Der Hooliganismus ist ein gesellschaftliches Phänomen, das viele Fragen aufwirft. Einige Fragen erhalten im Rahmen dieser Hausarbeit Relevanz. Das Ziel der Hausarbeit ist erreicht, wenn der Leser das Resümee ziehen kann, einen problemorientierten Einblick in das Bezugsfeld der Hooligans in Deutschland erhalten zu haben. Gefragt wird in dieser Arbeit insbesondere nach den Charakteristika eines Hooligans, dem Zusammenhang von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit, Fußball und weiteren gesellschaftlichen Bedingungen, den Formen von Fanarbeit und der Niederschlagung des Gendarmen Daniel Nivel auf der WM ´98 in Lens mit Blick auf die Folgewirkungen dieses Ereignisses.
Die Arbeit stützt sich oftmals auf Beobachtungen und Forderungen von Sozialarbeitern oder Sozialpädagogen, die als Fanbetreuer mit der Szene betraut und vertraut sind, und aus einem pädagogischen Blickwinkel Hypothesen, Prognosen und insbesondere auch Kritik und Vorschläge aussprechen. Die Heranziehung diverser Zeitungsartikel aus vielgelesenen, populären Zeitungen dient nicht nur der Nachrichtenpräsentation, sondern auch der Präsentation der Darstellung von Hooligans in den deutschen Medien, und damit der Beeinflussung des Meinungsbildes in der Bevölkerung. Ergänzend zeigt diese Arbeit die Perspektive von staatlicher Seite.
Durch die Polarisierung verschiedener Einstellungen, beruflicher Aufträge und diesbezüglich ausgerichteter Handlungen, wird auf Konflikte zwischen den Personen- und Institutionenkreisen, die sich mit dem Hooliganismus befassen, aufmerksam gemacht. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Konflikte gelegt, die dem Hooligan die Motivation geben, Gewalt in der Gruppe auszuüben.
Inhaltsverzeichnis
- Leitfaden
- Zum Hooligan
- Der Zusammenhang von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, gesellschaftlich bedingten defizitären Umständen und der Rolle des Fußballsports
- Der Zusammenhang von Gewalt, gesellschaftlich bedingten defizitären Umständen und der Rolle des Fußballsports
- Der Zusammenhang von Fremdenfeindlichkeit, gesellschaftlich bedingten defizitären Umständen, und der Rolle des Fußballsports
- Fanarbeit
- Der Hooligan-Prozess
- Bewertung der Ereignisse von Lens
- Die Folgen von Lens - insbesondere bezogen auf die EM 2000
- Änderung des Pass- und Personalausweisrechtes
- Zur Funktion der ZIS und der Datei „Gewalttäter Sport"
- Eine Präventionsprüfung für die EM 2000
- Zur Situation deutscher Hooligans und EM-Besucher während der Fußballeuropameisterschaft vom 10/06/2000 bis zum 02/07/2000
- Betrachtungs- und Behandlungsperspektiven des Hooliganismus im Vergleich mit Blick auf diesbezügliche Auswirkungen
- Schlussfolgerung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Literatur aus dem Internet
- Literatur außerhalb des Internets
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Hooliganismus in Deutschland, insbesondere im Kontext von Fußballspielen. Sie analysiert die Charakteristika von Hooligans, die Ursachen für ihre Gewaltbereitschaft, die Rolle des Fußballsports und die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Formen der Fanarbeit, sowohl aus sozialpädagogischer als auch polizeilicher Sicht, und untersucht die Folgen des Übergriffs auf den französischen Gendarm Daniel Nivel während der WM 1998 in Lens.
- Die Charakteristika von Hooligans und ihre Rolle im Fußballumfeld
- Der Zusammenhang zwischen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und gesellschaftlichen Bedingungen
- Die Rolle des Fußballsports als Ventil für Aggression und Gewalt
- Fanarbeit und die verschiedenen Ansätze zur Prävention von Gewalt
- Die Folgen des Übergriffs auf Daniel Nivel und die Auswirkungen auf die deutsche Hooliganszene
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff „Hooligan" und beschreibt die verschiedenen Rollen, die Hooligans im Alltag und im Fußballumfeld einnehmen. Es wird auf die Bedeutung von Identifikation, Aggressionspotential und der Rolle des Fußballsports als Ventil für unterdrückte Bedürfnisse eingegangen.
Das zweite Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und gesellschaftlichen Bedingungen. Der Konfliktforscher Wilhelm Heitmeyer wird herangezogen, um die Ursachen für Gewalt und Desintegration in der Gesellschaft zu erklären. Es wird die Rolle des Fußballsports als Integrations- und gleichzeitig Desintegrationsplattform für Hooligans diskutiert.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Fanarbeit aus sozialpädagogischer und polizeilicher Sicht. Der Nationale Sport und Sicherheit (NKSS) und die Koordinationsstelle Fan-Projekte (KOS) werden vorgestellt und ihre Aufgaben sowie die Herausforderungen der Fanarbeit erläutert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Hooligan-Prozess im Zusammenhang mit dem Überfall auf Daniel Nivel. Die Ereignisse in Lens werden detailliert dargestellt, die Angeklagten vorgestellt und das Urteil des Gerichts erläutert.
Das fünfte Kapitel analysiert die Folgen des Übergriffs auf Daniel Nivel und die Reaktion der deutschen Politik. Die Änderung des Pass- und Personalausweisrechtes, die Funktion der ZIS und die Datei „Gewalttäter Sport" werden im Kontext der Präventionsmaßnahmen zur EM 2000 betrachtet.
Das sechste Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Perspektiven auf den Hooliganismus und die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die „Zero Tolerance" Politik wird kritisch beleuchtet und die Rolle der Fanprojekte im Kampf gegen Gewalt und Rechtsextremismus im Fußballumfeld diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Hooliganismus, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Fußball, Fanarbeit, Prävention, Rechtsextremismus, Daniel Nivel, EM 2000, ZIS, „Gewalttäter Sport", Integration, Desintegration, „Zero Tolerance" Politik und die Rolle der Fanprojekte in der deutschen Gesellschaft.
- Citar trabajo
- Isabel Ebber (Autor), 2001, Zum Hooliganismus in der BRD, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6772
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