Mit Werkzeugmaschinen kann man bohren, fräsen, drehen, schleifen, läppen, schneiden, schmieden und formen. Die hierbei zum Einsatz kommenden Werkzeuge waren früher ausschließlich aus Stahl, manchmal diamantbeschichtet, heutzutage kommt vermehrt auch der Laser zum Einsatz. Außerdem verbindet eine Werkzeugmaschine Mechanik, Elektronik, Pneumatik und Hydraulik.
Der Werkzeugmaschinenbau ist ein elementarer Baustein für die Industrialisierung einer Volkswirtschaft. Ohne Werkzeugmaschinen gäbe es heute kein Auto, kein Flugzeug, keine Kugelschreiber und viele andere Dinge des täglichen Lebens.
Im Werkzeugmaschinenbau hat sich in den über 60 Jahren seit Kriegsende vieles verändert. Neue Technologien, wie beispielsweise die revolutionäre NC-Maschine, und Produktionsverlagerungen in Richtung Osten haben die wirtschaftlichen Strukturen im weltweiten Werkzeugmaschinenbau verändert.
Länder, die lange Zeit eine wichtige Rolle im Werkzeugmaschinenbau spielten, wurden unbedeutend; andere dafür wurden zu wichtigen Akteuren auf den globalen Märkten.
Diese Arbeit stellt kompakt zusammengefasst die wichtigsten wirtschaftlichen Verschiebungen im Werkzeugmaschinenbau dar, gibt die aktuelle Lage wieder und erlaubt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Gang der Untersuchung
Gang der Untersuchung
1. Einleitung
2. Situation in den 50er und 60er Jahren
2.1. Situation in Deutschland
2.2. Situation in der Welt
3. Die Entwicklung in den 70er und 80er Jahren
4. Der Werkzeugmaschinenbau 1990 bis heute
4.1. Deutschland
4.2. China
4.3. Ehemalige Sowjetunion / Russland
4.4. Westeuropa (ohne Deutschland)
4.5. Rest der Welt
5. Aktuelle Lage im Werkzeugmaschinenbau
5.1. Weltweite Produktion und Auftragseingang
5.2. Weltverbrauch
6. Ausblick und Bedarf an Werkzeugmaschinen
6.1. Welt
6.2. China
6.3. USA
6.4. Deutschland
7. Abnehmerbranchen und Trends
8. Fazit
9. Weitere Abbildungen
Literaturverzeichnis:
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Produktion, Export, Beschäftigte im deutschen WZM-Bau 1950
Abbildung 2: Produktion im WZM-Bau 1962 in Mio. USD
Abbildung 3: Produktion im WZM-Bau 1970 in Mio. USD
Abbildung 4: Produktion im WZM-Bau 1980 in Mio. Euro
Abbildung 5: Produktion im WZM-Bau 1990 in Mio. Euro
Abbildung 6: Produktion im WZM-Bau 1990 in Mio. Euro
Abbildung 7: Produktion im WZM-Bau 2005, geschätzt, in Mio. Euro
Abbildung 9: Weltweite WZM Produktion
Abbildung 10: Auftragseingang nach Regionen
Abbildung 11: Größte Verbraucher von WZM 2005
Abbildung 12: Konzentration des Werkzeugmaschinenbaus
Abbildung 13: Prognose der WZM Nachfrage in China
Abbildung 14: Prognose der WZM Nachfrage in den USA
Abbildung 15: Weltlangzeitreihe Produktion Werkzeugmaschinenbau
Abbildung 16: Historische Zeitreihe der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie
Gang der Untersuchung
Der Werkzeugmaschinenbau, noch heute unverändert eine Vorzeigebranche der deutschen Industrie, unterlag im Betrachtungszeitraum einer Vielzahl von Einflüssen. Diese sollen im Folgenden dargelegt - und soweit möglich – erklärt werden.
Zur Veranschaulichung der historischen Entwicklung ist die Arbeit in chronologische Abschnitte unterteilt, beginnend mit den 1950er Jahren wird sie mit einem Ausblick auf die kommenden Entwicklungen geschlossen.
Dabei werden zusammengehörende Ländergruppen zur Vereinfachung in Clustern zusammengefasst. Ausschlaggebend für die Analyse der Branchenentwicklung in der Vergangenheit sind die Zahlen der Produktion in den einzelnen Gebieten. Im Ausblick wird die wahrscheinliche Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie beschrieben.
1. Einleitung
„Unter den 44 Branchen des Maschinenbaus – wir sagen Fachgemeinschaften – sind die Werkzeugmaschinen von besonderem Adel. Dieses lässt sich vielfältig begründen und dieses wird von den Werkzeugmaschinenbauern auch durchaus so gesehen. Die Werkzeugmaschine ist die Königin der Maschinen…“[1]
Mit Werkzeugmaschinen kann man Bohren, Fräsen, Drehen, Schleifen, Läppen, Schneiden, Schmieden und Formen. Die hierbei zum Einsatz kommenden Werkzeuge waren früher ausschließlich aus Stahl, manchmal diamantbeschichtet, heutzutage kommt vermehrt auch der Laser zum Einsatz. Außerdem verbindet eine Werkzeugmaschine Mechanik, Elektronik, Pneumatik und Hydraulik. Hauptsächlich unterscheidet man zwischen spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen.
Der Werkzeugmaschinenbau ist ein elementarer Baustein für die Industrialisierung einer Volkswirtschaft. Ohne die Werkzeugmaschinen (WZM) gäbe es heute kein Auto, kein Flugzeug, keine Kugelschreiber und viele andere Dinge des täglichen Lebens.
320 Betriebe in Deutschland bilden die Grundlage für 65.000 Beschäftigte. In der Branche wird ein Umsatz in Höhe von rund 9,7 Mrd. Euro erzielt. Über 60 Prozent davon gehen in den Export. Auffällig ist die extrem mittelständische Prägung der Branche. Rund 70% der Betriebe haben weniger als 250 Beschäftigte (Vgl. Abbildung 12). Dies erschwert den globalen Auftritt der überwiegend kleinen Mittelständler.
2. Situation in den 50er und 60er Jahren
2.1. Situation in Deutschland
Die zuverlässige Ermittlung zuverlässiger Zahlen beginnt 1962[2].
Für Deutschland liegen bereits für 1950 folgende Zahlen vor:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Produktion, Export, Beschäftigte im deutschen WZM-Bau 1950
Schon zwölf Jahre später, in 1962, belief sich die Produktion von Werkzeugmaschinen in Gesamtdeutschland auf ca. 1 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten hatte sich auf 113.000 fast verdreifacht. Gründe für diese Entwicklung sind:
1. Demontagen nach 1945: Deutschland als Kriegsverlierer hatte intensive Demontagen sämtlicher Produktionsanlagen zu erdulden. „Von rund 6000 Werkzeugmaschinen verblieben der Siemens & Halske AG 138 Stück, davon zwei einsatzbereite.“[3] Dies schien zunächst als großer Nachteil. Bei genauer Betrachtung jedoch war dies ein Vorteil für den deutschen Maschinenbau und insbesondere den Werkzeugmaschinenbau. Sämtliche Produkte des täglichen Lebens wurden gebraucht und die Menschen mussten wieder Produktionsmittel herstellen, mit denen die immense Nachfrage befriedigt werden konnte. Oftmals waren keine Konstruktionszeichnungen mehr vorhanden, sodass vieles neu konstruiert und ausgedacht werden musste. So entstand eine Vielzahl von neuen Produkten und die Not führte zu einem ausgeprägten Erfindertum.[4]
2. Wirtschaftswunder: Die Jahre von 1950 bis 1962 waren geprägt durch ein annähernd durchgängiges und sehr starkes Wachstum. Für die deutsche Volkswirtschaft war die Phase erst 1966 zu Ende, für die Werkzeugmaschinenindustrie allerdings bereits im Jahr 1963.
In dieser Phase hat die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie auch profitiert vom Koreakrieg. Hiermit verbunden war eine weltweite Steigerung der Nachfrage. Dies war der erste außenwirtschaftlich begründete Nachfrageschub der Nachkriegszeit.[5]
2.2. Situation in der Welt
Im Jahr 1962 wurden weltweit Werkzeugmaschinen im Wert von 4,438 Mrd. USD produziert. Hiervon hatte Japan einen Anteil von knapp 7%. Der Anteil der gesamtdeutschen Produktion betrug mehr als 18%. Der Anteil der ehemaligen USSR betrug rund 13% und der der USA 15%.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Produktion im WZM-Bau 1962 in Mio. USD, Gesamt: 5.664,3 Mio. USD
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Produktion im WZM-Bau 1970 in Mio. USD, Gesamt: 14.549 Mio. Euro
Die Hauptrollen in Westeuropa spielten seinerzeit das Vereinigte Königreich und Frankreich. Von den osteuropäischen Staaten fällt besonders die Tschechoslowakei auf, welche mit rund 4% einen nennenswerten Anteil an der Weltwerkzeugmaschinenproduktion darstellte.
Bei der Beurteilung der Situation in dieser Phase bis 1989 (Mauerfall) muss Folgendes beachtet werden: Die Regierungen der kommunistischen Welt verstanden es, Ihre Werkzeugmaschinenprodukte im Rest der Welt zu vermarkten, auch wenn diese überhaupt nicht wettbewerbsfähig waren. Dies gelang Ihnen dadurch, dass Kompensationsgeschäfte Bedingungen waren, um westlich hergestellte Produkte kaufen zu können.
Ein konkretes Beispiel hierfür ist: Beim Kauf eines Bearbeitungszentrums bei einem westlichen Unternehmen wurden 20% in Devisen bezahlt. Die restlichen 80% wurden durch die Lieferung von zehn handgesteuerten einfachen Drehmaschinen bezahlt, welche dann oft in andere Länder des Ostblocks für Lebensmittel verkauft wurden, die auf unseren Märkten gegen Devisen abgesetzt werden konnten.
[...]
[1] Leibinger, B.; Es sind geistige Kräfte, die die Welt verändern, S. 41
[2] Vgl. Gardner Publications and American Machinist, 16. Sep. 2002
[3] Vgl. Schwab, G.; Die Entwicklung der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie von 1945-1995, S.19
[4] Vgl. Schwab, Gerhard: Die Entwicklung der deutschen Werkzeugmaschinen-industrie von 1945-1995, Oktober 1995, S. 18-20
[5] Vgl. Schwab, Gerhard: Die Entwicklung der deutschen Werkzeugmaschinen-industrie von 1945-1995, Oktober 1995, S. 20
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