In der vorliegenden Arbeit haben wir den Versuch unternommen, die Österreichische Volkspartei auf ihre programmatischen Grundlagen hin zu untersuchen. Unser ausschließliches Interesse galt dabei den Grundsatzprogrammen. Wenn auch, sicherlich zurecht, argumentiert werden kann, daß nur ein Teil der Wähler das Parteiprogramm der von ihnen gewählten Partei, geschweige denn die der anderen Parteien, gelesen hat, so bildet es doch einen wichtigen ideologischen Hintergrund, eine Basis für die tatsächliche Arbeit der Partei. Wenn man dabei noch bedenkt, wie lange und in der letzten Phase auch für die Öffentlichkeit wahrnehmbar, die SPÖ an ihrem letzten Parteiprogramm, das 1998 beschlossen wurde, verhandelt hat, so ist die Bedeutung der Grundsatzprogramme offensichtlich.
Im ersten Teil haben wir uns mit der Bedeutung von Programmen generell und der ihrer verschiedenen Erscheinungsformen auseinandergesetzt. Dies erschien uns vor allem deshalb wichtig, weil wir der Meinung waren, daß die besondere Stellung und Zielsetzung von Grundsatzprogrammen erst im Kontrast zu Aktions- und Wahlprogrammen hervortritt. Da dies aber Annäherungen an einen Idealtyp sind, der selbst im Laufe der Zeit Veränderungen unterworfen war, treffen nicht alle Eigenschaften auf die im Anschluß bearbeiteten Grundsatzprogramme zu.
Um zu vermeiden, daß die einzelnen Parteiprogramme gleichsam verbindungslos und ohne Hintergrund nebeneinander stehen, wurde in der Einleitung auch der Versuch unternommen, einen kurzen Abriß der historischen Entwicklung der ÖVP von ihrer Gründung bis zu ihrem letzten Programm zu zeichnen.
Im Hauptteil der Arbeit erfolgt als erster Schritt eine Analyse und Diskussion der Grundsatzprogramme der ÖVP im einzelnen. In einem zweiten Schritt werden einzelne Themen herausgegriffen, um die Veränderung ihrer Bedeutungen und der ihnen entgegengebrachten Einstellungen über die Jahrzehnte hinweg zu beleuchten. Die ausgesuchten Schwerpunkte stellen dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern repräsentieren die zentralen Themen innerhalb der untersuchten Programme. Der abschließende Teil der Arbeit soll die wichtigsten Erkenntnisse präzisieren und zusammenfassen.
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Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- DIE GRUNDSATZPROGRAMME DER ÖVP
- Einleitung
- Grundsatz-, Aktions- und Wahlprogramme
- Die Geschichte der Parteiprogramme der ÖVP
- Die Grundsatzprogramme der ÖVP im Vergleich — Die Programme von 1945 bis 1995
- Die programmatischen Leitsätze der Österreichischen Volkspartei, 1945
- „Alles für Österreich", Programmatische Grundsätze der ÖVP, 1952
- „Was wir wollen", das Grundsatzprogramm der Österreichischen Volkspartei, 1958
- Das „Klagenfurter Manifest", 1965
- Das „Salzburger Programm", 1972
- Das „Wiener Programm", 1995
- Die Entwicklung einzelner "Ihemen im Überblick
- Staat und Regierung
- Wirtschaft
- Familie und Frauen
- Kirche und Kultur
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Einleitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die programmatischen Grundlagen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) anhand ihrer Grundsatzprogramme. Ziel ist es, die Entwicklung der ÖVP-Programmatik von 1945 bis 1995 zu analysieren und zu vergleichen.
- Die Bedeutung von Grundsatzprogrammen im Vergleich zu Aktions- und Wahlprogrammen
- Die historische Entwicklung der ÖVP und ihre programmatischen Neuorientierungen
- Die Veränderung der Schwerpunktthemen in den Grundsatzprogrammen
- Die Rolle der ÖVP als Volkspartei und ihre Positionierung im politischen Spektrum
- Die Auswirkungen der Programmatik auf die Realpolitik der ÖVP
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Programmen im Allgemeinen und die verschiedenen Arten von Programmen (Grundsatz-, Aktions- und Wahlprogramme) erläutert. Anschließend wird ein kurzer Abriss der Geschichte der ÖVP von ihrer Gründung bis zur Verabschiedung ihres letzten Programms im Jahr 1995 gegeben.
Im Hauptteil der Arbeit werden die einzelnen Grundsatzprogramme der ÖVP von 1945 bis 1995 analysiert und diskutiert. Dabei werden die programmatischen Leitsätze von 1945, „Alles für Österreich" von 1952, „Was wir wollen" von 1958, das „Klagenfurter Manifest" von 1965, das „Salzburger Programm" von 1972 und das „Wiener Programm" von 1995 im Detail betrachtet. Die einzelnen Kapitel beleuchten die wichtigsten Punkte jedes Programms, inklusive der Schwerpunktthemen, der ideologischen Grundlagen und der Positionierung der ÖVP im politischen Spektrum.
Im letzten Teil der Arbeit werden die wichtigsten Erkenntnisse aus der Analyse der Grundsatzprogramme zusammengefasst und die Auswirkungen der Programmatik auf die Realpolitik der ÖVP diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Österreichische Volkspartei (ÖVP), Grundsatzprogramme, Parteiprogramme, Politikwissenschaft, österreichische Regimelehre, österreichische Geschichte, christlich-soziale Ideologie, Demokratie, Sozialstaat, Marktwirtschaft, Familie, Frauen, Kirche, Kultur, Neutralität, Europa, FPÖ, SPÖ.
- Quote paper
- Christian Schädel (Author), 2000, Die Grundsatzprogramme der ÖVP, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6934
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