In einer zeitgemäßen Gesellschaft werden viele Entscheidungen von Gruppen getroffen (Familie, Verein, Vorständen, Parteien, Regierungen).
Bedingt ist dies durch immer komplexer werdende Probleme und Sachverhalte. So sind für eine nachhaltige Lösung verschiedene Fachgebiete, Interessen und Motivationsgründe zu vernetzen. „Der einzelne Spezialist ist vielfach überfordert; er sieht das Problem einseitig“ (ROSENSTIEL 2003, 344). Die Entscheidungsfindung wird dann allerdings durch individuelle Präferenzen, unterschiedlich starke Persönlichkeiten, unterschiedliche Ansichten von Alternativen oder durch unterschiedliche Wissensstände der Mitglieder erschwert.
Bei divergierenden Interessen muss eine Gruppenentscheidung gefunden werden. Entscheidungen auf Gruppenbasis finden eine höhere Akzeptanz, als die Entscheidung eines Individuums. Krisenbewältigung, Umstrukturierungen, Änderung der Ablauforganisation werden oft durch Gruppenarbeit bewältigt. Dabei kann nicht immer von einer höheren Qualität bei Gruppenentscheidungen gegenüber von Einzelentscheidungen ausgegangen werden.
Gruppenentscheidungen sind im Allgemeinen dann überlegen wenn die Kreativität, Meinungsvielfalt ein wichtiger Faktor ist. Sie sind auch dann gegenüber Einzelentscheidungen überlegen in Bezug von besserer Qualität und höherer Effektivität.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
An- und Beilagenverzeichnis
1 Zeitgemäße Entscheidungsfindung
2 Was ist eine Gruppe
2.1 Worin unterscheidet sich Gruppe und Team
2.2 Gruppenunterscheidung
2.3 Gruppenmotivation
2.4 Gruppenkommunikation
2.5 Gruppenstruktur
3 Entscheidungen
3.1 Normative, präskriptive und deskriptive Entscheidungstheorie
3.2 Entscheidungen bei Sicherheit
3.3 Entscheidungen bei Risiko
3.4 Entscheidungen bei Unsicherheit
4 Entscheidungsfindung
4.1 Methoden der Entscheidungsfindung
4.2 Phasen der Entscheidungsfindung
4.3 Kreativitätsmethoden der Entscheidungsfindung
4.3.1 Brainstorming
4.3.2 Nominal-Gruppen-Technik
4.3.3 Delphi-Methode
4.3.4 Morphologisches Tableau
5 Praxisbeispiel–Arbeitsgruppe in einem Handelshaus
5.1 Szenario 1 – Bekanntes Produkt – Neuer Markt
5.2 Szenario 2 – Neues Produkt
5.3 Bewertung der Entscheidungsfindung
5.4 Optimierung der Entscheidungsfindung
6 Zusammenfassung
Quellenverzeichnis
An- und Beilagen
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungen:
Abb. 4.1: Entscheidungsalternativen – Quelle: Heintel/Kainz 1996, 110
Abb. 4.1: Prozessphasen - Quelle: Lindstädt 1997, 9
Abb. 4.2: Morphologisches Tableau – Quelle: Geschka/Geschka http://www.innovationsmanagement.de/kreativitaetstechnik/ tableau.html [Stand: 03.08.2006]
Tabellen:
Abb. 5.1: Parameterausprägung – Quelle: Eigener Entwurf
An- und Beilagenverzeichnis
Anlage:
Anlage 1 Online Gruppenentscheidungshilfe – Quelle: URL http://zope.groucho.info/groucho/html/ 22
1 Zeitgemäße Entscheidungsfindung
In einer zeitgemäßen Gesellschaft werden viele Entscheidungen von Gruppen getroffen (Familie, Verein, Vorständen, Parteien, Regierungen).
Bedingt ist dies durch immer komplexer werdende Probleme und Sachverhalte. So sind für eine nachhaltige Lösung verschiedene Fachgebiete, Interessen und Motivationsgründe zu vernetzen. „Der einzelne Spezialist ist vielfach überfordert; er sieht das Problem einseitig“ (Rosenstiel 2003, 344)
Die Entscheidungsfindung wird dann allerdings durch individuelle Präferenzen, unterschiedlich starke Persönlichkeiten, unterschiedliche Ansichten von Alternativen oder durch unterschiedliche Wissensstände der Mitglieder erschwert.
Bei divergierenden Interessen muss eine Gruppenentscheidung gefunden werden.
Entscheidungen auf Gruppenbasis finden eine höhere Akzeptanz, als die Entscheidung eines Individuums (vgl. Rosenstiel 2003, 351). Krisenbewältigung, Umstrukturierungen, Änderung der Ablauforganisation werden oft durch Gruppenarbeit bewältigt.
Dabei kann nicht immer von einer höheren Qualität bei Gruppenentscheid-ungen gegenüber von Einzelentscheidungen ausgegangen werden.
Gruppenentscheidungen sind im Allgemeinen dann überlegen wenn die Kreativität, Meinungsvielfalt ein wichtiger Faktor ist. Sie sind auch dann gegenüber Einzelentscheidungen überlegen in Bezug von besserer Qualität und höherer Effektivität (vgl. Rosenstiel 2003, 350).
2 Was ist eine Gruppe
Gruppen bestehen aus zumindest zwei, meist aber mehrere Mitglieder und bilden sich bewusst oder unbewusst. Eine Gruppe definiert sich als ein Zusammenschluss von Personen die über eine gewisse Zeit gemeinsam agieren, in der die Mitglieder sich gegenseitig beeinflussen und beeinflusst werden, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und eine Gruppenstruktur aufweisen (vgl. Antoni 1994, 24). Diese Gruppen arbeiten nach gewissen Regeln und Normen.
Größere Gruppen, die mehr als 20 Personen umfassen, beeinflussen sich gegenseitig nicht mehr in dem Maße, wie dies per Definition bei Kleingruppen geschieht. Aus Erfahrungen sind Kleingruppen mit fünf bis sechs Mitarbeitern am besten geeignet Entscheidungen zu treffen.
2.1 Worin unterscheidet sich Gruppe und Team
Als Team wird eine besonders gut eingespielte Gruppe bezeichnet, die über einen längeren Zeitraum eine erfolgreiche Bindung eingegangen ist. Bezeichnend sind die gute Kommunikation, gute Einflussnahme auf Entscheidungen aller Mitglieder, gegenseitiger Respekt und ein absolutes Wir-Gefühl (vgl. Kauffeld 2001, 35)
2.2 Gruppenunterscheidung
Eine Unterscheidung erfolgt in formelle und informelle Gruppen. Eine Einteilung in formelle Gruppen liegt dann vor, wenn Aufgaben von der Organisation vorgegeben sind. Informelle Gruppen orientieren sich an zwischenmenschlichen Beziehungen, dem Bedürfnis nach sozialen Kontakten am Arbeitsplatz (vgl. Strunz 2005, 6).
Innerhalb der formellen Gruppe können die Gruppen auch in Befehlsgruppe, Eingliederung erfolgt im Organigramm mit vor- und nach-gelagerten Stellen, sowie in Aufgabengruppen, keine hierarchische Strukturen innerhalb der Gruppe bei der Erfüllung der Arbeitsaufgabe, unterschieden werden. Während bei der informellen Gruppe nach Interessengruppen, Mitglieder verfolgen die gleichen Ziele z.B. Ärztestreik, und Freundschaftsgruppen, Mitglieder dieser Gruppen haben meist außerhalb der Organisation gleiche Ziele und Verbindungen, z.B. Freizeitverhalten, unterscheiden werden (vgl. Strunz 2005, 6).
2.3 Gruppenmotivation
Die Gruppenmotivation bildet sich aus der Motivation der Individuen, wobei nicht die Summe aller das Gesamtergebnis bildet, sondern lediglich als Grundeinstellung dient. Unter Motivation verstehen wir den intrinsischen Antrieb zur Bedürfnisbefriedigung. In der Theorie wurden unterschiedliche Theorien dazu entwickelt. Eine der bekanntesten ist die Freudsche Motivationstheorie. Unterstellt wird darin, dass das menschliche Verhalten größtenteils durch das Unterbewusstsein geprägt wird. Demnach kann selbst die eigene Motivation niemals vollkommen verstanden werden.
Eine weitere Motivationstheorie wurde von Maslow entwickelt. Die Grundannahme geht von fünf Bedürfnissenstufen aus und das Individum kann die nächst höhere Stufe nur durch vollkommene Befriedung der aktuellen Stufenbedürnisse erreichen.
Die Herzbergsche Motivationstheorie formuliert die Zwei-Faktoren-Motivationstheorie, die zwischen Dissatisfaktoren (Unzufriedenheit verursachende Faktoren) und Satisfaktoren (Befriedigung verursachende Methoden) unterscheidet (vgl. Kotler/Bliemel 1999, 326).
Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe kann die Motivation des Einzelnen steigern. Dies setzt eine starke Kohäsion in der Gruppe voraus.
In der Regel nimmt innerhalb der Gruppe die Leistungsbereitschaft des Einzelnen ab. Dies unabhängig davon, ob es eine formelle oder informelle Gruppe ist.
Diese Effekte werden beschrieben als Social loafing (soziales Faulenzen), bezieht sich auf einen unbewussten Motivationsverlust oder auch TEAM-Effekt, Toll Ein Anderer Macht´s, Free-ridung oder auch Trittbrettfahrereffekt, ein Mitglied ruht sich auf den Erfolgen anderer durch einen bewussten Motivationsverlust aus, und den Sucker-Effekt, bezieht sich auf eine bewusste Reduzierung der eigenen Motivation und Leistung als Gegenmaßnahme für ein Trittbrettfahrerverhalten eines anderen Teammitgliedes (vgl. Nitzsch 2002, 68).
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- Citation du texte
- Thomas Götz (Auteur), 2006, Entscheidungsfindung in Gruppen oder Teams, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68074