Die Beschäftigung mit Biographien bedeutet immer, Ursachen
und Folgen ausfindig zu machen, die für die Entwicklung der
betrachteten Person ausschlaggebend waren. Hier lassen sich gerade
in der Kindheit und Jugend wichtige Faktoren ausfindig machen.
Die Jugendbeschreibung einer Kämpferin und die eines
Kämpfers für die Arbeiterklasse sollen Gegenstand der Arbeit sein und
verglichen werden, nicht wegen der Gemeinsamkeiten sondern gerade
wegen der evidenten Unterschiede zwische Popp und Bebel. Zum
einen ein Mann aus dem Kleinbürgertum - zum anderen eine Frau aus
der Arbeiterklasse. Beide finden einen ähnlichen Weg, erkennen im
Sozialismus die Möglichkeit, für eine bessere Welt zu streiten. Ihr Weg
soll nicht untersucht werden, bis sie Kämpferin bzw. Kämpfer der
Sozialdemokratie sind sondern nur die Kinder und Jugenjahre. Obwohl
die Jugend Adelheids eigentlich mit 10 Jahren endet kann dies nicht
das Ende der Betrachtung sein, das festgesetzte Alter dafür ist 18
Jahre. Willkürlich gewählt, um im Rahmen zu bleiben.
Aufgabe dieser Arbeit kann es nicht sein, in bestimmten
Erlebnissen von Popp oder Bebel die eine entscheidende Ursache zu
finden, die ausschlaggebend war; diese gibt es auch nicht. Deutlich
aber ist die Tatsache, daß Existenzen, zumal Frauenexistenzen
gewordene sind, die einer bestimmten Sozialisation unterlagen und
somit für eine exemplarische Beobachtung herhalten können.
Dies war auch die Intention Adelheid Popps, als sie ihre
Biographie verfasste: "Wenn ich mich dennoch überzeugen ließ, daß
das Niederschreiben meiner Erlebnisse nützlich sein würde, so
deshalb, weil zwar Unzählige andere gleich mir leiden mußten, daß
aber nur wenige den Weg zur Erhebnung und zum Aufstieg aus einer
bedrückten und versklavten Jugend fanden."
Dies macht auch August Bebel in seinem Geleitwort zur
Lebensgeschichte Adelheid Popps deutlich. Aus dierLage der
proletarischen Familie zu befreien, sieht er nur die eine Möglichkeit, die
Befreiung aus eigener Kraft. Sein Weg, obgleich er aus „besseren Verhältnissen“ stammt, zeigt ebenfalls diesen Willen, sich selbst zu
befreien. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adelheid Popp
- August Bebel
- Vergleich und Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Kindheit- und Jugendjahren von Adelheid Popp und August Bebel, zwei Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die im Sozialismus eine Möglichkeit sahen, für eine bessere Welt zu kämpfen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in ihren Lebensläufen aufzuzeigen, insbesondere im Hinblick auf ihre Sozialisation und ihre frühen Erfahrungen mit der Arbeiterklasse und der Politik.
- Sozialisation und Lebensumstände in der Kindheit und Jugend
- Die Rolle des Vaters und der Mutter in der Entwicklung der beiden Protagonisten
- Die Auswirkungen der Armut und der Klassenunterschiede auf die Lebenswege von Popp und Bebel
- Die frühe Begegnung mit der Arbeiterbewegung und der Sozialdemokratie
- Die Bedeutung von Bildung und Lektüre für die politische Entwicklung von Popp und Bebel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung sowie die Bedeutung der Beschäftigung mit Biographien. Im Fokus stehen die Kindheit- und Jugendjahre von Adelheid Popp und August Bebel, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammten und dennoch ähnliche Lebenswege einschlugen. Die Arbeit befasst sich mit den Ursachen und Folgen ihrer Entwicklung, die durch die jeweilige Sozialisation geprägt waren.
Das Kapitel über Adelheid Popp schildert ihre Kindheit, die von größter Entbehrung und Armut geprägt war. Die Beziehung zu ihrem Vater war von Scheu und Jähzorn geprägt, die Mutter musste die Familie alleine ernähren und konnte Adelheid nur eine kurze Schulbildung ermöglichen. Die Arbeit schildert die harten Lebensbedingungen und die fehlende Zuneigung in Adelheids Kindheit. Trotz dieser schwierigen Umstände entwickelte Adelheid eine tiefe Liebe zu ihrer Mutter und fand Trost im Lesen. Ihre Begegnung mit der Sozialdemokratie erfolgte durch die Anarchistenprozesse und die Lektüre sozialdemokratischer Schriften.
Das Kapitel über August Bebel beschreibt seine Jugend in einer preußischen Unteroffiziersfamilie. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen, doch Bebel erlebte seine Kindheit als eine Zeit voller Wonne, da er viel Zeit zum Spielen hatte und von anderen Soldaten Zuwendung erfuhr. Nach dem Tod seines Vaters wurde die Familie von Bebels Onkel unterstützt, der jedoch streng und unfreundlich zu den Kindern war. Bebel besuchte die Schule und war ein guter Schüler, bis er im Schulexamen eine schlechte Note erhielt, die auf sein sittliches Verhalten zurückzuführen war. Er begann daraufhin, sich zu bessern und zeigte mehr Disziplin. Die Familie lebte weiterhin in Armut, und Bebel musste früh mitarbeiten. Nach dem Tod seiner Mutter wurde er zu einer Tante nach Wetzlar geschickt, wo er eine Lehre als Drechsler absolvierte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kindheit, Jugend, Sozialisation, Arbeiterklasse, Sozialdemokratie, Adelheid Popp, August Bebel, Klassenunterschiede, Armut, Bildung, Lektüre, Politik und Biografie. Die Arbeit beleuchtet die Lebenswege von zwei Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die im Sozialismus eine Möglichkeit sahen, für eine bessere Welt zu kämpfen.
- Citar trabajo
- Reto Stein (Autor), 2001, Kindheit und Jugend in Selbstzeugnissen um 1900 - Kindheit und Jugend Adelheid Popps und August Bebels, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6750
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