Der Begriff der Globalisierung lädt zu einer schier endlosen Debatte über dessen Definition ein. Trotzdem wird weithin kaum ein Wort als charakteristischer für unser gegenwärtiges Zeitalter angesehen. Seit Anfang der neunziger Jahre zunächst journalistisch erschlossen, wird der Globalisierungsprozess für nahezu alle Veränderungen der heutigen Lebensverhältnisse verantwortlich gemacht. Hierbei ist vor allem die starke Zunahme der wirtschaftlichen Verflechtung zwischen den einzelnen Staaten während der beiden letzten Jahrzehnte in den Mittelpunkt gerückt. Kritische Betrachter führen jedoch an, dass die sogenannte Globalisierung weder eine neuartige Entwicklung darstelle, noch überhaupt global sei. Obwohl Globalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft natürlich nicht für alle Politikprobleme der Gegenwart verantwortlich zeichnen, so ist doch evident, dass eine Fülle von Problemen nur durch gemeinsame Handlungen mehrerer oder vielleicht sogar aller Nationalstaaten gelöst werden können. Doch wie können z.B. internationale Umweltprobleme, internationales Währungssystem oder die Ausgestaltung des grenzüberschreitenden Handels durch ein Zusammenwirken der Nationalstaaten effektiv und legitim bewältigt werden? Anhand des Beispieles der WTO wird in der vorliegendenden Untersuchung daher die zentrale Form des Regierens jenseits, nicht ohne, den Nationalstaat beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Globalisierung
- Regieren jenseits des Nationalstaates
- Internationale Institutionen
- Grundformen des Regierens
- Ziele des Regierens
- Die World Trade Organization (WTO)
- Vom GATT zur WTO
- Der materielle Inhalt der Abkommen der WTO
- Kurze Bewertung des materiellen Inhaltes des WTO-Abkommens
- Die Leistungsfähigkeit der WTO und Ausblick
- Vorwürfe an die WTO
- Verteilungsgerechtigkeit
- Protest in Seattle
- Positive und negative Regelungen
- Effektivität und Legitimität
- Schlussbemerkungen
- Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Globalisierung auf die Handlungsfähigkeit des Nationalstaates. Im Zentrum steht die Frage, ob internationale Institutionen demokratisches und/oder effektives Regieren über den Nationalstaat hinaus ermöglichen können. Als Beispiel für eine solche Institution wird die Welthandelsorganisation (WTO) analysiert.
- Die Definition und Relevanz des Begriffs "Globalisierung"
- Die Rolle internationaler Institutionen in der Gestaltung von globalen Prozessen
- Die Funktionsweise und Ziele der WTO
- Die Kritik an der WTO und deren Auswirkungen auf die internationale Politik
- Die Möglichkeiten und Grenzen des Regierens jenseits des Nationalstaates
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Begriff der Globalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen für das Regieren jenseits des Nationalstaates vor. Sie erläutert die Rolle internationaler Institutionen und deren unterschiedliche Formen sowie die wichtigsten Ziele des Regierens.
Das zweite Kapitel widmet sich der World Trade Organization (WTO) und beleuchtet deren Entstehung aus dem General Agreement on Tariffs and Trade (GATT). Es werden die zentralen Abkommen der WTO sowie deren materiellen Inhalte und Prinzipien dargestellt.
Im dritten Kapitel wird die Leistungsfähigkeit der WTO anhand verschiedener Aspekte wie Vorwürfe, Verteilungsgerechtigkeit, Protest und Effektivität diskutiert. Es werden positive und negative Regelungen der WTO sowie deren Auswirkungen auf den internationalen Handel und die Umwelt betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Globalisierung, Nationalstaat, internationale Institutionen, WTO, Regieren, Effektivität, Legitimität, Demokratie, Freihandel, Verteilungsgerechtigkeit, Protest, Umweltpolitik, Arbeitsbedingungen, positive und negative Integration, sowie die Herausforderungen und Chancen des Regierens jenseits des Nationalstaates.
- Citar trabajo
- Jan-Oliver Ruhnke (Autor), 2000, Globalisierung und die Handlungsfähigkeit des Nationalstaates. Effektives Regieren durch internationale Institutionen über den Nationalstaat hinaus am Beispiel der WTO, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6738
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