Die Schule steht derzeit vor großen Problemen: Die Gesellschaft verändert sich schneller, als
die Pädagogik reagieren könnte; eine eindeutige Verschiebung der Kompetenzen ist
unübersehbar: Schüler leiden unter Konzentrationsschwäche, werden überfordert, sind
Einzelkämpfer und mediengesteuert und werden vom Unterricht oftmals nicht erreicht.
Besonders in der Grundschule ist zu beobachten, dass wir es heute mit einer veränderten
Kindheit zu tun haben.
Da sind verhaltensauffällige Kinder – ängstliche, hyperaktive, störende-, Kinder mit
Lernproblemen in so starkem Umfang vorhanden, dass in manchen Klassen ein guter Teil der
Zeit damit zugebracht werden muss, erforderliche Lernvoraussetzungen erst zu schaffen.
In einer komplexen und differenzierten Gesellschaft wie der unsrigen kann die Schule Kinder
nicht mehr auf alle Inhalte und Situationen vorbereiten, die ihnen im späteren Leben
begegnen könnten. Die Inhalte für eine von allen Seiten der Gesellschaft akzeptierte
"Allgemeinbildung" sind wegen ihrer Vielfalt nicht mehr verbindlich definierbar. Schule
muss diesem Wandel begegnen, indem sie die Gleichsetzung von Lernzielen mit den
Lerninhalten auflöst und übergeordnete Zielsetzungen definiert.
Diese Überlegungen zeigen sich durch Formulierung ( aktuell in den neuen
Rahmenlehrplänen für die Sekundarstufe 1 ) von Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen,
deren Vermittlung zwar nur durch die Arbeit an konkreten Inhalten zu erreichen ist, die aber
auf eine Befähigung der Kinder über die jeweiligen Fachgrenzen hinaus abzielen.
"Methodenkompetenz", "Problemlösefähigkeit" oder das "lebenslange Lernen" sind
Schlagworte, die in der Diskussion um schulische Zielsetzungen derzeit eine große Rolle
spielen.
Genau diese Zielsetzungen hat aber auch Bruner vor Augen, wenn er das Konzept des
entdeckenden Lernens vertritt. Um zu neuem Lernen unter Anwendung von bereits Gelerntem
fähig zu sein, muss der Lernende allgemeine Techniken des Problemlösens entwickelt haben.
Nur mit ihnen ist er in der Lage, neu auftretende Probleme relativ selbständig anzugehen und
effektiv zu lösen. Zur kognitiven Struktur gehören für Bruner nicht nur Wissen, Kenntnisse
und Einsichten, sondern auch die Fähigkeiten, Problemstellungen zu analysieren, Hypothesen
zu formulieren und experimentell zu überprüfen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff des entdeckenden Lernens
- Zur Geschichte und Entwicklung des Begriffs „entdeckendes Lernen"
- Der Versuch einer Definition
- Das Wesen des entdeckenden Lernens
- Entdeckendes Lernen als Unterrichtsmethode
- Die Gestaltung der Lernsituation
- Sozialform beim entdeckenden Lernen
- Schwierigkeiten und Grenzen des entdeckenden Lernens
- Resumee
- Ein Unterrichtsbeispiel für entdeckendes Lernen
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Konzept des entdeckenden Lernens. Ziel ist es, den Begriff und sein Wesen zu erläutern, seine historische Entwicklung aufzuzeigen und seine Relevanz für den heutigen Unterricht zu beleuchten. Die Arbeit soll insbesondere die Vorteile und Grenzen des entdeckenden Lernens in der Praxis aufzeigen.
- Der Begriff des entdeckenden Lernens und seine historische Entwicklung
- Das Wesen des entdeckenden Lernens und seine charakteristischen Merkmale
- Entdeckendes Lernen als Unterrichtsmethode und seine Gestaltung
- Schwierigkeiten und Grenzen des entdeckenden Lernens in der Praxis
- Ein Unterrichtsbeispiel für entdeckendes Lernen in der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die aktuellen Herausforderungen der Schule und die Notwendigkeit, den Wandel der Gesellschaft zu reflektieren. Sie stellt dar, dass der traditionelle Unterricht oftmals nicht mehr den Bedürfnissen der Schüler entspricht und die Notwendigkeit einer neuen Lernkultur betont wird. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Konzept des entdeckenden Lernens als eine mögliche Alternative zu beleuchten.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff des entdeckenden Lernens und seiner Geschichte. Es werden verschiedene Definitionsversuche von bekannten Pädagogen und Psychologen vorgestellt und die Entwicklung des Konzepts von der sokratischen Methode bis hin zu zeitgenössischen Didaktikern nachgezeichnet. Dabei wird deutlich, dass das entdeckende Lernen keine neue Erfindung ist, sondern seine Wurzeln in der Geschichte der Pädagogik hat.
Im zweiten Kapitel wird das entdeckende Lernen als Unterrichtsmethode genauer betrachtet. Es werden die Gestaltung der Lernsituation, die Rolle des Lehrers und die verschiedenen Sozialformen, die sich für diese Lernmethode eignen, erläutert. Dabei wird deutlich, dass entdeckendes Lernen nicht nur eine Methode, sondern ein Unterrichts- und Erziehungsprinzip ist, das die gesamte Lernkultur verändern kann.
Das dritte Kapitel präsentiert ein Unterrichtsbeispiel für entdeckendes Lernen in der Grundschule. Anhand eines konkreten Beispiels wird gezeigt, wie Schüler selbstständig ein Problem erforschen, Hypothesen aufstellen und diese durch Experimente überprüfen. Das Beispiel zeigt die Vorteile des entdeckenden Lernens, wie die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das entdeckende Lernen, die Unterrichtsmethode, die Geschichte der Pädagogik, die Rolle des Lehrers, die Gestaltung der Lernsituation, die Sozialformen, Schwierigkeiten und Grenzen des entdeckenden Lernens, Unterrichtsbeispiel, Grundschule, Selbstständigkeit, Kreativität, kritisches Denken.
- Arbeit zitieren
- Romy Thiel (Autor:in), 2002, Die Phänomenologie des "entdeckenden Lernen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6829
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