Diese Arbeit befasst sich mit den klimatischen Verhältnissen Mittel- und Süddeutschlands.
Dabei nimmt die Gliederung der Arbeit den Verlauf von Norden nach Südwest, nach Südost.
Es werden in den Gebieten der Mittelgebirgsschwelle, Oberrheingrabens und seinen Randregionen, dem südwestdeutschen Schichtstufenland als auch dem Alpenvorland und den deutschen Alpen neben der Temperaturverteilung auch die Niderschlagsverhältnisse verdeutlicht. Das geschiet mit hilfe von eigenen Graphiken als auch mit verschiedenen Angaben aus der Literatur (beispielsweise Anzahl der Gewitter, Schneebedeckung etc.)
Inhaltsverzeichnis
1 Klima der Deutschen Mittelgebirgsschwelle
1.1 Die Temperaturverteilung in der deutschen Mittelgebirgsschwelle
1.2 Niederschlagsverhalten in der Mittelgebirgsschwelle
2 Das Klima des Oberrheingrabens und seiner Randgebirge
2.1 Klimaelement Temperatur des Oberrheingrabens
2.2 Niederschlag im Gebiet des Oberrheingrabens
3 Südwestdeutsches Schichtstufenland
3.1 Temperatur- und Niederschlagsverteilung im Südwestdeutschen
Schichtstufenland
4 Alpenvorland und deutsche Alpen
4.1 Temperaturverteilung im Gebiet der Alpen und des Alpenvorlandes
4.2 Niederschlagsverteilung im Gebiet der Alpen und des Alpenvorlandes
4.3 Verteilung der Schneebedeckung im Gebiet der Alpen und des Alpenvorlandes
Literatur
Abbildungsverzeichnis
1 Klima der Deutschen Mittelgebirgsschwelle
Bei der Betrachtung des Klimas in Mitteldeutschland ist das Hauptaugenmerk auf die Temperatur und den Niederschlag gelegt. Bevor man genauere Ausführungen darlegt, ist von vorn herein zu sagen, dass beide Klimaelemente vom Relief der Mittelgebirgsschwelle geprägt werden. Die orographische Struktur zwingt uns zu einer Betrachtung der Temperatur, welche vertikal und horizontal erfolgt. Auch bei der Niederschlagsverteilung haben wir die Auswirkungen der Mittelgebirge, welche man im Allgemeinen auf der Lee- und auf der Luvseite betrachtet.
1.1 Die Temperaturverteilung in der deutschen Mittelgebirgsschwelle
Der vertikale Höhenunterschied hat in so fern großen Einfluss auf die Lufttemperatur, dass zwischen Frühjahr und Sommer eine stärkere vertikale Lufttemperaturabnahme vorherrscht. Dies ist auf die längere Schneedeckendauer in den größeren Höhen der Mittelgebirge zurückzuführen. Denn dadurch erwärmt sich die Luft in den höheren Regionen langsamer und im Vergleich zu den tieferen Lagen, wie zum Beispiel dem Thüringer Becken, verzögert. Somit sind im Frühjahr in den Becken und Senken höhere Temperaturen zu verzeichnen, als in den Kammlagen. Im Sommer verkleinern sich die Temperaturunterschiede bis im Herbst und im Winter sich ein Minimum der Temperaturdifferenz herausstellt. Ursache sind Absinkvorgänge die zu dynamischer Kompressionserwärmung der Höhenluft führen. Die Annährung der Temperaturen liegt auch an den Kaltluftansammlungen in Becken und Senken im Winter (Liedtke & Marcinek 2002:72). Man verzeichnet also jahreszeitliche Unterschiede der vertikalen Lufttemperaturabnahme. Vergleicht man nun diese Aussagen, so erkennt man eine geringere Lufttemperatur-Jahresschwankung in den höheren Gebirgsgebieten als in den Becken und Senken.
Betrachtet man die Zonalerstreckung, so sind die Unterschiede der Lufttemperatur innerhalb einer Höhenstufe vergleichsweise gering. Unter Zonalerstreckung verstehen wir eine etwa 500 km lange Ausstreckung der Mittelgebirge von Westdeutschland bis an die Ostgrenze Sachsens. Eine Differenz der Lufttemperatur-Jahresschwankung zwischen Westrheinischen Schiefergebirge und dem Lausitzer Bergland ist aufgrund der zunehmenden Kontinentalität zu verzeichnen. Sie wirkt sich im Westen Deutschlands geringer aus als im Osten (Liedtke & Marcinek 2002:73). Besonders deutlich werden die Temperaturunterschiede, bei der zonalen Betrachtung des Mittelgebirgsraums, zwischen den kühlen Hochflächen, den hohen Gipfelpartien und den Talungen, Senken, Becken.
Der deutsche Mittelgebirgsraum ist eine stark zerklüftete und zerbrochene Landschaft, welche sich in viele Hochschollen und Tiefschollen gliedert und somit die Vorraussetzung für die Fülle an Wärme- und Kältegebieten darstellt (Liedtke & Marcinek 2002:76/77).
1.2 Niederschlagsverhalten in der Mittelgebirgsschwelle
Wie schon oben beschrieben äußert sich die starke Gliederung auch in der Niederschlagsverteilung. Zum einen gibt es den Effekt, wie auch bei jedem anderen Gebirge, dass sich die Niederschlagssummen mit zunehmender Höhe verstärken. Das liegt an der höhenkonformen Verringerung der Tropfenfallstrecke. Denn meist liegen die Niederschlagswolken auch auf den oberen Gebirgshängen direkt auf und so kann das volle Tropfenvolumen von den Gebirgsgipfeln und -hängen aufgenommen werden. Dabei stechen vor allem die dem Atlantik zugewandten Bereiche hervor. Sie weisen erheblich höhere Niederschlagssummen auf (Liedtke & Marcinek 2002:79). Die Westexponierten, dem Atlantik zugewandten, Seiten verursachen einen Stau der Aufgleitvorgänge der zyklonalen Fronten und dadurch eine Zunahme des Niederschlags. Die Ostexponierten Hänge hingegen erfahren eine Abschwächung des Niederschlags durch Absinkvorgänge. So kristallisieren sich Niederschlagsüberschuss und Niederschlagsdefizitgebiete heraus (Liedtke & Marcinek 2002:80).
Nicht nur bei der vertikalen Betrachtung des Reliefs ergeben sich Niederschlagsunterschiede, sondern auch bei der zonalen Betrachtung im Profil von West nach Ost. In Abbildung 1 ist zu erkennen, dass Gebiete, die näher am Atlantik liegen im Durchschnitt höhere Niederschläge erfahren als Gebiete gleicher Höhe, die weiter östlich liegen. Die Ursachen liegen zum einen in der allgemeinen Abnahme der Niederschlagshäufigkeit mit der Zunahme der Kontinentalität, zum anderen an der Kulissenwirkung der Mittelgebirgskörper aufeinander (Liedtke & Marcinek 2002:81). Das heißt, dass an jedem westwärts exponierten Gebirgshindernis ein partieller Wasserdampfausfall erfolgt. Und somit wird die Niederschlagsminderung stromabwärts (ostwärts) dieser Gebirgshindernisse bewirkt. Folgen Gebirgserhöhungen in einer geringen Horizontaldistanz, so wirkt auch eine direkte Leewirkung auf die östlicher gelegenen Erhöhungen (Liedtke & Marcinek 2002:82).
Differenzieren wir die Niederschläge hinsichtlich der Jahreszeiten, so hat die Luv- und Leewirkung in der warmen Jahreszeit eine geringe Wirkung auf das Niederschlagsverhalten in der deutschen Mittelgebirgsschwelle. Demzufolge haben auch Kulissenwirkung und Regenschattenwirkung auf die Rückländer nicht die Bedeutung, wie in der kalten Jahreszeit (Liedtke & Marcinek 2002:83). Dies liegt ganz einfach an der vielfach vorherrschenden gewitterbegleitenden Großkonvektion welche weitgehend Reliefunabhängig ist. Man kann also ein Maximum des Niederschlags im Hochsommer durch Konvektionsniederschläge nachweisen. Und ein Minimum im Spätwinter, da hier die Luv-Leewirkung, die Kulissenwirkung und die Regenschattenwirkung zum tragen kommt. Im Allgemeinen haben die im Luvbereich, der Atlantik zugewandten Seite, liegenden Gebiete einen schwächer ausgeprägten Jahresgang des Niederschlags als ostexponierte Gebirgsvorländer. Besonders stark ist der Jahresgang in Senken und Becken. Eine Doppelwelle der Niederschlagsmaxima ist manchmal in den hohen bereichen der Mittelgebirgsschwelle nachzuweisen. In dem Falle wären es Hauptmaxima im Winter und Nebenmaxima im Sommer (Liedtke & Marcinek 2002:86).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1
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Abbildung 2
Vergleich der Niederschlagssummen zweier Stationen vom Linksrheinischen Schiefergebirge und Lausitzer Bergland (Quelle: Eigener Entwurf nach Liedtke & Marcinek 2002)
2 Das Klima des Oberrheingrabens und seiner Randgebirge
Die Landschaft und das Klima des Oberrheingrabens und deren Randgebirge stehen in enger Wechselwirkung zueinander und bedingen einander. Somit ist allgemein auch hier das Klima von der orographischen Struktur geprägt (Liehl & Sick 1980:59).
2.1 Klimaelement Temperatur des Oberrheingrabens
Im Allgemeinen ist der Oberrheingraben thermisch sehr begünstigt, d.h. im kältesten Monat Januar liegen die Temperaturen nie unter 0°C und im wärmsten Monat Juli steigen sie auf 19°C an (Liedtke & Marcinek 2002:91). Wärmebegünstigte Gebiete des Schwarzwaldes sind der Kaiserstuhl, die Freiburger Bucht und die Oberrheinniederung zwischen Lahr und Karlsruhe. Alle drei Gebiete erreichen Jahresmitteltemperaturen von ca. 10°C (Liehl & Sick 1980:60).
Wir unterscheiden zur näheren Betrachtung das Gebiet als drei Zonen. Zum einen ist das die Tieflinie der Rheinaue, als zweites die Fußregionen der Grabenrandgebirge und drittens die Grabenrandgebirge.
Die Grabenflanken, also die Fußregionen der Grabenrandgebirge sind die wärmsten Bereiche in diesem Gebiet. Vor allem die westlichen Grabenrandbereiche im französischen Staatsgebiet weisen im Vergleich hohe Lufttemperaturen auf. Der Ostfuß der Vogesen ist verstärktem Strahlungsgenuß, aufgrund der leeseitigen Lage der Vogesenerhöhung ausgesetzt. Weniger Bewölkung bedeutet mehr Sonnenscheindauer und die Winde, die unter trockenadiabatischer Erwärmung oft zu böigen Fallwinden werden, begünstigen diesen Lanschaftstreifen. Die föhnartigen Winde treten auf, wenn Strömungen aus dem Westquadranten das Wetter bestimmen (Liedtke & Marcinek 2002:93). Dies kommt relativ häufig vor, da im gesamten Jahresdurchschnitt Deutschland mehrheitlich unter dem Einfluss der atlantischen Großwettertypen von südwestlichen bis nordwestlichen Strömungen steht (Liedtke & Marcinek 2002:30).
Die Grabenflanken des Oberrheingrabens sind auch die frostärmsten Gebiete, wie das Diagramm in Abbildung 2 zeigt. Im Vergleich zwischen Colmar, welches am Vogesenostfuß im Niederterrassenbereich liegt, und Kölleda, welches im Zentrum des Thüringer Beckens sich befindet, sind gut die Temperaturunterschiede zu erkennen. Vor allem die hohen Sommertemperaturen in Colmar werden deutlich. Obwohl Kölleda in einer sich stark erwärmenden Senke befindet, werden dort keine Temperaturen bis 21°C erreicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 Abbildung 4
Temperaturdiagramme im Vergleich zwischen Colmar und Kölleda, zu Verdeutlichung der unterschiedlichen Lufterwärmung des Oberrheingrabens und Thüringer Beckens (Quelle: eigener Entwurf nach Liedtke & Marcinek 2002)
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- Citation du texte
- Annegret Bäßler (Auteur), Linda Wunder (Auteur), 2005, Das Klima von Mittel- und Süddeutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69416
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