Seit einigen Jahren wird Case Management, nachdem es in den USA schon Ende der 70erJahre entwickelt wurde, in Deutschland vermehrt angewendet. Auch im Bereich der Suchtkranken- und Drogenhilfe. Case Management wird meist bei komplexen Problemlagen und Handlungsbedarf von mehreren Personen, Einrichtungen und/oder Diensten angewendet. Die Aufgabe des Case Managers ist hierbei die Steuerung und Koordination der verschiedenen Maßnahmen über einen längeren Zeitraum hinweg. Je nach Programm variiert die Intensität in welcher der Case Manager selbst mit dem Klienten arbeitet bzw. ihn an andere Stellen vermittelt.
Case Management hat immer die Aufgabe, Desintegration und Diskontinuität zu vermeiden. Es soll sichergestellt werden, dass die Klienten zu allen nötigen Leistungen Zugang bekommen und dass Leistungserbringer aufeinander abgestimmt anstatt kurzfristig und episodenhaft handeln. Auch durch Medikalisierung (im vielen Bereichen entsprechend Psychologisierung oder Pädagogisierung) und Ökonomisierung ist Case Management beeinflusst. Während ersterem entgegengesteuert werden soll, hat letzteres, durch Innovationsdruck, die Verbreitung von Case Management eher gefördert. Gerade bei der Arbeit mit hochbelasteten Klientengruppen – dazu zählen beispielsweise Suchtkranke mit einer weiteren psychischen Erkrankung oder chronisch Mehrfachabhängige – hat sich Case Management, wie Studien belegen, bewährt.
Seit einigen Jahren wird Case Management, nachdem es in den USA schon Ende der 70er Jahre entwickelt wurde (vgl. Galuske 2001, S. 195), in Deutschland vermehrt angewendet (vgl. Schu 2003, S. 119). Auch im Bereich der Suchtkranken- und Drogenhilfe (vgl. ebd.).
Case Management wird meist bei komplexen Problemlagen und Handlungsbedarf von mehreren Personen, Einrichtungen und/oder Diensten angewendet. Die Aufgabe des Case Managers ist hierbei die Steuerung und Koordination der verschiedenen Maßnahmen über einen längeren Zeitraum hinweg (vgl. Wendt 2001, S. 14). Je nach Programm variiert die Intensität in welcher der Case Manager selbst mit dem Klienten arbeitet bzw. ihn an andere Stellen vermittelt[1].
Case Management hat immer die Aufgabe, Desintegration und Diskontinuität zu vermeiden. Es soll sichergestellt werden, dass die Klienten zu allen nötigen Leistungen Zugang bekommen und dass Leistungserbringer aufeinander abgestimmt anstatt kurzfristig und episodenhaft handeln (vgl. Ewers 2000a, S. 31f.). Auch durch Medikalisierung (im vielen Bereichen entsprechend Psychologisierung oder Pädagogisierung) und Ökonomisierung ist Case Management beeinflusst. Während ersterem entgegengesteuert werden soll, hat letzteres, durch Innovationsdruck, die Verbreitung von Case Management eher gefördert (vgl. ebd. S.31ff, S.47). Gerade bei der Arbeit mit hochbelasteten Klientengruppen – dazu zählen beispielsweise Suchtkranke mit einer weiteren psychischen Erkrankung oder chronisch Mehrfachabhängige – hat sich Case Management, wie Studien belegen, bewährt (vgl. z.B. Wendt 1997; Wienberg 1992; zit. nach Schu 2003, S. 122).
Allgemein gilt: „Ziel von CM ist es, Fähigkeiten des Klienten zur Wahrnehmung sozialer Dienstleistungen zu fördern, professionelle, soziale und persönliche Ressourcen zu verknüpfen und höchstmögliche Effizienz im Hilfeprozess zu erreichen.“ (vgl. Neuffer 2002, S. 185). „Sozialarbeiter erfüllen damit einen wichtigen Teil ihres Mandates und ihrer Funktion, indem sie soziale oder gesundheitliche, therapeutische und erzieherische, religiöse, juristische u.a. Hilfen denen vermitteln und zukommen lassen, die auf derartige Leistungen ambulant (im eigenen Haushalt) oder in Institutionen und Organisationen angewiesen sind“ (Lowy 1988, S.31 zit. nach Galuske, 2001, S. 196). „Der Sozialarbeiter konzentriert seine Tätigkeit (beim Case Management, Anm. N.B.) nicht mehr auf die Verhaltensänderung des Klienten mittels psychosozialer Interventionstechniken, sondern er findet den Kern seiner Aufgabe in Ermittlung, Konstruktion und Überwachung eines problemadäquaten Unterstützungsnetzwerkes, zu dem sowohl die informellen sozialräumlichen Ressourcen (...) gehören, wie auch die formellen Angebote des (sozialen) Dienstleistungssektors“ (Galuske 2001, S. 197). Wobei dies nicht heißt, dass der Case Manager nicht mit Hilfe psychosozialer Interventionstechniken arbeitet. Im Großteil der Case-Management-Programme ist Beziehungsarbeit sehr wohl vorgesehen, wobei stets die sachlich-objektive, zielorientierte Arbeit im Vordergrund steht bzw. stehen sollte (vgl. Wendt 2001, S. 35f.).
Case-Management-Programme bauen meist auf den Case-Management-Regelkreis auf. Dieser besteht aus sechs Stufen: 1) Identifikation der Klienten, 2) Assessment (Bedarfserhebung), 3) Erstellung eines Versorgungsplans, 4) Implementation der Versorgungsplans, 5) Monitoring der Leistungserbringung und 6) Evaluation des Versorgungsplans (vgl. Ewers 2000b, S. 72ff.). Um seiner Aufgabe gerecht zu werden, muss der Case Manager Schritt für Schritt vorgehen und das heißt, er muss zuerst einmal dafür sorgen, dass er sein Klientel erreicht (vgl. Schu 2003, S. 122).
Ich möchte mich daher, anhand eines (imaginären) Case-Management-Projekts, dass ich in Anlehnung an zwei Modellprojektbeschreibungen und –auswertungen[2] kurz beschreiben werde, genauer mit der Phase der Identifikation des Case-Management-Regelkreises beschäftigen.
Die Phase der Identifikation möchte ich nun, erst theoretisch, danach bezogen auf das im Folgenden beschriebene Projekt, ausführlich darstellen.
[...]
[1] vgl. z.B. die Darstellung von „Case Management in der US-amerikanischen ambulanten Pflege: arbeitsorga-nisatorische Konsequenzen“ von Doris Schaeffer mit der Darstellung von „Case Management und ´Advocacy`: Erfahrungen aus der US-amerikanischen Sozialarbeit für Menschen mit HIV und Aids“ von Michael T. Wright mit der Darstellung von „Case Management als zentrales Element einer dienstleistungsorientierten Sozialhilfe“ von Claus Reis
[2] Ein Modellprojekt zu „Case Management in der Suchtkranken- und Drogenhilfe“ im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt von der Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH (FOGS) mit Projektleitung durch Hans Oliva und einem Berichtszeitraum von 1995 bis 2000 sowie ein Projekt der FH St. Pölten zu „Case Management im Handlungsfeld Sucht“ in Kooperation mit dem Verein Dialog durch die Anregung von Frau DSA Karin Goger durchgeführt von Studenten der FH St. Pölten mit einem Berichtzeitraum von 2003 bis 2005.
- Citation du texte
- Diplom-Sozialpädagogin (FH) Nina Braun (Auteur), 2005, Case Management in der Suchthilfe (Identifikation), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68187
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