Die Anpassungsfähigkeit einer Organisation setzt voraus, dass die Organisation fähig ist innerhalb der Umwelt vorhandene Informationen, die eine Anpassung der Organisation erfordern, aufzunehmen und innerhalb der Organisation zu verarbeiten. Eine Verarbeitung beinhaltet sowohl die einfach Aufnahme und die Bewertung der Information, als auch die Umsetzung der entsprechenden Anpassungsleistung. Im Kontext der strategischen Ausrichtung und Planung bedeutet dies eben auch Informationen verarbeiten zu können, die auf eine zukünftige, potentielle Anpassungsnotwendigkeit hinweisen. Diese sind miteinzubeziehen und entsprechend bereits in der auf die Zukunft ausgerichtete Strategie zu verarbeiten. Unterstellt man weiterhin das Zukunft und die Entwicklungen der entsprechenden Rahmenbedingungen nicht vollständig determiniert und damit mit einer Unsicherheit belegt sind ergibt sich im Rahmen dieser Arbeit für den Autor die Frage nach einem systematischen Instrument das sowohl die Aufnahme (das Erkennen) entsprechender relevanter Informationen ermöglicht und darüber hinaus so im organisationalen Kontext eingebunden ist, dass die Weitergabe der Information in die Organisation zu einer entsprechenden Anpassungsleistung der Organisation führt. Wie muss also ein Informationsfilter innerhalb der Organisation institutionalisiert sein, dass dieser fähig ist Informationen in der Umwelt zu erkennen, aufzunehmen, zur Organisation zu kontextuieren und diese zu einem Veränderungsauslösenden Signal zu übersetzen? Im Rahmen dieser Arbeit wird das „Systematisches Risikomanagement zur Anpassung an wirtschaftlichen und technologischen Wandel” als ein möglicher entsprechender In-formationsfilter betrachtet. Hierzu nimmt diese Arbeit folgenden Gang. Zunächst wird auf die Notwendigkeit der Anpassung als ein Kriterium für den Erfolg einer Unternehmung im Zeitverlauf eingegangen, um nach einer Abgrenzung des Risikobegriffes kurz auf die Besonderheiten des technologischen und wirtschaftlichen Wandels einzugehen. Daraufhin wird umfassend auf das Thema Risikomanagement eingegangen. Nachfolgend wird nun zunächst die Anpassungsleistung einer Organisation als Erfolgskriterium dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2.0 Anpassungsleistung als Erfolgskriterium
2.1 Umweltdynamik
2.2 Umweltkomplexität
3. Abgrenzung des Begriffes Risiko
4. Besonderheiten technologischen Wandels
5. Besonderheiten wirtschaftlichen Wandels
6.0 Risikomanagement
6.1 Systematisierung des Risikomanagements zur effizienten Anpassung der Organisation
6.2 Modell des subjektiv raionalen Entscheidens unter Risiko
6.3 Besonderheiten des Risikos in der industriellen Serienfertigung
7. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Anpassungsfähigkeit einer Organisation setzt voraus, dass die Organisation fähig ist innerhalb der Umwelt vorhandene Informationen, die eine Anpassung der Organisation erfordern, aufzunehmen und innerhalb der Organisation zu verarbeiten. Eine Verarbeitung beinhaltet sowohl die einfach Aufnahme und die Bewertung der Information, als auch die Umsetzung der entsprechenden Anpassungsleistung. Im Kontext der strategischen Ausrichtung und Planung bedeutet dies eben auch Informationen verarbeiten zu können, die auf eine zukünftige, potentielle Anpassungsnotwendigkeit hinweisen. Diese sind miteinzubeziehen und entsprechend bereits in der auf die Zukunft ausgerichtete Strategie zu verarbeiten. Unterstellt man weiterhin das Zukunft und die Entwicklungen der entsprechenden Rahmenbedingungen nicht vollständig determiniert und damit mit einer Unsicherheit belegt sind ergibt sich im Rahmen dieser Arbeit für den Autor die Frage nach einem systematischen Instrument das sowohl die Aufnahme (das Erkennen) entsprechender relevanter Informationen ermöglicht und darüber hinaus so im organisationalen Kontext eingebunden ist, dass die Weitergabe der Information in die Organisation zu einer entsprechenden Anpassungsleistung der Organisation führt. Wie muss also ein Informationsfilter innerhalb der Organisation institutionalisiert sein, dass dieser fähig ist Informationen in der Umwelt zu erkennen, aufzunehmen, zur Organisation zu kontextuieren und diese zu einem Veränderungsauslösenden Signal zu übersetzen?
Im Rahmen dieser Arbeit wird das „Systematisches Risikomanagement zur Anpassung an wirtschaftlichen und technologischen Wandel” als ein möglicher entsprechender Informationsfilter betrachtet. Hierzu nimmt diese Arbeit folgenden Gang. Zunächst wird auf die Notwendigkeit der Anpassung als ein Kriterium für den Erfolg einer Unternehmung im Zeitverlauf eingegangen, um nach einer Abgrenzung des Risikobegriffes kurz auf die Besonderheiten des technologischen und wirtschaftlichen Wandels einzugehen. Daraufhin wird umfassend auf das Thema Risikomanagement eingegangen. Nachfolgend wird nun zunächst die Anpassungsleistung einer Organisation als Erfolgskriterium dargestellt.
2.0 Anpassungsleistung als Erfolgskriterium
Die Betrachtungen im folgenden finden im Rahmen der Resource-based-view des strategischen Managements statt. Die Resource-based-view versteht Unternehmen als ein „Bündel aus Ressourcen“.[1] Wettbewerbsvorteile ergeben sich aus den differenten Eigenschaften der heterogenen Ressourcenbündel verschiedener Organisationen im Kontext der organisationalen Umwelt. Aus unterschiedlichen Ressourcenbündel emergieren unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften der verschiedenen Organisationen. Diese Fähigkeiten und Eigenschaften bestimmen den Grad der Überlebensfähigkeit oder des Erfolges (Fitness) der Organisation innerhalb der Umwelt. Die Umwelt (also das nicht oder nur indirekt und partiell durch die Organisation bestimmbare Bezugssystem innerhalb dessen die Organisation operiert) stellt innerhalb des betrachteten Rahmens die Anforderungen, deren Erfüllung durch das ressourcenbedingte „verhalten“ der Organisation den Erfolg und das Überleben der Organisation bestimmt. Somit ist eine Entsprechung der Fähigkeiten und Eigenschaften einer Organisation an den Anforderungen der Umwelt entscheidend für den Erfolg der Unternehmung. Nashler und Tushman bringen dies mit folgendem zum Ausdruck, „A snug fit of external opportunity, company strategy, and internal structure is a hallmark of successful companies“.[2]
Somit ist, nach den Annahmen der Resource-based-view, ein größtmöglicher Fit von Eigenschaften/Verhalten der Organisation und Umweltbedingungen entscheidend für den Erfolg einer Unternehmung. Im Kontext des Wettbewerbs setzt sich somit die Organisation durch, die es versteht einen größtmöglichen Fit von Umweltanforderungen und Organisationseigenschaften/-verhalten mittels ihres Ressourcenbündels darzustellen. Nachdem nun statisch betrachtet wurde aus welchen Faktoren sich Wettbewerbsvorteile im Rahmen der Resource-based-view ergeben soll nachfolgend in kompakter Form das Moment der Umweltdynamik und –komplexität für die weitere Betrachtung eingeführt werden.
2.1 Umweltdynamik
Veränderung ist eine Konstante, gemäß der organisationsindividuellen Umwelt der jeweiligen Organisation kann diese unterschiedliche Ausprägungen aufweisen. Das Spektrum der Veränderung der Organisationsumwelt deckt einen Bereich von „quasi“-stabil (also sehr wenige und langsame) bis dynamisch (sehr viele auch „schlagartige“) ab.[3] Aussagen bezüglich dieser Veränderungsfrequenz der Organisationsumwelt lassen sich teilweise (mit einem Grad an Unschärfe) anhand von Branchen oder Ländern, in denen die Organisation tätig ist treffen.
2.2 Umweltkomplexität
Komplexität umschreibt die Unmöglichkeit aus der Betrachtung einzelner Teilen einer Sache (oder eines Systems) das Verhalten der Sache oder des Systemes (vollständig) erklären zu können.[4] Aussagen bezüglich des Komplexitätsgrads der Organisationsumwelt lassen sich ebenfalls teilweise (mit einem Grad an Unschärfe) anhand von Branchen oder Ländern, in denen die Organisation tätig ist treffen. Ein sinnvoller Indikator für den Grad der Komplexität kann der Grad der Heterogenität der Organisationsumwelt sein.[5]
Wie oben bereits aufgeführt ist der Fit einer Organisation und deren Umweltanforderungen entscheidend für den Erfolg der Unternehmung. Bezieht man nun die Faktoren Umweltdynamik und –komplexität ein wird das Anstreben des Fits zu einem kontinuierlichen Prozess der Anpassung an veränderliche Umweltanforderungen über die wiederum lediglich unvollständige Informationen vorhanden sind.[6]
Entscheidend für den Erfolg des Unternehmens ist gemäß der vorhergehenden Ausführungen somit wie von Chan, Shaffer und Snape forumliert, „…the nature of resource bundles at any one point in time, but also on a firm’s ability to renew, reallocate, rejuvenate and redefine its resources in coping with the changing business environment.”, wobei die Leistung der Anpassung trotz unvollständiger Information stattfinden muss.
[...]
[1] Vgl. Chan/Shaffer/Snape (2004), S.18.
[2] Nadler/Tushman (1997); S.596.
[3] Vgl. Horváth/Gleich (2000); S.107.
[4] Vgl. Stunk (2006)
[5] Vgl. Horváth/Gleich (2000); S.107.
[6] Vgl. Proff (2006); Kap. 5; S.2.
- Quote paper
- Thomas Herzog (Author), 2006, Systematisches Risikomanagement zur Anpassung an wirtschaftlichen und technologischen Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67524
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