Messen in der empirischen Sozialforschung
Empirische Sozialforschung dient der Beschreibung sozialer Sachverhalte und der Überprüfung sozialwissenschaftlicher Theorien zur Erklärung sozialer Sachverhalte. Beide Aufgaben können nur mit Hilfe von „Messungen“ erfüllt werden, d.h. durch die Zuordnung von Zahlen zu Objekten.
Indem wir Personen beurteilen, messen wir in grober Form den Ausprägungsgrad bestimmter Eigenschaften, z.B. von Faulheit (bzw. Fleiß), von Angst (bzw. Mut) oder Intelligenz. Messung ist ein alltägliches menschliches Phänomen: Wir mustern, beobachten und beäugen uns gegenseitig, vielleicht wir unsere Neugier befriedigen wollen oder weil wir Vergleichsmaßstäbe für die Beurteilung des eigenen Verhaltens benötigen. Häufig erweisen sich unsere Beurteilungen als falsch. Wir merken das, wenn sich eine Person völlig anders als erwartet verhält oder wenn andere Personen unsere Beurteilungen in Zweifel ziehen. Dennoch neigen wir im Alltag zu vorschnellen Kategorisierungen.
Über die grundlegenden Probleme der Messung informiert zu sein, ist nicht nur für den angehenden Forscher bedeutsam. Gemessen und beiurteilt wird spätestens seit der Geburt, denn da wird schon in einer nicht gerade hochzuverlässigen Weise der Gesundheitszustand des Neugeborenen beurteilt.
Messungen werden für die Überprüfung von Theorien verwendet. Messergebnisse sind Kriterien, anhand derer über Beibehaltung oder Verwerfung von Theorien entschieden wird. Unter sonst gleichen Bedingungen sind Entscheidungen umso besser, je präziser die Informationen sind, auf denen sie beruhen. Der Wunsch, möglichst genau Informationen zu erhalten, führt zur Forderung nach möglichst präzisen „Messungen“
Zuerst möchte ich in meiner Arbeit auf Messung eingehen, dann auf Gütekriterien der Messung, auf Skalen. Danach möchte ich zu Items und Itemanalyse kommen. Zum Schluss versuche ich Einstellungsmessung zu erklären.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung: Messen in der empirischen Sozialforschung
- Messen in der empirischen Sozialforschung
- II. Messtheorie
- 2.1. Begriffsklärüng von Messen und Messung
- 2.2. Gütekriterien der Messung
- 2.3. Skalen und Skalentypen
- 2.4. Die Auswahl von Messverfahren
- III. Items und Itemanalyse
- 3.1 Items
- 3.2. Itemformulierungen
- 3.3. Itemanalyse
- 3.4. Itemschwierigkeit
- IV. Einstellungsmessung
- 4.1. Definition von Einstellung
- 4.2. Messung von Ist-Einstellungen
- 4.2.1 Einstellungsmessung auf psychobiologischer Ebene
- 4.3. Messung durch Befragung und Interviews
- 4.4. Methode der gleicherscheinenden Intervalle
- 4.5. Methode der summierten Bewertung
- 4.6. Methode der kumulativen Skalierung
- 4.7. Semantisches Differential (Polaritätsprofil)
- 4.8. Einstellungsmodell von Fishbein
- 4.9. Erweitertes Modell von Fishbein und Ajzen
- 4.10. Freie Assoziationen
- 4.11. Assoziationsgeflecht
- V. Zusammenfassende Gedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Grundlagen der Messtheorie, den Gütekriterien von Items und der Itemanalyse sowie der Einstellungsmessung im Kontext der empirischen Sozialforschung. Das Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis für die Konzeption und Anwendung von Messinstrumenten in der pädagogischen Forschung zu entwickeln.
- Grundlagen der Messtheorie und ihre Bedeutung für die empirische Sozialforschung
- Gütekriterien von Items und Itemanalyse zur Qualitätssicherung von Messinstrumenten
- Verschiedene Methoden der Einstellungsmessung und ihre Einsatzbereiche
- Die Anwendung der Messtheorie im Kontext der pädagogischen Forschung
- Die Bedeutung von präzisen Messungen für die Überprüfung wissenschaftlicher Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Messen in der empirischen Sozialforschung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung des Messens in der empirischen Sozialforschung und betont die Notwendigkeit präziser Messungen zur Beschreibung und Erklärung sozialer Sachverhalte. Der Text führt verschiedene Beispiele für alltägliche Messungen an, die nicht immer zuverlässig sind.
II. Messtheorie
Dieses Kapitel beleuchtet die grundlegenden Konzepte der Messtheorie. Es werden die Begriffe "Messen" und "Messung" definiert und die Bedeutung von "Einheiten" in der physikalischen Messung hervorgehoben. Der Text erläutert das Konzept der "strukturtreuen Abbildung" und die Notwendigkeit der Ordnungsfähigkeit von Objekten für sinnvolle Messungen. Weiterhin werden die Axiome der klassischen Testtheorie und deren Bedeutung für die Bestimmung von Messfehlern und die Interpretation von Messwerten vorgestellt.
III. Items und Itemanalyse
Dieses Kapitel befasst sich mit Items und der Itemanalyse. Es werden die Definitionen von Items und deren Formulierung sowie die Durchführung der Itemanalyse erläutert. Weiterhin wird das Konzept der Itemschwierigkeit erläutert und die Bedeutung von Itemanalyse für die Qualitätssicherung von Messinstrumenten hervorgehoben.
IV. Einstellungsmessung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Einstellungsmessung. Es werden verschiedene Methoden der Einstellungsmessung vorgestellt, wie z.B. die Messung durch Befragung und Interviews, die Methode der gleicherscheinenden Intervalle, die Methode der summierten Bewertung und das semantische Differential. Der Text erläutert auch verschiedene Modelle der Einstellungsmessung, wie z.B. das Einstellungsmodell von Fishbein und das erweiterte Modell von Fishbein und Ajzen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenfelder dieser Arbeit sind: Messtheorie, Gütekriterien, Itemanalyse, Einstellungsmessung, empirische Sozialforschung, klassische Testtheorie, Itemschwierigkeit, Skalentypen, Messverfahren, Befragung, Interview, semantische Differenziale, Einstellungsmodelle.
- Citar trabajo
- Kristina Tischer (Autor), 2006, Grundlagen der Messtheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69070