„Fernsehen ist nicht alles, doch ohne Fernsehen ist nichts.“ Obwohl viele Menschen der Aussage von Sportjournalisten Rudi Michel nicht zustimmen würden, ist diese Tatsache in bestimmten Teamsportarten in den letzten Jahren zur Realität geworden. So spielen die Einnahmen aus Fernsehübertragungsrechten unter anderen wesentlichen Erlösarten (Eintrittskartenverkauf, Sponsoring und andere Werbung, Merchandising) von Sportveranstaltern immer größere Bedeutung (Christofersen, Straske, Wittenburg 2003).
Die Agentur Deloitte & Touche zeigt in ihrem Jahresbericht 2004, dass TV- Einnahmen der europäischen Fußballclubs ihre wichtigste Einnahmenquelle sind, mit vermarkteten TV-Rechten im Wert von 2,3 Mrd. Euro. Der Vergleich mit dem Wert von 1 Mrd. Euro noch im Jahr 1997 betont die angedeutete Tendenz nur noch. Nicht unähnlich ist die Situation in den USA. Als die NFL ihren ersten TV-Vertag im Jahr 1962 unterschrieb, war dieser $ 4,2 Mil. wert, im Vergleich zum Vertag von 1998 im Wert von $ 2,2 Mrd., welcher somit einen 56%-Anteil an Gesamteinnahmen der NFL darstellte (Sandy, Sloane, Rosentraub, 2004).
Wie die aktuelle Sportökonomieliteratur zeigt, impliziert diese Feststellung jede Menge ökonomisch interessanter Fragestellungen. Unter anderem stellt sich besonders die Frage, nach welchen Schemen die zusätzlich generierten Einnahmen unter den einzelnen Teams der Ligen verteilt werden und welche Auswirkungen diese Teilung auf die Einkommens- und Talentverteilung, Investitionen in Talente, als auch letztendlich auf die qualitative (Un-) Ausgeglichenheit der Liga hat.
Die bestehenden „Teilungsregeln“ bezüglich der Einnahmen aus Übertragungsrechten in europäischen Fußball- und den amerikanischen Hauptsportligen (NFL, NBA, NHL und MLB) sind unterschiedlich. In dieser Arbeit soll es mit Hilfe von sportökonomischen Modellen erklärt werden, warum dies der Fall sein kann und welche Konsequenzen sich aus dieser Tatsache für die oben genannten Parameter der Liga ergeben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Europäische Fußball- und amerikanische Hauptsportligen. Wo liegt der Unterschied?
2.1. Einnahmenteilung in US-amerikanischen Sportligen
2.2. Einnahmenteilung in europäischen Fußballligen
3. Sportökonomischer Umgang mit Einnahmenteilung
4. Sportökonomische Modellierung der Einnahmenteilung
4.1. Modelleigenschaften
4.2. Eine isolierte Liga
4.2.1. Basismodell nach Palomino, Sakovics (2003)
4.2.2. Erweiterung nach Szymanski (2001)
4.3. Untereinander konkurrierende Ligen
5. Fazit
6. Anhang:
7. Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis:
NBA: National Basketball Association
NFL: National Football League
NHL: National Hockey League
MLB: Major League Baseball
1. Einleitung
„Fernsehen ist nicht alles, doch ohne Fernsehen ist nichts.“ Obwohl viele Menschen der Aussage von Sportjournalisten Rudi Michel nicht zustimmen würden, ist diese Tatsache in bestimmten Teamsportarten in den letzten Jahren zur Realität geworden. So spielen die Einnahmen aus Fernsehübertragungsrechten unter anderen wesentlichen Erlösarten (Eintrittskartenverkauf, Sponsoring und andere Werbung, Merchandising) von Sportveranstaltern immer größere Bedeutung (Christofersen, Straske, Wittenburg 2003).
Die Agentur Deloitte & Touche zeigt in ihrem Jahresbericht 2004, dass TV- Einnahmen der europäischen Fußballclubs ihre wichtigste Einnahmenquelle sind, mit vermarkteten TV- Rechten im Wert von 2,3 Mrd. Euro. Der Vergleich mit dem Wert von 1 Mrd. Euro noch im Jahr 1997 betont die angedeutete Tendenz nur noch. Nicht unähnlich ist die Situation in den USA. Als die NFL ihren ersten TV-Vertag im Jahr 1962 unterschrieb, war dieser $ 4,2 Mil. wert, im Vergleich zum Vertag von 1998 im Wert von $ 2,2 Mrd., welcher somit einen 56%- Anteil an Gesamteinnahmen der NFL darstellte (Sandy, Sloane, Rosentraub, 2004).
Wie die aktuelle Sportökonomieliteratur zeigt, impliziert diese Feststellung jede Menge ökonomisch interessanter Fragestellungen. Unter anderem stellt sich besonders die Frage, nach welchen Schemen die zusätzlich generierten Einnahmen unter den einzelnen Teams der Ligen verteilt werden und welche Auswirkungen diese Teilung auf die Einkommens- und Talentverteilung, Investitionen in Talente, als auch letztendlich auf die qualitative (Un-) Ausgeglichenheit der Liga hat.
Die bestehenden „Teilungsregeln“ bezüglich der Einnahmen aus Übertragungsrechten in europäischen Fußball- und den amerikanischen Hauptsportligen (NFL, NBA, NHL und MLB) sind unterschiedlich. In dieser Arbeit soll es mit Hilfe von sportökonomischen Modellen erklärt werden, warum dies der Fall sein kann und welche Konsequenzen sich aus dieser Tatsache für die oben genannten Parameter der Liga ergeben.
2. Europäische Fußball- und amerikanische Hauptsportligen. Wo liegt der Unterschied?
Der Hauptunterschied in der Organisation vom professionellen Sport in den USA und Europa ist, dass es in den USA für jede Sportart nur eine Hauptliga gibt[1]. Insofern genießen die amerikanischen Ligen im Talentmarkt eine Monopson- Position, was zur Folge hat, dass beim Wettbewerb der Teams einer Liga um Talente sich nur die Aufteilung von Talenten auf die einzelnen Teams ändert, während die gesamte Talentmenge der Liga konstant bleibt. Im Gegensatz dazu gelten die europäischen Fußballligen als nicht dermaßen hermetisch abgeschlossen wie die amerikanischen Sportligen. In jedem Land existiert eine nationale Top- Liga, welche ihre gesamte Menge an Talent durch Abwerben der Talente aus einer anderen nationalen Liga erhöhen kann. In Europa konkurrieren also nicht nur Teams, sondern auch die Ligen untereinander (Vgl. Palomino, Sakovics, 2003). Gleichzeitig spielen im europäischen Fußball die nationalen Top-Teams neben der heimischen Liga simultan in den UEFA- Wettbewerben. Der essentielle Charakter der Organisation vom europäischen Fußball ist also seine „einheitliche Struktur innerhalb einer Hierarchie von Regulierungsbehörden und Ligen“ (Hoehn, Szymanski, 1999, S. 206)
Unterschiedlich ist auch die Art und Weise, wie die europäischen und amerikanischen Ligen ihre Einnahmen aus Übertragungsrechten unter den einzelnen Clubs aufteilen.
2.1. Einnahmenteilung in US-amerikanischen Sportligen
Für die US- amerikanischen Hauptsportligen ist es typisch, dass die Einnahmen aus den, durch die Liga kollektiv verhandelten, Übertragungsrechten auf alle Teams der Liga gleichverteilt werden. In dem „ein Team- eine Stimme“- System ist die Gleichteilung mehr oder weniger garantiert, da Verträge nur unter allgemeinem Konsens aller Teams der Liga abgeschlossen werden können. Jede ungleiche Teilung kann also von den benachteiligten Teams insofern blockiert werden, dass diese sich z.B. weigern könnten, ihre Spiele gegen die bei der Teilung bevorzugten Teams senden zu erlauben. Beachtet man die Tatsache, dass große und starke Teams mehr Zuschauer anziehen können, als kleine und schwache, werden in diesem System die letzteren von den starken Teams quasi subventioniert (Vgl. Fort, Quirk, 1995).
Abgesehen von den kollektiv verhandelten TV-Rechten verkaufen die Teams in den USA zusätzlich die lokalen TV- Rechte, welche nicht untereinander geteilt werden. Die Anzahl der lokalen Übertragungen wird von einzelnen Ligen beschränkt[2], um den Wert der kollektiv verhandelten TV-Rechte nicht zu gefährden. Trotzdem spielt diese Einnahmequelle vor allem bei großen und reichen Teams eine besondere Rolle[3].
Nicht zuletzt werden in den US- amerikanischen Sportligen auch die Einnahmen aus dem Ticketverkauf unter den Teams geteilt[4].
2.2. Einnahmenteilung in europäischen Fußballligen
Im Gegensatz zu den USA werden die Übertragungsrechte in Europa nicht von allen Ligen kollektiv ausgehandelt. In Italien und Spanien verhandeln die einzelnen Teams ihre TV- Rechte individuell, was wie die Empirie zeigt, nicht gerade unproblematisch ist. Es sind in erster Linie die kleinen Teams, die unter diesem System hinsichtlich der Einnahmen aus TV- Rechten zu leiden haben.[5] Ein kollektiver Verkauf ist dagegen üblich in England, Frankreich als auch in Deutschland. Insofern wird auch die Frage nach der Aufteilung der Einnahmen aus kollektiv ausgehandelten TV-Rechten nur für diese Länder relevant sein. Die Teilungsregeln der Ligen in genannten Ländern enthalten leistungsbezogene Elemente als auch eine fixe Komponente im Sinne der Gleichteilung. So werden in Frankreich 73% der Einnahmen auf die Teams gleich-, während die restlichen 27% entsprechend der Tabellenposition letzter Saison verteilt. In Deutschland beträgt die fixe Komponente 50% der Einnahmen, so dass die anderen 50% leistungsbezogen an die Teams weitergegeben werden.[6] Das gleiche Schema gilt auch für England.[7] (Vgl. Falconieri, Palomino, Sakovics, 2003)
Gleichzeitig gibt es in den europäischen Fußballligen kein wirkliches Äquivalent zu den Einnahmen aus lokalen TV-Rechten der amerikanischen Hauptligen, was vor allem daran liegt, dass die lokalen TV-Märkte in Europa nicht so stark vertreten sind, wie dies in den USA der Fall ist. Stattdessen gilt aber die Teilnahme an den UEFA-Wettbewerben als eine bedeutende potentielle Einkommensquelle. Auch hinsichtlich der Teilung der Einnahmen aus dem Ticketverkauf fällt der Vergleich zu den USA im europäischen Fußball anders aus. Während es in England und in Italien keine Aufteilung dieser Einkünfte unter den Teams gibt, geben deutsche Teams 6% an den DFB ab und behalten den Rest. Für die unterschiedlichen Pokal-Wettbewerbe im europäischen Fußball gelten andere Regelungen, bei denen die Einnahmen aus Ticketverkauf an die teilnehmenden Teams bis zu gewissen Anteilen verteilt werden (Hoehn, Szymanski, 1999).
ZWISCHENFAZIT:
In dem oben aufgeführten Vergleich wird offensichtlich, dass die Teilungsregeln der betrachteten Sportligen unterschiedlich sind. In den USA werden die Einnahmen aus den TV-Rechten gleich unter allen Teams der Liga aufgeteilt, während man in Europa eine teilweise auch auf die Leistung bezogene Teilung beobachten kann. Vor dem Versuch, diese Tatsache mit Hilfe von den Eigenschaften einzelner Ligen zu erklären und zu modellieren, sollte man sich den üblichen Annahmen bewusst sein, welche in Verbindung mit diesem Thema in der sportökonomischen Literatur angewandt werden.
3. Sportökonomischer Umgang mit Einnahmenteilung
Die Problematik der Einnahmenteilung bei Sportligen taucht in der sportökonomischen Literatur in vielen unterschiedlichen Formen auf. Man beschäftigt sich mit der Aufteilung der Einnahmen aus kollektiv verhandelten und lokalen TV-Rechten, als auch aus dem Ticketverkauf. Die Fragestellung bestimmt dabei die Ergebnisse der Analyse mit, so dass sich die Teilung von Einnahmen aus unterschiedlichen Quellen auch verschieden auf gefragte Parameter der Liga auswirkt. Darin liegt auch die „mögliche Quelle der Verwirrung in der Literatur, namentlich, dass Einnahmenteilung für unterschiedliche Autoren unterschiedliche Bedeutung hat.“ (Booth, 2003, S.3)[8] Nichtsdestotrotz wird die Literatur auch von einheitlichen Annahmen geprägt, die im Folgenden zusammengefasst und erläutert werden sollen[9].
Die Nachfrage nach Sportveranstaltungen, welche letztendlich die Höhe der Einnahmen aus kollektiv verhandelten TV-Rechten determiniert, wird als positiv abhängig von der Qualität der Liga, den Anreizen der Teams zu gewinnen und der Ausgeglichenheit des Wettbewerbs gesehen. Die Qualität der Liga reflektiert ihre Fähigkeit, Talente anzuwerben. Da reichere Teams besseren Zugang zu guten Spielern haben, wird die Qualität am Vermögen der Teams gemessen. Wie stark der positive Einfluss des Vermögens auf die Sportnachfrage ist wird von der Umwelt, in der die Liga operiert, mitbestimmt. Die Anreize der Teams, ein Wettbewerb zu gewinnen, spielen genauso eine wichtige Rolle. Denn sie sind ein Ausdruck für die Motivation der Spieler zur Leistung. Geht man davon aus, dass Spielerleistungen gut beobachtbar sind, so werden sich die Anreize mit steigenden Gehältern der Spieler auch erhöhen. Es ist zu beachten, dass Teambesitzer bei Gewinnmaximierung nur dann einen Anreiz haben, hohe Gehälter zu zahlen, wenn auch der „Preis“ für den Wettbewerbsgewinner hoch genug angesetzt wird (Vgl. Palomino, Sakovics, 2003). Die Ausgeglichenheit der Liga wird daran gemessen, wie unsicher der Spielausgang ist, und steigt, je symmetrischer die Gewinnchancen der einzelnen Teams sind. Man bezieht sie vor allem aus dem Grund in die Sportnachfrage mit ein, weil sie die Interessen der sog. uncommitted fans [10] adäquat abbildet. Angesichts der Tatsache, dass sich die Gewinnwahrscheinlichkeit eines Teams durch bessere Leistung (welche positiv von der Höhe der Spielergehälter abhängig ist) erhöht, wird der Grad der Ausgeglichenheit einer Liga von der Einkommensverteilung zwischen den Teams mitbestimmt. (Vgl. Palomino, Rigotti, 2002) Die wichtige Implikation der Abhängigkeit der Sportnachfrage von den genannten Faktoren ist, dass sich die Einnahmenteilung, falls sie irgendwelche Auswirkungen auf diese Faktoren hat, auch auf die Sportnachfrage selbst niederschlagen und somit die Größe des zu verteilenden Kuchens verändern kann.
Wie bereits hinsichtlich der Gewinnanreize eines Teams erwähnt, besteht zwischen den Gehaltsausgaben für Talente und dem sportlichen Erfolg eine enge Verbindung. Gleichzeitig wird weiter angenommen, dass die Talentmenge eines Teams seine Einkünfte positiv beeinflusst (im dem Sinne, dass mehr Talent mehr Siege bewirkt und somit höhere Einkünfte, z.B. aus dem Ticketverkauf im Stadion, oder aus der Werbung erzielt). (Palomino, Sakovics, 2003) Beide Annahmen wurden von Szymanski und Kuypers (1999)[11] anhand der Daten von 39 englischen Fußballclubs aus den Jahren 1978- 1996 empirisch bestätigt. Dabei wurden die Gehaltsausgaben des einen Teams zu durchschnittlichen Gehaltsausgaben aller anderen Teams ins Verhältnis gesetzt und der sportliche Erfolg anhand der Tabellenposition gemessen.[12]
Schließlich unterstellt man den Teambesitzern in der US-amerikanischen Literatur ein Gewinnmaximierer-Verhalten, das tatsächlich für die Teams amerikanischer Ligen typisch ist. Europäische Ökonomen dagegen sehen Sportteams nicht als gewinnmaximierende Institutionen, sondern als Nutzenmaximierer.[13] Dabei soll der Nutzen von verschiedenen Faktoren wie z.B. dem Erfolg oder der Anzahl der Siege abhängig sein (Vgl. Kesenne, 2000). Beachtet man aber die Tatsache, dass relativ viele europäische Fußballteams mittlerweile börsennotiert sind und somit den Aktionären Renditen auf ihre Aktien garantieren müssen, erscheint die Gewinnmaximierungsannahme auch für europäische Teams plausibler (Kesenne, 2000) und wird in der folgenden Analyse zu Grunde liegen.
4. Sportökonomische Modellierung der Einnahmenteilung
Nachdem die üblichen Annahmen über die Einnahmenteilung in der Literatur bekannt sind, kann man sich der Modellierung von dieser Problematik zuwenden. Es wird vor allem an Hand des Modells von Palomino und Sakovics (2003) erklärt werden, warum betrachtete Ligen unterschiedliche revenue sharing - Regeln anwenden, als auch mit Hilfe ergänzender Modelle (z.B. Szymanski 2001) die eventuelle Auswirkung auf die Ligaparameter wie Einkommensverteilung, Investitionen in Talente und Ausgeglichenheit der Teams angedeutet werden.
4.1. Modelleigenschaften
Palomino und Sakovics gehen intuitiv davon aus, dass „falls Bewegung von Spielern zwischen den Ligen nicht verboten ist und die Talentniveaus[14] der Ligen ihre Einkünfte aus kollektiv verhandelten TV-Rechten beeinflussen, die Ligen um Superstars konkurrieren“. (2003, S.3) Dieses ist nur eine indirekte Konkurrenz, da Spieler letztendlich von den Teams selbst geworben werden. Deswegen muss eine Liga, die gute Spieler an sich ziehen will, ihren Teams Anreize schaffen, für die Spieler höhere Preise zahlen zu wollen als die Teams anderer Ligen. Da die Bewertung der Teams von einem Top-Spieler (d.h. von einem Superstar, der die Gewinnwahrscheinlichkeit erhöht) mit dem Preis ansteigt, den der Wettbewerbsgewinner bekommt, wird ein leistungsbezogenes Entlohnungsschema auch den Preis steigern, den die Teams für einen Top-Spieler zu bieten und zu zahlen bereit sind.
Bei dem Bietermechanismus vom betrachteten Modell ist zu beachten, dass die Bewertungen der einzelnen Teams nicht unabhängig voneinander sind. Folglich ist ein Team (Bieter) nicht nur daran interessiert, ob er die Auktion gewinnt, sondern auch daran, wer den Spieler bekommt, falls er selbst verliert. Eine verlorene Auktion gegen einen Bieter aus eigener Liga wird einen kleineren Verlust bedeuten als gegen einen Bieter aus einer anderen Liga. Während nämlich im ersten Fall die ligaweiten Einkünfte aus TV-Rechten weiterhin groß bleiben[15], wird im zweiten Szenario die gesamte Talentmenge der Liga absinken und sich somit auch negativ auf die Einnahmen aus TV- Rechten auswirken.
Konkret werden zwei Ligen (a und b) mit jeweils zwei Teams modelliert, wobei jedes Team aus einem einzigen Spieler bestehen soll. Gleichzeitig gibt es fünf potentielle Spieler (h, m, m, l, l)[16] unterschiedlicher Qualitäten, für welche die Teams bieten. Abhängig davon, welchen Spieler ein Team anziehen kann, ergeben sich seine Gewinnwahrscheinlichkeiten. So wird ein h -Team mit Sicherheit gegen ein l -Team gewinnen. Zwei Teams gleicher Qualität gewinnen bei gemeinsamem Spiel mit Wahrscheinlichkeit von fünfzig Prozent, während die Wahrscheinlichkeit, dass ein h -Team gegen ein m -Team und ein m -Team gegen ein l -Team gewinnt, jeweils Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten beträgt mitAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten. Die Ligen verkaufen ihre Rechte zur Fernsehübertragung des Wettbewerbs. Dabei ist der PreisAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten, den sie erzielen können, abhängig von der Qualität und Ausgeglichenheit des Wettbewerbs. Es wird angenommen: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten. Diese Ungleichung gibt vor allem Auskunft darüber, welche Gewichte den preisbestimmenden Faktoren bei unterschiedlichen Team-Kombinationen einer Liga zufallen.Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten und Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten sind die Fälle, bei welchen ein Qualitätsanstieg den Verlust an Ligaausgeglichenheit dominiert. Diese Bedingungen sichern, dass das resultierende Qualitätsniveau der Liga nicht zu niedrig ist. Im Gegensatz dazu zeigt Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten einen Vergleich, bei welchem die Qualitätsbesserung der Liga vom dadurch verursachten Verlust an Ausgeglichenheit dominiert wird. Schließlich stellt Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalteneine Normalisierung dar, indem man davon ausgeht, dass es für Spiele mit sehr geringer Qualität (l, l) oder ohne Ungewissheit des Ausgangs (h, l) praktisch gar keine Nachfrage gibt.
Die Einnahmen aus TV-Rechten werden in jeder Liga zwischen den Gewinner und Verlierer des Wettbewerbs aufgeteilt. Dabei gibt Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenmit Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten den Anteil an den Einnahmen an, welcher dem Gewinner zufällt. Insofern bestimmt Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten auch den Grad der Einnahmenteilung in der Liga j (j=a ,b). Während Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten auf eine Gleichteilung der Einnahmen unter den Teams hinweist (full revenue sharing), stellt Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten eine winner takes it all - Situation dar.
[...]
[1] In dieser Hauptliga kommen nur selten neue Teams dazu. Gleichzeitig existiert kein jährliches Auf- und Absteigen zwischen Junior- und Seniorligen. (Hoehn, Szymanski, 1999)
[2] Z.B. in der NBA auf 41 pro Jahr (Sandy, Sloane, Rosentraub, S. 138, 2004)
[3] So würden z.B. die Yankees den Verlust der Einnahmen aus lokalen TV-Rechten stärker verspüren, als den Verlust ihres Anteils an den kollektiv verhandelten TV- Rechten der Liga (Sandy, Sloane, Rosentraub, S.139, 2004)
[4] In der NFL bekommt das besuchende Team 40% der Netto- Ticketeinnahmen des Spiels, in der MLB im Durchschnitt 15%. NBA stellt eine Ausnahme dar, indem die Einnahmen aus dem Ticketverkauf nicht unter den Teams geteilt werden. (Hoehn, Szymanski, 1999)
[5] So waren z.B. die Übertragungsrechte von Juventus in der Saison 2002/03 dem Tele+ 54 Mil. Euro wert, während Piacenza für ihre TV-Rechte 5,6 Mil.Euro und somit nur einen Zehntel der Juventus-Einnahmen erhielt. (Falconieri, Palomino, Sakovics, 2003)
[6] Von diesen 50% werden 75% entsprechend dem Ranking der letzten 3 Saisons und 25% anhand der Tabellenposition in der letzten Saison verteilt.
[7] Mit dem Unterschied, dass von den restlichen 50% genau 25% auf der Basis der Tabellenplatzierung letzter Saison und 25% anhand der Anzahl der TV- Auftritte verteilt werden.
[8] Booth versucht vor allem darauf hinzuweisen, dass viele Autoren die Auswirkungen des revenue sharing auf unterschiedliche Parameter beschreiben, ohne zu verdeutlichen, welche Einnahmen sie damit konkret meinen.
[9] Ausgewählt wurden in erster Linie diejenigen Annahmen, welche bedeutend für Teilung der Einnahmen aus kollektiv verhandelten TV-Rechten sind.
[10] „ Spectators with no particular loyalty to a team “ (Szymanski, 2001, F72)
[11] Dieses Beispiel wurde aus Hoehn, Szymanski (1999) übernommen.
[12] Siehe auch Anhang: Grafik I und II
[13] Der Begriff der „ utility maximization “ wurde von Sloane (1971) eingeführt. Analog wird auch der Begriff „ win maximization “ von vielen Autoren benutzt.
[14] In Sinne der Qualität als auch der Ausgeglichenheit der Liga.
[15] Weil sich die Talentmenge der Liga, welche die Höhe der Einnahmen aus kollektiv verhandelten TV-Rechten beeinflusst, nicht gemindert hat.
[16] Dabei steht h für einen Spieler (relativ) hoher, m mittlerer und l niedriger Qualität.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Volkswirtin Zuzana Zdenekova (Autor:in), 2005, Aufteilung der Einnahmen aus Übertragungsrechten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69075
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