Die Diskussion um Schulautonomie wird heute in ganz Europa
geführt. Als besonders fortgeschrittenes Land stellt sich dem
Betrachter hier die Niederlande dar, in welcher es eine lange
Tradition für Schulautonomie gibt. Diese historische Entwicklung
darzustellen, bildet den ersten Teil dieser Arbeit.
Um aber nicht Gefahr zu laufen, nur aus historischer, sondern vor
allem aus pädagogischer Sicht das niederländische
Autonomiemodell im allgemeinen wie in Bezug auf die
Elementarschulen zu betrachten, werden im folgenden die
wesentlichen Elemente von Schulautonomie kurz
herausgearbeitet, um dann das niederländische
Elementarschulsystem zu skizzieren. [...]
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Argumentationslinien
1.1 Pädagogische Argumentation
1.2. Ökonomisch-managementtheoretische Argumentation
2. Aspekte von Schulautonomie
2.1. Finanzielle Autonomie
2.2. Organisatorische / administrative Autonomie
2.3. Pädagogische Autonomie
2.4. Personelle Autonomie
3. Historische Entwicklung des niederländische Autonomiemodells
3.1. „Niederländische Mentalität
3.2. Eckpunkte in der Geschichte der niederländischen Schule
3.2.1. Phase des staatlichen Bildungsmonopols (1795-1813)
3.2.2. Phase der Emanzipation (1815-1917)
3.2..3. Phase der konfessionellen Gleichbehandlung (1917-1980)
3.2..4. Phase der erweiterten Autonomie (seit 1980)
4. Autonomie der niederländische Basisschule
4.1. Das Prinzip der „Verzuiling“
4.2. Das Prinzip der Unterrichtsfreiheit
5. Fazit
Literatur
Einleitung
Die Diskussion um Schulautonomie wird heute in ganz Europa geführt. Als besonders fortgeschrittenes Land stellt sich dem Betrachter hier die Niederlande dar, in welcher es eine lange Tradition für Schulautonomie gibt. Diese historische Entwicklung darzustellen, bildet den ersten Teil dieser Arbeit.
Um aber nicht Gefahr zu laufen, nur aus historischer, sondern vor allem aus pädagogischer Sicht das niederländische Autonomiemodell im allgemeinen wie in Bezug auf die Elementarschulen zu betrachten, werden im folgenden die wesentlichen Elemente von Schulautonomie kurz herausgearbeitet, um dann das niederländische Elementarschulsystem zu skizzieren.
1. Argumentationslinien für Autonomie
1.1. Pädagogische Argumentation
Ausgehend von der Idee pädagogischen Freiheit, als dem zentralen Funktionsprinzip von Schule, lässt sich eine lange Tradition für Schulautonomie in der wissenschaftlichen Diskussion feststellen. Die Forderung nach pädagogischer Selbstbestimmung steht in reformpädagogischer Tradition, zu deren Vätern Dewey, Wyneken, Berthold Otto und Hartmut von Hentig zählen.
Nur durch größere Selbstständigkeit der Schule ist schulische Weiterentwicklung denkbar. Für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler ist die pädagogische Freiheit wichtigste Voraussetzung, um Lernprozesse selbst zu gestalten und die Lernbedingungen so zu modifizieren, dass optimale Bedingungen durch die Handelnden selbst geschaffen werden können.[1]
Einen weiteren Aspekt bildet der Zusammenhang von Erziehung und Demokratie. Die Demokratisierung der Gesamtgesellschaft erfordert vor allem eine Erziehung zur Demokratie. Diese wird durch Pluralisierung der Gesamtgesellschaft erreicht.[2] Demokratie muss in der Schule erfahrbar gemacht werden; demokratische Beteiligung kann nur durch Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Mitverantwortung erlernt werden.[3]
1.2. Ökonomisch-managementtheoretische
Argumentation
Dem entgegengesetzt steht die ökonomisch-managementtheoretische Argumentation, die die Schule als einen am Markt operierenden Betrieb betrachtet und versucht, die Einzelschulen aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu optimieren. Um dies zu erreichen soll ein modernes Management – oft Bildungsmanagement[4] genannt - bei einem möglichst minimierten hierachischen Apparat die Leitung der Schule übernehmen. Dies führe zu einem flexibleren Einsatz von Ressourcen und einer besseren Motvierung der Mitarbeiter.[5]
Neben diesem betriebswirtschaftlichen Ansatz steht die Sparpolitik der Regierungen. Die Rahmenbedingungen für die Schulen verschlechtern sich stetig im Zuge knapper Kassen, von daher erwarten staatliche Entscheidungsträger eine effizientere Verwaltung des Mangels der Geld- und Sachmittel durch die schulische Selbstverwaltung.[6]
[...]
[1] vgl. Tillmann 1995 S.33
[2] Richter 1995, S. 9-29 / Böttcher 1995, S. 56
[3] Klafki 1985, S. 12ff / Tillmann 1995 S. 33
[4] z.B. Liket 1995
[5] Lange 1993, S. 21ff
[6] Hoffmann 1993, S.12ff
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