Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bleiben eine Gefahr für die Demokratie und die politische Kultur Deutschlands. Vor allem bei vielen jungen Menschen macht sich nationalistisches, fremdenfeindliches und antisemitisches Denken zunehmend breit. Auch wenn sich dahinter noch kein rechtsextremistisches Gedankengut verbergen muss, scheint sie eine latent fremdenfeindliche Grundstimmung in unserer Gesellschaft widerzuspiegeln. Eine Entwicklung, die auch in der Fußballfan- und Hooliganszene zu beobachten ist. In den letzten zwei bis drei Jahren beobachten die Sozialarbeiter der Fußball-Fanprojekte einen zum Teil gravierenden Anstieg von offen geäußertem Rassismus, Antisemitismus und steigender Fremdenfeindlichkeit. Wie in keinem anderen gesellschaftlichen Bereich werden gerade im Umfeld von Fußballgroßereignissen - offensichtlich unter dem Deckmantel der Anonymität der Masse - fremdenfeindliche Parolen skandiert und entsprechende Symbole zur Schau getragen. Die Fanszene scheint geradezu ein Seismograph für rechte, ausländerfeindliche Stimmung in Deutschland zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Phänomen des Hooliganismus
- Begriffsentstehung
- Kurze Geschichte der Gewalt im Umwelt von Fußballspielen
- Beschreibung der relevanten Fanszene
- Definition
- Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Rahmen des Hooliganismus
- Fallbeispiele: Brennpunkt Länderspiele
- Zabrze, 4. September 1996, Polen — Deutschland
- Lens, WM 98, Deutschland — Jugoslawien
- Fallbeispiele: Brennpunkt Länderspiele
- Hooligans — Integrierter Bestandteil der rechtsradikalen Szene?
- Rechte Unterwanderung
- Entwicklung des Hooliganismus in der BRD der achtziger Jahre
- Entwicklung des Hooliganismus in der BRD der neunziger Jahre
- Entwicklung in der DDR
- Hooligans — Die typischen Modernisierungsverlierer ?
- Brüche und Widersprüche innerhalb der Hooliganszene(n)
- Schlussbemerkungen und Ausblick
- Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert das Phänomen des Hooliganismus in Deutschland und untersucht, inwieweit Hooligans einen integrierten Bestandteil der rechtsradikalen Szene darstellen. Die Arbeit beleuchtet dabei die Entwicklung des Hooliganismus in der BRD und der DDR, analysiert die Rolle von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in der Fanszene und untersucht die Motivationsstrukturen von Hooligans.
- Die Entstehung und Entwicklung des Hooliganismus in Deutschland
- Die Verbindung zwischen Hooliganismus und Rechtsextremismus
- Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in der Hooliganszene
- Motivationsstrukturen und soziale Prägung von Hooligans
- Die Rolle von Medien und Politik im Kontext von Hooliganismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema des Hooliganismus und seine Verbindung zu Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in den Kontext der deutschen Gesellschaft dar. Sie zeigt auf, dass die Fanszene ein Seismograph für rechte, ausländerfeindliche Stimmung in Deutschland zu sein scheint.
Kapitel 2 beschreibt das Phänomen des Hooliganismus anhand seiner Begriffsentstehung, einer kurzen Geschichte der Gewalt im Umfeld von Fußballspielen und einer Beschreibung der relevanten Fanszene. Es wird eine Definition des Begriffs Hooligan im Rahmen der weiteren Ausführungen geschaffen.
Kapitel 3 beleuchtet das Spannungsverhältnis von Rechtsradikalismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Hooliganismus anhand von Fallbeispielen aus dem Umfeld von Länderspielen. Hierbei wird die Frage gestellt, ob Hooligans einen integrierten Bestandteil der rechtsradikalen Szene darstellen.
Kapitel 4 untersucht die größeren Entwicklungslinien und Motivationsstrukturen des Hooliganismus in der BRD der achtziger und neunziger Jahre, sowie die Entwicklung der Hooligan-Problematik in der DDR. Besondere Betrachtung erhält dabei die Fragestellung, inwieweit die Hooliganszene durch rechtsextremistische Gruppierungen unterwandert wurde.
Kapitel 5 befasst sich mit der Frage, inwieweit Hooligans als typische Modernisierungsverlierer bezeichnet werden können. Es werden die sozialen Schichten und Lebenswelten, aus denen sich ein Teil der Hooligans rekrutiert, beschrieben und die Rolle von "aggressiver Männlichkeit" in diesem Kontext untersucht. Zudem werden Brüche und Widersprüche innerhalb der Hooliganszene(n) aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Hooliganismus, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Fußballkultur, Fanszene, Deutschland, BRD, DDR, Motivationsstrukturen, Sozialisation, Modernisierungsverlierer, Gewalt, Rassismus, Nationalismus, Jugendkultur, Medien, Politik.
- Citation du texte
- Jan-Oliver Ruhnke (Auteur), 2002, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Rahmen des Hooliganismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6734
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