Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit dem Thema Werkstattlernen als Unterkategorie des offenen Unterrichts in deutschen Schulen. Herkunft des offenen Unterrichts ist England, dort wurde diese Art des Unterrichtskonzeptes im 20. Jahrhundert zuerst notiert. Anders als in Deutschland, wo Werkstattlernen nur als Gegenvorschlag für einige wenige Fächer zum herkömmlichen Frontalunterricht gilt, herrschen in der Schweiz offene Unterrichtskonzepte in jedem Schulfach vor. Zu Beginn der Arbeit wird eine Einführung über das offene Lernen als Unterrichtsversuch gegeben, bevor eine Definition des Werkstattlernens folgt, die aus den einzelnen Bestandteilen des Kompositums ‚Werkstatt + Lernen’ hergeleitet wird. Ziel dieser Arbeit ist es, Vor- und Nachteile der Konzeption Werkstattlernen herauszuarbeiten. Daher werden zunächst die Umsetzung und der Durchführungszeitpunkt dieser offenen Unterrichtsform erläutert. Fernerhin werden die Vor- und Nachteile des Werkstattlernens aufgezeigt und erklärt, bevor die daraus folgernden Konsequenzen zu den Zielsetzungen und Prinzipien des offenen Unterrichts angebracht wird. Daran anknüpfend wird auf den Kerngedanken dessen im Bezug auf den Fremdsprachenunterricht eingegangen. Im Schlussteil wird zusammenfassend erläutert, inwiefern die Durchführung des Werkstattlernens als alternative Unterrichtsform als positiv oder negativ anzusehen ist und was sich für den Schulunterricht in Deutschland dementsprechend perspektivisch daraus ableiten lässt.
Da das Konzept des offenen Unterrichts noch relativ neu und modern ist, bin ich sehr gespannt auf die Ergebnisse dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Werkstattlernen als Teil des offenen Lernens
2.1 Offener Unterricht
2.2 Werkstattlernen
2.3 Umsetzung des Werkstattlernens
2.4 Wann und wo wird Werkstattlernen durchgeführt?
2.5 Vorteile des Werkstattlernens
2.6 Nachteile des Werkstattlernens
2.7 Werkstattlernen im Fremdsprachenunterricht
2.8 Die Rolle des Lehrkörpers im Werkstattlernen
3. Schlussteil
4. Literaturverzeichnis
Einleitung
Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit dem Thema Werkstattlernen als Unterkategorie des offenen Unterrichts in deutschen Schulen. Herkunft des offenen Unterrichts ist England, dort wurde diese Art des Unterrichtskonzeptes im 20. Jahrhundert zuerst notiert. Anders als in Deutschland, wo Werkstattlernen nur als Gegenvorschlag für einige wenige Fächer zum herkömmlichen Frontalunterricht gilt, herrschen in der Schweiz offene Unterrichtskonzepte in jedem Schulfach vor.
Zu Beginn der Arbeit wird eine Einführung über das offene Lernen als Unterrichtsversuch gegeben, bevor eine Definition des Werkstattlernens folgt, die aus den einzelnen Bestandteilen des Kompositums ‚Werkstatt + Lernen’ hergeleitet wird. Ziel dieser Arbeit ist es, Vor- und Nachteile der Konzeption Werkstattlernen herauszuarbeiten. Daher werden zunächst die Umsetzung und der Durchführungszeitpunkt dieser offenen Unterrichtsform erläutert. Fernerhin werden die Vor- und Nachteile des Werkstattlernens aufgezeigt und erklärt, bevor die daraus folgernden Konsequenzen zu den Zielsetzungen und Prinzipien des offenen Unterrichts angebracht wird.
Daran anknüpfend wird auf den Kerngedanken dessen im Bezug auf den Fremdsprachenunterricht eingegangen. Im Schlussteil wird zusammen-fassend erläutert, inwiefern die Durchführung des Werkstattlernens als alternative Unterrichtsform als positiv oder negativ anzusehen ist und was sich für den Schulunterricht in Deutschland dementsprechend perspektivisch daraus ableiten lässt.
Da das Konzept des offenen Unterrichts noch relativ neu und modern ist, bin ich sehr gespannt auf die Ergebnisse dieser Arbeit
2. Werkstattlernen als Teil des offenen Unterrichts
2.1 Offener Unterricht
Offener Unterricht, abgeleitet vom englischen Begriff „Open Education“ hat ihren Ursprung in der Erziehungsphilosophie englischer Primarstufen. Unabhängig voneinander wurden dort im 20. Jahrhundert in verschiedenen Schulen ähnliche Konzepte entwickelt, die mit den pädagogischen Konzepten der Reformpädagogik zu vergleichen sind.[1]
Heute verbirgt der Begriff des offenen Unterrichts weitestgehend „Unterrichtskonzepte bzw. Arbeitsformen wie die Freie Arbeit, der Wochenplanunterricht, das projektorientierte Lernen, der Werkstatt-unterricht und das Stationslernen“.[2] Ziel des offenen Lernens ist es, Schülerinnen und Schüler (im Nachfolgenden nur Schüler/innen genannt) eine Handlungsfreiheit und gewisse Wahlmöglichkeiten im Unterrichtsgeschehen zu übermitteln (??!!), die in der Art und Weise in sonstigen Unterrichtsformen nicht üblich sind. Der Begriff der Freiheit, wie er hier auftritt, erklärt Tätigkeiten allerdings nur dann als frei, sofern sie nicht direkt vom Lehrkörper angeordnet werden, sondern im Rahmen eines Planes oder durch die Auswahl von Arbeitsmitteln entsteht. Daraus resultierend lässt sich sagen, dass eine „Verschiebung der Lehrerrolle“[3] auftritt. Anstelle der üblichen fragend-entwickelnden Ergebnisorientierung wird eine Differen-zierung ermöglicht, da der Lehrer versucht, durch ausgewählte Materialien Themen zugänglicher zu machen. Die Motivation der Schüler wird dadurch erhöht, da sie eigenständig aus den vorhandenen Materialien auswählen können. Dies führt eine Individualisierung des Lernprozesses eines jeden Schülers mit sich. Es ist jedoch zu sagen, dass die verfügbaren Materialien aus einer vom Lehrer klar vorgegebenen Auswahl stammen. Die Freiheit der Schüler liegt darin, dass sie selbst entscheiden können mit welcher Arbeit sie beginnen möchten, wie viel Zeit sie auf welche Aufgabe anwenden möchten und wo bzw. mit wem sie arbeiten wollen.[4]
2.2 Werkstattlernen
Um den Begriff des Werkstattlernens zu definieren ist es sinnvoll, zunächst die Einzelteile des Kompositums zu bestimmen und zu erläutern. Werkstatt und Lernen scheinen auf den ersten Blick zwei Elemente zu sein, die in keinem besonderen Zusammenhang zu stehen scheinen. Eine Definition für Werkstatt lautet wie folgt:
„Eine Werkstatt oder Werkstätte im ursprünglichen Sinn ist ein handwerklicher Betrieb, in dem technische oder künstlerische Gegenstände gefertigt, entwickelt oder repariert werden.
Von den Werkstätten dieses Typs sind die wichtigsten:
-Autowerkstatt (auch KFZ-Werkstatt)
-allgemein: Reparaturwerkstatt
-Tischler-, Schlosserwerkstatt, Schneiderei, Spenglerei
-Atelier, Bildhauer- und Kunstwerkstatt
Im übertragenen Sinn umfasst der Begriff auch Arbeitsstätten mit geistigen Themen, wie
-Kulturwerkstatt
-Theaterwerkstatt.“[5]
Vom ursprünglichen Bild der Werkstatt als Ort der Reparatur oder Herstellung von handwerklichen Dingen lässt sich also ein Schaffensraum ableiten, der geistige Themen behandelt. Nah verwandt mit den Kultur- und Theaterwerkstätten ist also auch die Lernwerkstatt in den Schulalltag implementiert. Ein Werk als solches muss also nicht zwingend auf handwerkliches Arbeiten zurückzuführen sein, es kann vielmehr auch als Ergebnis schöpferischen Tuns und geistiger Handlungen angesehen werden.
Lernen hingegen wird wie folgt definiert:
„Unter Lernen versteht man den individuellen Erwerb von Kenntnissen sowie von geistigen und körperlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Lernen kann als systematische Änderung des Verhaltens aufgrund gewonnener und durchdachter Informationen (Wissen) durch Wahrnehmung von Veränderungen in der Umwelt bezeichnet werden.“[6]
Diese Definition arbeitet sehr deutlich heraus, dass Lernen ein individueller Prozess ist, der von unterschiedlichen Faktoren geprägt wird. Ausgehend von der Begriffsbildung Werkstattlernen als Kompositum aus Werkstatt (Schaffensraum für geistige und schöpferische Tätigkeit) + Lernen (individueller Prozess zum Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten), so erhält man für den Begriff des Werkstattlernens eine Definition, die wie folgt lauten könnte.
Werkstattlernen ist eine kreative Möglichkeit, durch schöpferische und geistige Tätigkeiten zum individuellen Erwerb von Kenntnissen zu bestimmten Themengebieten und Fähigkeiten in bestimmten Bereichen zu erlangen.
2.3 Umsetzung des Werkstattlernens
Werkstattlernen, als eine offene Form der Unterrichtsgestaltung, wurde „als reformpädagogisch geprägtes Konzept Ende der siebziger Jahre [...] in der Schweiz konzipiert, dann aber [...] von Reichen zu der heute vorzufindenen Form weiterentwickelt [...]. „[7] Diese Art des Lernens zielt besonders darauf hin, eine stärkere Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler „in den Prozess der Planung, Aufbereitung und Durchführung“ der jeweiligen Unterrichtseinheit.[8] Hierbei können die Schüler/innen sowohl eigene Themen erstellen als auch vom Lehrer vorgestellte Themen erarbeiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Unterrichtsformen sind es beim Werkstattlernen die Schüler/innen, die Informationen und Ideen sammeln, sich um Material kümmern, dieses bearbeiten und daraus Aufgabenstellungen formulieren. Die verschiedenen Niveaus und Lerntempi jedes Schülers und jeder Schülerin können hierbei beachtet werden:
Um den unterschiedlichen Lernausgangslagen aller Kinder gerecht zu werden, stehen ein „Überangebot“ an Aufträgen sowie differenzierte Aufgabenstellungen zur Verfügung. Für jedes Lernangebot zeichnet ein Kind verantwortlich (Chefsystem). Dabei zeigt sich die Verantwortung auf der einen Seite darin, das entsprechende Material zu verwalten und darauf zu achten, dass alles wieder an seinen Platz gelangt.[9]
[...]
[1] Vgl. Sehrbrock, Peter M.: Offener Unterricht als Befreiende Pädagogik in der Schule. Pragmatische Reflexionen. Zentrum für pädagogische Berufspraxis, 1997, S12f.
[2] Peschel, Falko: Offener Unterricht. Idee. Realität. Perspektive und ein praxiserprobtes Konzept zur Diskussion. Balltmannsweiler: Schneider Verlang Hohengehren, 2002, S.8.
[3] Ebd., S.8.
[4] Vgl. Ebd., S. 8f.
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Werkstatt (Juli 2005)
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Lernen (Juli 2005)
[7] Ebd., S.29.
[8] Ebd., S. 64.
[9] http://www.learn-line.nrw.de/angebote/flex/Handbuch2/Handbuch2-4_4.html (Juni 2005)
- Citation du texte
- Carolin Klöver (Auteur), 2005, Werkstattlernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68555
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