In der Seminarveranstaltung „Gesundheitserziehung und Selbstsorge“ ist als Ergebnis die folgende Hausarbeit zum Thema „Asthma“ angefertigt worden. Asthma ist ein weltweit verbreitetes Volksleiden. Bei Kindern ist es sogar die häufigste aller Krankheiten, deshalb ist es wichtig über die Entstehung und über das Krankheitsbild aufzuklären. Dabei sollten nicht nur die Betroffenen und deren Familien aufgeklärt werden, sondern ins besondere auch die Lehrer und Lehrerinnen, um mögliche Gefahren zu verhindern und einen sicheren Umgang mit den betroffenen Kindern gewährleisten zu können. Es sind immer noch viele Lehrerinnen und Lehrer der Ansicht, Asthma und Sport würden sich gegenseitig ausschließen und halten daher die an Asthma erkrankten Kinder für sportunfähig. Dabei können und sollen die erkrankten Kinder an sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Diese Arbeit wird zunächst auf die wichtigsten Grundlagen über den Aufbau und die Funktionen der Lunge und der Atemwege eingehen. Denn erst wenn man die Anatomie und Funktion der Atmungsorgane im gesunden Zustand kennt, kann man, die durch das Asthma bedingten Veränderungen verstehen. Der Asthmabegriff wird anschließend genau definiert und auf die Ursachen eingegangen. Anschließend werde ich das Thema Sport und Asthma behandeln. Am Ende schließt eine kurze Zusammenfassung diese Arbeit ab.
Inhalt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
In der Seminarveranstaltung „Gesundheitserziehung und Selbstsorge“ bei Herrn Klaus Wichmann ist als Ergebnis die folgende Hausarbeit zum Thema „Asthma“ angefertigt worden.
Asthma ist ein weltweit verbreitetes Volksleiden. Bei Kindern ist es sogar die häufigste aller Krankheiten, deshalb ist es wichtig über die Entstehung und über das Krankheitsbild aufzuklären. Dabei sollten nicht nur die Betroffenen und deren Familien aufgeklärt werden, sondern ins besondere auch die Lehrer und Lehrerinnen, um mögliche Gefahren zu verhindern und einen sicheren Umgang mit den betroffenen Kindern gewährleisten zu können.
Es sind immer noch viele Lehrerinnen und Lehrer der Ansicht, Asthma und Sport würden sich gegenseitig ausschließen und halten daher die an Asthma erkrankten Kinder für sportunfähig. Dabei können und sollen die erkrankten Kinder an sportlichen Aktivitäten teilnehmen.
Diese Arbeit wird zunächst auf die wichtigsten Grundlagen über den Aufbau und die Funktionen der Lunge und der Atemwege eingehen. Denn erst wenn man die Anatomie und Funktion der Atmungsorgane im gesunden Zustand kennt, kann man, die durch das Asthma bedingten Veränderungen verstehen.
Der Asthmabegriff wird anschließend genau definiert und auf die Ursachen eingegangen. Anschließend werde ich das Thema Sport und Asthma behandeln. Am Ende schließt eine kurze Zusammenfassung diese Arbeit ab.
2. Aufbau und Funktion der Atemwege
„Wenn man atmet, gelangt die Luft in die Bronchien und Lungenbläschen. Von hier wird der eingeatmete Sauerstoff ins Blut aufgenommen und zu den einzelnen Körperzellen transportiert. Abfallprodukt des Atemvorgangs ist Kohlendioxid, das über den gleichen Weg zurückgelangt und ausgeatmet wird“ (Maushagen-Schnaas, Schnober-Sen 1996, 12).
Die Lunge dient nicht ausschließlich der Atmung allein. Ohne die Lunge könnten die Menschen nicht sprechen, flüstern, lachen, singen, stöhnen, gähnen, etc. Auch der angenehme Niesreflex und der lästige Schluckauf wären nicht möglich. Die Lunge dient ebenfalls dazu, Luft durch den oberen Teil der Nase strömen zu lassen, damit die ein Mensch riechen und schmecken kann (vgl. Nolte 1995, 14).
2.1 Nase, Nebenhöhlen und Kehlkopf
Die erste Station, die der Atemstrom auf seinem langen Weg zu den Lungenbläschen passieren muss, ist die Nase. Sie ist verantwortlich für das Anwärmen, Anfeuchten und Filtern der Luft und dient sozusagen als „Klimaanlage“ der dahinter liegenden Luftwege. Die Nase ist so gebaut, dass die eingeatmete Luft einen möglichst innigen Kontakt mit ihrer feuchten, gut durchbluteten Schleimhaut hat. Daraus folgt, dass die Atemluft auf die Körpertemperatur erwärmt wird und mit Wasserdampf vollständig aufgesättigt wird. Die Nase besitzt außerdem ein weit verzweigtes System von Nebenhöhlen, deren physiologische Funktion jedoch noch nicht ganz aufgeklärt ist. Es gibt Stirn-, Kiefer-, Keilbein- und Siebbeinhöhlen. Die paarig angelegten Kieferhöhlen sind am gefährlichsten, weil die Verbindung zur Nasenhaupthöhle so hoch liegt, dass sich Sekret aus ihr nur schwer spontan entleeren lässt.
Nachdem die Atemluft den Nasenraum passiert hat, erreicht sie den Rachen, in den sie auch viel leichter und mit geringerem Strömungswiderstand durch den Mund gelangen könnte, jedoch nicht in der vorteilhaften angewärmten und angefeuchteten Form.
Die nächste Station ist der Kehlkopf. Man könnte ohne Kehlkopf weder sprechen noch singen noch schreien. Da die Allergene den Kehlkopf als zweite Station nach der Nase erreichen, können fortwährend wiederkehrende Zustände von Heiserkeit und bellendem Husten in seltenen Fällen Vorboten der Asthmakrankheit sein (vgl. Nolte 1995, 14f).
2.2 Das Röhrensystem des Bronchialbaumes
Das menschliche Bronchialsystem ist Vergleichbar mit den Verästelungen eines Baumes. Das vielgliedrige Röhrensystem hat die Aufgabe, die eingeatmete Luft in die Lungenbläschen (Alveolen) zu leiten. Zur rechten und linken Lungenseite gehen in der Luftröhre je ein „Stammbronchus“ hervor, die sich jeweils wieder in links zwei und rechts drei „Lappenbronchien“ aufteilen. Aus den Lappenbronchien gehen die „Segmentbronchien“ hervor. Bis die Atemluft die Alveolen erreicht, hat sie insgesamt 22 „Generationen“ von Atemwegen zu passieren (Abb. 1). Von der Luftröhre an abwärts nimmt der Gesamtquerschnitt der Atemwege immer mehr zu. Daher hat der Atemstrom bei einem gesunden Menschen nur einen geringen Strömungswiderstand. Die Verzweigungsstellen der Atemwege sind so gebaut, dass sich dort wenig Luftwirbel bilden können. Das ist auch der Grund dafür, dass nur bei sehr schneller Atmung Strömungsgeräusche zu hören sind. Genau dies ändert sich, wenn sich die Atemwege verengen und die Luft durch einen stark verkleinerten Atemwegsquerschnitt strömen muss. Jedoch wird später ausführlich auf die für Asthma typischen Veränderungen eingegangen (vgl. Nolte 1995, 15f).
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Abb. 1 Aufbau des Atemsystems (Nolte 1995, 16)
2.3 Das Innere der Atemwege
Die großen menschlichen Atemwege, die Luftröhre, die von ihr abgehenden Stammbronchien, die Lappenbronchien, die Segmentbronchien, haben Knorpelspangen, die ihre Lichtung offen halten. Je näher man in den Bereich der Alveolen kommt, desto seltener werden die Knorpelringe, bis sie in dem Bereich der Bronchien, der Bronchiolen, vollkommen verschwinden. Aus einer nur noch sehr dünnen Wand bestehen diese kleinsten Atemwege. Die Wand ist innen von einem flachen Epithel (Zellschicht) überkleidet. Diese kleinsten Atemwege können sehr leicht in sich zusammenfallen. Dies geschieht, wenn der Umgebungsdruck größer wird als der in ihrer Lichtung herrschende Druck. Man nennt so etwas „Bronchialkollaps“. Bei einem Asthmaanfall kann man einen Bronchialkollaps erzeugen, wenn man versucht die Ausatmung durch Muskelkraft zu beschleunigen. Die für einen Asthmaanfall typischen giemenden und pfeifenden Geräusche verstärken sich dadurch erheblich.
In erster Linie wird die Weite der menschlichen Atemwege durch die glatte Muskulatur reguliert. Im Gegensatz zur Muskulatur der Beine und Arme hängt der Spannungszustand der Bronchialmuskulatur nicht von dem eigenen Willen ab. Im Wesentlichen wird er durch das vegetative Nervensystem reguliert, wobei die beiden Gegenspieler Sympathikusnerv und Vagusnerv wie zwei Zügel wirken: der Sympathikusnerv bringt die Muskulatur zum erschlaffen und der Vagusnerv zur Verkrampfung.
Mitten in der Bronchialwand liegt ringförmig die Bronchialmuskulatur. Bei einem Asthmaanfall kommt es zur erschwerten Atmung, weil sich der Muskelschlauch des Bronchialsystems innerhalb von Minuten zusammenzieht und die Lichtung der Bronchien auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Ausdehnung verkleinern.
Das gesamte Röhrensystem der Bronchien ist innen von einer dünnen Sekretschicht bedeckt. Innerhalb der Bronchialwand liegende Schleimdrüsen bilden dieses Sekret, deren Ausführungsgänge in die Bronchiallichtung münden. In der Epithelschicht gibt es die Schleimdrüsen nicht mehr. Dafür enthalten die kleinen Atemwege „Brecherzellen“, die prall mit Schleim gefüllt sind und diesen in die Bronchiallichtung abgeben können.
Der „Schleimfilm“, der die Bronchien innen auskleidet, hat eine wichtige Abwehrfunktion, da er wichtige Abwehrstoffe gegenüber Krankheitserreger enthält. Bei einem Asthmaanfall wird jedoch viel zu viel und viel zu zähes Sekret produziert, was zur Folge hat, das nun nicht mehr die Bronchien wie ein Teppich ausgekleidet werden, sondern auch die Lichtung der Bronchien eingeengt oder sogar ganz verschlossen wird.
Das gesamte Atemsystem ist bis oberhalb der Lungenbläschen mit einem Zylinderepithel mit feinsten Flimmerhärchen ausgekleidet. Die Flimmerhärchen bewegen sich entgegen dem Einatmungsstrom. Ihre Aufgabe besteht darin, die im Bronchialschleim hängen gebliebenen, eingedrungenen Partikelchen, auf einem Schleimfilm wieder nach oben zu befördern. Ein gesunder Mensch merkt nichts von der stillen Tätigkeit der Flimmerhärchen („Zilien“). Das nach oben beförderte Sekret wird verschluckt. Wenn die gebildete Schleimmenge jedoch eine bestimmte Grenze übersteigt, dann schafft der Flimmermechanismus es nicht mehr allein, das Sekret hinaus zu befördern. Es löst, da es an der Lichtung hängen bleibt, einen durch Reizung sensibler Faserendigungen Hustenreflex aus. Das Aushusten von Sputum (Auswurf) kann man also als ein Krankheitszeichen bezeichnen, da es darauf hin deutet, dass irgendetwas im Bereich des Selbstreinigungsmechanismus der Lunge nicht mehr stimmt.
Wenn die eingeatmete Luft das Röhrensystem passiert hat, gelangt sie in einen Raum, der zwar nur wenige Liter groß ist, aber eine riesige Oberfläche besitzt. Dort befinden sich ca. 300 Millionen 0,3mm kleine Bläschen („Alveolen“), die durch eine hochdifferenzierte Kammerbildung ihren Platz finden. Das zuvor zylindrische Epithel ist in den letzten Atemwegsgenerationen immer dünner geworden und ist schließlich im Bereich der Alveolen extrem schmal. Dies hat den Sinn, die Passage der Atemgase von den Lungenbläschen ins Blut (Sauerstoff) und vom Blut in die Alveolen (Kohlendioxid) so leicht wie möglich zu machen (vgl. Nolte 1995, 15ff). Bei diesem Gasaustausch entsteht, zwischen der sauerstoffreichen eingeatmeten Luft und der Sauerstoffarmut in den Blutkapillaren, ein Druckgefälle. Um dies auszugleichen, gelangen Sauerstoffmolekühle durch die Membran.
Umgekehrt besteht ein Druckunterschied zwischen der hohen Kohlendioxidkonzentration in den Kapillaren und der niedrigen Kohlendioxidkonzentration in den Alveolen. Indem Kohlendioxid an die Lungenbläschen abgegeben wird, entsteht dieser Druckausgleich (vgl. Cernaj 1997, 17).
So können, wenn die vorgeschalteten Atemwege verengt sind, die dahinter gelegenen Alveolen durch die eingeatmete Luft erheblich überdehnt werden. Bei einem Asthmaanfall wird dann mit dem Einsatz aller zur Verfügung stehenden Muskeln die Luft durch das verengte Bronchialsystem zwar in die Lungenbläschen hineingebracht, jedoch strömt sie nur unvollständig wieder heraus. Die Überdehnung der Alveolen führt allerdings zu keiner Schädigung, da diese voll rückbildungsfähig sind, sobald die Atmung wieder frei wird (vgl. Nolte 1995, 15ff).
2.4 Die Atemmuskulatur und Atemregulierung
„Die Atemmuskulatur macht aus der Lunge eine Art Blasebalg, der Luft ansaugt und wieder abgibt. Der Vorgang der Atmung wird vom Gehirn gesteuert, er ist nur bedingt unserem Willen unterworfen“ (Cernaj 1997, 18). Es ist eine Muskulatur erforderlich, damit die eingeatmete Luft den Weg in die Lungen nehmen kann. Denn nur wenn der Brustkorb sich erweitert und eine Art Sog entstehen lässt, der der Atemluft den Weg in die Bronchiolen erleichtert, gelangt die Luft in die Lunge. Die Atemmuskulatur bilden das Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskeln. Diese sind für die Erweiterung notwendig. Bei erschwerter Atmung oder schwerer körperlicher Arbeit wird die Atemhiflsmuskulatur hinzugezogen, die sich von der Wirbelsäule und vom Kopf bis zu den Rippen zieht.
Der Wichtigste Atemmuskel ist das Zwerchfell, das am unteren Ende des Brustkorbs sitzt und die Grenze zum Bauchraum darstellt. „Beim Einatmen heben sich durch Kontraktion der Zwischenrippenmuskeln die Rippen, der Brustkorb erweitert sich, das Zwerchfell zieht sich zusammen und wölbt sich nach unten. So entsteht im Brustkorb ein Unterdruck, der notwendig ist, damit Atemluft in die Lungen strömen kann. Beim Ausatmen geschieht genau das Umgekehrte: Die Rippen senken sich. Das Zwerchfell erschlafft und wölbt sich nach oben, die Lungen ziehen sich zusammen, was alles zusammen eine Verkleinerung des Brustkorbs bewirkt. Die Luft strömt wieder aus“ (Cernaj 1997, 18f).
Wie alle lebenswichtigen Funktionen des Körpers ist auch die Atmung doppelt gesichert. Messfühler im Gehirn reagieren auf ein Absinken des Kohlendioxidspiegels im Blut, Messfühler an der Halsschlagader auf die Abnahme des Sauerstoffgehalts. Der Kohlendioxidgehalt des Blutes wird im Zwischenhirn kontrolliert. Bei erhöhter Konzentration wird eine verstärkte Atemtätigkeit angeregt, bis die Werte wieder normal sind. Weitere Messfühler liegen im Bereich der Halsschlagader (die so genannten Aorten- und Karotiskörperchen). Sie überprüfen den Sauerstoffgehalt im Blut und bewirken beim Absinken des Wertes eine verstärkte Atmung. In der Frequenz und der Tiefe der jeweiligen körperlichen Belastung wird die Atmung angepasst. Sie ist nur bedingt willentlich zu beeinflussen. Man kann den Atem anhalten, schneller oder auch langsamer atmen, aber alles nur für kurze Zeit.
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- Citation du texte
- Annika Kageler (Auteur), 2005, Asthma. Ursache, Diagnose und Behandlung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68635
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