Die Oper Gabriels war eins der letzten großen Bauvorhaben in
Versailles bevor die Revolution dem Schloßleben ein Ende setzte. Diese
letzte architektonische Manifestation königlicher Macht in Frankreich
gehört noch tief ins 18. Jh. in die Regierungszeit Ludwigs XV., wo die
Autorität des Monarchen noch unumstößlich im politischen Denken eines
jeden Franzosen verwurzelt war. Sozialhistorisch fügt sich die Oper also
noch in die Reihe der traditionellen Hoftheater, wenn auch einige Elemente
wie das Vestibül oder die großzügigen Treppenläufe bereits den Charakter
der städtischen Theaterhäuser vorahnen lassen. Stilistisch und vor allem
technisch gesehen ist die Oper von Versailles jedoch unzweideutiges
Sinnbild für höchsten Fortschritt und Modernität.
Zu diesem Bauwerk hat es im Rahmen der Versailles-Forschung
bereits umfangreiche Untersuchungen gegeben. Vor allem die
Restaurierung in den 50er Jahren bot Anlaß, das in Fülle
zusammengetragene Material zu veröffentlichen. Besonders hervorzuheben
sind hier Pierre Verlets Aufsatz in der Revue de l’histoire du théatre von
1957, in derselben Zeitschrift eine Abhandlung von Alfred Marie (1951)
sowie eine umfassende monographische Publikation in den Monuments
historiques de la France, 1957.
So sehr diese zahlreichen Veröffentlichungen das rege
kunsthistorische Interesse an der Oper bezeugen, lassen sie doch nicht
darüber hinwegtäuschen, daß eine zusammenhängende Darstellung der
Bau- und Kulturgeschichte des Theaters im Rahmen der gesamten
Schloßgeschichte noch fehlt. Die meisten Autoren beschränken sich in
ihren Ausführungen auf eine Aufzählung von Fakten, ohne sie unter den
genannten Gesichtspunkten zu bewerten.
Hauptanliegen der nachstehenden Arbeit ist es, aus der vorhandenen
Sekundärliteratur eine informative Synthese zu ziehen und der Versuch
einer stilistischen Einordnung. In der Gliederung folgt sie der historischen
Chronologie. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Baugeschichte
- Theaterpläne für den Sonnenkönig
- Die Pläne Gabriels und ihre Ausführung
- Die Zeiten des Glanzes (1770-1789)
- Die Eröffnung der Oper 1770
- Die Nutzung der Oper bis zur Revolution
- Die Revolution und ihre Folgen
- Die Restaurierung der Oper (1950-1957)
- Schluß
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Oper von Versailles, einem bedeutenden Bauwerk der französischen Architekturgeschichte. Sie untersucht die Baugeschichte des Theaters, seine Nutzung während der Glanzzeit des französischen Hofes und die Auswirkungen der Revolution auf das Gebäude. Die Arbeit analysiert auch die Restaurierung der Oper im 20. Jahrhundert und beleuchtet die Bedeutung des Bauwerks als Zeugnis der französischen Kulturgeschichte.
- Die Baugeschichte der Oper von Versailles
- Die Rolle des Theaters als Ort königlicher Repräsentation und Festlichkeit
- Die Auswirkungen der Revolution auf die Oper und das Schloss Versailles
- Die Restaurierung der Oper und die Wiederherstellung ihrer ursprünglichen Pracht
- Die Bedeutung der Oper von Versailles als Kulturdenkmal und Zeugnis der französischen Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Oper von Versailles vor und beleuchtet ihre Bedeutung im Rahmen der Schlossgeschichte. Sie beschreibt die Oper als das letzte große Bauvorhaben in Versailles vor der Revolution und als Symbol für die königliche Macht in Frankreich. Die Einleitung führt auch die wichtigsten Forschungsarbeiten zum Thema ein und hebt die Notwendigkeit einer zusammenhängenden Darstellung der Bau- und Kulturgeschichte des Theaters hervor.
Das Kapitel "Die Baugeschichte" befasst sich mit den Planungen und der Ausführung des Opernbaus. Es beschreibt die verschiedenen Theaterpläne, die im Laufe der Zeit für Versailles entstanden sind, und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Errichtung eines repräsentativen Hoftheaters verbunden waren. Das Kapitel analysiert auch die stilistischen Einflüsse, die auf die Architektur der Oper wirkten, und zeigt die Entwicklung vom Rokoko zum Neoklassizismus auf.
Das Kapitel "Die Zeiten des Glanzes" schildert die Nutzung der Oper während der Regierungszeit Ludwigs XV. und Ludwigs XVI. Es beschreibt die Eröffnung des Theaters im Jahr 1770, die Hochzeitsfeiern, die dort stattfanden, und die Bedeutung der Oper als Ort für Opernaufführungen, Ballett und gesellschaftliche Veranstaltungen. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle der Oper als Symbol für die Pracht und den Reichtum des französischen Hofes.
Das Kapitel "Die Revolution und ihre Folgen" beschreibt die Auswirkungen der Revolution auf die Oper von Versailles. Es schildert die Plünderung des Schlosses, die Zerstörung der Einrichtung und die Folgen für das Gebäude. Das Kapitel beleuchtet auch die Bemühungen um den Erhalt der Oper als Kulturdenkmal und die ersten Restaurierungsarbeiten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Oper von Versailles, die französische Architekturgeschichte, die königliche Repräsentation, die Revolution, die Restaurierung und die Bedeutung des Bauwerks als Kulturdenkmal. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Theaterstils vom Rokoko zum Neoklassizismus und untersucht die Rolle der Oper als Zeugnis der französischen Kulturgeschichte. Weitere wichtige Themen sind die Baugeschichte, die Nutzung des Theaters während der Glanzzeit des französischen Hofes und die Auswirkungen der Revolution auf das Gebäude.
- Citar trabajo
- Anna Purath (Autor), 1998, Die Oper von Versailles, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6857
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