Neuregelung des S218 von 1995
- Bioethik-Debatte und Gentechnologie
- Historischer Abriss der Bioethik-Debatte
- Verfahrensweisen beim Eingriff in die Fortpflanzung
- Zur unterschiedlichen Bedeutung der Begriffe in der Gentechnologie-Debatte
- Inhaltliche Aspekte
- Gentechnologie als Wertekonflikt
- Schutz der Menschenwürde
- Beginn des menschlichen l*bens
- Was ist der Mensch — Begrifflichkeit des Wortes Person
- Politische Verantwortung in der Wissenschaft
- Resümee
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Diskussion um das menschliche Leben am Beispiel der Abtreibungsdebatte und der jüngsten Entwicklungen in der „Gentechnologie" mit Blick auf das politische System. Die Arbeit analysiert die historischen Entwicklungen, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die ethischen Herausforderungen, die mit den Themen Abtreibung und Gentechnologie verbunden sind. Dabei wird der Fokus auf die Rolle des politischen Systems und die Verantwortung der Politik in diesen Bereichen gelegt.
- Der Schutz des ungeborenen Lebens und die Menschenwürde
- Die Definition des Beginns des menschlichen Lebens
- Die ethischen und rechtlichen Implikationen der Gentechnologie
- Die Rolle des politischen Systems in der Debatte um Abtreibung und Gentechnologie
- Die Bedeutung des öffentlichen Diskurses und die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Konsenses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Diskussion um das menschliche Leben im Kontext neuer Technologien und wissenschaftlicher Entwicklungen. Der historische Uberblick beleuchtet die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schwangerschaftsabbruch in der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR. Die Kapitel zur Bioethik-Debatte und Gentechnologie analysieren die ethischen und rechtlichen Herausforderungen, die mit der Anwendung dieser Technologien verbunden sind. Dabei werden verschiedene Verfahren des Eingriffs in die Fortpflanzung, die unterschiedlichen Bedeutungen der Begriffe in der Gentechnologie-Debatte sowie die Bedeutung des Schutzes der Menschenwürde und die Definition des Beginns des menschlichen Lebens diskutiert. Der Abschnitt „Inhaltliche Aspekte" beleuchtet die Gentechnologie als Wertekonflikt und die politische Verantwortung in der Wissenschaft. Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit im Resümee zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Schwangerschaftsabbruch, die Gentechnologie, die Menschenwürde, den Beginn des menschlichen Lebens, die politische Verantwortung, den öffentlichen Diskurs und den gesellschaftlichen Konsens. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und ethischen Herausforderungen, die mit diesen Themen verbunden sind, und beleuchtet die Rolle des politischen Systems in diesen Bereichen.
- Citar trabajo
- Katrin Hagedorn (Autor), 2002, Der ungeborene Mensch als Politikum, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6942
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