Periglazial ist „ein Zeit-, Klima-, Ökosystemzustands-, Sediment- und Georelief-formbegriff der allgemein im Eis- bzw. Gletscherumland gebildet oder entstanden“ bedeutet.“ (aus Leser 1998, S. 611) Eine genaue Übersetzung von periglazial ist „das Eis umgebend“. Voraussetzung dafür sind jahres- und tageszeitlicher Frostwechsel und ein ganzjährig ge-frorener Untergrund. Der wichtigste Prozess dieser Erscheinung ist die Solifluktion (vgl. Zepp. 2004, S. 205). [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Definition Periglazial
2. Periglazialgebiete
2.1 Subpolare Periglazialzone
2.2 Periglaziale Höhenstufen in Hochgebirgen
3. Frostboden
3.1 Definition
3.2 Gliederung des Permafrostbodens
3.3 Gliederung des Dauerfrostes
3.4 Zoneneinteilung des Permafrostes in den Subpolargebieten
3.5 Prozesse im Frostboden
4. Formen des Periglazialen Formenschatzes
4.1 Formen
4.2 Arten der Hangsolifluktion
4.3 Formen der Hangsolifluktion
4.4 Solifluktionsformen der außerpolaren Klimabereiche
5. Vorzeitliche Periglazialformen
6. Literatur
1. Definition Periglazial
Periglazial ist „ein Zeit-, Klima-, Ökosystemzustands-, Sediment- und Georeliefformbegriff der allgemein im Eis- bzw. Gletscherumland gebildet oder entstanden“ bedeutet.“ (aus Leser 1998, S. 611)
Eine genaue Übersetzung von periglazial ist „das Eis umgebend“. Voraussetzung dafür sind jahres- und tageszeitlicher Frostwechsel und ein ganzjährig gefrorener Untergrund. Der wichtigste Prozess dieser Erscheinung ist die Solifluktion (vgl. Zepp. 2004, S. 205).
2. Periglazialgebiete
2.1 Subpolare Periglazialzone
Die Subpolare Periglazialzone lässt sich in drei große Zonen unterteilen. In die Subpolare Frostschuttzone, die vegetationsfrei und somit verbunden ist mit der freien Solifluktion., die subpolare Tundrenzone, die eine geringere Vegetationsbedeckung aufweist, wie zum Beispiel die Moos-, Strauch- und Baumtundra und somit verbunden ist mit der gebundenen Solifluktion. Der Boreale Waldgürtel (Taiga) ist die Zone des diskontinuierlichen oder sporadischen Permafrostes. Dort zum Teil vorherrschend ist der fossile Dauerfrostboden, der auch Thermokarst genannt wird (vgl. Wilhelmy 1990, S. 53).
2.2 Periglaziale Höhenstufen in Hochgebirgen
Die subnivale Stufe ist zwischen der Obergrenze der geschlossenen alpinen Rasen- und der klimatischen Schneegrenze zu finden. Dort tritt nur flecken- oder polsterhafte Pioniervegetation auf. Der Schnee schmilzt in vielen Lagen nur in sehr warmen Sommern völlig ab, so dass Frost und Frostwechsel die Formungsprozesse dominieren.
Die alpine Stufe findet sich zwischen der alpinen Waldgrenze und der subnivalen Stufe wieder. Sie liegt unterhalb der klimatischen Schneegrenze. Kennzeichnend dafür sind Vegetationsarten wie Polstergewächse, vereinzelte Baumkrüppel und Zwergsträucher. Dort vorherrschend sind zahlreiche Frostwechsel.
Zwischen dem geschlossenen Hochwald und der baumwuchsfreien alpinen Stufe befindet sich die subalpine Stufe. Das ist der Bereich, in dem sich der Wald nach oben hin allmählich auflöst. Vorherrschende Vegetationsarten sind Zwergsträucher, Krummholz und besondere subalpine Waldtypen wie zum Beispiel lichte Lärchen – Arven – Wälder. Die Vegetationszeit dauert dort noch ungefähr 100 – 120 Tage an (vgl. Wilhelmy 1990, S. 53).
3. Frostboden
3.1 Definition
Der Frostboden ist ein Boden, der durch mindestens zwei Winter und einem dazwischenliegenden Sommer mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gekennzeichnet ist. Eine weitverbreitete Form ist der Dauerfrostboden oder auch Permafrostboden genannt, dieser bedeckt 20 % der Erdoberfläche (vgl. Zepp 2004, S. 206 und Goudie 2002, S. 131).
3.2 Gliederung des Permafrostbodens
Der Permafrostboden ist ein Boden, der andauernd über mehrere oder gar viele Jahre hinweg gefroren ist. Die Landoberfläche der Erde ist zu ein Fünftel bis ein Viertel mit Permafrostboden bedeckt. Dieser Permafrostboden lässt sich in drei verschiedene Formen unterscheiden.
Zum ersten in den frozen ground, welches im angelsächsischen Raum ein Begriff für gefrorenen Grund ist. Zweitens in den reliktischer Permafrost, dieser ist ein Permafrostboden, der auf die Klimabedingungen des Glazials zurückzuführen ist.
Der rezeter Permafrost tritt auf, wenn Permafrost eine Folge des heute dort herrschenden Klimas ist. Er ist eher ein trockener Bodentyp, da das Volumen weniger als 5% Volumen Eisgehalt beträgt. Dieser ist nicht so kompakt wie der eishaltige Permafrost und hat eine geringere Mächtigkeit.
Zu findet ist der rezente Permafrost nur in Gebieten mit weniger als 100 mm Jahresniederschlag. (vgl. Goudie, S. 131).
3.3 Gliederung des Dauerfrostbodens
3.3.1 Auftauboden (Mollisol, active Layer)
Der Auftauboden ist die im Polarsommer aufgetaute und zeitweise zum Teil stark wasserdurchtränkte oberste Schicht der Permafrostböden.
Er erreicht unterschiedliche Mächtigkeit, die vom Substrat und der Art der Vegetationsdecke abhängt. In der Tauperiode neigt der wassergetränkte Auftauboden zum Zerfließen (vgl. Zepp S. 206).
Bei Austrocknung entstehen Trockenrisse (siehe Eiskeile).
In der Gefrierperiode kommt es durch das größere Volumen des Bodeneises zu vielfältigen Druckspannungen. Die dort herrschende Vegetationsdecke hat eine Isolierwirkung gegenüber dem Eindringen der Strahlung in den Boden (vgl. Wilhelmy 1990, S. 54).
3.3.2 Dauerfrostboden (perenne Tjäle, permanently frozen ground)
Der Dauerfrostboden ist ganzjährig gefroren.
Im eisreichen Permafrost füllt das Eis die Hohlräume im Boden aus, wohingegen in der Trockenzeit das Eis vorkommen fehlt. Die Permafrostfront grenzt den Dauerfrostboden ab und bildet einen Wasserstauhorizont. Im Schwankungsbereich treten intensive Prozesse der Frostsprengung und der Gesteinsaufbereitung auf (vgl. Wilhelmy 1990, S. 54).
3.3.3 Niefrostboden
Der Niefrostboden ist, wie der Name schon sagt, eine tieferliegende Bodenschicht unterhalb des Dauerfrostbodens, die nie gefriert. Er gehört „zu den als Talik bezeichneten Bereichen des Untergrundes, die flüssiges Wasser enthalten.“ (aus Zepp 2004, S. 206). Furch Gefrierdruck kann das gespannte Wasser empordringen und Intrusiveis bilden (vgl. Wilhelmy 1990, S. 54).
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- Citar trabajo
- Anne Falkenberg (Autor), 2004, Periglazialer Formenschatz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67504
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