Kennzeichnend für eine Klasse von mentalen Phänomenen ist unter anderem ihre Intentionalität, ihre Gerichtetheit auf Anderes. Diese Gerichtetheit lässt sich mit Formulierungen wie „ich glaube / hoffe / befürchte / wünsche, dass y“ beschreiben. Während der Gehalt der Gerichtetheit, also das jeweilige „y“, als Proposition bezeichnet wird, heißt die jeweilige Art der Gerichtetheit, also das Glauben, Hoffen, Befürchten, Wünschen, etc., propositionale Einstellung. In einem großen Teil der Literatur hat sich der Begriff der mentalen Repräsentation für diese Klasse von Phänomenen eingebürgert, da sich diese mentalen Phänomene vermöge ihrer Gerichtetheit auf etwas anderes beziehen, also auch als Repräsentation von anderem aufgefaßt werden können. Allerdings stellen nicht alle mentalen Repräsentationen etwas Existierendes vor, Feen oder Einhörner können ebenfalls den Inhalt einer mentalen Repräsentation bilden. Physikalistische Theorien mentaler Zustände gehen prinzipiell davon aus, dass alle mentalen Phänomene durch physische Vorgänge gezeitigt werden, also insbesondere auch mentale Repräsentationen. Von diesen Theorien wird daher eine Begründung dafür verlangt, dass physische Prozesse überhaupt die Eigenschaft einer Gerichtetheit aufweisen können, bzw. dass sie überhaupt dazu in der Lage sind, etwas anderes zu repräsentieren, da diese Theorien ansonsten stark an Glaubwürdigkeit einbüßen würden. Jerry Fodor hat 1975 ein erstes Modell dafür entwickelt, wie der Zusammenhang zwischen physischen Prozessen einerseits und mentalen Repräsentationen andererseits aussehen könnte, die sogenannte Language-of-Thought-Theorie. Mit anderen Worten hat Fodor versucht, Intentionalität als Eigenschaft physischer Phänomene plausibel darzustellen. Im Folgenden soll es nach einer kurzen Vorstellung dieser Theorie darum gehen, ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
Inhaltsverzeichnis
1 Problemaufriss
2 Language of Thought
3 Vor- und Nachteile von Fodors Sprache des Geistes
4 Resümee
5 Literatur
1 Problemaufriss
Kennzeichnend für eine Klasse von mentalen Phänomenen ist unter anderem ihre Intentionalität, ihre Gerichtetheit auf Anderes. Diese Gerichtetheit lässt sich mit Formulierungen wie „ich glaube / hoffe / befürchte / wünsche, dass y“ beschreiben. Während der Gehalt der Gerichtetheit, also das jeweilige „y“, als Proposition bezeichnet wird, heißt die jeweilige Art der Gerichtetheit, also das Glauben, Hoffen, Befürchten, Wünschen, etc., propositionale Einstellung. In einem großen Teil der Literatur hat sich der Begriff der mentalen Repräsentation für diese Klasse von Phänomenen eingebürgert, da sich diese mentalen Phänomene vermöge ihrer Gerichtetheit auf etwas anderes beziehen, also auch als Repräsentation von anderem aufgefaßt werden können. Allerdings stellen nicht alle mentalen Repräsentationen etwas Existierendes vor, Feen oder Einhörner können ebenfalls den Inhalt einer mentalen Repräsentation bilden.
Physikalistische Theorien mentaler Zustände gehen prinzipiell davon aus, dass alle mentalen Phänomene durch physische Vorgänge gezeitigt werden, also insbesondere auch mentale Repräsentationen. Von diesen Theorien wird daher eine Begründung dafür verlangt, dass physische Prozesse überhaupt die Eigenschaft einer Gerichtetheit aufweisen können, bzw. dass sie überhaupt dazu in der Lage sind, etwas anderes zu repräsentieren, da diese Theorien ansonsten stark an Glaubwürdigkeit einbüßen würden.
Jerry Fodor hat 1975 ein erstes Modell dafür entwickelt, wie der Zusammenhang zwischen physischen Prozessen einerseits und mentalen Repräsentationen andererseits aussehen könnte, die sogenannte Language-of-Thought-Theorie. Mit anderen Worten hat Fodor versucht, Intentionalität als Eigenschaft physischer Phänomene plausibel darzustellen. Im Folgenden soll es nach einer kurzen Vorstellung dieser Theorie darum gehen, ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
2 Language of Thought
Fodor verfolgt in seinem Erklärungsmodell einen sogenannten repräsentationalistischen Ansatz, d. h. er geht grundsätzlich davon aus, dass intentionale Zustände einer Person so aufzufassen sind, dass diese Person vermöge dieser Zustände in einer Beziehung zu einer mentalen Repräsentation steht. Das Problem der Intentionalität mentaler Phänomene ist für ihn also dem Problem der mentalen Repräsentation synonym.
Fodor begreift mentale Repräsentationen als Bestandteile einer „Sprache des Geistes“. Sie sind ihm zufolge als Symbole aufzufassen, die der spezifischen Semantik dieser Sprache, also einem festen Regelwerk unterworfen sind. Gleichzeitig sind diese Symbole Gegenstand von internen Verarbeitungs- oder Rechenprozessen, die analog zu denen in konventionellen Computern vorgestellt werden. Fodor konstruiert so eine Verknüpfung zwischen der Bedeutungsebene und der Ebene physischer Vorgänge: ihm zufolge sind mentale Repräsentationen auf der Bedeutungsebene Symbole dessen, was sie repräsentieren, und diesen Symbolen entsprechen auf der phsysichen Ebene Prozesse, durch die sie generiert werden und die die Semantik ihrer Sprache bestimmen. Entscheidend ist hierbei für Fodor die Eindeutigkeit der Beziehung zwischen symbolischem Gehalt und zu Grunde liegendem physischem Prozess: unterscheidet sich der Gehalt einer mentalen Repräsentation von dem einer anderen Repräsentation, so müssen sich auch die damit korrespondierenden physischen Vorgänge unterscheiden.
Die propositionale Einstellung wird in Fodors Modell als spezifische Relation der jeweiligen Person zu ihrer mentalen Repräsentation vorgestellt. Auf der physischen Ebene wird diese Relation als durch unterschiedliche Speicher realisiert gedacht, in denen die Propositionen abgelegt sind: so gibt es Fodor zufolge z. B. einen „Glaubensspeicher“, einen „Hoffnungsspeicher“, einen „Befürchtungsspeicher“ und einen „Wünschespeicher“ im menschlichen Körper.
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- Citation du texte
- Bert Grashoff (Auteur), 2004, Mentale Repräsentation. Vorzüge und Nachteile von Jerry Fodors Theorie einer 'Sprache des Geistes', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68663
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